26.05.2019, 16:40
eff-eins hat geschrieben:Zum Thema Fruktan hat Dr. E. Kellon eine eigene Anschauung die ich auch für durchaus plausibel und überlegenswert halte, nachzulesen HIER unter dem Stichwort "Heu" und dort unter "es ist Zeit die Fructan Theorie zur Ruhe zu bringen".
Zitat:
Der einzigen Zucker die für ein IR-Pferd von Bedeutung sind sind solche die verdaut werden und einen Insulin-Spike verursachen können.
Dies beschränkt sich auf die kurzkettigen ein oder zwei Zuckereinheiten, Zucker wie Glucose und Saccharose.
Fruktan wird nicht verdaut oder anderweitig in einfachen Zucker zerlegt.
Der wahre Grund dafür das Ponys und Pferde mit IR / EMS anfällig für Hufrehe sind ist der einfache Zucker- und Stärkegehalt im Gras.
Außerdem:
Was NSC Ihnen nicht sagt
Die Gruppe von Kohlenhydraten, die unter dem NSC-Label zusammengefasst ist, umfasst fast alle Nicht-Faser-Kohlenhydrate - solche, die eher aus Pflanzenzellinhalten stammen als aus zähen, faserigen Zellwänden.
Sie sind im Allgemeinen leichter verdaulich und geben dem Pferd mehr Energie als die Ballaststoffkohlenhydrate, aber sie werden nicht alle im gleichen Teil des Gastrointestinaltraktes des Pferdes oder durch denselben Prozess verdaut.
Somit beeinflussen sie den Blutzucker eines Pferdes und Magen-Darm-Gesundheit anders, und deshalb ist es wichtig das sie getrennt ausgewertet werden.
Sirois erklärt:
"Nehmen wir an, eine Heuprobe hat 5% Einfachzucker + Stärke und 10% Fruktan mit einem NSC-Wert von 15%. Und Sie haben eine andere mit 10% Einfachzucker + Stärke und 5% Fruktan, die ebenfalls 15% NSC ist. Es ist dann nicht dasselbe Heu obwohl sie den gleichen NSC-Wert haben:
Das Heu das 10% Einfachzucker + Stärke enthält, könnte für das insulinresistente Pferd problematischer sein (weil einfache Zucker und Stärke, die hauptsächlich im Dünndarm verdaut werden eine stärkere glykämische oder Blutzuckerantwort als Fruktane verursachen.
Das Heu, das 10% Fruktan enthält, könnte für ein Laminit-Pferd ein größeres Problem darstellen. " (Fruktane werden hauptsächlich im Dickdarm verdaut; große Dosen können dort die mikrobielle Population stören, was zu Koliken und / oder Laminitis führt.
Einige Fructane werden tatsächlich in hohen Dosen verwendet, um in einigen Forschungssituationen Laminitis auszulösen.)
"Wenn man die Ration eines Pferdes nur anhand von NSC bewertet, erhält man nicht das ganze Bild", fasst er zusammen.
03.06.2019, 10:23
03.06.2019, 10:51
03.06.2019, 12:26
03.06.2019, 14:07
03.06.2019, 17:47
03.06.2019, 20:06
FYLGJA hat geschrieben:Der ACTH ist bei 134 (Referenzwert bis 29), also fünffach erhöht. Im Nebensatz erwähnte er, das könne auch an der zu spät weiterverarbeiteten Blutprobe liegen...
Das ist absolut falsch!!! ACTH ist ein seh empfindlicher Parameter mit einer Halbwertzeit von nur wenigen Minuten.
Wird der erforderliche Probenumgang und Zeit nicht eingehalten zeigt sich das ACTH falsch erniedrigt weil es zerfällt.
Wenn er also eine zu lange Zeit zur Probenverarbeitung eingeräumt hat ist von einem höheren ACTH auszugehen! Gleiches gilt übrigens für Insulin!
Man könnte 1/2 Tabl. Prascend geben, aber befragt nach den Nebenwirkungen (Appetitlosigkeit, Kolikgefahr) haben wir abgewunken.
Was für ein Wahnsinn
Da folgt der TA leider dem Beipackzettel des Prascend das wegen der nur einen Sollbruchstell in der Tablette dem Hersteller gar keine andere Wahl lässt als das Antherapieren in halben Tabletten zu propagieren.
Es zeigt sich immer wieder das ausschließlich dadurch vermeidbare Nebenwirkungen wie Bauchweh, Durchfall, Inappetenz oder Lethargie auftreten und dem so wichtige Pergolidmesilat zu Unrecht zu einem zweifelhaften Ruf verhelfen.
