Hallo Jan und herzlich Willkommen im Forum
Zunächst einmal wäre wichtig einen Blick auf die aktuelle Hufsituation (Bilder bitte nach Anleitung des ABC in meiner Signatur fertigen) zu bekommen, ebenso auf die Röntgenbilder der Klinik, vielleicht magst du Beides mal hier einstellen bitte.
Den "Kronrand flach stellen", was hab ich mir denn darunter vorzustellen?
Sind die Trachten gekürzt worden und war dies lt. Röntgenbild erforderlich um die Hornkapsel wieder weitgehend parallel zum Hufbein und somit zu einer physiologischen Hufform zurückzuführen?
Diese ermöglicht dem Huf nämlich gesund in Anbindung herunter wachsen zu können was auch sein Bestreben ist wenn man ihm die Möglichkeit dazu gibt und sollte deshalb in der Bearbeitung auch angestrebt werden.
Jedoch ist im selben Zuge oftmals erforderlich eine Trachtenerhöhung vorzunehmen um die Sehnen und Bänder nicht zu stark zu belasten was zudem sehr schmerzhaft ist.
Du siehst, es gibt noch viel zu klären bevor wir dir und deinem Pony effektiv helfen können, bis hierher ist es erstmal etwas Theorie für dich weil wir wenig Infos haben also alles hypothetisch.
Hufrehen haben immer eine Ursache die meistens im Stoffwechsel zu suchen sind und dieser deshalb mittels kombiniertem ECS/ EMS Profil (im ABC meiner Signatur nach zu lesen) abzuklären ist.
Auch hast du uns nicht verraten wie alt euer Rehelein denn ist?
Leider können auch junge Pferde bereits Cushing haben, unsere beiden Halbgeschwister Ponys konnten leider bereits dreijährig damit aufwarten. Von daher bitte IMMER auch auf ein mögliches ECS untersuchen lassen.
Die Ursachenforschung und bei pathologischem Ergebnis eine entsprechende Therapie bzw. angepasstes Gesamtmanagement ist jetzt zunächst das A und O einer erfolgreichen Rehetherapie.
Auch sollte das Heu bis die Ergebnisse vorliegen bitte einstündig gewaschen verfüttert werden um dies in den unstr. Kohlenhydraten zu reduzieren und somit dem angeschlagenen Stoffwechsel die jetzt so nötige Entlastung zu geben.
Unter Schmerzmittelgabe sollte
keine Bewegung erfolgen und auch kein Anreiz dazu gegeben werden. Je weniger Belastung der Huf erfährt umso besser sind die Heilungschancen.
Entscheidend wann wieder ANGEPASSTE Bewegung erfolgen kann ist letztlich auch die Rehehufbearbeitung und Unterstützung mittels Rehebeschlag /Bekleb und die Schmerzfreiheit auch ohne Schmerzmedikation.
Erst dann kann mit Schrittspaziergängen von zunächst 5 Minütiger Dauer in geradeaus Richtung begonnen werden und diese Woche für Woche um bis zu 5-10 Minuten gesteigert werden. Natürlich immer vorausgesetzt das keine erneute Pulsation auftritt oder die Lahmheit zurück kommt, dann ist alles wieder auf Anfang zu stellen.
Angepasst hab ich deswegen so hervor gehoben weil ein Rehehuf unter optimalen Bedingungen im Gesamtmanagement ca. 1 Jahr braucht um einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen und wieder belastbar zu sein.
Bis dahin stellen gefrorene Huckelpisten bei Frost, schnellere Gangarten, Flieh oder Scherkräfte die den Huf fehlbelasten wie beim longieren und Sprünge eine Gratwanderung dar und alles bis dahin Erreichte kann in Nullkommanichts zunichte gemacht sein.
Wie lange ein Schmerzmittel erforderlich ist ist unterschiedlich und steht nicht zwangsläufig im Verhältnis zur Schwere des Schubes, wichtig ist zu wissen das es ja nicht nur Schmerzmedikation sondern auch Entzündungshemmer ist.
Jetzt heißt es also zunächst Ursachenforschung mittel EMS/ECS Profil zu betreiben um bei einer Stoffwechselerkrankung wie dem EMS, ECS und der IR (Insulinresistenz, ähnlich dem humanen Typ2 Diabetes) diese passend zu bedienen.
Robustrassen oder die genügsamen Spanier haben übrigens auch eine genetische Prädisposition zur IR weil dieses an sich großartige Phänomen den Tieren das Leben in freier Wildbahn bei Kargheit sichert.
Leider kann sogar unpassendes Heu das oft aus Hochleistungsgräsern (z.B. Deutsches Weidelgras) besteht da schon das Stoffwechselfass zum überlaufen bringen.
Liegt z.B. ein ECS (Cushing) vor und wird dies nicht durch den Goldstandart Prascend therapiert wird das Pony nicht gesunden und wieder belastbare Hufe bekommen, egal wie passend die Hufzubereitung und Unterstützung auch sein mag.
Bei einem Pony verzeihen die Hufe meistens mehr als bei einem schweren Pferd und können wieder gut ausheilen wenn man ihnen die erforderlichen guten Bedingungen dafür gibt.
Das sie sich im tiefen weichen Sand weitgehend komfortabel bewegen kann heißt nicht das die Hufrehe ausgestanden ist und sollte nicht verleiten aufzuatmen ist aber trotzdem schon mal als gutes Zeichen zu werten.
Nun warten wir hier auf weitere Infos damit wir uns ein umfassendes Bild machen und helfen können. Ach ja, Körperbilder gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur wären ebenfalls von Vorteil, also immer her damit.