Soo,
auf los gehts los.
Ich habe hier grad den Horror pur... wir haben 4 Pferde bei uns zu Hause stehen, also eigentlich alles ein Traum. Der wird allerdings massiv getrübt weil alle 4 Pferde nun lahm sind... Ich erzähle mal "Fallweise" und nicht chronologisch, ich denke so blickt man besser durch welches Pferd welche Probleme hat.
Ich fange mal mit dem kleinsten Fall an, unser Shetty-Mix. Sie ist 18 Jahre alt und vor zwei Jahren hat die Maus "aus heiterem Himmel" - damals waren wir absolute Rehe/Cushing/EMS-Neulinge - einen atypisch verlaufenden Schub. Das Ganze begann auf der Hinterhand und schlug erst eine Woche später auch auf die Vorhand. Als es endlich vom TA als Rehe diagnostiziert war gings auf Ursachensuche - die wurde auch gefunden, die Maus hat Cushing.
Sie wurde auf Pergolid eingestellt, bekommt nach wie vor Diät und striktes Grasverbot. Mit einigen Höhen und Tiefen und Rückschlägen - damals noch Einsteller mit uneinsichtiger SB - ging es ihr irgendwann wieder "gut" und sie war geschlagene 2 Jahre symptomfrei. Bis vor ca. 2 Monaten... stockiges laufen, warme Hufe, etc. der Fall war klar - nur woher kam so plötzlich der Schub, wir hatten ja fütterungs- und haltungsbedingt nichts geändert!?
Wir und der TA schoben es irgendwie auf das Cushing, wobei unsere TÄ schon anmerkte, dass die Hufbearbeitung nicht optimal wäre und das Pony zu wenig Sohlenwölbung hat und kaum Tragrand.
Da haben wir uns immer noch nicht sooo viel gedacht, der Schmied bzw. in unserem Falle Hufpfleger wird ja wohl wissen was er tut. Nichts desto trotz wollten und mussten wir einen "richtigen" Schmied ran lassen, da Pony einen orthopädischen Beschlag dringend nötig hatte nachdem das Röntgenbild eine Senkung und Drehung offenbarte und vielleicht noch 3-5mm Abstand zur Sohle.
Auch der Schmied war ziemlich entsetzt über die Zurichtung durch unseren Hufpfleger.
Wir glaubten immer noch an das Gute und dachten evtl. kennt er sich mit einem Rehehuf nicht sooo toll aus oder was auch immer. Man will ja nicht immer gleich etwas schlechtes über einen Menschen annehmen. Wir begannen also mit einem Zehenoffenen Eisen mit Steg und Polster. Das ging prima und es ging gut 2 Wochen stetig bergauf. Dann wurde es schleichend schlechter bis Pony eines morgens in der Box lag und nicht aufstehen wollte um aus der Box neben die anderen auf ihr Krankenpaddock zu ziehen. TA geholt, Eisen abgemacht, der neue Schmerz lag wohl am Druck durch den Steg. Pony wurde umbeschlagen mit zehenoffenen Alus und ihr gehts um Welten besser. Das ist jetzt gute 2 Wochen her. Bisher ist alles gut, toi toi toi.
Wir hoffen es geht weiter Bergauf.
Medikamentös hat sie in der schlimmen Phase Danilon bekommen. Jetzt bekommt sie nur noch Chromhefe.
Fall Nummer 2 ist eine 10jährige Tinkerstute.
Die Lady hatte ihr ganzes Leben nichts, ging keinen Tag lahm. Ich habe sie seit sie 3 ist. Anlagebedingt wird sie leider schon vom Futter angucken dick und sie ist wirklich zu fett. Da würde ich Eurer Theorie noch irgendwo zustimmen mit den schleichenden Schüben.