Dem armen Pferd wird dann das so lebenswichtige Medikament vorenthalten weil es dies angeblich nicht verträgt und mit so einem Müll wie Mönchspfeffer (der ist bei Hypophysenadenom sogar kontraindiziert) hantiert das durch Studie belegt nicht befähigt ist ACTH zu senken und das Pferd am Ende wegen fortlaufendem Krankheitsverlauf elendig verrecken lässt!
Geht man mit dem Medikament sorgfältig um und schleicht es mit geringen Wirkstoffmengen (1/8 Tablette) ein, nähert sich von unten der individuellen Dosis die das eine Pferd benötigt um ACTH in die jahreszeitliche Referenz zurück zu führen wirkt es eher sehr zeitnah verjüngend als das es dem Pferd irgendwie schadet.
Meine Ponys bekommen seit Jahren nur 0,33mg bzw 0,30mg und sind damit bei Therapiekontrollen innerhalb der Referenz und somit gut bedient.
Beide hatten unter einschleichendem Antherapieren keinerlei Nebenwirkungen!
Wie unterschiedlich die erforderliche Dosis ist, warum wer wieso antherapiert hat kannst du HIER nachlesen.
Die erforderliche Dosis ACTH in die Referenz zurück zu fühen ist weder Gewichts noch ACTH Werthöhe abhängig sondern ganz individuell. Deshalb macht es einfach Sinn sich unter Zuhilfenahme von Therapiekontrollen der erforderlichen Dosis von unten anzunähern. Nur soviel Wirkstoff wie nötig und sowenig wie möglich ist hier die Devise.
Die richtige Dosis ist alleine die die ACTH in die Referenz zurückführt!
ACTH ist ein Stresshormon, steigt aber nicht durch Schmerzen in einen pathologischen Bereich sondern zeigt sich etwas erhöht.
Der Graubereich bei dem ein Antherapieren zunächst überlegt sein sollte siedelt sich bei etwa 100 an, aber auch nur wenn es keine weiteren Symptome gibt. Dann würde man nach 3 Monaten nachtesten und das Pferd gut beobachten.
Eure Tiff hat aber weitere Symptome, sie ist hochgradig IR und hat Hufrehe!
Ernst nehmen muß man das ACTH bei euch insofern weil es zirkadianen Schwankungen bei allen, auch gesunden Pferden unterliegt. Ab Sommersonnenwende am 21 Juni steigt das ACTH kontinuierlich an um sein jahreszeitliches Hoch im September zu erfahren.
Bei unerkanntem und somit untherapierten Cushi steigt dies allerdings ungleich höher an als be gesunden Pferden, mit ein Grund warum im Herbst eine zweite Hufrehewelle durch die Ställe zieht.
Zumal sie überhaupt kein typisches Cushing-Pferd ist. Ihr Fellwechsel ist top und ihr Fell sieht super aus - meinte unser TA auch gleich, dass sie nicht danach aussieht. Nur ihr Alter (gehäuft ab 15 J.) könnte passen. Er sieht den erhöhten Wert vor allem als Ausdruck des Schmerzzustandes, meinte er.
Mein Anton hatte gegenüber seiner Halbschwester die im Rahmen der Ursachenforschung bezgl. einer Hufrehe EMS, ECS und IR positiv getestet wurde gar keine Symptome. Er war genau wie Hermine erst drei Jahre alt, scheinbar pupsgesund und fidel.
Getestet wurde er nur wegen des Verwandschaftsverhältnisses und einer evtl. Vererbung.
Sein ACTH lag bei 925 das von Hermine sogar bei 3080 und beide sind innerhalb von 70 Tagen mit geringer Prascend Menge wieder in der Referenz gewesen.
Nun kommt aber der Hammer. Er meinte, er würde es noch solange mittragen, solange es weiter aufwärts geht. Wenn es wieder stagniert, würde er für Einschläfern plädieren. Ehrlich gesagt sind wir an dem Punkt noch lange nicht.
Sorry, aber jemand der soviel Unwissen hat sollte nicht entscheiden dürfen wann ein Pferd zu gehen hat.
Letztlich ist es nämlich Aufgabe des TA sich fortzubilden um seinen Patienten adäquat zu versorgen das er nicht 15 jährig wegen einer Hufrehe mit unspektakulärem Röntgenbefund über den Regebogen galoppieren muß. Unfassbar und m.E. vermeidbar. Lass dich da bitte nicht verunsichern.
Aber ich bin jetzt ziemlich ratlos, was wir noch machen können und total traurig...
....ich auch aber vor allem bin ich etwas angefressen wenn ich sowas lese.
So, das war das Neueste von Tiff bzw. unseren Überlegungen bzgl. weiterer Behandlung.
