Neu im Forum

Hallo,

habe mich jetzt endlich mal angemeldet, nachdem ich schon viel hier gelesen habe.

Ich habe mir letztes Jahr einen Ca 14 Jahre alten Mérens Wallach gekauft. Seine Hufe waren in sehr ungepflegten Zustand, er selbst aber gut bemuskelt und insgesamt eher moppelig. Der Hufschmied korrigierte die Hufe soweit und alles war soweit prima. Er stand bis Ende Oktober komplett auf der Wiese ohne jedes Problem. Das einzige was mir auffiel war das die Hufe sehr langsam wuchsen, er sehr fühlig ging und die Sohle sehr nahe am Boden war. Zur Zeit der Umstellung aufs Winterpadock waren die Hufe relativ kurz. Zwei Wochen nach der Umstellung fing er an zu lahmen und an den Vorderbeinen war deutliche Pulsation zu fühlen. Ich rief den TA dazu. Der diagnostizierte anhand des Gangbildes und der Pulsation leichte Hufrehe und verordnete Equipalzon und Boxenruhe, diese aber nur bis der Hufschmied zum Beschlagen da war.Reiten sollte ich erst wieder nach Absetzen der Medis. Der Hufschmied sollte erst mal nur einen normalen Beschlag mit Platte machen und dann sollten wir mal sehen. Er vermutete als Ursache die kurzen Hufe in Verbindung mit dem grobgeschotterten Winterauslauf. Also alles wie verordnet gemacht und den ganzen Winter keine Probleme mehr gehabt. Beim letzten Beschlagstermin sagte der Schmied dann er hätte wohl in letzter Zeit einen Reheschub gehabt. Jetzt wurde langsam angeweidet und seit Ca einem Monat stehen sie wieder komplett draußen und er zeigt weiterhin keine Symptome.
Bis jetzt gibt es keine Röbis und auch keine Blutuntersuchungen. Will das jetzt unbedingt machen lassen. Mache bei Gelegenheit mal Bilder von meinem Bub und seinen Hufen. Will jetzt eigentlich auch nochmal versuchen auf barhuf umzustellen mit einem Hufortho nach natural hoofcare.

Liebe Grüße

Bis jetzt gibt es keine Röbis und auch keine Blutuntersuchungen. Will das jetzt unbedingt machen lassen.

Das ist eine sehr gute Idee und sollte möglichst schnell erfolgen.
Dein Pferd gehört zu der genügsamen Sorte Pferd und unsere Weiden sind häufig auf Ertrag ausgerichtet, das passt so gar nicht zusammen.
Deshalb ist eine Blutuntersuchung (Wichtig: EMS/ACTH-Gesamtprofil; Erklärung dazu im ABC) unbedingt angezeigt um zu wissen dass das aktuelle Weidemanagement funktioniert oder ob es der direkte Weg in den nächsten Reheschub ist.
Deine Beschreibung "etwas moppelig" weist leider in eine solche mögliche Richtung der Insulinresistenz/Diabetes Typ 2.

Zu den Hufen: Leider gibt es Pferde mit einer solch schlechten Hornqualität dass sich die Hufe selbst auf der Weide bis zum geht-nicht-mehr ablaufen.
Da hilft dann leider auch kein bestimmter Hufbearbeiter irgendeiner Fraktion. Wo nichts ist kann auch nichts tragen.

Und richtig, es kann durchaus auch eine Sohlenlederhautentzündung durch die abgelaufenen Hufe gewesen sein.
Aber wie gesagt, eine spezielle Blutuntersuchung gibt da Aufschluss.

Bei den RöBis BESTEHE auf die korrekte Markierung des Kronenrandes. Es gibt KEINE Technik die solch eine fehlende ausgleichen kann zur Beurteilung einer Hufbeinsenkung!

LG Eddi

Hier mal ein paar Bilder aus dem letzten Sommer

Wie lange dauert es eigentlich bis man unten am Huf sieht, das "oben" eine Rehe stattgefunden hat. Frage mich nämlich ob der durch den Hufschmied beim letzten Hufemachen festgestellte Reheschub nicht vieleicht der aus Oktober ist der jetzt komplett runtergewachsen ist.
Sorry drücke mich glaube ich gerade etwas kompliziert aus. Weiß aber nicht wie ich es anders formulieren soll

Also, ein Huf braucht schon mind. 1 Jahr um einmal komplett durchgewachsen zu sein.
Nach wenigen Wochen erkennt man am Kronenrand divergierende Ringe oder Einschnürungen.
Eine verbreiterte weiße Linie ist nach relativ kurzer Zeit sichtbar.
Kannst Du bitte einmal gute Hufbilder nach Anleitung aus dem ABC einstellen?

LG Eddi

So nochmal aktuelle Bilder

[img]http:


Gute Hufbilder mache ich Freitag, da kommt der Hufpfleger. Vorab schon mal diese Bilder

Ui, die Hufe zeigen leider sehr deutlich ein Rehegeschehen in der jüngsten Vergangenheit an.
Wann war die letzte Hufbearbeitung? Die durch einen Reheschub wegschnabelnde Zehe kann tatsächlich auch in diesem Zeitraum vonstatten gehen sodass bis dahin die Bearbeitung i.O. war.
Positiv finde ich den schnellen Kommentar Deines Schmiedes bzgl. eines Reheschubes.

