Hallo zusammen,
ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben und habe hier schon viele hilfreiche Beiträge und Fotos entdecken können.
Ich kenne mich eigentlich bestens mit allen möglichen Pferdekrankheiten aus, aber das Thema Huf ist und bleibt, trotz etlicher Bücher und Berichte, ein undurchschaubares Mysterium für mich. Da ich mit der ganzen Situation jetzt ersteinmal ziemlich überfordert bin und mich zudem von Tierarzt und Hufschmied etwas alleine gelassen fühle (die scheinen das Thema nicht ganz so ernst zu nehmen oder ich mache mir zuviele Gedanken), wende ich mich nun an euch.
Zu unserer Geschichte:
Wir haben direkt am Haus einen kleinen Stall (3 große Boxen, eine 4te ist im Bau) und eine große Wiese (unterteilt in 6 Teile, 5 Teile mit Gras, 1 großer Teil Padock)
Dort haben wir 5 eigene Pferde stehen. 2 Hannoveranerstuten, 2 Mini-Shettys und ein Shetlandpony.
Eine Hannoveranerstute ist in Rente (Pollenallergie und Athrose, 20 Jahre alt), die zweite wird als Reitpferd genutzt (15 Jahre alt).
Die beiden Mini Shettys werden häufig zu Spaziergängen ausgeführt (10 und 7, Mutter und Tochter) und das Shetlandpony geht ebenfalls spazieren und gelegentlich vorm Sulky (8 Jahre alt).
Vor ca. 2 Wochen bemerkte ich bei dem Shetlandpony einen sehr steifen, klammen Gang und die typische Rehestellung (Entlastung der Vorderbeine) und sie lag viel. Tierarzt kam sofort und diagnostizierte, wie von mir vermutet, Hufrehe. Pony bekam zwei Spritzen und der TA ließ für eine Woche Medikamente da. Außerdem kam sie in den Stall und bekam nur eingeweichtes Heu. Kurz bevor er fuhr äußerte er noch den Verdacht EMS, was mir bis dahin überhaupt kein Begriff war. Erwähnte aber nichts von Röntgenbildern oder einem Blutbild.
Schon am 3ten Tag ging es unserem Ponylein deutlich besser und heute zwei Wochen später läuft sie fast normal und geht stundenweise wieder auf einen Sandpadock (mit Tierarzt abgesprochen). Natürlich hält sie weiterhin strenge Diät.
Nun zu meinen Fragen:
Nachdem ich nun versucht habe mich auf diesem Gebiet etwas schlau zu machen.
Wäre es nicht sinnvoll Röntgenbilder und ein Blutbild machen zu lassen? Warum hat der Tierarzt dies nicht angesprochen?
Ab wann kann ich anfangen das Pony etwas zu bewegen (länger führen, longieren, ggf fahren)?
Muss die Bewegung auf weichem Boden erfolgen?
Wo kann ich die besagte Pulsation fühlen und wie erkenne ich einen neuen Schub frühzeitig?
Der Tierarzt sprach davon, dass das Pony ggf. dieses Jahr schon wieder auf die Weide dürfe. Nachdem was ich jetzt über EMS gelesen habe eher keine gute Idee, oder?
Wie füttere ich Vitamine zu, ohne untermischen ins Kraftfutter? Kraftfutter bekommt sie nicht und hat sie auch nie bekommen. Kann man diese auch ins Heu mischen?
Der Hufschmied kam vor einer Woche und sagte er würde die Trachten kürzen. Ist das der richtige Ansatz?
Da ich nun sehr vorsichtig geworden bin und ein Mini Shetty 10 sowie die Hannoveranerstute in Rente 20 ebenfalls etwas zuviel auf den Rippen haben, habe ich überlegt zwei Gruppen zu bilden. Die beiden Großen und das Mutter-Tochter Gespann lassen sich aber leider nur sehr schwer voneinander trennen. Die 15 jährige Hannoveranerstute ist hingegen sehr schwerfuttrig und könnte die Wiese sehr gut vertragen. Habt ihr hier vielleicht noch Ideen für mich?
Die momentane Situation sieht so aus, dass die beiden Hannoveranerstuten 24 Stunden auf dem Padock mit Zugang zu einer abgegrasten Weide stehen. Ein kleiner Teil des Padocks ist für unser Rehepony abgeteilt. Das Pony steht stundenweise auf dem Padock und ansonsten in der Box, in Gesellschaft eines der beiden Mini-Shettys im Wechsel.
Nun mache ich mir auch Sorgen um die 20jährige Hannoveranerstute. 2012 hat sie ihr letztes Fohlen bekommen. Die Trächtigkeit war auch leider nicht komplikationslos. Das Fohlen ist aber gesund zur Welt gekommen. Nach der Geburt fiel mir auf dass sie häufiger stolperte und ich vermutete aufgrund des Alters eine Athrose. Der Tierarzt kam und bestätigte mir dies (Athrose im rechten Vorderfußwurzelgelenk). Dann fiel mir auf dass zunächst ein Huf immer steiler wurde. Der Hufschmied meinte, dass sei auf die Athrose zurück zu führen da sie das betroffene Bein mehr schont, klang für mich logisch. Dann wurden die Hufe immer brüchiger, der Tierarzt meinte das würde an einer schlechten Hornqualität liegen. Zudem lief sie zwischenzeitlich immer recht vorsichtig. Ich finde immer noch die Hufe sehen fürchterlich aus, obwohl der Schmied erst vor 1 Woche da war und regelmäßig in kurzen Abständen kommt. Da ich einen Rehehuf nicht wirklich von einem normalen Huf oder besser gesagt von einem Huf der ggf durch die Athrose verändert ist unterscheiden kann, mache ich mir hier jetzt auch Sorgen. Zumal der Tierarzt bei dem Pony den Verdacht äußerte dass die Rehe bereits chronisch ist (Pony hat vorher aber nie Symptome gezeigt) und der Hufschmied mich nie darauf angesprochen bzw. mich darüber informiert hat. Hatte sogar schonmal nachgefragt. Ich muss mich ja auf die Meinung der beiden verlassen können, da es mir selbst sehr schwer fällt einen kranken von einem gesunden Huf zu unterscheiden
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Ich werde Morgen mal versuchen ein paar Fotos zu machen und sie euch zu zeigen. Sorry, dass es so ein langer Text geworden ist. Ich bin auf diesem Gebiet aber leider ein absoluter Neuling und noch sehr unsicher und hier scheinen viele ja wirklich Ahnung zu haben.
Vielen Dank und ganz liebe Grüße
Sunny