nun auch wir...

Hallo Ihr Lieben!
Seit 1,5 Jahren habe ich einen Norweger, ziemlich kräftig......hat aber aufgrund von Bewegung und wenig Wiese abgenommen, aber.....

Fange mal von vorne an....Er heißt Ole, ist 17 Jahre alt und ist beim Vorbesitzer Dressur gegangen, bei mir nur alle 2 Wochen Westernunterricht und leichtes Arbeiten auf dem Reitplatz. ZU Fressen bekam er immer sein Heu und ne ganz kleine handvoll Cornmüsli, mehr nicht. Durch regelmäßige Bewegung hat er bei mir auch toll abgenommen. Aber er stolperte immer auf hartem Boden und im Gelände, hatte viele TÄ da, jeder sagte, das käme daher, weil er so damelig ist, nunja, ich habs geglaubt......
Er hat nie gelahmt, ging aber fühlig, der HS hat aber auch gemeint, das käme vom harten Boden......
Montag lahmte er......DAS ERSTE MAL...aber ziemlich heftig! Ich sofort den TA gerufen, der dann heute bei uns war..... Diagnose: chronische Hufrehe
Morgen abend kommen HS und TA und begeben sich ans ausschneiden, bis dahin soll er hungern und trägt vorn Angußverbände.
Wer von Euch hat einen ähnlichen Fall? Was kann man tun? Wie geht es weiter?
Hab seit Jahren Pferde, aber im Thema Rehe bin ich absoluter Laie....

Hallo Fjordi777,

erstmal herzlich Willkommen bei uns.

Also der Verlauf der Rehe und die Rasse lassen ein Vermutung Richtung EMS zu. Der schleichende Reheverlauf spricht dafür.

Wie hälst Du ihn jetzt, was wurde seitens des TA veranlasst, was fütterst Du? Viele Gegenfragen, ich weiß....aber wir müssen möglichst viel wissen damit wir unterstützen können.

Sind Röntgenaufnahmen gemacht worden?

LG Anke

Hallo Fjordi,
erstmal herzlich Willkommen bei uns.
Du sagst Dein TA hätte hungern angeordnet. Bekommt Dein Ole jetzt gar nichts zu futter, oder nur Heu oder nur Stroh??
Ich möchte Dir die Notfalldiät ans Herz legen. Dabei fütterst Du ca. 1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht des Pferdes über den Tag verteit. Das Heu sollte eine Stunde in Wasser eingeweicht werden. Das wäscht nochmal ca. 30% der "schädlichen" Kohlehydrate raus. Das ist gut.
Du solltest ihn auf jeden Fall auch in die Box packen und die tief mit Späne oder Sand einstreuen. So steht er weich und kann sich so hinstellen wie es für ihn am angenehmsten ist.
Ich drücke Euch die Daumen das ea Ole bald besser geht.
Gruß
Dani

Danke für die liebe Begrüßung.........
Er durfte heute Abend bis morgen früh 2 Scheiben Heu fressen, steht momentan aufm Sandpaddock, Box wollte ich ihm ohne Aufsicht noch nicht zumuten, da er das nicht kennt.
Bilder sind noch nicht gemacht worden...
Bisher bekam er wie alle anderen Heu satt und eine Handvoll Müsli, mehr nicht, achja, und höchstens 2 Std Wiese, da er eh sehr leichtfuttrig ist.
Das Heu weichen wir eh ein, da sein Kumpel chron. Husten hat und irgendwie mögen sie das gewaschene Heu lieber...
Ich hab nur so Angst, dass er ein Dasein abseits der Wiese fristen muß und trotzdem Schmerzen hat.....Heute war er jedenfalls ziemlich sauer, als seine Kollegen auf die Wiese durfen und er nicht....
Aber nach dem Schmerzmittel und dem Verband ging er wesentlich entspannter.

Hallo fjordi,
schön das Du zu uns gefunden hast, wenn auch der Anlass alles andere als erfreulich ist.

