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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 09:25 
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Hallo an Alle!
Ich bin neu im Forum, lese allerdings seit letztem Jahr (dem ersten Reheschub) recht viel hier mit. Langsam gehen mir aber die Ideen aus, bzw. ich weiß nicht mehr was ich tun soll – denn alles birgt neue Gefahren, Risiken oder vielleicht auch Verbesserungen. Ich habe die Krankheitsgeschichte mal im Detail zusammen getragen. Vielleicht erkennt ihr ja ein eindeutiges Muster oder habt eine Idee….


Zum Pferd:

Mini Shetland Pony, 86cm
Geburtsdatum: 16.04.2004 – 11 Jahre
Gekauft Mai 2013 als „immer gesund, hatte nie etwas“ aus Zuchtbetrieb

Zur Geschichte:

6. Aug 2014
Es fing an mit plötzlicher Lahmheit auf beiden Hinterbeinen, Verdacht auf Kreuzverschlag, TA 1 da, Blut genommen, Schmerzmittel gegeben, Pony eingedeckt und abgesperrt -> Bewegung vermieden

7. Aug 2014
TA 1 zur Kontrolle da, Pony nicht mehr so apathisch, Equioxx gegeben

11. Aug 2014
TA 1 angerufen: Kreuzverschlag laut Blut bestätigt, Urin aber komplett normal, Selenwert niedrig, Leberwerte nicht so gut

12. Aug 2014
TA 1 da, Selen gespritzt und Futtermischung da gelassen zur täglichen Fütterung (Selen)

9.Aug 2014
Pony unverändert, zittert, entlastet die Beine

18. Aug 2014
Pony ganz vorsichtig gelaufen, Vorderfüße vorsichtig aufgesetzt, dafür Hinterhand nicht mehr so stark entlastet

20. Aug 2014
Pony beim Hufe auskratzen zusammen gebrochen, konnte sich nicht mehr halten, deutliche Rehehaltung, TA 1 da, Schmerzmittel gespritzt und Angussverband -> akute Rehe diagnostiziert, Pony sofort wieder klein eingezäunt, ohne Gras, alle Hufe komplett kochend heiß, starke Pulsation spürbar, deutlicher Wendeschmerz

21. Aug 2014
keine Verbesserung durch Angussverband, nach Rücksprache mit Huforthopädin: Angussverband entfernt, Hufe in kaltem Wasser gekühlt und Entlastungsverband drauf -> sofortige Verbesserung, Pferd steht wieder in normaler Haltung und läuft direkt besser

22. Aug 2014
Blutegeltherapie -> leider hat nur einer an einem Huf gebissen und sich vollgesaugt, die anderen wollten nicht

23. Aug 2014
Mineralien- und Kräutermischung von Heilpraktikerin bekommen zur täglichen Fütterung

24. Aug 2014
leichte Verschlechterung, Hufe mit Eis gekühlt

25. Aug 2014
Verband abgemacht, Hufe gekühlt, neuen Verband dran, bisschen raus geführt - ganz stark gehumpelt, wollte aber los rennen

27. Aug 2014
Pony geführt über weichen Boden, besser gelaufen, täglich mehrfach kleine "Runden" geführt, tägliche Verbesserung sichtbar

6. Sept 2014
Huforthopädische Behandlung -> kaum Verbreiterung der Plättchenschicht/Weißen Linie

11. Sept 2014
zum ersten Mal wieder draußen gelaufen, ohne Verbände, auf sehr weichem matschigem Boden, flüssig gelaufen, sogar Trab

29. Sept 2014
Physiotherapeutin fürs Pony da: ist biegsam und beweglich, aber Hinterhand blockiert, rechte Hüfte höher, Übungen bekommen zur Lockerung

26. Nov 2014
Huforthopädie -> auf allen 4 Hufen Rehe jetzt etwas mehr sichtbar, Zehe schnabelt leicht raus -> korrigiert, ab hier in 2 und später 4 Wochen Abständen bearbeitet
Direkt am 26. Nov -> Pony nach dem Ausschneiden über die Wiese galoppiert in irrem Tempo

