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 Betreff des Beitrags: Umstellung auf Heulage
BeitragVerfasst: 12.06.2019, 21:11 
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Registriert: 12.06.2019, 21:04
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Hallo,

Unser stallbesitzer will ab Juli von Heu auf Heulage umstellen.

Nun habe ich ein wenig bedenken, dass dies bei meinem
Pony eine Hufrehe wieder auslösen kann.

Vor drei Jahren war der letzte Schub und ist seitdem Symptomfrei. Sie wird nur mit Heu gefüttert und kommt auch nicht mehr auf die Wiese

Liebe Grüße
Carina


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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf Heulage
BeitragVerfasst: 12.06.2019, 22:21 
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Beiträge: 2233
Wohnort: im schönen Norden
Hallo, herzlich willkommen hier im Forum!

Heulage ist in der Ernte einfacher als Heu, aber die richtige Herstellung/Vergärung ist schon schwieriger umzusetzen. In einem Bericht auf der HP der Landwirtschaftskammer NRW werden Heu und Heulage als Pferdefutter verglichen. Interessant ist dieser Absatz zum Zuckergehalt:

Im Gegensatz zu Heu weisen Silagen, vor allem Heulagen meist erhöhte Restzuckergehalte auf. In NRW wurden beispielsweise bei den Ballensilagen durchschnittlich 111 g Restzucker /kg TM ermittelt. Einzelne Proben enthielten noch über 200 g Zucker/kg TM. Ein klarer Hinweis darauf, dass in solchen Fällen keine oder nur unzureichende Vergärungen des Futters stattgefunden haben. Zuckergehalte von deutlich mehr als etwa 80 g/kg TM bergen ein erhöhtes Risiko hinsichtlich Nacherwärmung und damit Futterverderb.
Quelle

Was hast Du denn für ein Pferd und ist bekannt, wodurch die Hufrehe ausgelöst worden ist? Toll, dass seit drei Jahren kein weiterer Schub aufgetreten ist. Vielleicht magst Du Dein Pferd ein wenig vorstellen?

_________________
Viele Grüße
Gordo

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf Heulage
BeitragVerfasst: 13.06.2019, 05:21 
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Registriert: 12.06.2019, 21:04
Beiträge: 3
Guten Morgen Gordo,

danke für deine Antwort. Ich habe gestern noch ein wenig im Internet quer gelesen, heißt es dass je 'trockener' die Heulage ist, umso besser wäre sie für meine Stute?

Gerne stelle ich sie kurz vor :) Habe mir dazu gerade eine kleine Vorlage im Forum gesucht

Basisdaten:

Alter: 18 Jahre (*2001)
Größe: 151cm
Rasse: Haflinger
Geschlecht: Stute
Futterzustand: Sportlich schlank, super bemuskelt

Diagnostizierte Primärerkrankung: Hufrehe (April 2016) zusammen mit Cushing.

Man konnte leider nicht feststellen wodurch schlussendlich die Rehe ausgelöst wurde. Nachdem wir sie im Ende 2016 wieder fit hatten, haben wir im Frühjahr wie auch im Herbst den ACTH Wert prüfen lassen. Der lag bis August 2018 immer unter den Richtwerten, und wir konnte auf das Prascend verzichten. Seit August 2018 wurde sie aber aufgrund einer ernormen Erhöhung (132) eingestellt und ist jetzt dauerhaft bei 11,2 mit 0,5 Tablette.

Daher dass sie anfing vor der Rehe Probleme mit ihrem Fellwechsel bekam, gehe ich davon aus, dass die Rehe durch das Cushing ausgelöst wurde.

Sie ist wieder voll belastbar und reitbar. Keine Anzeichen mehr, dass sie mal so schwer erkrankt war.


Fütterung (vor dem Reheschub/derzeit):

Heu: 3 mal Täglich,
Stroh: mal ein bisschen zum knabbern, sie steht auf Einstreu
Futter: morgens 2 Hände Wiesenmüsli, abends 2 Hände Wiesenmüsli (Agrobs)
Mineralfutter: ja
Möhren: nein
Äpfel: nein
Brot: nein


Haltung:
vor der Rehe: ganztägig Weide mit Maulkorb, abends Box
aktuell: große Box mit Paddock, zusätzlich noch drei Stunden Paddock (sand)


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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf Heulage
BeitragVerfasst: 13.06.2019, 07:53 
Ich persönlich bin kein Fan von Heulage, mein Großer hat sie nie vertragen und auch die Pferde, die ich kannte/kenne haben immer Matschäppel. Obwohl die Qualität immer gut war/ist.