Ich rate Dir deshalb:
1. Informiere Dich hier im Forum was wie gemacht werden muss.
2. Hufbearbeitung NACH korrekten RöBis
3. einer dementsprechenden Hufbearbeitung mit kürzen der dorsalen Hufwand, schwebende Zehe
4. Beschlag deutlich zurückgesetzt und vorne gerade oder zehenoffen, je nach Befund STEG mit Unterpolsterung im Strahlbereich,Hufbeinspitze frei

Bei diesen Bildern ist zu bemerken:
die Trachten Schieben unter, das steht auch im Zusammenhang mit der viel zu langen Zehe.
Eine lange Zehe hat Nichts mit der Hufhöhe zu tun.
Der Huf gibt oben am Kronenrand die Richtung vor, nach ca. 1cm rotiert die Wand nach vorne weg.
Das Eisen ist dem Schwimmflossenhuf angepasst und nicht dem Abrollpunkt.
Wird der Huf in dieser Art weiter bearbeitet wird sich das Problem mit jeder neuen Bearbeitung weiter verschärfen.

sorry , hätte lieber etwas anderes gesagt... Wahrscheinlich hast Du selbst beim Anschauen schon ein seltsames Gefühl gehabt ohne es deuten zu können. Generell kann man schon fast sagen: wenn ein Huf gut aussieht wie eben ein Huf aussehen sollte ist viel richtig gemacht. Das ist nun hier eben nicht der Fall.

LG Eddi

PS Wichtig sind Hufbilder VOR und NACH der Bearbeitung.
Bei flachen Hufen und Steinen und einem Reheschub würde ich persönlich nicht zu diesem Zeitpunkt auf barhuf umstellen.

Es mag vielleicht weil es ein Bild ist auch täuschen, aber der Huf sieht etwas eingeschnürt aus wo die Rille erkennbar ist, dies kann ( muss aber nicht) ein Zeichen für eine Hufbeinsenkung sein. Auch ich würde dir zu Röntgenbildern VOR der nächsten Hufbearbeitung raten und generell aber wegen einer möglichen Senkung auch beharrlich auf die Markierungen bestehen die zur Beurteilung unerlässlich sind. Das du trotz des Reheschubes deinen hübschen, glänzenden Prachtkerl ohne die Stoffwechsellage bezüglich eines mögl. EMS/IR/ECS zu kennen auf die Wiese lässt halte ich für sehr gewagt.

So am Dienstag kommt der TA. Muss man zum röntgen die Eisen abnehmen lassen?

Wird zwar gerne gemacht und es ist auch etwas besser ohne Eisen zu sehen; lasse sie dran!!!!

Aber boitte markiere den Kronenrand genau!!!!
Das ist wichtiger als alles andere.

LG Eddi

So jetzt ist der Bub auch geröntgt. Alles bestens . Keine Rotation, keine Senkung. An der Hufbeinspitze sieht man noch minimal das da mal was war. TA meint da braucht man auch erstmal nix in Richtung Stofwechsel machen.
Eisen mussten runter, also wurde er jetzt vom Hufortho ausgeschnitten und geraspelt. Danach waren die Hufe auch nur noch halb so unförmig. Der Schmied hat halt immer einfach Eisen draufgeknallt ohne die Form zu korrigieren

So jetzt ist der Bub auch geröntgt. Alles bestens . Keine Rotation, keine Senkung. An der Hufbeinspitze sieht man noch minimal das da mal was war. TA meint da braucht man auch erstmal nix in Richtung Stofwechsel machen.
Eisen mussten runter, also wurde er jetzt vom Hufortho ausgeschnitten und geraspelt. Danach waren die Hufe auch nur noch halb so unförmig. Der Schmied hat halt immer einfach Eisen draufgeknallt ohne die Form zu korrigieren

Kannst du uns mal die Röbis hier einstellen bitte, es ist für alle User immer interessant zu sehen und das Beurteilen zu lernen. Auch der jetzt frisch bearbeitete Huf ist allemal ein Foto wert und gibt dir Sicherheit wenn du ihn dir selbst so auch mal in Ruhe anschauen kannst und ihn für optimal befinden kannst. Ich mache das zum besseren interpretieren bei meinen Ponys auch so und entdecke immer wieder Kleinigkeiten die optimiert werden müssen und bespreche diese dann mit meinem Hufpfleger.
Heisst das das der TA der Meinung ist die Blutuntersuchung zu der wir geraten haben sei nicht erforderlich? Ich kann dich im Interesse deines Pferdes nur inständig bitten unbedingt das EMS/ECS Gesamtprofil mit ACTH anfertigen zu lassen, der Stoffwechsel entscheidet über ein zukünftiges Rehegeschehen und das muss zwingend unterbunden werden durch Kenntnis der Stoffwechselsituation. Wenn der jetzige Reheschub vielleicht glimpflich ausgegangen sein sollte, der nächste kann ebensogut tödlich enden. Entschuldige wenn ich es jetzt so krass auf den Punkt bringe, aber bis jetzt hat eine umfassende Klärung der Reheursache somit noch nicht stattgefunden was eben später zum Schlimmsten führen kann. Dann möchte ich zu denen gehört haben die dich gewarnt haben.

Die RöBis interessieren mich auch brennend.
Dies lässt mich allerdings mit offenem Mund staunend hier sitzen:

An der Hufbeinspitze sieht man noch minimal das da mal was war.

Da hätte ich dann auch gerne die Erklärung zu.

LG Eddi