---------------

Frühjahr 2015: Pony bekommt vorn Hufschuhe (Equine Fusion Jogging Shoe) mit dem auch der harte Boden sich nun deutlich besser läuft, Pony lässt sich normal arbeiten - Spazieren gehen auch mehrstündige Spaziergänge, Doppellonge, Bodenarbeit, etc.
Futter besteht aus vorwiegend Heu auf abgefressenem/zertretenen Grasboden, zudem abgestimmte Kräutermischungen meiner Tierheilpraktikerin (nach Bluttetst und Haaranalyse) täglich in Heucobs eingeweicht
Die Hufe blieben allerdings das gesamte Jahr über verhältnismäßig warm

----------------

25. Mai 2015
Pony auf beiden Hinterbeinen extrem stark gelahmt, auf beiden Hinterhufen Entlastungsverband drauf

26. Mai
Pony läuft immer noch schlecht

28. Mai 2015
TA 2 da, Eigenblut gespritzt, Blut abgenommen

29. Mai 2015
Pony wieder fast normal gelaufen - Verdacht auf Kolik im Nachhinein (daher evtl Krampfen und die Lahmheit auf den Hinterbeinen?)

---------------------------
Ab jetzt kommt die aktuelle und schwierigste Phase bisher und wir sind so langsam alle am Ende unserer Kräfte:

7. Aug 2015
es begann in der Hitzeperiode bei über 35°: klammer Gang beide Hinterbeine

9. Aug 2015
alle 4 Beine stocksteif und gelahmt -> keine Pulsation, Hufe kühler als im gesamten Jahr vorher, trotzdem Entlastungsverband gemacht -> keine sichtbare Wirkung, keine Besserung
trotzdem Pony vom Gras genommen, kleiner eingezäunt, nur Heu gefüttert, keine Besserung, nur Verschlechterung -> sie hebt alle Beine nacheinander (vorn links, vorn rechts, hinten links, hinten rechts) an und versucht zu Entlasten (das ist täglich sichtbar - Anheben der Beinchen im Wechsel)

10. Aug
TA 2 da, Akupunktur an beiden Vorderhüfchen, aber auch keine Idee was die Ursache sein kann

12. Aug
Pony läuft fast gar nicht mehr

13. Aug
Pony liegt früh schwer atmend, rafft sich aber von selbst nach ca. einer Stunde wieder auf, TA 3 gleich früh Schmerzmittel gespritzt und Hufrehe diagnostiziert (mittels Hufzange - aus meiner Sicht keine Reaktion des Ponys, Pulsation sollte deutlich sein, laut TA 2 sehr sehr schwach... ?!), Nachmittags TA 2 Eigenblut und Homoöpathie gespritzt

14. Aug
Pony immer noch schlimm lahm, zittert teilweise, am schlimmsten ist linkes Vorderbein und rechtes Hinterbein auch etwas stärker

17. Aug
Hufortho: hinten stärker nachgewachsen als vorn

18. Aug
Entlastungsverbände auf alle 4 Hufe, hat doll gezittert -> Wintderdecke zeitweise drauf, daraufhin weniger zittern

19. Aug
extreme Dampfrinne, zittert, Decke drauf, Entlastung aller 4 Beine, Abends Traumeel 4 Tabletten gegeben

20. Aug
Morgens zum ersten mal keine wechselnde Entlastung der Hüfchen mehr, Heilpraktikerin da: Horizontaltherapie (Stromtherapie) an allen 4 Hufen/Beinen, sofort deutliche Entspannung beim Pony zu sehen, Schmerzgesicht lässt deutlich nach, Dampfrinne nach der Therapie kaum noch spürbar, ab hier täglich Traumeel gegeben

22. Aug
Wieder Verschlechterung, Polster verstärkt, keine Verbesserung dadurch

23. Aug
noch mehr verschlechtert, Physiotherapie und Meridianbehandlung -> Beine sowie Gelenke und Muskeln behandelt und v.a. Muskeln gelockert - deutliche Verbesserung im Gangbild

24. Aug
Nochmal Horizontaltherapie, Fokus auf Vorderbeinen, sofort wieder deutliche Verbesserung

25. Aug
Nochmal Physio + Bewegungstherapie, dadurch wieder besser gelaufen

28. Aug
Hufortho - linke Seite leicht verbreiterte Plättchenschicht, Rehe deutlich sichtbar

29. Aug
extreme Verschlechterung, neue Polster drauf, Equipalazone 1/2 Beutel (ab jetzt täglich für 7 Tage)

30. Aug
TA 2 da, Akupunktur, Eigenblut, Empfehlung: Klinik, da weitere keine Idee und technische Möglichkeiten

2. Sept
TA 3: Röntgenbilder, alle 4 Hufe deutliche Hufbeinveränderungen 7-8° auf allen Hufen, Blut gezogen

4. Sept
Auswertung Blut: ACTH Wert erhöht -> Pony hat laut Tierarzt Cushing (Cushing-Symptome? Alter des Pferdes? Passt das???????)

