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Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im Forum
07.12.2011, 10:40
Hallo, am vergangen Freitag hat mein 10 jähriger Wallach die Diagnose Hufrehe erhalten. Er hat eine Rotation von 1-2° also eigentlich ganz minimal aber es gab eine. Mein Tierarzt meinte das es von einer Überbelastung kommt. Seit Freitag steht er nun und hat bis gestern Schmerzmittel bekommen. Mein Tierarzt meinte das es nicht so schlimm sei und wenn er wieder klar läuft wieder langsam anfangen könnte mit reiten. Leider habe ich hier im forum andere Sachen gelesen dass man eventuell erst wieder reiten sollte wenn der huf einmal nachgewachsen ist. Könnt ihr mir dazu vielleicht was sagen. Eure Erfahrungen. Meine andere Frage ist ob ein Pferd wieder richtig im Sport einsetzbar ist. Ich hatte nächstes Jahr eigentlich die M Dressur auf dem Turnier geplant. Dann habe ich noch ein Problem und zwar steht mein Pferd tagsüber in einer Herde auf der Koppel oder auf einem großen Auslauf. Nur leider habe ich ein sehr quirliges Pferd das gleich von null auf hunderst durchstartet. Der tierarzt meinte das ich vorher immer 10 min führen soll aber das kann ich leider nicht da ich Berufstätig bin. wie macht ihr das wenn euchre Pferde auf den Auslauf kommt? Oder darf ein Pferd mit Überlastungsrehe gar nicht mehr Pferd sein und toben?
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
07.12.2011, 10:58
Hallo und herzlich willkommen hier
Was habt Ihr denn aussergewöhnliches gemacht, dass Ihr von einer Belastungsrehe ausgeht?
Wie ist der Futterzustand Deines Pferdes? Wie wird sie jetzt gehalten und gefüttert?
Wenn es zu einer Lageveränderung des Hufbeins gekommen ist (auch wenn es "nicht viel" ist), dann ist es zu Zerreissungen der Lamellen (weisse Linie) gekommen. Du kannst Dir das vorstellen, wie bei einem Klettverschluss. Ist die weisse Linie intakt, hätl sie sehr viel aus und ist belastbar. Wenn es da nun zu Zerreissungen gibt, dann ist diese Linie instabil und eine zu frühe Belastung kann zu schlimmeren Veränderungen führen. Halt hat der Huf dann wieder, wenn er mindestens zu 3/4 gesund (!!!) runtergewachsen ist. Also ersteinmal nicht bewegen - unter Schmerzmitteln auch nicht ein bißchen. Was bekommt sie für Schmerzmedis?
Bitte stell Dein Pferd nicht auf die Weide. Das ist super gefährlich, das Gras ist jetzt im Herbst/Winter bei nidrigen Temperaturen sehr fuktanhaltig.
Kannst Du uns die Röngtenbilder die gemacht wurden einstellen? Und vielleicht ein aktuelles Bild von Deinem Pferd - schau dazu mal hier.
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
07.12.2011, 10:59
Herzlich willkommen bei uns Julia
Wie kommt dein Tierarzt denn auf Überlastungsrehe? Die ist eigentlich sehr selten.... Wie sah und sieht denn die Fütterung deines Wallachs aus? Ist er normalgewichtig oder eher dick? Wenn der Huf wieder "gesund" ist, spricht nichts dagegen ihn wieder im Sport einzusetzen. Im Moment würde ich jede übermäßige Bewegung vermeiden, da es sonst zu weiteren Veränderungen im Huf kommen kann Wie sieht die aktuelle Hufbearbeitung aus? Ist dein Pferd beschlagen oder Barhuf? Magst du mal Bilder von deinem Wallach einstellen?