Vielleicht solltet ihr mal mit meinem TA einen Termin machen, der ist im Thema scheinbar fitter und nicht nur Schulmediziner sondern auch auch TCM Behandler. Wenn von dir gewünscht schicke ich dir gerne per PN meine Telefonnummer sodass wir mal persönlich sprechen und ich dir seine Kontaktdaten geben kann
Gruß, Anne von FYLGJA
03.06.2019, 21:20
04.06.2019, 06:43
04.06.2019, 08:02
04.06.2019, 08:27
04.06.2019, 08:42
04.06.2019, 09:06
eff-eins hat geschrieben:Was ich aber immer wieder, gerade im Amerikanischen Forum gelesen habe ist das Pferde die auch nur gelegentliche Ausrutscher oder im saisonalen Hoch zu früheren Zeiten beim ACTH gezeigt hatten dies scheinbar als Frühsymptom gezeigt haben und sind später eindeutige, therapiebedürftige Cushis geworden.
Wir wissen ja definitiv das gerade zu Beginn der Erkrankung die sich i.d.R. über Jaaahre entwickelt ACTH nicht dauerhaft erhöht sein muß.
Fakt ist aber das ein beim Pferd eigentlich immer anzutreffende hypophysäre Cushing nicht reversibel also heilbar sondern "nur" beherrschbar/ therapierbar ist.
Anders ist das beim Equinen"peripheren" Cushing, siehe Artikel unten oder anderen Cushingformen wie z.B. dem iatrogenen Cushing (ärztlich verursachtes Cushing-Syndrom durch z.B. Kortison).
......Kürzlich hat Dr. Johnson in den USA eine mögliche Erklärung vorgeschlagen.
Er hat vorgeschlagen, dass fette Pferde und Ponys unter einem Syndrom leiden können, das bei Menschen gut erkannt wurde, das von Omental Cushing's Krankheit. Bei den Menschen wird das Omentum, ein fetthaltiges Blatt, das den Darm bedeckt, zu einem abnormen Ort für die Produktion des Hormons Cortisol. Das Omentum in diesen Individuen enthält einen abweichenden Satz von Enzymen, die das eigene inaktive Cortison der Person in die aktive Form Cortisol umwandeln. Diese erhöhte Menge an zirkulierendem Cortisol wirkt sich negativ auf den Kohlenhydratstoffwechsel des Pferdes aus und verursacht einen erhöhten Blutzucker und Insulin.
Eine ähnliche Situation kann bei fetten Pferden auftreten, die hohe Konzentrationen von zirkulierenden, Cortisol, Insulin und Glukose zeigen, sind schwer zu diät und leiden oft unter Hufrehe. Dieses Syndrom bei Pferden wird manchmal als Peripheral Cushing Krankheit bezeichnet, obwohl ich denke, das ist kein sehr guter Name, da die extra Cortisol nicht aus der Nebenniere kommt. Omental Cushing Disease, Periphere Cushing-Krankheit und Insulin-Resistenz alle bedeuten die gleiche Sache, wenn in Bezug auf Equiden.
Der neue Test, den wir verwenden, Messen von endogenen ACTH, Cortisol, Insulin und Glukose können Hypophysenabhängige Cushing-Fälle von Fettleibigkeit bezogenen Laminitis unterscheiden.
Referenzen.
Eiler, H., Oliver, J. and Goble, D. (1979)
Kombinierte Dexamethason-Suppression Cosyntropin- (synthetische ACTH) Stimulationstests im Pferd; Ein neuer Ansatz zur Prüfung der Nebennierenfunktion.
Bin J. Vet. Res. 40: 724-726
Buche, J. und Garcia, MC (1985)
Hormonelle Reaktion auf Thryrotropin freisetzendes Hormon bei normalen Pferden und solchen mit Hypophysen-Adenom.
Bin J. Vet. Res. 46: 1941-1943.
Garcia, MC und Buche, J. (1986)
Vielleicht ist also sein damals relativ hohes ACTH als Wegweiser zu verstehen das jetzt vielleicht eine Behandlungspause verkraftet aber immer wieder kontrolliert werden muß um rechtzeitig zu merken wann wieder Therapiebedarf besteht.
Abgesehen davon bleibt ja nun sowieso noch abzuwarten ob unter gänzlichem Ausschleichen von Pergolidmesilat das ACTH innerhalb der jahreszeitlichen Referenz bleibt.
Allerdings hatte Tobi ja auch eine Zeit in der etwas moppeliger war......vielleicht doch ein peripheres Cushing und deshalb ACTH, Insulin und Glukosewerte unter Gewichtsreduktion wieder innerhalb der Norm ......?
04.06.2019, 09:11
04.06.2019, 09:17
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