6. Sept
Phenylbutazon ungern gefressen und trotz des Schmerzmittels wieder Rückfall und extrem schlecht gelaufen (zu Beachten: Hufe sind weiterhin kühl! Pulsation ist sehr schwach bis gar nicht zu spüren, Entlastungsverbände sind mit dicken Polstern 24/7 drauf, helfen aber kaum)

7. Sept
Ab jetzt Metacam, und angefangen mit 1/8 Prascend
ACTH-Wert 78 -> Pferd ist 11 Jahre, hat absolut gar keine Probleme mit dem Fellwechsel (da hat das andere Pony viel mehr zu tun und hat deutlich länger bis in den Sommer hinein noch langes Fell), keine erhöhte Wasseraufnahme/Urinabsetzen, Apathie/Bewegungsunslust/ leistungsschwäche nicht spürbar, keine Muskelatrophien – eher Muskelverspannung und Verkrampfungen, was man tatsächlich entdecken kann sind dicke Augenpolster, die sich recht schnell zu Beginn der Rehe ausgebildet haben, vorher aber nicht ausgeprägt waren, keine schlechte Wundheilung, keine erhöhte Infektgefahr, Aussehen des Ponys könnt ihr vom aktuellen Bild erkennen….


Gelesen habe ich, dass der ACTH Wert im Herbst auch beim gesunden Pferd jahreszeitlich sowieso erhöht ist und zusätzlich durch Stress noch höher sein kann. Das Pony hatte vor der Blutnahme mehrere Wochen starke Schmerzen –> erhöhten Stress, vor der Blutentnahme wurden die Röntgenbilder gemacht, nebenan laute Kreissägengeräusche. War sicher alles nicht förderlich – ACTH Wert evtl. deswegen erhöht?

Ich gebe zwar jetzt ca. 1/8 Prascend, allerdings las ich auch, dass dies die Rehe nicht „weg macht“ und diese auch nicht im weiteren Verlauf verhindern kann. Das heißt, ich behandle bis auf den ACTH Wert Cushing Symptome die nicht da sind und riskiere die Nebenwirkungen des Medikaments…?

Was mich so extrem stutzig macht: die kühlen Hufe ohne starke Pulsation, bei trotzdem deutlicher Hufrehe… Die Entlastungsverbände inkl. Hufschuhen helfen nicht, letztes Jahr war immer eine deutliche Besserung spürbar. Warum fangen die Lahmheiten IMMER zu erst auf beiden Hinterbeinen an? Heiß sind zeitweise vor allem die Gelenke…

Allgemein – was ist mit dem Pony los? Was soll ich eurer Meinung nach noch testen lassen? Wonach soll ich weiter forschen? Was kann ich verbessern?
Ich will ihr unbedingt helfen und sie kämpft Tag für Tag und will auch einfach wieder gesund werden!


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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 12:02 
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uiuiui,
aber ersteinmal ein Herzliches Willkommen an dieser Stelle.

Ich muss dir an dieser Stelle leider sagen dass die ganze Geschichte bis hierhin nix halbes und nix ganzes war.Nicht dass Du jetzt nicht alles was dir eingefallen ist versucht hast und dich aufs Fachpersonal verlassen hast, das ist keine Frage.
Nur insgesamt sind da ganz ganz viele falschge Ansätze gewesen.

als erstes: dieser ACTH-Wert ist absolut kein diagnostischer Wert der eine Thgerapie mit einer für ein Mini doch recht hoher Dosis veranlassen könnte.