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
07.12.2011, 11:02
Hallo Julia, ersteinmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN an dieser Stelle! Schön ist es schonmal dass es Deinem Pferd nicht allzu schlecht geht. Mit welcher Bergündung soll es bei deinem Pferd zu einer Belastungsrehe gekommen sein? Dazu kommt es nämlich wirklich nur in seltenen Ausnahmefällen! Leider scheint auch der Zeitpunkt der RöBis viel zu früh zu sein um da eine echte Aussage treffen zu können ;/ Sind Markierungen angebracht worden um eine ev. schon zu dem Zeitpunkt stattgefundene Senkung überhaupt beurteilen zu können? Wenn nicht ist außer Spesen nix gewesen. Magst Du uns bitte weitere Informationen zukommen lassen wie genaue Fütterung (abgewogen), wie gehalten und gearbeitet. Optimal ist ein Seitenbild mit Pferdenase auf dem Boden. Bei Veränderungen im Huf sind solche Spurts tabu. Bei der Hufrehe löst sich die Verbindung zwischen Hornkapsel und Hufbein und der Huf ist instabil. Durch Belastungen zu diesem Zeitpunkt!!!! kommt es sehr leicht zu weiteren Lageveränderungen des Hufbeins. Und ganz klar: eine Hufrehe muss ausheilen! Dann hast Du gute Chancen dass Dein Pferd wieder voll belastbar wird. (Hufreheshetty Racker läuft die Deutschen Meisterschaften im Distanzsport!) Und gerade im Dressursport ist der gute Schritt sehr wichtig, leider bleibt der bei nicht gut ausgeheilter Hufrehe auf der Strecke!!!! Im Moment gilt für euch: in der Ruhe liegt die Kraft!
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
08.12.2011, 11:05
Hallo, freut mich ja riesig wie viele Antworten und Tips ich hier erhalte!!!!! Vielen Dank. Also vorweg die Sache mit dem Futter. Da ich Futterhändler von Mühldorfer bin bekommt mein Pferd seit drei Jahren das Hochwertige Futter Revital. Ungefähr 2 Kg am Tag da er sehr dünn ist. Dazu gibt es noch 500 g Hafer und 100 g Luzerne und ein bisschen Reiskleie. Mein Pferd ist gut bemuskelt und war wie gesagt schon immer ziemlich dünn. Vor der Lahmheit wurde er 4 Mal die Woche gut geritten L-M Nivea Dressur einmal Longiert und zwei Tage frei. Tagsüber steht er wie schon erzählt auf der Koppel (Sommer) und jetzt im Winter auf einem Padock in der Herde. Bilder stelle ich am Wochenende ein da ich momentan noch kein aktuelles habe. Mein Pferd hatte schon immer Probleme mit dem Huf. Vor drei Jahren haben wir Ihn schon operieren lassen da ein Hufgeschwür drin war und nicht raus kam. Ist aber alles wunderbar verheilt. Seit dem ist er vorne Beschlagen mit einer Platte und Silikon darunter da er seit er recht fühlig war. Seit einem Jahr hat er angefangen immer mal wieder beim warmtraben vorwärts-abwärts ein bisschen zu hinken. hatte auch den Tierarzt da und geröngt. Abr nichts gefunden. Seit dem reite ich immer min. 10 min. schritt zum Warm machen und dann vorwärts abwärts. Wenn der dann ein bisschen in den Kurven humpelt hat es ihm immer geholfen wenn man Ihn aufgenommen hat und ihn auf die Hinterhand gesetzt hat. Dann war es gleich weg und kam auch nicht mehr. Am vergangenem Donnerstag sind Sie auf Ihren neuen Padock gekommen der ist richtig Groß im gegensatz zum alten und meiner muss eben gleich von der Box auf hundert gegangen sein und eine halbe Stunde vollgas gegeben haben so dass er sogar total nass unter seiner Decke war. Abends hat er dann gleich gelamt und am Freitag war ja dann der tierarzt da hat geröngt und mir die Diagnose gestellt. wir vermuten das es bei dem Toben eben die Rotation gab. Deswegen meinte mein Arzt das es sich um eine Überlastungsrehe handelt. Da er wie gesagt auch keine Fettpolster oder irgendwie optish dick ist. Mein Arzt meine auch dass ich das Futter erst mal nicht umstellen soll. Aber ich bin mir da nicht so sicher. Habe mir auch schon überlegt doch nochmal in eine Klinik zu fahren um nochmal Gewissheit zu bekommen. Vielleicht auch mal ein Blutbild machen lassen bezüglich Insulin. Seit Freitag steht er nun in seiner Box und bekommt Schmerzmittel. Gestern war die letzte gabe und morgen kommt der Tierarzt nochmal um zu schauen ob es auch ohne Schmerzmittel geht. In der Box macht er auch schon wieder ein recht fitten eindruck und galopiert leider schon wieder von seiner box auf seinen ganz kleinen Padock. Das ist ja eben sein Problem dass sobald er ein paar Tage in der Box bleiben muss durchdreht und selbst eben in der box richtig ausflippt. Aber ruhigstellen möchte ich ihn auch nicht. Das ist echt ein Problem. So ich denke das waren jetzt mal so die Fragen. aber ruhig weiter schreiben und mir fleißig tipps geben!!! und am wochenende stelle ich dann die Bilder ein.
