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BeitragVerfasst: 06.07.2018, 14:51 
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Hallo liebe Forer,
Ein etwas hilfloser Versuch, noch Ideen zu bekommen: mein Pferd bekam vor 2 Monaten ploetzlich eine Rehe...nur eine leichte Hufbeinabsenkung... erstmalig, vorher hatte sie nie Probleme. Zunachst war es beidseitig. Das Pferd kan sofort auf Spaene, nur noch Heu rationiert, kein Gras, kein Kraftfutter... klassische Rehebehandlung vom TA. Danach ging eine Odyssee los: ein auf und ab... erst wurde es etwas besser, dann wieder schlechter und zwar schlechter als vorher. Ein Huf kurierte aus, der andere Huf besserte sich nicht. Vor 2 Wochen qar es etwas weiter abgesunken. Da sie als bicht transportfaehig galt, kam sie erstmal nicht in die Klinik.vor drei Tagen war die Verschlecterung so drasrisch, dass der TA auch nicht mehr weiter wusste und wir brachten sie in die naechstgelegene Klinik, die enpfohlen war. Hier steht sie nun: Jetzt ist es eine Hufbeinnrotation ... Hufbein ist schon fuehlbar an der Sohle. Huf wurde eingegipst... schmerzmittel weggelassen. Das Pferd sei im Allgemeinzustand ja gut und sie belastet das bein ohne Verband ganz normal ( also nicht wie der typische Rehepatient)... das war von anfang an so ... solveigh wuerde am liebsten auf die Koppel hoppeln. Keiner weiss, warum der eine Huf nicht zum stoppen kommt. Alle anderen Hufe sind ok. Hat hier irgend jemand noch eine Idee was man machen kann bzw. Was noch als Ausloeser in Frage kommen koennte... gibt es was aehnliches wie Hufrehe oder was anderes als Ausloeser als die ueblichen verdaechtigen cushing ems etc, denn das wurde bereits getestet ( ich habe gestern nochmal um einen zweiten Test gebeten, um auszuschliessen, dass die Ergebnisse verfaelscht waren). Ich habe sogar vorgeschlagen, die Medikamente auf Verdacht zu geben... zu verlieren ist ja nichts mehr...vielleicht hat hier ja noch irgend jemand eine Idee xu einem so untypischen Rehefall... hufspitze ist uebrigens nicht so empfindlich, sie reagiert eher auch seitlichen Druck. Lieben Dank im Voraus.


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BeitragVerfasst: 06.07.2018, 15:09 
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Beiträge: 11657
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Alle was es bisher an Blutwerten gibt bitte ich hier einzustellen damit wir uns ein umfassendes Bild der Situation machen können!
Eine Insulinresistenz wird oft bei Beurteilung der Einzelparameter nicht als solche erkannt.
Gibt es Röntgenbilder? Bitte auch diese hier einstellen weil sie natürlich von großem Interesse in einer Beurteilung der Hufsituation sind.

Wie alt ist dein Pferd, welche Rasse, wie wurde es gearbeitet, gehalten, gefüttert (bitte namentlich Futtermittel in Gramm und Kilo bzw. Stunden bei Weidegang)?

Besteht die Möglichkeit das es sich an Pflanzen vergiftet haben könnte (JKK) oder wurde ein Selenpräparat bzw. ein Mineral mit hohem Selenanteil gegeben?

Ich vermute mal das du keine Hufbilder von VOR der Hufrehe hast, wenn doch dann bitte her damit.

Die wären insofern interessant als das sich eine evtl. mechanische Rehe durch unpassende Hufzubereitung (auch durch die erwähnte seitliche Fühligkeit hellhörig geworden, allerdings könnte das Hufbein auch seitlich gekippt sein was eine weniger Prognose hätte) dort falls erkennbar vermuten lassen könnte.