Ich habe damals mit meinem Stallbesitzer gesprochen und meiner bekam dann Heu. Das musste ich zwar selbst zukaufen, aber dazu war ich damals bereit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf Heulage
BeitragVerfasst: 13.06.2019, 07:58 
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Registriert: 12.06.2019, 21:04
Beiträge: 3
schnulli hat geschrieben:
Ich persönlich bin kein Fan von Heulage, mein Großer hat sie nie vertragen und auch die Pferde, die ich kannte/kenne haben immer Matschäppel. Obwohl die Qualität immer gut war/ist.

Ich habe damals mit meinem Stallbesitzer gesprochen und meiner bekam dann Heu. Das musste ich zwar selbst zukaufen, aber dazu war ich damals bereit.


Ja, das wir Heu zukaufen überlegen wir momentan auch. Da ich kein Risiko eingehen möchte.


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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf Heulage
BeitragVerfasst: 13.06.2019, 08:42 
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Beiträge: 19
Man kann auch Heulage bei der LUFA lassen, dann weiß man, wieviel Zucker drin ist.

Hier mal ein Beispiel von der Heulage, die ich vorsichtshalber dazu gekauft habe (wegen der Heuknappheit letzes Jahr).

https://mein-streu.de/bilder/2018-Heula ... ericht.pdf

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf Heulage
BeitragVerfasst: 13.06.2019, 08:44 
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Beiträge: 11658
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Ein weiteres Problem bei nicht sachgemäß vergorener Heulage und passendem Ausgangsmaterial ist das nicht nur durch Tierkadaver (das allerdings das Bakterium Clostridium botulinum enthalten um somit das so gefürchtete Toxin bilden zu können und unter Luftabschluss ideale Bedingungen erfährt) Botulismus die Folge sein kann sondern es diese Probleme auch geben kann mit:

"....je feuchter, zuckerärmer, eiweißreicher, sperriger und verschmutzter das Ausgangsmaterial ist.
Zu grobe Struktur der Pflanzen (bei überständigem Gras!), zu geringer Zuckergehalt (bei hartstängeligem Gras von Magerwiesen!), zu viel Sauerstoffgehalt (bei zu lockerem Pressen der Ballen!) kann zu Fehlgärungen führen - der pH-Wert bleibt über 5.
Auch in verschimmelter Silage steigt der pH-Wert auf etwa pH 7. Bei Fehlgärungen ist anstelle von Milchsäure, mit deren Hilfe angenehm nach Gras und frischem Brot riechende Silage entsteht, oft unangenehm riechende Buttersäure beteiligt - Clostridium botulinum hat dann ideale Bedingungen zur Vermehrung und Toxinproduktion".....

QUELLE


Grundsätzlich wäre Heulage gegenüber Heu aus demselben Ausgangsmaterial aber zuckerärmer da der Silierprozess Zucker benötigt.
Da aber häufig zur Herstellung von Heulage schon zuckerreichere Gräser (Rotschwingel, Deutsches Weidelgras) gewählt werden kann Heulage nicht allein deshalb schon für ein EMS/IR-ler und Rehelein gefährlich werden.

Da Heulage/Grassilage Gärfutter sind haben sie einen höheren Histamingehalt der bei Allergikern (z.B. Sommerekzem) zu verstärkten Symptomen führen kann. Auch Fehlgärungen und Durchfälle sowie Kotwasser werden darunter öfter beobachtet.

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf Heulage
BeitragVerfasst: 13.06.2019, 21:58 
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Registriert: 09.01.2019, 23:07
Beiträge: 2233
Wohnort: im schönen Norden
Ich denke auch, dass Heu die sicherere Variante ist als Heulage. Du könntest auch ergänzend zum ACTH-Wert noch ein EMS-Profil bestimmen lassen, um zu prüfen, ob zusätzlich zum Cushing eine Insulinresistenz vorliegt. Tatsächlich haben ca. 60% aller Cushis auch eine IR.

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Viele Grüße
Gordo

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 Betreff des Beitrags: Re: Umstellung auf Heulage
BeitragVerfasst: 14.06.2019, 09:15 
Pat hat geschrieben:
Man kann auch Heulage bei der LUFA lassen, dann weiß man, wieviel Zucker drin ist.

Hier mal ein Beispiel von der Heulage, die ich vorsichtshalber dazu gekauft habe (wegen der Heuknappheit letzes Jahr).

https://mein-streu.de/bilder/2018-Heula ... ericht.pdf


Das ist richtig Pat. Problem ist nur, dass man eigentlich eine Sammelprobe nehmen müsste. Du kannst ja nur immer den offenen Ballen testen.....


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