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
08.12.2011, 11:21
*mhhh* irgendwie hört sich das für mich komisch an Wie hat dein Tierarzt denn die Hufrehe diagnostiziert? Kann es nicht auch sein, dass sich dein Pferd "nur" vertreten hat, weil es so doll rumgerannt ist? Warum ist das Revital ein hochwertiges Futter? So hochwertig find ich das gar nicht Falls du nur ein Blutbild wegen der Rehe machen lasst willst, dann wäre ein EMS Profil am besten. Nur der Insulinwert bringt dir nicht viel....
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
08.12.2011, 11:48
Hallo Tina,
ja das haben wir (die Hofbesitzerin und ich) gestern auch schon gedacht dass er das mit dem Huf die Rotation vielleicht schon länger hat und sich vertreten hat. Aber nach wie vor hat er eine geringfügige Rotation im Huf gehabt oder hat Sie grad. Man vertraut ja auch dem Tierarzt wenn er so eine Aussage macht. Habe nur Angst wenn man sich eine zweite Meinung einholt und der was völlig anderes sagt, wem glaubt man denn dann. Also ich finde das Revital super. Alle meine Pferde (habe noch zwei) bekommen dass und sie sehen seit dem einfach besser aus und bringen auch mehr Leistung. Aber da hat jeder eine andere Meinung drüber was die Fütterung betrifft. Ich warte jetzt einfach mal ab was morgen der Tierarzt sagt. und falls ich ein Blutbild machen lasse mache ich das dann auch mit. Fakt ist dass mein Pferd ja jetzt noch eine Weile stehen muss. wie habt ihr eure Pferde ruhiger bekommen oder sind die nicht auch mal zappelig und ungeduldig geworden?
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
08.12.2011, 11:58
Hallo,
bekomme grad einen kleinen Schock bei den Futtermengen und wundere mich wenig, dass Dein Pferd "spinnt" wenn es steht. Du muss ihn umbedingt und sofort aus dieser Fütterung nehmen. Ganz gleich woher eine Rehe rührt (Belasungsrehe schliesse ich persönlich beim toben aus - wenn Du ihn 3 Stunden über eine Straße getrabt hättest, dann mag das sein, aber nicht vom toben im Auslauf), es läuft immer wieder auf eine kohlehydratarme fütterung hinaus.
Eine Blutuntersuchung macht sicher Sinn... beachte dabei aber, dass Insulin eine geringe Halbwertzeit hat und unbedingt sofort zentrifugiert und gekühlt werden muss. Sonst ist das leider sinnlos.
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
08.12.2011, 12:50
Hallo Burli,
nein sorry, da habe ich mich wohl ungünstig ausgedrückt seit Freitag bekommt er nicht mehr so viel nur noch drei Hände voll Futter da er ja stehen muss. Die futterangaben waren was er bis zu der Lahmheit bekommen hat.
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
08.12.2011, 13:48
So okay, da keine älteren Vergleichsbilder gibt ist es ungewiss wann es zu einer Rotation gekommen ist, sofern es überhaupt eine gibt bei dieser °Zahl. Kannst Du die RöBis bitte einmal einstellen?
wir vermuten das es bei dem Toben eben die Rotation gab.
das ist sehr unwahrscheinlich und eigentlich nur möglich wenn es zu dem Zeitpunkt bereits eine Hufrehe war. So von jetzt auf gleich ohne Entzündung passiert da im Huf echt nichts. Die Natur hat da vorgesehen dass er für soetwas gebaut ist.
Was mich am Meisten stört ist das sich "Einlaufen müssen". Das sagt doch ganz klar aus dass vorher schon etwas nicht i.O. war. Dass es durch eine heftige Toberei da zu einer Verschlimmerung kommen kann liegt eigentlich nahe.
Fraglich ist nun der Ort der tatsächlichen Lahmheit. Ist dahingehend schon mal z.B. die Hufrolle untersucht worden?
Re: Diagnose Hufrehe - Fragen an die Gleichgesinte hier im F
08.12.2011, 15:31
Hallo Eddi,
wir hatten schon mal vor zwei Jahren mein Pferd röntgen lassen und da war weder was an der Hufrolle noch hatter Hufrehe. So langsam überlege ich wirklich ob ich ihn nicht einlade und mal in die Klinik fahre. Um das alles mal ganz genau abzuklären.