Wie wurden denn die Hufe überhaupt bei dem Reheverdacht versorgt, mit einem Rehebeschlag, Bekleb, Hufpolster, wie war die Hufzubereitung im Akutstadium? Wurde die Hufzehe schwebend gestellt und der hintere Hufbereich zum mittragen herangezogen?

Ist der Hufbeinträger zerstört kann mit jedem Schritt das Hufbein das dann im Prinzip haltlos in der Hornkapsel liegt nachrotieren/sinken. Gerade wenn du sagst das sie am liebsten über die Weide galoppeln würde wäre bewegen absolut kontraproduktiv.

Welches Schmerzmittel hatte dein Pferd unter der akuten Hufrehe bekommen BEVOR es so dutlich schlechter wurde, Phenylbutazon?

Soweit erstmal von mir weil mir genauere Infos fehlen die immens wichtig sind um alles aufzudröseln.

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LG Kathi
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BeitragVerfasst: 06.07.2018, 19:42 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
Auf Grund des Namens deines Pferdes vermute ich sie ist ein Isi?

Ponys und generell Robustrassen sind genetisch bedingt für eine IR prädisponiert die wiederum ungeachtet schlimmste Hufrehen hervorrufen kann.

Meine Frage bezüglich des Schmerzmittels das den Wirkstoff Phenylbutazon enthält zielt darauf ab als das es schon öfter beobachtet wurde das insbesondere Ponys sensibel darauf reagieren, eine Hufrehe darunter entwickeln und/oder eine bestehende Rehe unterhalten wird.
Von daher kann, auch wenn das von den meisten Veterinären bestritten wird und es grundsätzlich ein gängiges und preiswertes Medikament ist auch zur Verschlechterung beigetragen haben.


Das Selen habe ich angesprochen weil es leider immer wieder wegen eines angeblichen Mangels verordnet wird oder bestimmte Minerale einfach zu viel von diesem Spurenelement beinhalten sodass schnell eine Intoxikation- Selenrehe- eintreten kann.
Von daher ist es wichtig alle Futtermittel zu kennen und darauf zu prüfen weil Selen gern und reichlich überall zugefügt wird.

Man muß außerdem wissen das das Blut einen anderen Wert zeigt als das Gewebe in dem Selen gespeichert wird und vorrangig aus dem Blut bedient wird. Dieser "Mangel" ist also ein "verkappter" Labor aber zumeist kein wirklich realer Mangel, im Gegenteil. Das Labor sagt einen Mangel während im Gewebe schon eine gefährliche Überversorgung vorliegen kann.
Abgesehen davon haben die Labore unterschiedliche Referenzen, wo in einem Labor ein Mangel bescheinigt wird ist es im Anderen überhalb oder bestenfalls innerhalb der Referenz.

Auch sollte insbesondere beim Selen die Supplementierung bei Isländern wie auch bei Fohlen deutlich zurückhaltender ausfallen, auch die Referenzen sind da niedriger angesiedelt.

Dies sind nur allgemeine Infos als Erklärung zu dem zuvor von mir Gesagten.
Ich weiß ja nun noch gar nicht welche Rasse usw. dein Stütchen ist und wie die Gesamtumstände sind/waren die zur Hufrehe geführt haben können.

Auch Holzschutzmittel oder alte Tränkezuleitungen können schwerste Intoxikationen hervorrufen die zu einer Hufrehe führen können.

Ist ein Huf nicht absolut gesund und belastbar, in der Hufzubereitung nicht gut ausbalanciert ist oft Tür und Tor geöffnet für alles was man nicht brauchen kann wie jetzt die scheinbare Wirkungslosigkeit aller eingeleiteten Maßnahmen.

Prascend das bei ECS eingesetzt wird kann einen niccht enden wollenden Reheschub mitunter auch wenn kein ECS vorliegt beenden, vorausgesetzt das das ACTH in Folge des Schmerzes (also des Stresses) erhöht ist und dadurch gesenkt werden kann.
Aber auch damit muß man vorsichtig umgehen und darf keineswegs aufs Geratewohl Pergolidmesilat ohne Nutzen/Risiokoabwägung und wenn nur in geringen Wirkstoffmengen einsetzen.


