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BeitragVerfasst: 19.07.2012, 14:00 
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Hallo Leute

Bin gerade daran rauszufinden was für eine "Art" von Heu am fruktanärmsten ist. Nun wollte ich euch noch um eure Erfahrungen zu dem Thema bitten.

Meine Theorie ist das umso gröber die Struktur umso fruktanärmer ist das Heu. Und einmal im Jahr geschnitten und ungedüngt wäre auch ganz schön.

Ausserdem habe ich auch schon gelesen bzw. gehört das Heu 1. Schnitt am besten einmal reingeregnet und dann halt nochmals getrocknet auch fruktanarm sein soll.

Ich habe das Glück eine Bergwiese mähen zu können (Ende August) und das Heu bekomme ich dann für meinen Isi. Die Wiese wird nur einmal gemäht und natürlich nicht gedüngt und war auch die letzten Jahre nicht sehr bewirtschaftet.

Was sind eure Erfahrungen mit Fruktangehalt und Co. Macht ihr immer eine Heuanalyse.

lg mel

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BeitragVerfasst: 19.07.2012, 14:06 
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Hallo,

das ungedüngt pauschal besser ist, würd ich so nicht unterschreiben. Es ist halt immer die Frage wie gut versorgt das Gras ist.

Später schneiden, heisst mehr Struktur, weniger Fruktan.. soweit gut - nur hab ich gestern beim Gras schneiden (schneide meinen Pferden täglich ein bißchen überständiges Gras) noch gedacht, nu wirds Zeit, dass das runter kommt - es Gammelt von unten weg. Das Gras ist unten nass und muffig... das würd ich so nicht im Heu haben wollen (bzw. bekommen meine Pferd das natürlich auch nicht vorgeworfen). Wenn man eine sehr trockene Weide hat, mag das besser sein :weißnich:

Nein -ich untersuche mein Heu nicht. Das Heu, dass ich verfütter, bekommen die Pferde im Sommer und das wird immer von mir gewaschen. Im Winter gibt es Heulage.

Grüße

Sandra

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BeitragVerfasst: 19.07.2012, 14:15 
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Hallo Sandra

Da hast du wirklich recht umso später man das Gras schneidet umso besser muss man darauf schauen dass sich keine Fäulnisherde im Heu bilden. Es muss sehr gut trocknen habe ich mir schon sagen lassen und es sollte nicht zu tief bzw kurz geschnitten werden genau wegen diesem Grund.

Hmm ich wasche mein Heu auch aber ich habe den starken Verdacht das es trotzdem einen zu hohen Fruktangehalt hat.

Studien der Landwirtschaftskammer haben (lt. TA) ergeben dass viele Wiesen bei uns Fruktanwerte über 10 % aufweisen und die Tendenz steigend ist.

Ist echt ein Wahnsinn.

lg mel

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BeitragVerfasst: 19.07.2012, 14:21 
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Was ich sehr wichtig finde ist der Schnittzeitpunkt des Grases.
Wenn man früh morgens schneidet, dann ist der Fruktanwert deutlich tiefer als am sonnigen Spätnachmittag oder Abend. In der Richtung sind meine Bauern geimpft.. ich kann nicht daneben stehen und das kontrollieren, aber ich vertraue ihnen.
Dass es "spät" genug (also Ende der Blüte) geschnitten ist, dass kann ich ja anhand des Heus sehen .. und es ist sehr grob mit viel Struktur.
Mein Heubauer erzählte mir am Sonntag, dass er Kunden hat die unbedingt Heu aus dem August wollen... er fand die Qualität bisher immer grenzwertig... gut trocknen hängt ja auch immer sehr vom Wetter ab.. .kann klappen, kann aber auch ins Wasser fallen.