Das bei den Minis wichtigste ist außer acht gelassen worden. Dein bildhübsches Pony ist schon etwas rund und gerade bei den leichtfutterigen Rassen steht die Fütterung im Vordergrund.
Also ist als allererstes das EMS-Profil zu veranlassen ( einschließlich aktueller RöBis die jetzt ja vorliegen)
Vielleicht schaust da mal im Original nach, die Hufbeinspitzen könnten bereits leicht verändert sein)
Aber, wie man bei euch leider auch sehen kann, reagieren vor allem Ponys MIT einem Reheschub als Nebenwirkung auf das eigentlich hochwirksame Medikament mit dem Wirkstoff Phenylbutazon.
Dieser Wirkstoff kommt mir niemals in ein Pony!

Der nächste fatale Fehler ist ohne gesicherte diagnose zu versuchen eine Rehe mit irgendetwas wegfüttern zu wollen.
Das funktioniert einfach nicht.
Wichtig ist die Hufrehe-Notfalldiät mit abgewohgenem GEWASCHENEM Heu ohne wenn und aber.
Unser hiesiges Heu ist in den seltensten Fällen überhaupt Pferdegeeignet, geschweige denn Shettygeeignet.

Und die 3. ganz große Baustelle erscheint hier in der Beschreibung als Dein HO:
So kurz nach einer Hufbearbeitung solche RöBis gehen gar nicht. Das ist leider keine rehegerechte Hufbearbeitung und wird dauerhaft so die Lage auch leider nur verschlechtern.
Leider können gerade alternativ behandelnde sehr gut "erklären" warum sie was wie machen und dass es nicht anders geht....

Na ja, und die frühe Belastung der Hufe bei nicht ausgeheilten tragfähigen Hufen ist sehr gefährlich.

Mein Rat an dich:
1. Fütterung sofort konsequent umstellen (--> siehe dazu im ABC) und sonst nix!
2. EMS-Profilö veranlassen (--> ABC, Procedere muss eingehalten werden)
3. für eine adäquate Rehehufbearbeitung sorgen, ohne eine solche wird das leider eine never ending story :(
4 tief Luftholen, es konsequent (mit neuen Fachmenschen) anpacken, von den RöBis her ist das machbar.

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 12:13 
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Zur Veranschaulichung habe ich mir mal ein RöBi geschnappt.
Entsprechend der roten Markierung sollte der Huf soweit wie möglich bei jeder Hufbearbeitung bearbeitet werden.
Dann hast Du einen passenden Abrollpunkt grüner Pfeil.
Das IST zeigt eine viel zu lange Zehe und Dein Pönnchen murr quasi mit wehen Füßen über starre Schwimmflossen abrollen.
Generell muss die schmerzende Zehe völlig aus der Last sein.

alleine durch diese Hufe sind Schmerzen vorprogrammiert :(


PS Bitte wiege einmal das Futter genau ab.

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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 12:55 
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Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:

Auch ich habe nachdem meine Ponystute nach Verabreichung von Phenybutazon eine lehrbuchmässige Hufrehe bekam diese an sich hochwirksame Medikament nicht mehr gegeben und frage jetzt IMMER nach WAS in der Spritze ist bevor meine Ponys die gesetzt bekommen.

Stimmt mit Prascend kann man keine Hufrehe therapieren aber einen gewissen Zusammenhang gibt es schon weil:

Ponys sind genetisch bedingt Insulinresitenz prädisponiert was ihnen das Überleben in Kargheit sichert unter unserer Obhut mit Weidegang und reichlich Heu aus zumeist ungeeigneten Gräsern mit zu hohem Zuckeranteil aber oft ins krankhafte kippt.
Der dadurch hohe Insulinspiegel schwächt die inneren Hufstrukturen was in Folge dessen häufig in Hufrehen endet.

Ein häufiges Symptom des ECS und des EMS ist aber auch die IR (Insulinresistenz), es gibt sie also nicht nur als eigenständige Erkrankung!
Liegt ein Cushing vor ist zumeist der Kohlenhydratstoffwechsel mit betroffen, die IR zeigt sich ausgeprägt was bei einem Prädisponierten Tier natürlich um so fataler ist.
Wird das ECS dann mit Prascend therapiert verbessert sich oftmals auch die IR, ist der IR zusätzlich passend durch Haltungs/Fütterungs/Bewegungsmanagement Rechnung getragen sinkt der Insulinwert und verbessert die Hufsituation nachhaltig.

