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BeitragVerfasst: 27.11.2008, 12:38 
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Zitat:
1. Zusammenfassung
Für Schweizer Raufutter für Pferde liegen keine speziellen Nährstofftabellen vor. Aus diesem Grund wurden aus 46 Pferdehaltungsbetrieben in 22 Kantonen Grundfutterproben gesammelt. Die Proben wurden mit einer Sinnenprüfung beurteilt und anschliessend die Nährstoff-, Mineralstoff- und Fruktangehalte analysiert. Ausserdem wurden eine mikrobiologische Untersuchung, sowie eine Bestimmung der Konzentration an Deoxynivalenol (DON) und an Lipopolysacchariden (LPS) vorgenommen. Keine der Proben musste in Bezug auf die pferdegerechten Struktur als völlig ungeeignet bezeichnet werden. Die Rohproteingehalte im Schweizer Heu lagen im Mittel deutlich unter den Werten für Schweizer Wiederkäuerfutter und für Deutsches Pferdefutter. Die Gehalte der Mineralstoffe Calcium, Magnesium und Phosphor schwankten stark. Die Silagen/Heulagen wiesen mit einer Ausnahme Trockensubstanz-Gehalte von über 40 % auf. Die Fruktangehalte in den Silagen/Heulagen sowie im Grünfutter schwankten stark und erreichten einen Maximalwert von 94.3 g/kg TS in Grünfutter. Die Strohproben wiesen eine schlechtere hygienische Qualität auf als Heu und Silage. Acht Strohproben und ein Heu waren mit DON kontaminiert. Besonders viele Strohproben wiesen hohe LPS Gehalte auf, was im Einklang mit den Ergebnissen der Sinnenprüfung steht.

Zitat:
2. Einleitung
Das Grundfutter (Heu, Stroh, Silage, Grünfutter) stellt in der Ernährung des Pferdes den wichtigsten Bestandteil dar. Dieses trägt nicht nur der Anatomie und Physiologie der Tiere Rechnung, sondern spielt auch eine Rolle in der täglichen Beschäftigung des Pferdes.
Das Pferd ist in Körperbau und Verdauung darauf ausgerichtet, den grössten Teil des Tages mit der Nahrungsaufnahme zu verbringen. Dies bedeutet, dass kleine Mengen energiearmen Futters verteilt über den ganzen Tag aufgenommen werden. Natürlich muss die Fütterung individuell an jedes Pferd und die Leistung, die es zu erbringen hat, angepasst werden. Trotzdem bleibt das Raufutter die Basis für eine gesunde und artgerechte Pferdefütterung.
Funktion und Bau des Verdauungsapparates zeigen den hohen Stellenwert des Raufutters in der Ernährung des Pferdes. Das Gebiss mit den grossen, mahlenden Backenzähnen kann langstängeliges Material fein zerkleinern. Lange gekautes und zerkleinertes Futter wird gut eingespeichelt abgeschluckt und sorgt so im Magen für eine gute Durchmischung des Futterbreis. Der Magen ist im Verhältnis zur Körpermasse sehr klein und kann somit nurkontinuierlich kleine Futtermengen aufnehmen. Das Caecum jedoch nimmt ein grosses Volumen ein und stellt zusammen mit dem Colon eine Gärkammer dar, in welcher die mikrobielle Zersetzung von im Dünndarm nicht abgebauten Stoffen stattfindet. Werden kraftfutterreiche und raufutterarme Rationen verfüttert, so kann dies zu einer überschiessenden Vermehrung der Bakterien im Dickdarm führen, die Nährstoffe werden mikrobiell abgebaut und die Stoffwechselprodukte der Fermentation können Tympanien und pH-Abfall verursachen. Diese Veränderungen können für vielfältige Schädigungen in den verschiedenen Organsystemen sorgen. Auf der anderen Seite darf das Futter nicht ausschliesslich aus stark verholztem (ligninreichem) und stickstoffarmem Material wie z. B. Stroh bestehen, da sich sonst die Bakterienpopulation zurückbildet und durch den geringen Abbau der Stoffe eine Anschoppung mit unverdautem Material entstehen kann (Meyer und Coenen, 2002).
2

Sehr interessant und ein MUSS zum lesen ab Seite 8:
Zitat:
2.4. Fruktangehalt
Vielfach wird im Zusammenhang mit zu rascher Umstellung von raufutterreichen Rationen auf die Fütterung von jungem, energiereichem Gras im Frühjahr von Hufrehe-Erkrankungen berichtet. Landläufig wurde diese Symptomatik dem hohen Proteingehalt des wachsenden Grases zugeschrieben. Im englischsprachigen Raum jedoch gilt als Ursache der hohe Kohlenhydrat- und somit auch Energiegehalt des Futters (Coenen und Vervuert, 2002). Eine Überladung des Darms mit Kohlenhydraten in Form von Stärke wurde schon früh mit Hufrehe in Verbindung gebracht (Garner et al., 1975; Carroll et al., 1987).
Kohlenhydrate können bei der Verdauung entweder hydrolysiert oder fermentiert werden. Nach Hoffman et al. (2001) sind in Weidegras und Heu nur 33 % der Kohlenhydrate hydrolysierbar, in Kraftfutter jedoch 97 % (v.a. Stärke). Es wird vermutet, dass bei der Weide-induzierten Hufrehe mit hoher Wahrscheinlichkeit rasch fermentierbare Kohlenhydrate die Hauptrolle spielen.
8....Tages- und Jahreszeitliche Schwankungen:
Innerhalb weniger Stunden können Fruktangehalte in Gräsern stark schwanken
usw.

