Sunny31 hat geschrieben:Hallo ich bin die Neue! Geboren 1976, meine Haflingerstute (Reinzucht) ist 1996 geboren und hatte vor drei Jahren einen richtig üblen Reheschub. Nach der Behandlung durch einen sehr sehr alten Tierarzt (mit Aderlass, Schmerzmittel, Globuli und strengem Sportprogramm) haben wir Gott sei dank bis jetzt keinen Schub mehr gehabt.
Nun ist leider die Haflingerstute (Edelblut) meiner sehr guten Freundin an Rehe erkrankt. Leider findet sie keinen vernünftigen Tierarzt. Meiner hat vor einem Jahr seine Praxis aufgegeben. Die von ihr mittlerweile drei Tierärzte doktern seit vier Wochen an das Pferd hin, leider alle nur mit Schmerzmittel.
Hab mich angemeldet, da ich einen guten und in Rehe bewanderten Tierarzt im PLZ-Gebiet 844.. suche.
Ich hoffe, dass mir hier jemand helfen kann! Vielleicht weiss jemand einen Arzt, der mehr kann, als nur Schmerzmittel geben.
Ich habe mal deinen Text hierher mitgenommen damit für jeden klar ist worauf sich meine Gedanken beziehen.
Zuerst einmal ist unbedingt ein EMS/ECS Gesamtprofil vom TA zu erstellen sowie die ACTH Wertermittlung um die Ursache für die Rehe herauszufinden. Der Haflinger gehört zu den genetisch prädisponierten Pferderassen für die IR (Insulinresistenz) was ihnen in freier Natur das Überleben sichert, im Schlemmerland "Gefangenschaft" aber häufig ins Krankhafte umschlägt. Um dieses als mögliche Ursache herauszufinden hat sich der Quotient aus Glukose und Insulin als hilfreich erwiesen.
Welches Schmerzmittel hat das Pferd bekommen, der hochwirksame Wirkstoff Phenylbutazon hat schon manches Pferd eine schwere Hufrehe beschert da es leider Reheauslösend bzw. Reheverschlechternd wirken
kann, von daher sollte lieber auf z.B. Finadyne oder Metacam umgestiegen werden.
Ein so schweres Pferd wie ein Haflinger benötigt unbedingt und sofort Rehemassnahmen und Unterstützung am Huf um einer Senkung und Rotation vorzubeugen was schlimmsten Falles zum Hufbeindurchbruch führen
kann. Bewegen sollte sich ein Rehepferd so wenig wie möglich ( bitte kein Sportprogramm!!
) sondern in einer tief und weich eingestreuten Box Ruhe halten. Die inneren Hufstrukturen sind geschädigt und der Huf dadurch instabil, alles was an Bewegung darauf einwirkt kann schlimmste Folgen haben. Erst wenn später keine Schmerzmittelgaben mehr erforderlich sind, die Pulsation und Wärme überwunden sind kann mit mehrminütigen Schrittspaziergängen begonnen werden die wöchentlich bei stabiler Gesundheitslage um 5 Minuten ausgedehnt werden können. Der Rehehuf benötigt unbedingte fachliche Kompetenz in der Bearbeitung, weshalb es wichtig ist einen Schmied zu finden der dies leisten kann. Ohne diese wird der Huf nicht ausheilen können, ebnsowenig wie wenn die Ursache unklar bleibt. Diese Zahnräder müssen ineinander greifen !!! Sollte das Pferd Insulinresistent sein ist später ein optimiertes Bewegungs/Haltungs/Fütterungsprogramm erforderlich, jetzt ist als sofort Maßnahme die Notfalldiät einzuhalten um den Stoffwechsel zu entlasten. Alles was wichtig ist zu wissen findest du im ABC meiner Signatur, bitte lies dich auch zum Procedere der Blutentnahme und Verabeitung ein, es werden hierbei leider häufig Fehler durch die TÄ begangen die das Ergebnis unbrauchbar werden lassen.