Deine kleine Maus sollte zwingend KEINEN Weidegang mehr bekommen und das Heu einstündig gewaschen und in abgewogener Menge gereicht bekommen.
Zusätzlich sollte das EMS/ECS Gesamtprofil beauftragt werden um Werte in den Händen zu halten die Orientierung geben und die Hufe Rehegerecht zubereitet werden.
Wenn nur eine Maßnahme unzureichend beachtet wird wird das kleine Ponymädel nicht gesunden können, das erreicht man wirklich nur mit konsequentem Gesamtmanagement was dann auch bald Erfolge zeigen sollte.
Meine Daumen sind gedrückt für euch :daum:

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LG Kathi

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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 13:17 
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Vielen lieben Dank für eure wahnsinnig schnellen und tollen hilfreichen Antworten!!! Danke danke danke!

Das klingt alles auf jeden Fall machbar, was ihr schreibt! Heu wird ab sofort gewaschen (ich habe es wie auf dem Bild immer im Heunetz - also ab jetzt vorher im Wasser einweichen und dann nass an den Baum hängen? Probiere ich heute direkt aus), zudem streue ich einen weichen Boden um den "Heubaum" herum ein für weitere Hufentlastung.

Dann noch eine wichtige Frage: Prascend wurde mir ja vom TA empfohlen (Starten sollte ich mit einer halben Tablette - aufgrund meiner Bedenken bezüglich der Diagnose und weiteren Berichten hier aus dem Forum habe ich gestern nur 1/8 Tablette gegeben). Soll ich diese weiter geben? Weiterhin 1/8 und langsam erhöhen auf die halbe oder lieber nur auf 1/4? Oder gar nicht weiter geben? Was sag ich dem Tierarzt, wenn ich sie doch nicht gebe? Er ließ sich von seiner Theorie/Diagnose nicht abbringen... (Langsam gehen mir aber hier die Tierärzte aus... Oo)
Das Phenylbutazon konnte ich ihm zum Glück ausreden, daher das Metacam. Das sollte ok sein für die nächsten Tage/Wochen - je nach Zustand?

Zum EMS Profil habe ich im ABC gefunden:
Profil EMS
Insulin, Glukose, Fruktosamine, Triglyceride, GGT
benötigtes Material/ Menge: 2 ml S

oder gleich nochmal den ACTH Wert mit messen lassen?

-> heißt, jetzt sofort nochmal den TA ran holen zum Blut ziehen und komplettes EMS-Profil veranlassen?

Und zur Hufbearbeitung: Bei dem Pony wachsen die Hüfchen dermaßen schnell nach, dass die Bearbeitung vom letzten mal schon wieder total verwischt/rausgewachsen ist. Die HO hatte bis dato noch keine Röntgenbilder, hat also die Zehe nur vorsichtig korrigiert und nicht zu viel weggenommen, denke jetzt können wir gezielter bearbeiten. Ich mache nach der Bearbeitung (die morgen ansteht aufgrund der argen Veränderung zwischendurch) Fotos der Hufe und schaue wie Pony läuft.
Der Tierarzt hat unabhängig davon einen Rehebeschlag empfohlen (nicht mit Eisen, da in der Größe nicht machbar, sondern mit Dallmer Klebeschuhen - zurechtgeschnitten oder so, das würde mein Hufschmied übernehmen und dann auch die weitere Bearbeitung). Wäre das noch eine Alternative, sollte die Hufbearbeitung morgen auch mit RöBis nicht prickelnd sein? (Bei dem schnellen Hufwachstum denke ich nur, dass wir dann alle 4 Tage die Klebedinger ab und wieder dran machen...?!)

Und viertens - ich versuch endlich auch mal wieder tief Luft zu holen... und dann geht's in die neue Runde... :)


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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 14:14 
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Mache bitte vorher-nachher Bilder zum Vergleich - natürlich gibt es dafür eine anleitung im ABC ;)

Das Problem beim EMS- Profil ist das Procedere, da Insulin wahnsinnig schnell zerfällt; ACTH kannst du aktuell eher sparen.

Zum P. unter der Prämisse dass wir keine Therapieempfehlungen geben dürfen: erhöhen würde ich in keinem Fall, alles andere liegt in deine Ermessen.
Man muss aber auch sagen, dass auch ein leicht erhöhter Wert bei einer akuten Hufrehe nicht unbedingt förderlich ist und man diese 1/8 durchaus als sinnvoll erachten kann.. Das wäre dann auch die dosishöhe für eine 1. Therapiekontrolle nach 4-6 wochen unter P.

