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BeitragVerfasst: 26.08.2014, 19:08 
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Hallo liebe Forumsleser und -leserinnen
ab wann darf ein Pony nach einem (fütterungsbedingten ) Reheschub z.B. an einer Wallhecke nagen/fressen? Der akute Schub war vor 3 1/2 Wochen.
Direkt am Offenstall und dem angrenzenden Mini-Paddock beginnt ein etwa 70 m langer und etwa 3 m breiter Weg/ Streifen, der Bewuchs besteht aus Haselnuss, Holunder, Esche, Weißdorn, Schlehe und sonstigem Buschwerk. Darunter wächst große Brennessel, Distel. Da dieser Gang auch sonst immer als Zugang zu den Weiden genutzt wurde, wächst (sehr wenig, ein etwa 30 cm breiter Streifen) Gras dort, das gewöhnlich verschmäht wurde (Geilstellen), für ein Pony "auf Entzug" jedoch evtl. doch eine Verlockung darstellen könnte
Dieser Gang lässt sich auf etwa 500 m erweitern und führt dann zu einem Bach, das wurde so bis vor 2 Monaten von unseren Ponys genutzt, nach dem Vorbild des "Paddock-Paradise" (landschaftlich abwechslungsreich, bergauf/bergab durch Wald und Wiese). Allerdings konnten die Ponys dann nicht nur den Weg, sondern auch die angrenzenden Weiden nutzen.
Der Rehe-Schub kam allerdings auf einer "Urlaubsweide", auf die ich die Ponys für 4 Wochen während unserer Abwesenheit geschickt habe. Glaubt mir, ich könnte mich von morgens bis abends selbst ohrfeigen, dass ich meine liebe Isi-Stute quasi sehenden Auges ins Messer habe laufen lassen...
Weide fällt ja nun erst einmal aus, seeehr gerne würde ich ihnen aber den zuerst erwähnten Wallhecken-Streifen wieder Meter um Meter zugänglich machen, denn in naher Zukunft wird es wohl so aussehen, dass die Ponys ihre Zeit überwiegend auf diesem "Weg" verbringen.
ALSO: Mich würde interessieren, ob das Blattwerk der Büsche, die Brennesseln und Disteln wieder eine Rehe auslösen könnten, denn gefressen werden diese von meinen "Diät-Patienten" mit Sicherheit. Über die Rehe-Gefährlichkeit dieser Pflanzen habe ich nichts im Netz gefunden, bzw wird Rehe-Patienten ja durchaus Weide (also der Busch) und Brennessel angeboten... Wie sieht es wohl mit dem Nährwert aus, wieviel Heu ersetzt diese "ursprüngliche" Nahrung?? Zur Zeit sind die Beiden ja auf Diät.
Weiterhin: Kann ein etwa 30 cm breiter und 1m langer (also 1/3 Quadratmeterpro Tag) Grasstreifen mit hohem Gras , der von zwei Ponys am Tag vertilgt wird schon wieder gefährlich werden?
Vielen, vielen Dank schon einmal im Vorraus für Antworten, ich habe in den letzten 3 1/2 Wochen schon viel von diesem Forum profitiert....
Viele Grüße!


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BeitragVerfasst: 26.08.2014, 19:59 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
Hallo und herzlich Willkommen im Forum auch wenn der Anlass kein so Schöner ist :hallo:
Ein Isländer ist ein sehr genügsames Pferd welches Rassebedingt Insulinresistenz prädisponiert ist. Was in frier Wildbahn ein ausgeklügeltes Stoffwechselphänomen ist verkehrt sich unter einer zu gut gemeinten Fütterung zumeist ins Krankhafte und eine Hufrehe ist zu beklagen.
Egal ob Wiese oder Blattgrün, allen gemeinsam sind die Kohlenhydrate die es derzeit unbedingt zu reduzieren gilt. Auch kleinste Mengen haben leider einen ungünstigen Einfluss weil sie den meist sowieso zu hohen Insulinwert erhalten welcher aber zwingend gesenkt werden muss um aus der IR herauszukommen zumal ein wesentlicher Teil im Gesamtmanagement jetzt fehlt, DIE BEWEGUNG/ARBEIT. Dieser Umstand allein sollte schon die Futterrationen überdenken lassen, dem stark belasteten Stoffwechsel eines Reheleins sowieso. Von daher kann der Rat nur lauten: Runter von jeglichem Bewuchs und ausschliesslich einstündig gewaschenes Heu welches häufig aus Hochleistungsgräsern besteht ( dies wäscht bis zu 30 % der unstrukturierten Kohlenhydrate heraus) in adäquater Menge. Das heisst bei einem gut genährten Pferd welches abnehmen muss 1,5 % vom Zielkörpergewicht, in der Erhaltung wären bis zu 2 % des Istgewichtes möglich.
Auch wenn du als Reheauslöser die Urlaubswiese im Verdacht hast ist es doch wichtig die Stoffwechsellage deines Pferdes zu kennen weshalb ich dir das EMS Profil anraten möcht. Je nach Alter evtl. auch das kombinierte EMS/ECS Gesamtprofil weil ein Symptom des Cushings auch die IR ist. Ein stoffwechselgesundes Pferd kann ein Zuviel an Futtermittel vertragen, liegt aber beispielsweise eine IR vor kann der Stoffwechsel diese Überversorgung irgendwann nicht mehr kompensieren und es eskaliert wie es bei euch der Fall ist. Auch um das künftige Gesamtmanagement aus Haltung/ Bewegung und Fütterung darauf abzustimmen ist die Kenntnis um die entsprechenden Blutwerte des Profiles unerlässlich. Aber Achtung: Insulin und ACTH erfordern ein besonderes Procedere im Probenumgang welches du im ABC meiner Signatur nachlesen kannst.
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LG Kathi
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