Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Was das Phenybutazon betrifft schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen an zumal meine Shettystute erst nach Gabe davon einen Lehrbuchmäßigen Reheschub erlitten hat.
Ein Wechsel auf Metacam, Finadyne oder Previcox ist mit dem TA abzusprechen.
Man muß sich davon frei machen zu glauben oder zu hoffen das das Schmerzmittel die Schmerzen nimmt, das ist eher nicht der Fall und auch gar nicht unbedingt gewünscht weil sich dann mehr bewegt wird als die Hufe es vertragen.
Wichtig ist sich die Entzündungshemmende Komponente zu Nutzen zu Nutzen zu machen.
Alle Schmerzmittel belasten extrem die Magenschleimhaut, Phenylbutazon steht da leider mit an vorderster Front.
Nun wird zusätzlich noch Aspirin gegeben das sich ebenfalls sehr negativ auf den Magen auswirkt, KEINE Schmerzmindernde Wirkung beim Pferd hat aber in die Medikation eingerechnet werden muß weil es andere Mittel quasi potenziert.
Alleinig die Blutverflüssigende Eigenschaft fände bei mir Berechtigung zur Anwendung, das wird ja aber bei euch schon durch das Heparin veranlasst.
Auch Ginkgo wäre ein geeignetes Mittel das über die Heparingabe hinaus angewendet werden könnte.
Dein Pferdchen sieht etwas moppelig aus und eine metabolische Rehe wäre denkbar.
Gordo schrieb Glukose wird oft vergessen, da hat sie sich verschrieben.
INSULIN wird häufig nicht mit beauftragt und gerade das ist immens wichtig um an Hand des Quotienten aus Glukose und Insulin eine evtl. Insulinresistenz ablesen zu können.
Also bitte am, wie schon geschrieben, Heunüchternem Pferd Insulin, Glukose, Frutosamine, Triglyceride, GGT und ACTH (bekannt als EMS/ECS Profil, nachzulesen im ABC meiner Signatur) beauftragen.
Eine absolute Nahrungskarenz ist ausschließlich bei Funktionstests nötig, NICHT beim EMS/ECS Profil!!!
Sollte zum Beispiel ein Cushing vorliegen und der TA meint jetzt ACTH zu nehmen macht unter dem akuten Schub keinen Sinn muß man dem widersprechen.
Der Schub kann nicht enden wenn er Cushingbedingt entstanden ist.
Das ACTH steigt nicht in pathologische Bereiche durch Schmerzstress sondern erhöht sich allenfalls minimal und man würde bei Nichtkenntnis wertvolle Zeit verlieren.
Zeit in der sich die Erkrankung weiter manifestiert, die Hufe kontinuierlich verschlechtert usw.
ACTH beginnt bei allen Pferden ab Sommersonnenwende kontinuierlich zu steigen, bei Cushis allerdings ungleich höher weshalb jetzt viele Hiufrehen zu beklagen sind oder werden wenn das ACTH im September sein jahreszeitlichen Hoch erreicht.
Das Separe`in dem dein Pferd nun sein Krankenlager hat sollte mit einer formbaren Einstreu versehen werden damit sich das Pferd selbst die Füße komfortabel stellen kann, geeignet sind da Späne, Sand, aufgeweichte Holzpellets.
Stroh ist weniger geeignet weil es einen gleichmäßigen Druck, also quasi eine Matte bildet. Auch Gummimatten sind weniger effektiv um den Schmerz zu verringern.
Die Eisen sollten ab! Durch das Vernieten der Nägel besteht ein dauerhafter Druck auf den Huf der zusätzlich Schmerzen bereitet.
Das Pferd am besten auf sehr weichen Grund stellen wenn das durchgeführt wird damit die einseitige Lastaufnahme überhaupt auszuhalten ist.
Röntgenbilder sind unerlässlich um jetzt einen Status Quo zu haben und danach die Hufzubereitung und Unterstützung wählen zu können.
Auch für spätere Röntgen- Verlaufskontrollen ob die bisherigen Maßnahmen die Richtigen waren sind jetztige Bilder wichtig.