Ich warte mal auf die Hufbilder. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht dass gerade HOs zu zaghaft sind, frisch bearbeitete Hufe sollten gut und "gesund" aussehen von der Form her UND man kann sehr viel an der Hufunterseite sehen.
Aber mal abwarten wie sich die Hufbilder dann darstellen.

Bitte wiege auch die Heumenge genau ab!

Liebe Grüße
Eddi

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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 14:17 
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Ich persönlich würde eben wegen des rasanten Wachstums der Hufe keinen Beschlag/Bekleb nutzen wollen. Ponys sind ja relativ leicht und es reicht neben der adäquaten Hufzubereitung oftmals ein Polster aus das man in z.B. Hufschuhe einlegen kann.
Die Erfordernisse an eine Rehehufbearbeitung findest du sehr gut veranschaulicht z.B. HIER KLICKEN, auch wie Hufpolster angefertigt werden findet sich unter dem eingefügten Link.

Ob du nun antherapieren solltest oder nicht ist eine schwierige Frage, Fakt ist das ACTH derzeit ausserhalb der Referenz liegt, da ist es egal ob dies auf Grund eines ECS oder auf Grund der Gesamtumstände durch Stress und Schmerzen erhöht ist.
Ein höherer ACTH Wert unterhält schon den Hufreheschub weil sich ein Kreislauf fortsetzt den es zu unterbrechen gilt.
In einigen Fällen wurden Hufrehepatienten mit Prascend antherapiert OHNE das ein ECS vorlag um einem nicht enden wollenden Hufreheschub endlich erfolgreich zu begegnen.

Die Dosisempfehlung spottet allerdings jeder Beschriebung und Nebenwirkungen sind dabei schon vorprogrammiert.
Meine beiden Ponys sind schwerer und grösser, haben seit nunmehr 3,5 Jahren ECS und haben Wirkstoffmengen von 0,33mg bzw. 0,30mg , mit den angedachten 0,5mg wäre dein kleines Mädchen vermutlich hoffnungslos überdosiert obwohl der Wirkstoffbedarf bei jedem Pferd individuell ist.

Wenn antherapieren würde ich bei der kleinen Maus 1/16 Tablette als am geeignetsten finden was dann einschleichend und langsam erhöht werden kann. Ich persönlich würde nicht bis zu einer halben Tablette erhöhen sondern spätestens nach einer Viertel Tablette nachtesten wenn ich denn antherapieren würde.

Ja jetzt mal durchzuatmen ist eine gute Idee von dir, das hilft meistens ganz gut :2daumenhoch:

PS: Weiches um den Heubaum ausstreuen hört sich nach Sand an was nicht gut wäre, besser wären weiche Stallmatten oder Isomatten wie sie von uns zum Sport genutzt werden. Ansonsten würde viel Sand aufgenommen werden und du hättest die nächste Baustelle am Pony zu beklagen wegen Sandkolik.
Bitte das Heu im Netz nach der einen Stunde Einweichzeit ordentlich im Wasser schwenken und nach dem afhängen am besten mit frischem Wasser nocheinmal abbrausen.

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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 14:25 
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Herzlich Willkommen auch von mir,
es ist gut das Du nun hier gelandet bist ich hoffe wir können Dir helfen, allerdings finde ich den doch schon langen Leidenswerg bedauerlich.
Ich würde das EMS Profil abnehmen lassen, das Pony darf Heu aber kein Kraftfutter vorher, das Blut sollte dringend vor Ort abzentrifugiert werden, bitte erkundige Dich vorher nach genau diesem Prozedere, sonst nützt Dir das Ergebnis nichts bzw. täuscht eventuell was falsches vor : .
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Blutabnahme in ein vorgekühltes EDTA-Röhrchen
Direktes Zentrifugieren des Blutes nach Blutabnahme (am besten vor Ort mit einer mobilen Zentrifuge)
Sofortiges Dekantieren des Plasmas in ein unbeschichtetes Röhrchen
Sofortiges Einfrieren des Plasmaröhrchens
Tiefgefrorener, schnellster Versand des Plasmaröhrchens an das Labor (vorzugsweise in dafür vorgesehene Behälter (bei Laboren zu erhalten), ansonsten in Styroporbehältnis mit Trockeneis)