Ein Sandpaddock ist jetzt im Prinzip genauso geeignet wie eine weich eingestreute Box, sofern der Sand tief genug ist das der Huf richtig einsinken kann und wenn sichergestellt ist das Dein Pony sich nicht zu viel bewegt. Er darf jetzt keinesfalls von seinem Paddockkumpel herumgescheucht werden oder irgendwelche Tobeorgien veranstalten. Das er nach Schmerzmittelgabe entspannter läuft ist logisch und normal, der Schmerz bei Hufrehe hat ja durchaus eine Warnfunktion und Signalisiert: belaste Deine Hufe nicht. Ist der Schmerz ausgeschaltet oder zumindest gemildert musst Du auf andere Art sicherstellen das das Pony sich schont, notfalls indem Du den Paddock mittels Elektrozaun unterteilst/verkleinerst.
Zwei Scheiben Heu bis morgen früh hört sich nicht schlecht an und auch das Ihr das Heu bereits wascht ist gut. Sinvoll wäre es wenn Du Dir engmaschige Heunetzte die die Fresszeit verlängern und eine Waage mit der Du die Heurationen abwiegen kannst, besorgst. Das lohnt sich, denn wenn Du keinen eindeutigen Reheauslöser festmachen kannst und Deinen Fjord als "ziemlich kräftig" beschreibst liegt der Verdacht auf EMS nahe und das wirst Du nur über strenge Diät und Gewichtsreduktion in den Griff bekommen können. Und auch wenn Ole nicht unter EMS leidet - die Notfalldiät schadet wirklich keinem Pferd!.
Hast Du ein Bild von Ole für uns?
Das Schmied und Tierarzt gleich morgen zum Ausschneiden kommen ist sehr gut, noch besser wäre es allerdings wenn sie vorher röntgen würden um den Huf, falls es schon zu einer Absenkung oder Rotation gekommen ist, entsprechend bearbeiten zu können.
Im Moment gibt es ausser absoluter Schonung auf geeignetem Untergrund, passender Hufbearbeitung und Diät leider nicht viel was du für Dein Pony tun kannst. Evtl. kannst Du seine Hufe kühlen, wobei kühlen in diesem Stadium die Rehe nicht mehr aufhalten wird sondernnallenfalls ein bisschen schmerzlindernd wirken kann.

Wie geht es weiter?

Im Normalfall mit einer langen Ruhephase für's Pferd weil durch die Rehe der Hufbeinträger mehr oder weniger stark zerstört und der Huf so nicht wirklich belastbar ist. Du musst damit rechnen das es zu einer Hufbeinsenkung und/oder Rotation gekommen ist/noch kommt und das anhand von Röntgenbildern kontrollieren lassen. Bei regelmässiger angemessener Hufbearbeitung und wenn es nicht zu Rückfällen kommt kannst Du davon ausgehen das die Hornkapsel von oben her stabil, gesund, belastbar und parallel zum Hufbein nachwachsen wird. Bis der Huf seine normale Belastbarkeit hat dauert es in einem Fall ohne Komplikationen rund ein Jahr bis die Hufe ihre normale Belastbarkeit wiederhaben. Ausserdem solltest Du vielleicht schon jetzt draüber nachdenken inwieweit sich die Haltungsbedingungen bei euch modifizieren lassen. Denn Heu satt bei einem Fjord ist ja ohnehin so eine Sache und Übergewicht ist, ( auch bei einem ausgeheilten ), Rehepferd unbedingt zu vermeiden. Ich fürchte das hört sich für Dich jetzt alles ganz furchtbar an und hoffe das ich Dich nicht gleich verprellt habe. Aber ich denke es ist wichtig sich gleich von vornherein klar zu machn das Hufrehe nichts ist was innerhalb einiger Wochen überstanden ist...

LG,
Lassse

hier die neusten Fotos:






Im Moment steht er getrennt von den anderen, damit er seine Ruhe hat. Heute Abend kommen TA und HS, berichte dann........

Das ist schon ein ganz schöner Brocken....
Bin gespannt was Du nach dem TA-besuch zu erzählen hast.
Oh - und magst Du ein Datenblatt und/oder ein Hufrehetagebuch für Ole anlegen?

Hallo Fjordi,
auch von mir ein Herzliches Willkommen!
Hier hast den direkten link zur Fütterung eines Rehepferdes:
http://www.iphpbb.com/board/ftopic-4653 ... 7-195.html

Weiterhin solltest Du die Hufe möglichst oft kühlen und mind. 1/2 Stunde.
Wo es geht haben sich Eiswürfelbeutel (bekommst im Supermarkt bewährt), die Du um den Huf bindest.
In Eimer mit Eiswasser stellen ist auch eine Möglichkeit.