Gruß
Sandra

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BeitragVerfasst: 19.07.2012, 18:57 
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Ab dem 24. August lässt sich Heu nur nicht mehr gut trocknen, der Tau ist in der Nacht zu hoch. Das Schnittgut Kladdernass und muss verkürzt trocknen.
Der Tau ist noch ein wichtiger Wegweiser. Heu sollte später gepresst werden, wegen des morgendlichen Taus, sonst werden die Ballen zu warm (Bakterienaktivität) und werden gammeln. Abends ist etwa nach 21 - 22 Uhr der Tau im Gras. Der erste Schnitt wird bis Anfang/Mitte Juli gelingen, danach ist das Gras zu stark in Aussaat, es wächst wieder von unten nach. Die Halme beginnen wegzugammeln, unten wird es filzig.
Eine gute Heu/lage wird es aus überständigen Gras nicht mehr werden. Die Pferde mögen es auch nicht mehr.
Ich habe die Reste des überständigen Gras gemäht und sie ziehen Heu dem Gras vor - es schmeckt nicht mehr.

Den Fruktangehalt kann man durch Stroh füttern und regelmäßige Bewegung (mehr als nur Spazierenreiten) "senken".


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BeitragVerfasst: 19.07.2012, 19:52 
Ich denke, dass die Logik stimmen könnte, jedoch würde ich es nicht wollen, dass es ins Heu reinregnet, denn sonst fängts leicht an zu schimmeln - dann lieber ein wenig mehr Fruktane als Schimmel... M. E. sollte es vor u. während der Ernte trockenes Wetter haben.


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BeitragVerfasst: 20.07.2012, 08:30 
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also ein Schauer Regen macht gar Nichts, da schimmelt auch nichts, es wird Staub etwas weggespült. Gegen fruktane kann ein regenschauer nicht helfen weil das Mähgut nicht im Wasser liegt, außerdem kann erst im mind. fast trockenem Zustand überhaupt Zucker gelöst werden.

Nur mal zur Logik: schimmelt dein salat wenn Du ihn gewaschen hast?
wichtig ist hinterher das wenden.

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BeitragVerfasst: 20.07.2012, 08:53 
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hmm da sind ein paar sehr gute Denkansätze dabei. Das wenden ist kein Problem das müssen wir sowieso von Hand machen und daher sieht man sehr gut ob das Heu schon trocken ist oder nicht.

Das mit dem Tau stimmt schon. Darum machen wir auch "Mädle" (heisst es bei uns) über Nacht damit die Feuchtigkeit nicht wieder in die Grashalme eindringt und am nächsten Morgen wird es dann so um 10 Uhr wieder ausgebreitet (auf die bereits wieder vorgetrocknete Wiese) und weiter getrocknet.

So machen wir das zumindest seit ca. 17 Jahren und schimmliges Heu kommt bei uns recht selten bis nie vor. Wir machen allerdings nur Kleinballen für den Eigengebrauch ; )

Nur Bergheu habe ich noch nie gemacht.

Hmm aber das ganze vielleicht auf Anfang bis Mitte August vorverlegen wäre sicher auch keine schlechte Idee werd das mal mit meinem Vater diskutieren. Das mit dem in der Früh schneiden das hab ich schon gelesen das werden wir auf jeden Fall. ; )

Macht jemand von euch selber Heu und hat noch ein paar Tipps?

lg mel

@ eddi: der Vergleich mit dem Salat war genial ; )

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BeitragVerfasst: 20.07.2012, 16:45 
Naja - aber den Salat trockne ich ab (außerdem esse ich ihn nicht zu Heu getrocknet u. esse ihn gleich - das regennasse geschnittene Heu trocknet hingegen schwieriger u. wird nicht gleich verfüttert, da es mind. 6 Wochen schwitzen muss (ansonsten Kolikgefahr). Aus diesem Grund war das in unserem Stall in 2011 geerntete Heu auch sehr schlecht u. stellenweise verschimmelt.

Der Vergleich zum Salat hinkt m. E. !


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BeitragVerfasst: 20.07.2012, 16:51 
Der Salat wird nach 1. Waschen u. nicht abtrocken + pressen mit anderen nassen Salatblättern + 6 Wochen lagern - nicht mehr genießbar sein.

Um nur mal den Vergleich korrekt zum Heu darzustellen...


