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Heulage ist ein Gärfutter das dementsprechend viel Histamin enthält, von daher ist es bei Allergikern eher kontraindiziert und es sollte überlegt werden dies durch getauchtes Heu zu ersetzen. Soviel einmal zur allgemeinen Haltung deiner Isis.
Da ein Isi aus kargen Regionen stammt ist sein Stoffwechsel ebenso wie bei Kollegen anderer Robustrassen häufig Insulinresistenz prädisponiert.
Dieses tolle Phänomen sichert ihm das Überleben in freier Wildbahn, unter unpassender Fütterung und wenig moderater Arbeit verkehrt sich dies zumeist ins Krankhafte und es sind Hufrehen zu beklagen.
Unpassende Fütterung heißt leider bei den Robusten auch oftmals das schon allein das hiesige Heu das zumeist aus Hochleistungsgräsern besteht einen viel zu hohen Gesamtzuckergehalt aufweist.
Wird zudem noch Weidegang bewilligt ist der Stoffwechsel überfordert und kann das Angebotene nur eine gewisse Zeit kompensieren bis der große Knall kommt, den habt ihr nun leider bei eurer Stute.
Das Kompensieren ist die trügerische Sicherheit die einem leider nur vorgaukelt das die Haltung passend ist, die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel sprechen da meistens schon eine andere, deutlichere Sprache.
Von daher ist wirklich zu überlegen ob ihr das Management nicht zu Gunsten der Gesunderhaltung eurer Pferde nochmals überdenkt.
Ich empfehle also dringend weiter Ursachenforschung für die Hufrehe zu betreiben um danach das Gesamtmanagement auszurichten, am besten es wird das
EMS Profil veranlasst.
Welcher ACTH Wert wurde denn ermittelt und wurden in dem Zusammenhang schon weitere Parameter beauftragt?
Hat deine Stute in der klinischen Beurteilung Auffälligkeiten die einem ECS zuzuordnen wären wie unvollständiger, sich überlagernder Fellwechsel, Hirsutismus (Yetifell) einen Senkrücken mit Pendelabdomen vielleicht?
Leider schliesst ein innerhalb der Referenz befindlicher ACTH Wert ein ECS nicht pauschal aus, andersherum sind hohe, im mehrere Hunderterbereich angesiedelte Werte natürlich schon Beweisführend.
Die Hufzubereitung wie sie sich im Röntgenbild darstellt ist natürlich absolut unzureichend, leider fehlt auch die Markierung am Kronenrand die eine Senkung sicherer bestimmen ließe und eine an der Strahlspitze um dem Hufbein eine passende Unterstützung von unten bieten zu können.
Wenn kein Beschlag gewünscht wird der sicherlich nach der hochakuten, schmerzhaften Phase das Optimum an Unterstützung darstellen würde ( wie z.B. modifizierter Rehebeschlag nach Bolz, Rehe Duplo) muss das Hufbein aber mittels Polster und Einlage Unterstützung erfahren um nicht weiter zu rotieren/abzusinken. Dafür orientiert man sich an der Strahlspitze weswegen die Markierung zum Röntgen so wichtig ist.
Wie so ein Hufpolster aussehen sollte kannst du
HIER KLICKEN nachlesen.
Die Anforderungen eines Rehehfes an das Hufmanagement kannst du
HIER KLICKEN nachlesen, die Fachinformation ist von DEM Rehehufschmied schlechthin und Mitbegründer des Duplo erstellt worden.
Die Forderung heißt Zehe kurz und schwebend, nach oben zur Anbindung hin anpassen, Last weg von den nicht tragfähigen Tragrändern auf den hinteren Hufbereich wo der Strahl zum mittragen herangezogen wird, Hufkapsel mittels Zubereitung in eine physiologische Form bringen die mitunter ein Kürzen der Trachten erfordert die evtl. durch Keile dann wieder ausgeglichen werden muß um zu starken Zug auf die tiefe Beugesehne zu vermeiden.
Zum besseren Verständnis siehe dazu untenstehende Illustration von Equivet Info von Dr. Bingold
QUELLEEs scheint aber zumindest auf dem rechten Huf eine Absenkung stattgefunden zu haben, die so schmerzhafte Hufbeinspitze steht recht steil zur Sohle und durch passende Maßnahmen sollte verhindert werden das diese die Sohle perforiert.
Wurden die Hufe vor unterkleben der Keile nach dem Röntgenbild bearbeitet?
So ist die Zehe deutlich zu lang, das Abfussen erschwert weil der Abrollpunkt viel zu weit vorne liegt. Es kommt bei jedem Schritt massiver Druck auf den durch die Rehe ge oder zerstörten Hufbeinträger, immer wiederkehrend finden erneute schmerzhafte Zerreissungen statt die eine Schmerzreduktion und später das Heunterwachsen in Anbindung verhindern.
Hat deine Maus denn derzeit irgendeine Hufpolsterung/Unterstützung und wie sieht diese genau aus?
Wäre es möglich aktuelle Hufbilder gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur zu machen und sie einzustellen? Das sie viel liegt ist gut und schont ihre Hufe, so schmerzlich das für dich als Besitzer auch aussehen mag. Von daher sollte keinerlei Zwangsbewegung stattfinden, auch nicht um Bilder zu machen.
Ginkgo, Weidenrinde und Heparin sind Zuviel und es sollte sich wegen der gemeinsamen Eigenschaft der Blutverflüssigung zu nur einer Substanz entschieden werden!!
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Dauerhaft lassen sich die Hufe durch Eiswürfeltüten aus dem Supermarkt kühlen die man locker mit einem Stallband um die Hufe legt, sind sie geschmolzen kann man den Vorgang erneut beginnen.
Ansonsten ist derzeit Weniger Mehr um dem jetzt so belasteten Stoffwechsel Entlastung zu geben. Ausser abgewogenem, einstündig gewaschenem Heu solltest ihr nichts weiter füttern, siehe auch Notfallfütterung im ABC meiner Signatur.
Die Röntgenbilder nicht so das man keine Verbesserung erwarten kann, Voraussetzung dafür ist allerdings eine fachlich korrekt nach aktuellen Röntgenbildern mit allen erforderlichen Markierungen ausgeführte Hufzubereitung und Unterstützung (häufig liegen hier gravierende Fehler im Detail, darum auch die Bitte um aktuelle Hufbilder) bei Entlastung des Stoffwechsels durch Diät.
Wird nur eine Säule des erforderlichen Managements nicht oder unzureichend bedient wird sich die Situation weiter verschärfen und die Hufe nicht ausheilen können.