Nun ja also los ging der Spaß vor ca. 5 Wochen. Wir hatten vor 7 Wochen wieder richtig angefangen zu trainieren und nahmen regelmäßig Reitstunden, die für Pferd und Reiter schon anspruchsvoll waren, übertrieben es aber nicht mit max. 45 minuten intensiver arbeit. vor besagten 5 wochen lief die Maus nach einer Reitstunde etwas klamm, ich habe mir nichts dabei gedacht, bzw. vermutet sie hat Muskelkater und hab sie schonend aber doch weiter bewegt. nach 5 Tagen unverändertem Zustand kam unser Hufpfleger zum regulären 7 Wochen Termin und schnitt sie aus. Ich wieß ihn darauf hin, dass sie klamm geht und er doch mal gucken soll. Er meinte die hätte wohl muskelkater und sei evtl. blöd auf nen stein getreten, ich soll mir keine Gedanken machen und sie vorsichtig weiter bewegen. Es wurde schlimmer und am nächsten Tag kam massiver Wendeschmerz und auch kurzzeitig die typische Rehestellung dazu. TÄ verständigt, sie kam und meinte klar Rehe bzw. sie tippt auf Ursache Belastungsrehe/Huflederhautentzündung da sie ja doch deutlich mehr arbeiten musste seit 2 Wochen. Auch über ihre Hufzurichtung war sie alles andere als begeistert, auch hier kaum Tragrand und flache Sohle. Sie ordnetet Hufeisen an um den Druck von der Sohle zu kriegen. Dazu Danilon für die Entzündung und ein paar Tage Ruhe, dann sollen wir weitersehen. So und es wurde nicht besser. Einen Tag mal etwas besser, den nächsten wieder schlechter. Ende der letzten Woche wollte sie nicht mehr aus ihrer box, dazu hätte sie ca. 15m Beton gehen müssen bis der weiche Paddockboden gekommen wäre. TÄ verständigt und einen Termin zum Röntgen ausgemacht - der war gestern. Das gleiche wie bei der kleinen. Hufbein gesenkt (ca. 8-9°), Rotiert und vllt 5mm zur Sohle übrig. Bei ihr liegt der Verdacht EMS nahe, sie ist wirklich dick, hat einen "Kragen"...
Sie bekam/bekommt Danilon seit gestern 10g morgens und abends (vorher weniger), Chromhefe und wir versuchen was passiert, wenn sie Metformin (2x6g) und ASS (2x1g) dazu kriegt (seit gestern).
ABER: die Hufbearbeitung des Pflegers war sicher nicht zuträglich. Der Schmied, der ihr einen Tag nach der Bearbeitung durch den Pfleger die Eisen verpasst hat, war absolut nicht begeistert, er hat sie nochmal beschnitten um Schadensbegrenzung zu betreiben und das Pony hat hörbar erleichtert geschnauft als er fertig war...
Geplant ist sowie der Schub abklingt auch hier die normalen Eisen runter und Rehebeschlag drauf
So und jetzt der Hammer Nr. 3; Endmaßpony, normale Figur, auch nie was gehabt lief gestern als der TA zum Röntgen da war auch klamm, sie schaut drauf. Auch hier Pulsation und leicht warm!! sie steht jetzt mit Polsterverband und Danilon, auch hier wird ein Rehebeschlag drauf kommen, allerdings ist hier noch nicht geröntgt etc. worden.
Und zu guter letzt - das hat erfreulicher Weise nichts mit Rehe zu tun - aber auch Pferd Nummer 4 ist seit dem letzten Hufpfleger Termin lahm, hier war am nächsten Tag die Sehne dick und warm - obwohl er nicht rumgetobt etc. ist. Das haben wir in dem Zug auch dem für die Reheeisen beigerufene Schmied gezeigt und der hat die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und er hat jetzt einseitig einen Keil der die Sehne wieder entlastet, da der betroffene Huf an den Trachten So massiv eingekürzt wurde, dass die Winkelung ganz anders war als auf dem anderen Bein. Dazu kam, dass der Strahl hinten an der Spitze punktuell Druck an dem vom Pfleger aufgenagelten Kunsstoffeisen ausübte...
Fazit: Außer der kleinen, die wirklich eine Vorbelastung hatte durch das Cushing hatte vorher keiner von den anderen Zwei was.
Den Hufpfleger haben/hatten wir seit ca. 1,5 Jahren, ich vermute er hat in dieser Zeit die Pferde (der vorhergehene Schmied hatte nie etwas an den Hufen zu bemängeln - wir haben nur gewechselt, da dieser umgezogen ist!) zu flacher Sohle und kaum Tragrand hingezüchtet...
Jetzt habe ich hier drei Rehepatienten und einen Sehnenschaden und kann ein Lazarett eröffnen...
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Ich bin echt am Verzweifeln!
Fütterungstechnisch denke ich kenne ich mich einigermaßen aus, sie bekommen allesamt (den Rentner mit Sehnenschaden nehme ich jetzt mal aus, der bekommt Seniormüsli & Co) schon länger nur noch getreidefreies Müsli und zwar das Care4life von Pavo, allerdings nicht viel - während der Arbeit warens 500g am Tag.
Seit die Rehen diagnostiziert sind gibts das nur noch in homöopathischen Dosen zum Danilon unterjubeln. Außerdem zum weiteren Arznei verstecken die 10 min Rüschnis auch von Pavo.
Sonst nur Heu und Stroh. Leider haben alle das gewaschene Heu abgelehnt, aber der Tinker hat es heute das erste Mal gefressen - ich bleib dran!! Und versuche sie darauf umzustellen.
Bilder reiche ich nach, muss die erst mal grad auf den PC laden!
LG