Mal sehen ob es morgen von dir Infos gibt die euren Fall etwas detailierter beschreiben und man gezielter weiterhelfen kann.

Bis dahin alles Gute für dich und deinen Liebling! :daum:

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BeitragVerfasst: 07.07.2018, 02:50 
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Registriert: 06.07.2018, 14:38
Beiträge: 2
Hallo,
Solveigh ist eine vollblut-Qh Stute... ehemaliges Polopony aus Paraguay, 15 Jahre alt. Nie auffaellig... vom Typ her keine Prädisposition ... nicht zu dick, aber als es sie erwischte, war sie seit einigen Wochen in einer Soletherapie.

Die Blutergebnisse des Nachtests waren negativ... Cushing ATCH Wert steht noch aus, bekomme ich wohl morgen.. leider haben sie mir leider bisher nicht die Daten selbst geschickt sondern nur telefonisch das Ergebnis mitgeteilt. Ich bin im Ausland ( das ist das aller schlimmste, da ich mir selber lein Bild machen kann und alles nur per telefon laeuft), daher habe ich aber auch keine xray etc.... ich versuche mal, dran zu kommen.
Sie hat zu Beginn Metacam und Heparin bekommen... als das nichts half wurde was staerkeres gegeben. Muss ich auch nachschauen was das war... phenbutazol war in letzterem drin.
Fuer uns sah alles so aus, als ob der Beschlag den heftig n Schub ausgeloest hat... aber keiner versteht so richtig, das Bild, das sich darstellt. Alle Tieraerzte sind der Meinung, dass es sehr untypisch ist und der gesamte Verlauf nicht so richtig passt... daher einfach auch meine Frage, ob es irgend eine weitere aber unklassische Erkrankung gibt, die aehnliche Symptome wie eine Rehe hervorruft, aber eben nicht mit Entzuendungshemmer etc. zu bekaempfen ist... ich versuch morgen mal, Roentgenbilder etc zu bekommen...


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BeitragVerfasst: 07.07.2018, 08:53 
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Registriert: 20.09.2010, 11:59
Beiträge: 117
Mir fehlt hier auch noch völlig die Info wie versucht wurde den Huf zu stabilisieren bevor jetzt gegipst wurde?
Wurde ein Steg und/oder ein FESTES tragfähiges Rehepolster zur Unterpolsterung des hinteren Bereichs des Hufes eingesetzt, der adäquat dazu beitragen sollte ein weiteres Absinken zu vermeiden?

Massig starke Schmerzmittel/Entzündungshemmer zu geben ist für sich alleine keine so gute Idee, wenn das Pferd nicht zusätzlich von Bewegung abgehalten wird und der Huf nicht orthopädisch optimal versorgt wird. Wenn die Schmerzen teilweise ausgeschaltet sind, wird das Pferd den Huf belasten, weil es ja nicht weiß, dass dieser nicht belastbar ist und wenn dann der Beschlag/Bekleb/etc. keinen adäquaten Schutz vor einer weiteren Absenkung bietet, dann kann es auch ohne Verschlechterung der Stoffwechselsituation durch die mechanische Belastung jederzeit zu ner Nachrotation/stärkeren Absenkung kommen kann.

Ich vermute auch die unzureichende Hufversorgung für die massive Verschlechterung als viel wahrscheinlichere Ursache als den Stoffwechsel. Grad weil Du schreibst, das Pferd belastete den Huf ganz normal und würde am Liebsten zur Koppel hoppeln.

Klar muss man den Stoffwechsel auch angehen und ein möglicherweise vorhandenes ECS therapieren. Aber selbst wenn das Pferd ECS hat wird die Gesamtsituation auch unter Medikamenten nicht besser werden, solange der Huf nicht optimal versorgt ist.

