Okay, dann will ich hier mal ein paar Fragen von Dir beantworten:
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Mein 10- jähriger Isländer steht seit Mittwoch in Einzelhaft nachdem ein heftiger Reheschub diagnostiziert wurde.
Glücklicherweise steht der Grad der Schmerzäußerung nicht in direktem Verhältnis zu den möglichen Lageveränderungen des Hufbeins.
Dazu sollten die Hufe nach Abklingen der Entzündung geröngt werden, was auch unbedingt für die nachfolgende Hufbearbeitung/Hufunterstützung unumgänglich ist.
Zitat:
Er wird mit Heparin gespritzt
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und ich gebe ihm zusätzlich einen Entzündungshemmer....
Welchen?
Nicht alle Pferde vertragen der Wirkstoff Phenylöbutazon und reagieren auf diesen Wirkstoff mit weiteren Reheschüben. Besser ist Metacam oder Finadyne
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er hat nur Heu erhalten und ein Minaralfutter + 1 Apfel 2 Möhren.../Tag....die Ursache ist noch nicht klar...obwohl ich inzwischen glaube, dass er einfach auch zu dick ist...er stand in den letzten Wochen auf schneereichen Weiden
Hast Du bitte ein aktuelles Bild für uns mit Pferdenase auf dem Boden und mähnenabgewandter Seite? (Anleitung --> ABC); bei Übergewicht, Islandpfer und Weide liegt die Vermutung der Insulinresistenz/Diabetes Typ 2 als Auslöser nah.
Zitat:
und es es wurde für die Herde Heulage auf die Koppeln geschmissen...
Das ist ja eigentlich eine gute Idee. Allerdings ist dann häufig das Gesamtpaket an Futter für den kargen Isländer einfach viel zu groß und bei fehlendem Sättigungsgefühl kommt es dann zum Knall. Irgendwann läuft das Fass dann einfach über.
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es wurde auch Blut abgenommen (cushing) und ich warte noch auf das Ergebnis..
sinnvoll wäre das EMS/ECS Gesamtpaket zzgl. mind. Leberwerte.
Zitat:
der TA hat ihm einen Verband angelegt um die Zehen zu entlasten (Vorderhufe sind betroffen)
Polster oder cast?
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Ich glaube, dass er starke Schmerzen hat., da er sich in ein Eck stellt und immer wieder hin und her wankt....M
Eine Hufrehe ist sehr schmerzhaft, stell Dir vor du hättest dir mit einem Hammer feste auf den Fingernagel gehauen. Die Entzündung ist Innen im Huf und kann sich aufgrund der Hornkapsel nicht ausdehnen. Wenn es möglich ist wäre es gut mit Kühlpads die Kronenränder zu kühlen, mind. 30 Minuten und so oft wie möglich.
Das war jetzt das was mir vorweg schon mal aufgefallen ist.
Mich beschäftigen folgenden Fragen:
Zitat:
*wie lange kann das Blut "unterwegs" sein bis es zentrifugiert und gefroren wird und dnoch ein brauchbares Ergebnis liefern?
Es sollte trotz stabilisierter Röhrchen nicht länger als 30 Minuten unterwegs sein.
Zitat:
* kann auch die Heulage einen Schub ausgelöst haben?
sicher wird es Fälle geben wo eine Überempfindlichkeit besteht oder Giftpflanzen enthalten sind. Nur aufgrund der Tatsache dass es Heulage ist besteht keine Gefahr, ganz im Gegenteil ist Heulage häufig sogar geeigneter als Heu weil durch den Silierprozess Zucker abgebaut wird. Das Problem liegt in der heutoihgen Fütterung in den falschen Grassorten, häufig zu frühem Schnitt und im Überangebot von Futtermitteln.
Zitat:
* wie finde ich das "geeignete" Mineralfutter?
Das ist ersteinmal das geringste Problem. Es ist fraglich was und wieviel ein Pferd überhaupt benötigt; das wird also sehr unterschiedlich gehandhabt. So einmal zum Nachdneken: stopfst Du täglich Mineralien in dich hinein? Ansonsten: Notfalldiät (--> ABC)
Zitat:
* würde gerne mit Kräutern entgiften (Leber/Niere/Darm) ...woher weiss ich wann wieviel was für mein Pony in der Situation hilfreich sind? Würde gerne selbst mischen und nichts Fertiges kaufen...
Im Moment ist ersteinmal weniger mehr.
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* Wäre es nicht sinnvoll gewesen gleich auch einen IR- Test machen zu Lassen?
oh ja!!!!!Gerade im Zusammenhang mit Übergewicht. Wobei dies relativ wenig eilig ist sofern du dich streng an die Notfalldiät hälst. Diese wird Deinem Pferd helfen und kann auch einem gesunden Pferd nicht schaden.
Zitat:
* Sicherlich ist jeder Verlauf anders...aber wie ist der ungefähre Verlauf (auch zeitlich) ....redne wir von Wochen oder Monaten, die es braucht, bis ein Pferd sich wieder bewegen darf/kann?
Die chmerzhaftigkeit kann nach wenigen Tagen weg sein, kann leider auch mehrere Wochen anhalten. Allerdings sagt dies Nichts über mögliche Veränderungen im Huf aus.
Was meinst Du mit bewegen darf?
Bei einem insulinresistenten Pferd fängt man relativ früh mit vorsichtiger Schrittbewegung an (verschiedene Gründe), was aber immer eine Gratwanderung bleibt.
Belastbar ist ein Huf mit Lageveränderung nach ca 1 Jahr sofern der Huf in fester Anbindung heruntergewachsen ist.
Allerdings kommt es hierbei auch auf die Unterstützung des Hufes von Außen an.
sorry, aber helfen kann man nur mit ehrlichen Antworten selbst wenn man Anfangs denkt dass die Welt zusammenbricht.
Das Positive: ein ausgeheilter Rehehuf ist voll belastbar.
LG Eddi