Hier nochmal gut erklärte Infos zu EMS ECS und der IR :

http://equivetinfo.de/html/stoffwechsel ... ungen.html

Bitte vermesse Dein Pony zur Gewichtsermittlung,
http://www.futtercheck.de/ernaehrungsbe ... ermittlung
das funktioniert recht zuversichtlich und kauf Dir eine Federwaage um das Heu dem Bedarf gerecht abzuwiegen, da sie noch was abnehmen dürfte vorerst 1,5 kg pro 100 kg 1 stündig gewässertes Heu. Bei Idealgewicht 2kg pro 100kg.
Denn wenn ich das riesen Heunetz für das kleine Pony sehe, liegt da wohl in Bezug auf die Fütterung wohl einiges im argen bzw. einfach zuviel des Gutens.



Ich wünsche Euch viel Erfolg bei der Umsetzung und das das Ruder damit in Richtung Verbesserung herum gerissen wird.

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Wir halten ihre Leben in unseren Händen. Mögen unsere Hände immer von der Kraft der Sanftheit geleitet werden.
Dominique Barbier


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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 18:46 
Ich hab die Antworten grad nur überflogen. Was mir hier ins Auge und in den Kopf springt ist die Borreliose, auf die keiner getestet hat. Es könnte ein akuter Borreliose-Schub sein. Die Pferde, die ich mit akuter Borreliose kennengelernt habe, hatten genau das Problem: wechselseitig immer wieder Lahmheiten bei keiner anderen Diagnose, weil eben nicht richtig passt. Die heißen Gelenke würde auch dafür sprechen. Und da die Borrelien überall sitzen, passt auch die Steifheit der Hinterhand, wenn man evtl. davon ausgeht, dass die Wirbelsäule "befallen" ist oder aber die Sprunggelenke.

Ist denn außer ACTH noch was anderes untersucht worden bluttechnisch? Was ist dabei herausgekommen?

Auf jeden Fall ist das ein kleines Mäuschen zum Klauen *Herzchenaugensmilie*.


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BeitragVerfasst: 08.09.2015, 18:55 
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Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Uli, da stimme ich dir zu. Borreliose darf nicht außer acht gelassen werden.
Leider können ja wie Kathi immer sagt Läuse und flöhe gemeinsam auftreten.
Hufrehe als folge von Borreliose ist m.W. nicht belegt und Veränderungen in den Hufen sind in jedem Fall auch vorhanden.
Wobei natürlich auch diese Verkrampfungen sowie die Dampfrinne in Verbindung mit starken schmerzen auftreten können.

Und hier ein smilie exklusiv für Uli nachgeliefert: Bild

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BeitragVerfasst: 09.09.2015, 10:51 
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Vielen Dank für die weiteren ausführlichen Antworten!

Da hab ich ja nun viel zu tun und daher hab ich mir mal alles aus euren Beiträgen rausgezogen und eine kleine To-Do Liste für mich erstellt:

 > EMS Profil (ohne ACTH Wert) vom TA nach genauer Vorgabe – steht noch aus
 > Heu abwiegen und waschen - Federwaage habe ich gerade bestellt
 > Vorher-Nachher Hufbilder nach eurer Beschreibung mache ich heut Abend zum HO Termin
 > Prascend 1/16 bis 1/8 weiter geben, auf max. 1/4 erhöhen
 > Weiches Einstreu: Sand - darf ich nicht, da Pachtland und Überflutungsgebiet, habe daher nur Stroh ausgelegt (letztes Jahr hatte ich noch ein paar Sägespäne ergattert, da bin ich gerade noch auf Suche)
 > kein Kraftfutter - hat sie bei mir noch nie bekommen, nur täglich eine handvoll eingeweichte Heucobs (da ist jetzt die Prascend und das Metacam drin und sie frisst es damit ganz gut – noch…)
 > Gewichtsermittlung gleich heut früh erledigt mit Maßband 9.9.15: Pony wiegt ca. 129 kg (+-5%)
 >Heu also rationieren auf ca. 1,5kg -> pro 24h? Was frisst sie in der Zwischenzeit? Oder besser nur kleine Mengen geben und die 1,5kg aufteilen?
 >Borreliose - haben mir schon einige als mögliche Ursache vorgeschlagen, da auch meiner Meinung nach die Symptome besser zutreffen, nur die Frage: wie testet man das? Das scheint ja doch recht kompliziert zu sein. Mein TA 2 hat mir die Frage nicht wirklich beantwortet,  meinte aber auszuschließen ist es auch nicht...

