So, schwupp, da ist die Schnulli
.
Ich hab nun lange nachgedacht (hatte ja Zeit
) und mich selbst noch ein wenig schlau gemacht (Annettes Rechner ist soooooooooooo langsam *duckundwech*) und nun gibt es meine Meinung zu dem Blutbild:
Die Eos sind schon recht hoch. Wie wir bereits festgestellt haben, kann dies für einen parasitären Befall oder aber auch eine Allergie sprechen. In Eurem Fall sind aber auch die Erys, der Hämoglobinwert und der Hämatokritwert entweder unter der Norm oder aber grenzwertig. Hierbei ist es so, daß sie in der Regel eine Veränderung aus der anderen ergibt, nämlich bei zu wenig Erys, weniger Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) und wenig Hämatokrit. Dieses kann bei Blutverlusten (ev. durch Würmer) oder aber Zerstörung der roten Blutkörperchen (ev. durch Parasiten, die in den roten Blutkörperchen leben und diese zerstören, genannt Eperythrozoon oder hämotrophe Mykoplasmen) auftreten. Es gibt natürlich noch andere Gründe, warum diese Werte erniedrigt sein könne: Anämie, zu wenig Flüssigkeitsaufnahme u. m., ich sehe es aber grad mal im Zusammenhang mit den Eos.
Sorry, aber die Theorie mit einer so starken Verwurmung glaube irgendwie nicht, gerade, wenn ihr immer gut abäppelt und immer regelmäßig entwurmt habt. Wenn die Sammlprobe negativ war und bei der Wurmkur lediglich bei einem Pferd ein Wurm zum Vorschein gekommen ist, kann die Wurmbelastung bei Euch nicht so hoch sein, daß sie eine Rehe auslöst. Ich glaube, dieser gefundene Wurm ist ein Zufallsbefund. Ich denke insgesamt eher an andere Parasiten (s.o.). Einen Bandwurm könnte ich mir auch vorstellen, der macht solche Blutverschiebungen auch, da er sich ja in der Magenwand festsaugt. Und Bandwürmer sind schwerer nachzuweisen, weil sie nur sporadisch Eier abgeben, die dann wiederum in der Kotprobe gefunden werden können. Wenn man aber nicht innerhalb des Zyklus Kot untersucht, findet man nichts, obwohl das Tier Bandwürmer hat.
Mein Vorschlag daher: ich würde das Labor auf Hämotrophe Mykoplasmen untersuchen lassen. Diese kleinen fiesen und gemeinen Einzeller zerstören wie gesagt die roten Blutkörperchen und können damit zu Problemen im Kapillarbereich führen. Sie sind leider recht weit verbreitet, obwohl sie nicht immer zu Problemen führen müssen, solange das Pferd genug Abwehr dagegen hat. Früher waren sie als Riketsien oder Hämobartonellen bekannt und vornehmlich ein Problem der Schweinezüchter. Wenn man googelt, findet man schon eine Menge darüber. Mein eigenes Pferd hat sie auch gehabt, wir sind aber inzwischen frei.
Dies wäre nun erstmal meine Stellungnahme zum Blutbild. Beglückwünschen möchte ich Dich zu den Organwerten Deines Pferdes, die sind echt prima.