Eine geringe Rotation von 2-3 Grad kann auch physiologisch sein oder sich durch Hufzubereitung relativieren, das muss nicht zwingend in der vorangegangenen Hufrehe begründet liegen.
Grundsätzlich gefallen mir die getroffenen Maßnahmen ganz gut weil das Hufbein von unten Unterstützung erfährt, durch die Unterpolsterung Sohle und Strahl zum Mittragen herangezogen werden und durch das im Zehenbereich begradigte Eisen eine Art Zehenrichtung geschaffen wurde die ein besseres Abrollen ermöglicht.
Das Anraspeln einer Mustangroll (im Prinzip bringt das den Abrollpunkt weiter nach hinten) verbessert dies zusätzlich wenn der Wandverlauf zur Krone ansonsten gestreckt und parallel zum Hufbein verläuft.
Man muss sich aber darüber im Klaren sein das die Hufbeinspitze so nicht schwebend gestellt wurde und weiterhin druckbeaufschlagt wird was mit Pech zu Hutkrempenbildung der HB Spitze und/oder erneute Schmerzen führen kann.
Unten geschlossene Eisen erfordern ein sehr gutes Säubern vorab um kein Bakterienwachstum im kuscheligen Millieu zu schaffen, das ist sicherlich berücksichtigt worden.
Die Hufe sehen von außen auch sehr ordentlich bearbeitet aus
Nichts desto trotz sind Hufe lebende Gebilde und halten sich leider nicht an Lehrbücher.
Letztlich entscheidet dein Pferd darüber wie es seinen Laufkomfort mit der Hufzubereitung und Unterstützung empfindet.
Läuft es danach gleich gut oder besser, was anzustreben ist, kann man davon ausgehen das der eingeschlagene Weg zunächst der Richtige ist.
Wenn alle eine Maßnahme toll finden aber dein Pferd damit Probleme hat muss natürlich immer ein Umdenken stattfinden, nach Fehlern geschaut und entsprechend individuell optimiert werden.
Da ein Rehehuf aber in ständigem Wandel ist sind Nachkontrollen mittels Bildgebung (RöBis) ein unbedingtes Muss, bei plötzlich erneut auftauchenden Problemen sowieso.
Ansonsten muss man den Huf, das Pferd und sein Laufbild weiterhin sehr gut im Blick haben.