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Ob ausschließlich die Kortisonspritze für den Reheschub verantwortlich war ist fraglich und an deiner Stelle sollte die Ursachenforschung nicht mit dieser Mutmaßung enden sondern über "den Tellerrand" geschaut werden um künftigen Schüben keine Chance zu geben.
Du schreibst sie ist ein Pony, welche Rasse denn genau und vor allem wie alt ist sie? Wie ist die bisherige Haltung und Fütterung (bitte alle Futtermittel - auch Heu- und deren genaues Gewicht benennen)
Ponys und Robustrassen überhaupt ist eine Insulinresistenz in die Wiege gelegt die ihnen in freier Wildbahn das Überleben in Kargheit gesichert hat, unter unserer Obhut bei zumeist wenig moderater Bewegung kippt dies an sich tolle Phänomen allerdings schnell ins Krankhafte.
Da es die IR nicht nur als genetische Veranlagung, eigenständige Erkrankung sondern auch als häufiges Symptom beim EMS und/oder ECS in Erscheinung tritt sollte diesbezüglich mal geschaut werden.
Wir raten immer zu dem kombiniertem EMS/ECS Gesamtprofil (nachzulesen im ABC meiner Signatur) um die sich in den Symptom überlagernden Stoffwechselerkrankungen EMS, ECS und die IR gegeneinander abgrenzen oder jede für sich diagnostiziert zu wissen um danach das künftige Gesamtmanagement ausrichten zu können.
Wird das erforderliche Gesamtmanagement aus Hufzubereitung und Unterstützung, angepasster Bewegung, optimierter Haltung und Fütterung zu 100% erfüllt kann ein Rehehuf durchaus nach einem Jahr des runterwachsens in Anbindung wieder leistungsfähig werden.
Bis dahin sollten, auch wenn die Röntgenbilder
bis jetzt keinen nennenswerten Schaden zeigen- das kann sich wegen der Zerstörung oder zumindest Schwächung des Hufbeinträgers mit jedem Schritt leider ändern, die Hufe als Rehehufe beachtet und behandelt werden.
Das heißt im Einzelnen:
*Keine!!!! Bewegung unter Schmerzmittel oder Sedativum
*Beginn danach mit 5-10 minütigen Spaziergängen in Geradeausrichtung.
*Bei gleichbleibendem Wohlbefinden und keiner erneuten Rückschritte wie Überwärmung, deutlich verstärkte Lahmheit, Pulsation kann das wöchentlich um weitere 5-10 Minuten gesteigert werden.
*Keine unebenen Böden wo sich der Huf verkanten (Scherkräfte) kann nutzen, kein longieren (Fliehkräfte), keine schnelleren Gangarten und vor allem keine Sprünge oder Freudenbuckler bis der Huf zumindest bis zu 2/3 gesund in Anbindung herunter gewachsen ist.
Der Hufbeinträger ist geschwächt oder in Teilen sogar zerstört, der Huf also nicht belastbar was zu Nachrotation/Nachsinken und schlimmsten Falles später noch zum Ausschuhen oder perforierter Sohle führen kann.
Im ABC meiner Signatur ist eine Animation darüber verlinkt was im Huf bei einer Hufrehe passiert, vielleicht schaust du mal zum besseren Verständnis dort hinein
HIER KLICKENVom Reiten würde ich persönlich also erstmal Abstand nehmen solange der Huf in der Rekonvaleszenz und somit nicht belastbar ist.
Sollte die Ursache für die Hufrehe in einem metabolischen Geschehen (dies liegt oftmals zu Grunde und das Stoffwechselfass läuft mit z.B. einer Kortisongabe lediglich über) liegen ist natürlich Bewegung das A und O.
Diese muß aber unbedingt angepasst sein denn wenn sich die Hufsituation durch zu schnelles oder unvorsichtiges Management verschlechtert kann gar nicht mehr bewegt werden und die " Stoffwechselkatze" beißt sich selbst in den Schwanz und es wird nochmal schwerer aus diesem unsäglichen Kreislauf herauszufinden.
Das sie kein Gras bekommt ist selbstredend und außer Heu in abgewogener Menge, vielleicht sogar einstündig gewaschen um es in den unstrukturierten Kohlenhydraten abzuspecken sollte
nichts den Weg ins Pferdemäulchen finden.
Jeder vermeidbare Zucker ist jetzt zu vermeiden um dem Stoffwechsel die so nötige Entlastung zu geben.
Auch der HS sollte einmal öfter die Hufe ansehen und kurze Intervalle wählen um der Hornkapsel durch entsprechende Bearbeitung die Chance zu geben gesund in Anbindung herunter wachsen zu können.
Ein Hufpolster bis die akute und schmerzhafte Phase abgeklungen ist und ein späterer Rehebeschlag/ bekleb tut das Seinige um die Hufe gesunden zu lassen.