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BeitragVerfasst: 20.07.2012, 17:30 
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Mach dich jetzt nicht lächerlich!
Dann trockne halt gewaschenen Salat, das funktioniert.
Und wenn Dein Heu vergammelt ist, ist es falsch = zuwenig gewendet worden.
Und von Dauerregen spricht hier keiner.

Wasch mal eine Karre Heu, die hast am selben Tag wieder trocken, sofern Du wendest.
Lässt Du das auf einer Stelle liegen vergammelt es innerhalb weniger Tage.
Frisches gemähtes Gras braucht insgesamt länger um seine eigene Feuchtigkeit aus dem Halm zu bekommen. Da macht ein Schauer Regen noch weniger aus.
Man muss es allerdings WENDEN!
wir HEUEN nämlich selbst unser Gras, ich kenne da ein bisschen von.

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BeitragVerfasst: 20.07.2012, 19:11 
1. Dachte ich dass wir hier sachlich diskutieren u. verstehe daher nicht was der Satz "Mach Dich nicht lächerlich..." in einer sachlichen Diskussion zu suchen hat.

2. Finde ich toll, dass Du so aus der Ferne die gemachten Fehler beurteilen kannst. Diese Fähigkeit habe ich leider nicht...

3. Bin ich nach wie vor der gleichen Meinung! M. E. ist das Äpfel mit Birnen vergleichen - aber jedem seine Meinung


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BeitragVerfasst: 21.07.2012, 06:22 
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wie man in den Wald hineinruft.
wenn Du Dein Heu natürlich so fertigst kann das nicht klappen:
nino1601 hat geschrieben:
Der Salat wird nach 1. Waschen u. nicht abtrocken + pressen mit anderen nassen Salatblättern + 6 Wochen lagern - nicht mehr genießbar sein.

Um nur mal den Vergleich korrekt zum Heu darzustellen...

Da fehlt das TROCKNEN, die Feuchtigkeit muss nicht nur außen weg sondern auch von Innen.
Musst Du Dir wie bei trockenen Kräutern oder Tee vorstellen.Und da wirst Du wohl nicht bezweifeln dass es dann lagerfähig ist.

Tschuldigung dass wir unser Heu seit 20 Jahren selbst machen und schon etwas davon kennen und entsprechend wissen wann das schnittgut vergammelt.
Na ja, und wie Du das hier machst ist mir ein echtes Rätsel :kinn:
Zitat:
regennasse geschnittene Heu

als wir schneiden Gras (und wenden es damit es Heu wird....)
Zitat:
2. Finde ich toll, dass Du so aus der Ferne die gemachten Fehler beurteilen kannst. Diese Fähigkeit habe ich leider nicht...

und ja, das kann ich indiesem Falltatsächlich und viele andere auch weil:
1. trockenes Heu korrekt eingelagert kann nicht schimmeln weil
2.zum schimmeln/vergammeln Feuchtigkeit gehörtund diese
3. weder beim Pressen (außer der normalen Restfeuchtigkeit) noch
4. bei der Lagerung zum Ballen kommen darf. Deshalb mag ich
5. keine Großballen die nicht oben auf einem Heuboden gelagert werden.
LG Eddi

PS Äpfel und Birnen kann man auch trocknen genau wie Rote Bete und Möhren.

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BeitragVerfasst: 21.07.2012, 12:41 
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Wichtig ist die Restfeuchte beim Pressen. Da gehört Erfahrung dazu, es richtig zu beurteilen. Wenn da mal ein Schauer durchgeht, wird das sicher am Endergebnis nicht das Problem werden. Wohl aber wenn der Boden zu stark aufweicht und/oder das Schnittgut anfängt zu gammeln. Häufiges Wenden ist dann von Nöten, aber häufiges Wenden verursacht auch Blattverluste. Eine gute Heuqualität hängt vom Wachstumszustand und Bewuchs der Wiese (unerwünschte Unkräuter wie Brennessel, Bullerblätter, JKK....) und den äusserlichen Bedingungen (des Einbringens und der Lagerung). Nachts aufschwadern (in Reihen legen) und nach dem Tau wieder kreiseln ist sehr sinnvoll.


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