LG Eddi

So, TA und HS waren da.......
Zuerst hat der HS bis zur weißen Linie geraspelt, Gewebewasser lief aber nicht ab, auch kein Blut, daher kamen die Verbände auch ab.
Der TA war sehr erstaunt, wo gestern noch (weiß nicht mehr wie das heißt) so Blutergüsse an der Sohle waren, war heute nix mehr zu sehen!
Er soll jetzt so auf weichem Boden laufen und streng Diät einhalten, Schmerzmittel soll ich ihm bis zum WE noch 2x täglich geben, dann meinte der TA müßte er wieder besser laufen.
Achja, und Keralit soll ich besorgen, in 4 Wochen wird wieder eine Hufkorrektur durchgeführt.
Wiese dieses Jahr gar nicht mehr!

Überlege, ob ich eine Freßbremse kaufe. Da hab ich jetzt mal ne Frage: Ich kenne das nur für die Wiese....Ob das im Offenstall bei der Heuaufnahme auch hilft? Oder bringt das nichts? Denn so könnte er wieder zu den anderen..
Im Offenstall hat also keiner Zugang zum Gras, Wiesen müssen dafür extra geöffnet werden....da gibts also nur Heu und Wasser.

Also die Fressbremsen bringen bei der Heuaufnahme so gut wie gar nix, weil sie da fast nichts reinbekommen. Wo sie am Besten fressen können ist kurzens Gras aber das kann man nicht mit dem Heu vergleichen, das ist viel zu lang.
Also am Besten ist es wenn du einfach einen Kompanen (der vlt. auch abnehemen muss) mit einsperrst. Mache das mit meinen beiden schon die ganze Zeit...

Hey Du,kann es sein ,dass du die Fressbremse nutzen möchtest,damit dein Pferd mit den anderen im Stall stehen kann,sich aber nicht haltlos am Heu bedienen kann?
Genau dieses Problem habe ich auch und ich habe mich dagegen entschieden.
Mir erschien es zu gefährlich Marlieke mit Korb in den Stall zu lassen,zunal sie auch wehrlos den anderen gegenüber war.
Da stand sie mit ihrem Korb und die anderen jagden sie weil genau gemerkt wurde das sie nicht wehrhaft war.
Bei uns gibt es nur Heu wenn Marlieke in ihrer Box im Offenstall steht.
Warscheinlich ist dies aber in einer Haltergemeinschaft nicht möglich?
Sollte dir garnix anderes einfallen,Haltunsmässig,mußt du es mit Korb im Stall versuchen,vieleicht sind seine Mitbewohner moderater.

LG Bettina

Jepp, dafür wäre die Freßbremse gedacht, war mir aber nicht sicher, ob das überhaupt funktioniert.......
Kann ihn nicht mit anderen zusammenstellen, wenns Heu gibt, weil er da der dominante ist und alles wegfrißt

Hi Fjordi,
kannst ihn nicht zeitweise extra stellen und den Rest der Zeit wenn alle zusammen sind mit engmaschigen Heunetzen füttern?
Ich selbst habe es umgekehrt, drei die nicht so viel dürfen und sollen und Nummer 4 die eigentlich immer satt bekommt.
Die steht dann stundenweise in ihrer Extrabox.

LG Eddi

Abtrennen ist kein Problem, eine Box wäre zur Not auch da.......Nur ich denke, dass er in einer Box ausflippt, da er das nicht kennt.
Nur wenn ich ihn zu meinem Shetty stelle, der auch nicht viel darf, dann frißt der dem Lütten alles weg, das geht auch nicht

Da kannst ihn aber dran gewöhnen!
Erst nur kurze Zeit und immer ein klein wenig Heu, und das am besten auch aus einem engmaschigen Heunetz.
In der Zeit können die anderen dann normal ihre Portion Heu fressen.
Für die restliche Zeit dann für alle Heu aus engmaschigen Netzen.
Ist halt alles eine Sache der Gewöhnung, vor allem, wenn es sein muss!
Und es ist ganz,ganz wichtig, dass Dein Fjordi abspeckt.
Auf Dauer geht es so nämlich leider tatsächlich um sein Leben.

LG Eddi