Ich habe euch mal noch die letzten Blutbilder mit angehängt, das Große aus dem Jahr 2014 und ein Kleines in diesem Jahr. Die Haaranalyse kann ich gern auch nochmal mit anhängen, die hab ich gerade nur nicht da.
Ach so… und ja, die Kleine ist wirklich eine ganz Süße, die Tag für Tag ganz tapfer kämpft :grin:


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BeitragVerfasst: 09.09.2015, 11:17 
Bzgl. der Borreliose: Du gibst einfach einen sogenannten Westernblot in Auftrag. Die besten Erfahrungen hab ich mit dem Labor Zecklab aus Burgwedel gemacht. Die sind führend und waren so ziemlich die ersten, die sich mit dem Thema Borreliose beim Tier beschäftigt haben. Mein Großer war damals für die Herrschaften Probant in Sachen Blutprobe und Behandlung.

Man kann auch, soweit ich informiert bin, eine PCR-Untersuchung auf Borrelien anfordern. Da kenne ich mich aber nicht so aus. Für mich hat der Westernblot immer ausgereicht. Meiner war Borreliose positiv, aber nie aktiv. Das kann man nämlich recht genau unterscheiden. Wichtig ist, dass man nicht einfach einen Antikörpertiter bestimmen lässt. Der ist nämlich bei fast allen Pferden positiv und sagt nix aus. Das ist das schwierige an Borreliose. Sie sind da, nicht immer aktiv, dann ist Ruhe. Aber wenn sie aktiv werden, dann kann es immense Ausmaße annehmen. Problem ist auch leider die Behandlung. Wenn sie merken, dass da was gegen sie agiert (Antibiose in dem Fall), dann ziehen sie sich wieder zurück und bleiben in Deckung, wo man sie kaum erreichen kann.

Ich habe mich jetzt nicht länger damit beschäftigt und kann Dir deswegen leider auch nicht sagen, was in Sachen Behandlung der neueste Stand ist. Am besten, Du machst Dich bei den Leuten schlau, die sich damit wirklich super gut auskennen: http://www.liebisch.magix.net/public/index.htm

Die sind dort sehr freundlich und können Dir Deine Fragen bzgl. Untersuchung und so beantworten. Auch Du als Tierbesitzer darfst dort anrufen.....


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BeitragVerfasst: 09.09.2015, 15:05 
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Das Labor aus 2014 war insgesamt wenig spektakulär, man könnte aber schon eine Infektion an Hand der ausserhalb der Referenz befindlichen Parameter vermuten. Hattet ihr Magnesium, Zink, Selen und Kupfer einzeln supplementiert, die Werte sind in 2015 ja ausser Magnesium nochmals gesunken? Wie hatte sich dein TA dazu geäussert gehabt, weißt du das noch?

Jetzt aktuell auf Borreliose zu testen über Westernblot bei Zecklab ist eine gute Idee von Uli gewesen, das solltest du unbedingt beauftragen :2daumenhoch:

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LG Kathi

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BeitragVerfasst: 09.09.2015, 17:38 
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Beiträge: 987
Die Portion Heu solltes Du natürlich auf mehrere Mahlzeiten verteilen, ist echt wenig für so einen Zwerg, wenn man dann auch noch lange Fresspausen vermeiden möchte. Vielleicht kann man zur Beschäftigung hin und wieder mal einen Zweig oder Ast von einer Weide dem Pony anbieten, Weidenrinde enthält ja auch "Aspirin". Vielleicht noch ein kleines bischen Strohmit unters Heu mischen, dann kann man noch 2 Heunetze übereinander ziehen um die Fresszeiten noch etwas zu verlängern.

Das Schöne an so einem Forum sind ja die mehreren Köpfe die sich Gedanken machen, so ist der Borreliosetest wirklich ein guter Gedanke.
Toll das Du Dir für die Maus solche Mühe gibst. :2daumenhoch:

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Wir halten ihre Leben in unseren Händen. Mögen unsere Hände immer von der Kraft der Sanftheit geleitet werden.
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BeitragVerfasst: 12.09.2015, 06:48 
Wie geht es Euch?


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