Ja schnulli, ich war am 12 Juni auch vor Ort um mir selbst ein Bild der Situation zu machen und Huf bzw. Rehetechnisch dazuzulernen
Ich weiß nicht wo Anne abgeblieben ist
(hat ja auch noch mehr zu tun als hier zu berichten obwohl sicherlich viele stille Mitleser und Interessierte sehnlichst auf einen Bericht warten) darum hier für alle Interessierten mein Bericht über das was ich bei dem Besuch wahrgenommen hab.
Vorweg sei gesagt das Tiff sehr engagierte Besitzer hat die sehr in Sorge um ihr Pony sind was keinesfalls selbstverständlich aber sehr löblich ist
Tiff hatte als wir kamen noch die Polsterverbände dran und wurde damit im Schritt vorgeführt was ein deutlich lahmes Rehelein zeigte.
Nach dem Entfernen des Polsters war Barhuf meinem Empfinden nach keine Verschlechterung des Gangbildes erkennbar was sich auch unter Bekleb, egal wie herum angebracht, nicht besserte.
Anne und Felix meinten allerdings bei der Zehenoffenen Variante eine Verbesserung zu erkennen, nun gut…sie kennen ihr Pony und können das vielleicht deshalb anders einschätzen. Für mich war kein Unterschied erkennbar, das Pony hatte wehe Füße, egal wie und warum was gemacht wurde.
Nun hab ich meine am 12 Juni gemachten Bilder und die Maßnahmen am Huf nochmal auf mich wirken lassen und denke das Zehenoffen bei Tiff nicht die beste Wahl ist da sie sich wie schon zuvor bei den Polsterbildern ersichtlich auf die Zehe stellt. Das hat sie übrigens am 12 Juni mit dem Bekleb, egal ob Zehenoffen oder geschlossen angebracht (zunächst wurde der zu Testzwecken nur mit Klebeband befestigt) insbesondere links auch getan.
Was natürlich zum einen die Haltbarkeit des Bekleb bei derartiger Fehlbelastung minimiert und auch die Platzierung sich darum schwierig gestaltete und entsprechend ausgefallen ist.
Ein Umstand der annehmen ließ das die Zehe weil „nur“ eine Absenkung vorliegt gar nicht aus der Last genommen und schwebend gestellt werden muss. Hätte sie Zehenschmerzen durch Druck auf die Hufbeinspitze würde sie nicht genau diese auch belasten!
Sollten sich dadurch die Sehnen noch nicht verkürzt haben sehe ich die Gefahr das sich dies durch das nach vorne gekippte Stehen mit dem jetzt auf Besitzerwunsch (sie hatten bisher immer den Eindruck das es ihr damit besser geht) zehenoffenen Bekleb und entlasten des hinteren Hufbereiches auf Dauer mit Pech entwickeln wird.
Später im Bereich der mit Gummimatten ausgelegt war hatte ich den Eindruck das sie den Boden komfortabler fand als zuvor den Paddocksand bzw. die Wegstrecke über Grün zum Bearbeitungsplatz.
Auffällig war zudem das sie Probleme hatte und sich unwillig zeigte wenn das Bein nach vorne und der Huf zum bearbeiten auf den Hufbock positioniert werden sollte. Sehnen und Bandstrukturen verkürzt, Muskulaturprobleme??
Stehen konnte sie ohne Rehetypisch zu trippeln auf beiden Barhufen gleich gut (spricht auch dafür das planes stehen eine gute Wahl wäre), konnte aber erstaunlicher Weise mit dem eigentlich schlechteren linken Huf besser stehen als der Rechte aufgenommen und bearbeitet wurde als andersherum.
Der Zangentest hat beidseitig eine insgesamt schmerzhafte Sohle ergeben, war nicht auf einzelne Bereiche begrenzt.
Am linken Huf hat sich beim Trimm ein ausgedehntes früheres Hufgeschwür im inneren Seitenwandbereich gezeigt das vielleicht ursächlich für die scheinbare zwischenzeitliche Reheverschlechterung (fehl)gedeutet worden sein könnte, man weiß es nicht weil das HG ja als solches unbemerkt geblieben ist…..
Den Kronsaum empfand ich in Teilen als wund und dadurch vermutlich z.T. auch schmerzhaft was bei Polsterungen nicht ungewöhnlich wäre aber Beachtung durch jetzt ohne Polster entsprechende Pflege bekommen sollte.
Ich hab den Eindruck das da noch was in Sachen Hufgeschwür brodelt auch wenn an dem Tag keine Überwärmung oder Pulsation fühlbar war. Ist dem so wäre natürlich ein Schmerzmittel das gleichzeitig Entzündungshemmer ist kontraproduktiv weil es das Reifen behindert.
Die Hufe wirkten in Natura deutlich unausbalanciert was auch die gestauchte Zehenwand rechtfertigen könnte. Das wurde durch Kürzen der Trachten etwas relativiert weil der Schwerpunkt der Körperlastaufnahme so weiter nach hinten bzw. mittig "zurückverlagert" wurde.
Wäre es mein Pony würde ich vermutlich einen Duplo Verbundbeschlag/Bekleb wählen mit "Wolke 7 Polster" um sicherzustellen das die Hufe dauerhaft plan aufsetzen und nicht Teilbereichen die komplette Last aufbürden die den Hufbeinträger weiter schwächen und die Rehe letztlich mechanisch unterhalten könnten.
Dazu würde ich parallel schauen das die Muskulatur Gutes erfährt weil die natürlich durch die Schmerzen und Schonhaltung fest und fehlbelastet ist.
Aber ich bin Laie und kein ausgebildeter Huffachmann weshalb ich hier nur meine Eindrücke und evtl. Vorgehensweise schildern kann die selbstverständlich keinen Anspruch auf Richtigkeit erheben!