Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Zunächst möchte ich dir meinen Respekt aussprechen das du die arme kleine Socke in deine Obhut genommen hast
Zuerst werden sie falsch gehalten und ernährt, als Rasenmäher und Kinderponys missbraucht um sie dann, wenn sie "Kaputt" sind mit Schmerzen zum Schlachter und nicht selten auf Schlachttransporte zu geben.
Als Shetty ist sie leider für eine IR (Insulinresistenz) prädisponiert. Das heißt Shettys haben dieses an sich geniale Phänomen, genau wie alle Robustrassen und Spanier, in die Wiege gelegt bekommen was ihnen in freier Wildbahn das Überleben in Kargheit sichert, unter zu reichlicher oder "Falscher" Fütterung schnell ins Krankhafte kippt.
Falsche Fütterung habe ich bewußt in "" gesetzt weil ein Heu das über 10% Gesamtzucker enthält schon als ungeeignet anzusehen ist, wird es dann zudem evtl. ad lib oder über Bedarf gefüttert kippt der Kohlenhydratstoffwechsel, die Glukose und das Insulin steigen dauerhaft an und schwächen die inneren Hufstrukturen bis eine Hufrehe zu beklagen ist.
Selbst bei einer nicht akuten sondern chronischen Hufrehe kann eine Fühligkeit durchaus darin begründet liegen.
Desweiteren sind unzureichende Hufzubereitungen, da meistens allen voran schnabelnde oder zumindest zu lange Zehen und untergeschobene Trachten, häufig ein Grund die Hufrehe mechanisch zu unterhalten.
Wird die Hornkapsel nicht annähernd parallel zum Hufbein geraspelt um eine physiologische Hornkapsel anzustreben die ein runterwachsen in Anbindung überhaupt erst möglich macht, wird der Hufbeinträger bei jedem Schritt gezerrt was nicht nur schmerzhaft ist sondern auch einer Gesundung im Wege steht.
Eine Hufbeinsenkung kann auch zu dauerhafter Fühligkeit führen, je nachdem wie dick die Sohle noch ist und wie weit das Hufbein abgesunken ist.
Aus vor kurzem gemachter Erfahrung kann ich dir sagen das Rehehufe die im kurzen Intervall rehegerechte Maßnahmen wie Beklebe/ Beschläge oder Polster bekommen trotzdem immer auf Erfolg mittels RöBis kontrolliert werden sollten.
Ein Rehehuf befindet sich im permanenten Wandel und was aktuell gut und richtig ist kann nächste Woche nachteilig sein.
Das heißt nicht das man wöchentlich RöBis machen lassen sollte, aber spätestens dann wenn bisherige Maßnahmen nicht gegriffen haben (wie bei euch jetzt) sollte man nochmal schauen wie es innen aussieht.
Auch kann man daran gut erkennen ob die Hufzubereitung adäquat genug ausgeführt ist oder hier und da wichtige Optimierungen erforderlich sind.
*Du hast Röntgenbilder machen lassen? Die würden wir hier gerne sehen, genau wie Hufbilder die du bitte gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur anfertigst.
Empfehlenswert ist nochmals Bilder anfertigen zu lassen, siehe obige Erklärung zum Warum.
*Sind im Rahmen der Ursachenforschung für die Hufrehe Blutwerte (EMS/ECS Profil) genommen worden? Daran kann man ein EMS, ECS und eine IR ablesen, man hat also einen Stoffwechselüberblick der unerlässlich ist will man eine Verbesserung erreichen.
Man muß die Ursache wissen und der begegnen, alles andere ist ein puscheln an den Symptomen und nicht zielführend.
Das Profil kannst du auch im ABC nachlesen, ist es bisher nicht gemacht sollte dies zeitnah nachgeholt werden.
*Was wiegt die Maus und wieviel Heu bekommt sie?
Um einen Gewichtsverlust zu erreichen ändert man die Raufutterernährung auf 2% des Idealgewichts (Zielkörpergewicht) oder eben auf 1,5% des aktuellen Gewichts (je nachdem, was größer ist).
So ist sicher gestellt das das Pferd gesund abnimmt und nicht wegen einer negativen Energiebilanz in eine Hyperlipämie gerät.
*Bekommt sie nur Heu oder auch Ergänzungsfuttermittel oder Mineralien, wenn ja welches und wieviel jeweils?
* Sandpaddock ist sicher relativ befestigt und kein tiefer trockener Mullersand und als Separee für dein Shetty angelegt?
Ein weicher
verformbarer Untergrund (z.B. Sandkistensand, Späne, Torf, aufgeweichte Holzpellets, Stroh ist eher ungeeignet weil es nicht punktuell nachgibt) ist ein unbedingtes Muss damit das Pony seine Hufe komfortabel darin stellen kann.
Bitte keine erzwungene Bewegung sondern nur die Eigenbewegung!!!
*Bekommt dein Shetty Schmerzmittel oder bekam es welches und welches war/ist es?
Shettys vertragen häufig den Wirkstoff Phenylbutazon nicht, reagieren mit Hufrehe oder eine Bestehende wird dadurch unterhalten.
Bitte in dem Fall den Wechsel auf ein anderes Präparat mit dem TA besprechen, es wurde oft beobachtet das dann ein Reheschub endlich endete.
Eine Hufunterstützung wie Rehebeschlag/Bekleb ist eine tolle Sache, allerdings unter einem akuten Geschehen zumindest ein Beschlag schwer umzusetzen.
Es gibt mittlerweile Kleber die nicht mehr heiß werden sodass ein Bekleb durchaus aktuell einsetzbar wäre.
Voraussetzung dafür sind aber Brandaktuelle Röntgenbilder wonach zuerst die Hufzubereitung durchgeführt und dann der Bekleb aufgebracht wird
Ich möchte dir gerne die folgende PDF ans Herz legen deren Inhalt dich über Vorgänge im Huf und erforderliche Maßnahmen umfassend aufklärt.
Der Verfasser des Fachbeitrages ist der Entwickler des RB Carbon und Mitentwickler des Reheduplo und DER Hufrehefachmann schlechthin!
http://www.die-hufschule.de/SHR15.pdf