Ich habe nichts gegen Rehegipse, meine Stute hatte auch einmal einen, der ihr tatsächlich geholfen hat. Allerdings war der auch notwendig geworden, weil ich davor einen Barhufbearbeiter hatte, der meinte mit einem NHC Trim die Rehehufe meiner Stute behandeln zu können, was eine starke Senkung auslöste (ich war damals zu unbedarft und unwissend um die Selbstüberschätzugn des Bearbeiters zu erkennen)...ich denke in der Regel sollten Rehegipse gar nicht notwendig werden, wenn man vorher jemand am Huf hatte, der wirklich weiß was er da tut. Deswegen der Verdacht, dass da vorher vermutlich schon was schief lief.

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BeitragVerfasst: 07.07.2018, 10:38 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
Schließe mich vollumfänglich Glettchens Ausführungen und Überlegungen an.


Da heute in der Regel die Röntgenbilder digital festgehalten werden sollte es für die Klinik kein Problem sein sie dir neben dem schriftlichen Laborbefund auch diese zu mailen, frage doch bitte diesbezüglich einmal nach.


Deinem Bericht zu Folge hat deine Stute einen Rehebeschlag bekommen und danach wurde es schlechter oder sind nach dem "Standartbeschlag" die Probleme aufgetreten die eine Hufrehe diagnostizieren ließen?
Wenn ich das also richtig verstanden habe ist der Fehler vermutlich im Beschlag und der vorherigen Hufzubereitung die vielleicht unzureichend war zu suchen.
Um das genauer verifizieren zu können sind aber Röntgenbilder die zu dem Zeitpunkt erstellt wurden für uns unerlässlich.


" Seit einigen Wochen in der Soletherapie war" heißt das sie nicht wie gewohnt gearbeitet wurde?
Einem möglicher Weise angeschlagenen Kohlenhydratstoffwechsel kann eine Trainingspause oder Bewegung die wenig moderat ausfällt schon mal überfordern und durch hohe Insulin und Glukosewerte eine Hufrehe zur Folge haben.


In diesem Zusammenhang und mit dem Wissen das sie aus Paraguay kommt und ehemaliges Polopferd ist stellt sich nochmals die Frage wie sie bei dir gearbeitet, gehalten und vor allem gefüttert wurde??

Je nachdem welche Ursache eine Hufrehe hat wirken Medikamente mehr oder weniger gut. in erster Linie werden sie gegeben weil sie auch Entzündungshemmer sind.
Denkbar wäre eine Verschlechterung durch den zuletzt verabreichten Wirkstoff Phenylbutazon, von daher ists gut das jetzt das Schmerzmittel abgesetzt wurde.
Ich würde an deiner Stelle auch darum bitten diesen Wirkstoff sicherheitshalber NICHT mehr einzusetzen.


Wie gesagt, als Ursache für eine Hufrehe sind neben Stoffwechselentgleisungen wie EMS, IR und ECS, durch PSSM, Borreliose usw. nicht selten auch mechanische Einflüsse durch unpassenden Beschlag und/oder Hufzubereitung nicht selten.
Ein Beschlag ist ja generell nur dann sinnig und passend wenn die Hufe zuvor entsprechend getrimmt wurden, ohne diesen optimalen Trimm kann ein Beschlag durchaus schädigend wirken.

Quarter Horses sagt man schwierige Hufe nach die oft zu klein und mitunter in Teilen zwanghaft sind, wie sind die deiner Stute?

Auch die Möglichkeit einer Vergiftung durch z.B. Efeu, Schachtelhalm, JKK, Herbstzeitlose im Heu/Heulage oder dem Spurenelement Selen wären denkbar, hier könnten ein Blutbild,die Leberwerte und Gallensäuren etwas Licht ins Dunkel bringen.

Bitte leis dir unsere Beiträge nochmals durch und beantworte unsere Fragen ohne dies wir kaum was an Ideen zur bestehenden Situation besteuern können.
In welcher Klinik ist deine Stute denn und wer kümmert sich in deiner Abwesenheit um alles?

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