Murmeltier hat geschrieben:
Hallo,
wo wohnst du denn ungefähr (Großraum würde ja schon ausreichen)? Vielleicht könnten wir dir helfen einen guten Schmied zu finden, dem es ausschließlich um die Gesundheit des Pferdes und nicht um den Fahraufwand geht?
VlG, Jasmin
Grossraum Marburg an der Lahn.
Dazu muss man etwas ausholen. Das große Schätzelein hab ich mit knapp einem Jahr gekauft. Da war er teilweise in Behandlung bei Herrn Sack, teilweise wurde er vom Vorbesi bearbeitet.
Umgezogen sind wir, als das Schätzelein nicht ganz 2 war. Im neuen Stall kam regelmäßig alle ca. 8 Wochen eine Hufbearbeiterin. Lange war das so auch ok. Allerdings hatte ich dann gegen Ende das Problem, dass Schätzeleins Füße immer irgendwie untergingen. Wir hatten 2 Senioren, bei denen nix nachwuchs und eben Schätzelein, das seine Füße schiessen liess wie Unkraut. Nachdem mehrere Versuche, das zu Gunsten von Schätzelein zu ändern, in die Hose gingen, hab ich dann eine Bearbeiterin nach NHC geholt.
Ergebnis: viel zu wenig weggenommen, Bröselhufe nach nicht mal 2 Wochen bei 3 Pferden! Argh!
2011 kam Schätzelein in Beritt. Dort hatte man mir einen Schmied empfohlen, der Schätzelein auch direkt im Beritt korrigierte. Sah soweit gut aus aber nach der 2. oder 3. korrektur wuchsen die Hufe wie damals die französischen Danone Joghurtbecher, kleines Schätzelein hüpfte bei der Bearbeitung nur rum (sonst nicht seine Art) und großes Schätzelein mochte sich angesichts ganz furchtbar geformter Hufe nicht mehr gerne bewegen und tickte in der Wendung.
November/ Dezember 2011 kam also der derzeitige Bearbeiter, Beschlagschmied mit Barhufbearbeitung aus Linden. Er hat die Zehe gekürzt und Schätzelein ging im Galopp über die Weide.

Ooooookkkeee... das war ein klares Statement.
Nach der ersten Bearbeitung änderte die Wand die Wuchsrichtung und sah aus, wie man das oft bei Rehehufen sieht. Schätzelein HATTE aber keine Rehe. Bloss vor der Abnahme der Zehe bzw. vor der Erstkorrektur durch den neuen Bearbeiter tierisch Stress mit völlig vermurksten Füßen.
Der derzeitige Bearbeiter ist jetzt auch seit 2011 November/ Dezember dran und meinte eigentlich schon von Anfang an, dass Schätzeleins Hufe aussehen würden, als hätte er eine Rehe gehabt.
Da kannste auch machen was Du willst... das ist seine Meinung. Ich sehe aber, dass Schätzelein ungefähr in dem Zeitraum aller Wahrscheinlichkeit nach eine massive Hufvermurksung gehabt haben muss. Und dass sich der Huf in der Zeit aufgrund der besseren Bearbeitung eine neue Richtung gesucht haben muss.
Positiv: der Huf ist komplett glatt und ebenmässig, keine Rillen.
Negativ: beide Vorderhufe haben vorne mittig einen einzigen, durchgehenden Windriss, der in der Mitte der Zehe kerzengerade runterläuft.
Hufschmied sagt jetzt: die weisse Linie sei verbreitert. (Ach??? Das kleine Schätzelein, der Bruder vom großen Schätzelein schaut aber um die Füße genauso aus und hat aber lt. Schmied nix.

)
Ferner sagt er: die Sohle sei flach und dünn.

Die schaut aber schon lange so aus. Warum fällt ihm das ausgerechnet JETZT auf?
Er spricht davon, die Sohle durch Casts oder Beschlag mit Polsterung drunter wieder in die Aufrichtung zu bringen, zweifelt aber andererseits daran, dass man das Hufbein, so es denn abgesunken sei, wieder in die Aufrichtung bringen könne.
Ich blick da nun langsam nicht mehr durch. Irgendwie sagt Bauch andauernd: da stimmt was nicht. Nix Rehe. Belastungsproblem durch massive Hufvermurksung, ja.
Ich gucke Schätzelein täglich mit größtem Misstrauen an, mustere ihn rauf und runter und quer, pieke ihm in den Hals.... (sein Gesicht solltet ihr mal sehen dabei) ich seh keine EMS Anzeichen (Fettdepots), egal wie weit weg oder wie nah ran ich mich stelle. Klar, schlanker geht immer! Keine Frage.
Kleines Schätzelein: soooofort würde ich glauben, dass der EMS hätte. Aber der soll komplett gesund sein. Dem hat auch die Füßevermurkserei bei weitem nicht soviel ausgemacht, wie seinem großen Bruder.
Naja... unsere nächsten Maßnahmen sind also:
Freitag diese Woche: Röntgentermin. Bin schon vorgewarnt, der TA, der kommt, ist darauf konditioniert, überall Rehe zu sehen und rät zu Beschlag und co. Naja, soll er. Röntgen soll er, den Rest seh ich dann.
EMS Test will er am Röntgentermin erst mal auf Verdacht NICHT machen. Mir ist das etwas heikel, das Pferd vorher 12 Stunden ohne Futter zu stellen. Aber auch das hätte ich gemacht. Hat er aber von abgeraten. Er möchte, wenn, diesen ACTH Test machen, wo die Röhrchen gekühlt werden müssen, wo zentrifugiert werden muss und eingefroren. Er hat keine Zentrifuge und bis zu meinem Gefrierschrank ist es ca. 10 bis 15 Minuten, das ist zu lange. Sagt er. Der Test ginge nur in seiner Praxis zu machen und fliegen kann Schätzelein noch nicht. Aber wenn es denn so ist, dann finde ich auch hier einen Arzt, der mir bei diesem Test hilft.
Und nächste Woche kommt eine Huforthopädin DiFHO aus Wolfshausen und guckt sich die Schätzeleins an. Dann sehen wir weiter.
Bis ca. Freitag habe ich noch Globuli Sulphur (vermutlich D12). Auf dem Rückweg geh ich mit Schätzelein noch mal beim HP vorbei, dass er nochmal guckt, ob das ausgereicht hat.
Schätzelein schleckt die Globuli mit Hingabe und hat nicht Rast noch Ruh, bis auch das 6. weggenöbbelt ist, danach dreht er sich um und geht.