Dann spezieller:
Zitat:
2.4.1. Hufrehe und Fruktan
Schon Garner et al. (1975) und Carroll et al. (1987) beschrieben, dass eine Veränderung des Caecuminhaltes durch übermässige Kohlenhydrataufnahme und anschliessende Fehlgärungen zu Hufrehe-Erkrankungen führen kann. In neueren Literaturangaben zum Auftreten von Hufrehe im Zusammenhang mit der Aufnahme von Weidegras wird das Reservekohlenhydrat
1 3
Einleitung
Fruktan in den Gräsern für die Veränderungen im Caecuminhalt verantwortlich gemacht (Longland et al., 1999; Longland und Cairns, 2000; Budras et al., 2001; Huntigton und Pollitt, 2002, 2005). In ihren Experimenten konnten Huntington und Pollitt (2002, 2005) sowie Pollitt und van Eps (2002) mit der einmaligen Gabe von 7.5 g chemisch reinen Fruktans pro kg KGW (Körpergewicht) Hufrehe auslösen. Mösseler (2004) verabreichte sechs Pferden während zehn Tagen zusätzlich zur Heuration einmal täglich einen Bolus von 1.5 g /kg KGW Inulin (Fruktan) in Form von Topinambur. Bei keinem dieser Pferde konnten Anzeichen einer Hufrehe-Erkrankung beobachtet werden. Folglich kann angenommen werden, dass die Aufnahme dieser Menge Fruktan neben Heu unbedenklich ist, während die Dosis von 7.5 g/kg KGW als Bolus verabreicht zu Hufrehe führt.

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BeitragVerfasst: 17.06.2011, 06:06 
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Vergleich der Zusammensetzung (Trockenmasse,Fruktan) Silage,Heulage,Heu

http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/t ... %20Ruf.pdf

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BeitragVerfasst: 12.01.2012, 15:47 
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Hallo ihr lieben, ich habe da noch eine recht spannenden Bericht zum Fruktangehalt im Gras von Pferdeweiden. Allerdings schon von 2002 und auch zioemlich lang, aber man kann sich ja die Informationen raussuschen, die man benötigt. Fand das recht informativ. --> http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... s_ws03.pdf

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BeitragVerfasst: 12.01.2012, 21:00 
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Hallo Fritze :hallo:

Magst du dich vorstellen, damit wir wissen mit wem wir es zu tun haben? :)

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BeitragVerfasst: 16.01.2012, 19:35 
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Hab gerade die von Fritze zitierte Diss durchgelesen, das ist wirklich interessant! Vor allem die Tatsache, dass gut gedüngte, intensiv genutzte Weiden erheblich weniger Fructan aufweisen, als die berühmten "naturbelassenen". Muß man echt lesen!


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BeitragVerfasst: 17.01.2012, 07:07 
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Das ist bei einer Wiese derselbe Mechanismus.
durch die Düngung wird das Wachstum angeregt und Wachstum verbraucht Speicherkohlenhydrate.Für Rehepferde zwar erwünscht wird dadurch Masse statt Klasse erreicht.

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BeitragVerfasst: 17.01.2012, 08:50 
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ja, also lieber eine gut gedüngte Weide, dafür entsprechend begrenzt Fläche und Zeit (zumindest schlußfolgere ich das jetzt da draus) ist dann eigentlich deutlich besser für Pferde, demzufolge allemal gesünder wie ausgelaugte Hungerweiden...

lg


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BeitragVerfasst: 25.11.2012, 07:40 
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Das will es ja auch gar nicht sein.
Es wird auch an keiner Stelle behauptet dass Fruktan unnatürlich ist, jeder Organismus benötigt "Zucker" zur Aufrechterhaltung von Gehirnleistung und Organfunktionen allgemein.

Allerdings MUSS gerade dies bei eben genügsamen Tieren wie Pferden besonders berücksichtigt werden.
Als Steppentier war Fruktan auch überlebensnotwendig weil das Nahungsangebot nicht so reichlich dort zu finden ist wie in unseren fetten Kuhweiden und auch Kuhheu!
Und genau dies macht das genügsame Pferd krank!!!!

Futteangebote im Übermaß und falscher Zusammensetzung!

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