Hallo und herzlich Willkommen im Forum auch wenn der Anlass unerfreulich ist
Ob das nun tatsächlich der erste Reheschub war oder ob dem welche voran gegangen sind lässt sich aus der Ferne und ohne die Hufe gesehen zu haben nicht sagen.
Sollte z.B. im vergangenen Jahr während der Weidezeit Probleme bestanden haben könnte man diese evtl. noch sehen und das Pferdchen könnte seine Hufe über den Winter natürlich sich erholen lassen haben....könnte, wenn und wäre hilft aber hier nicht weiter.
Die Frage ist wie dein Hafi bisher und jetzt von dir ernährt wird, hatte er Weidegang, wieviel Heu bekommt er, bekommt er Kraft/Krippenfutter und wenn ja wieviel in Gewichtsangabe bzw. in Stunden Weidezeit.
Ein Haflinger, den Robustrassen zugehörig ist ein Meister der Kargheit weshalb er genetisch bedingt Insulinresistenz prädisponiert ist. Dieses hervorragende Phänomen sichert den Robusten in freier Wildbahn bei Kargheit das Überleben, unter unserer Obhut mit Zuviel oder unpassendem Futter bei wenig moderater Arbeit verkehrt sich dies dann ins Krankhafte.
Auch wenn man meint das das Pferd eine bestimmte Haltung wie z.B. 24/7 Weide und Heu ad lib immer vertragen hat ist dies oft ein Trugschluß. Der Stoffwechsel kann über eine gewisse Zeit eine Menge kompensieren, kommt dann der berühmte Tropfen der mitunter aus scheinbaren Nichtigkeiten wie fehlende Arbeit bei gleicher Ration läuft das Fass über und es ist eine Hufrehe zu beklagen.
Dem gehen auf Grund zu hoher aber vielleicht noch innerhalb der Referenz befindlicher Glukose und Insulinwerte die beide Gewebeschädlich sind teilweise schleichende Schübe voran die nicht immer bemerkt werden, sich vielleicht nur in einer gewissen Fühligkeit äussern. Sie schwächen also unbemerkt die inneren Hufstrukturen.
Nun gilt es Ursachenforschung für den Hufreheschub zu betreiben und dazu gehören Blutuntersuchungen wie das kombinierte EMS/ECS Gesamtprofil das du im ABC meiner Signatur nachlesen kannst.
Da die IR, ECS und EMS sich überlagernde Symptome haben sollte das also umfassend gegeneinander abgegrenzt werden. Die IR ist übrigens nicht nur eine eigenständige Erkrankung sondern auch ein häufiges Symptom des EMS und ECS.
Nur mit Kenntnis um diese wichtigen Stoffwechselwerte läßt sich daraus ein passendes Gesamtmanagement ableiten um zu gesunden Hufen zurückzufinden.
Dazu gehört natürlich auch eine adäquate Rehe-Hufzubereitung und Maßnahmen das Hufbein zu unterstützen. Gerade bei so schweren Pferden wie es ein Haflinger ist sollte dies mittels Rehebeschlag erfolgen wenn die hochakute, sehr schmerzhafte Phase vorbei ist. Das könnte der Rehe-Duplo oder z.B. der modifizierte Rehebeschlag nach Bolz sein der diese Anforderungen, vorausgesetzt der Quersteg ist nach Röntgenbild entsprechend der Hufbeinlage platziert vollunfänglich erfüllt.
Mit einem passenden GESAMTmanagement kann i.d.R. wieder zur Hufgesundheit und zur reiterlichen Nutzung des Pferdes zurückgefunden werden vorausgesetzt die Hufrehe wurde fachgerecht therapiert und das Haltungs/Fütterungsmanagement optimiert.
Wird auch nur eine Säule dieser Summe an Maßnahmen unzureichend oder gar nicht beachtet ist natürlich die Prognose vorsichtig zu stellen, erneute Schübe wären zu erwarten bzw. eine Ausheilung behindert.
Zusammenfassend:
*EMS/ECS Profil veranlassen
*Stoffwechselentlastung durcch Fütterung von einstündig gewaschenem Heu entsprechend des Gewichtes (1,5% bei Diät vom ZIELkörpergewicht, max. 2% in der Erhaltung des ISTgewichtes)
*Rehegerechte Hufzubereitung, Zehe kurz und schwebend stellen, anfänglich mit Hufpolster siehe ABC meiner Signatur, im Anschluß Rehebeschlag nach aktuellen Röntgenbildern
*tief und weich eingestreutes Krankenlager/Box, wenig Bewegung vor allem keine erzwungene
Die Verbindung von Hufbein zur Hornkapsel ist ges oder zerstört, jede Bewegung kann ein nachsinken/rotieren zur Folge haben, insbesondere bei schweren Pferden.
Ich möchte dich bitten uns etwas zur Fütterung, evtl. bereits veranlassten Blutwerten zu sagen und nach Möglichkeit Bilder der Hufe und Ganzkörperbilder deines Pferdes gemäß der Anleitung aus dem ABC meiner Signatur sowie die Röntgenbilder einzustellen.
Bekommt es Schmerzmittel und welches? Welche Maßnahmen wurden an den Hufen getroffen? Wie ist dein Hafi derzeit gestellt, in der Box?
Lass den Kopf nicht hängen
wir werden das mit dir zusammen alles aufdröseln und nach Kenntnis genauerer Gesamtumstände und Bilder auch konkretere Hinweise geben können damit das Mäuselchen schnell aus dem Schub kommt.