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Neues Heu verfüttern

19.07.2009, 17:25

Hi liebe Leute,

ich brauch mal eine Antwort: ich bin ja nun gestern erst aus dem Urlaub zurückgekommen und habe heute morgen erfahren, daß das Heu, was momentan im Angebot ist, neues Heu aus diesem Jahr ist. Meiner Meinung nach kann es mal gerade drei Wochen eingelagert sein. Qualitativ ist es einwandfrei, duftet gut, die Pferde fressen es gerne. Nun halte ich persönlich es aber für viel zu früh, es an Pferde überhaupt zu verfüttern, auch an gesunde Pferde (mal auf Rehe bezogen).

Annette und ich wissen aber nun überhaupt nicht, warum und vor allem wie lange Heu überhaupt lagern muss. Mit anderen Worten, uns spukt etwas von mind. 8 Wochen, besser 12 Wochen im Kopf herum. Ist das immer noch so oder ist das altes Wissen, was einfach überdauert hat. Wenn ja, warum ist das so. Ich müsste dann meine Stallbesi überzeugen, bzw. mir Gedanken machen, wie ich weiter vorgehen werde mit der Heufütterung von meinem Pferd. Ich habe für heute abend und morgen früh die Ration stark gekürzt und mit Stroh gestreckt. Er hatte dann vorher 4 Mahlzeiten ohne Streckung in normaler Ration und bisher keine Auffälligkeiten. Aber man weiß ja nie, wie lange so etwas vom Körper toleriert wird......

Bin echt total verunsichert......... :|

Re: Neues Heu verfüttern

19.07.2009, 17:56

Hmm, kann ich verstehen... ich kenne es auch so, dass Heu zumindest 6 Wochen lagern muss, bevor es verfüttert werden darf. In der Zeit schwitzt es sich noch aus, es ist also ein Prozess in Gange, zumindest im gepressten Ballen. Ob man diesen Prozess nun z.B. beschleunigen kann, wenn man das Heu offen, also im nichtgepressten Zustand lagert oder gepresste Ballen zumindest vorher einen Tag auflockert, bevor man sie verfüttert, weiß ich jetzt auch nicht. Würde auf jeden Fall gucken, ob in den Ballen Hitze ist. Wenn ja, natürlich auf jeden Fall erstmal die Finger oder besser die Pferde davon lassen.

Re: Neues Heu verfüttern

19.07.2009, 18:03

Danke, snow, das Du uns bestätigst. Wir haben doch echt schon gedacht, wir sind ein wenig blöd oder haben den Anschluss verpasst.

Gepresst ist das Heu in großen Quaderballen und das Heu wird auch daraus verfüttert, also nicht vorher aufgeschüttelt. Positiv ist allerdings, daß es keine Wärme entwickelt. Das hab ich, dank eines Geistesblitzes, geprüft.

Re: Neues Heu verfüttern

19.07.2009, 18:31

Auch ich kenne es nur so, dass mind. 6-8 Wochen benötigtwerden bis das Heu verfüttert werden kann bzw. sollte.
die Hauptgefahr liegt m.Wissens dabei allerdings bei erhöhter Kolikgefahr. Achte da vor allem auf Darmgase, da kannst wenigstens Fenchel/Kümmeltee gegen geben.
Das Problem ist halt, dass es letztes Jahr zuwenig Heru gegeben hat und viele Höfe mit dem alten Heu bereits lämger am Ende sind.
Dieses Jahr halte ich das Heu hier aus unserer Ecke für extrem gefährlich für Rehepferde weil wir auch während der Heu-Hitzeperiode Anfang Juni sehr sehr tiefe Nachttemperaturen hatten und somit dass Heu äußerst fruktanreich ist.

Re: Neues Heu verfüttern

19.07.2009, 18:41

Nach meiner Ansicht auch 8 - 12 Wochen, da vorher die Fermentation nicht abgeschlossen ist.

Re: Neues Heu verfüttern

19.07.2009, 19:19

Glücklicherweise geht es Etienne gut. Er zeigt keine Auffälligkeiten seitens des Magen-Darm-Traktes, keine vermehrten Gase, Bauchdecke weich, ohne Empfindlichkeiten. Mir geht es auch um Koliken, deshalb hab ich auch reingeschrieben, daß es nicht um Hufrehepferde geht. Ich denke, ich werde ab morgen Heu vom letzten Jahr verfüttern, meine Freundin und ich haben noch einen kleinen Vorrat. Das wird zwar nicht gerne gefressen, aber da müssen wir dann durch. Hauptsache, wir kommen in der Zeit wenigstens auf 6 Wochen Lagerzeit.

@Eddi: ich fürchte mit Fenchel- oder Kümmeltee brauch ich meinem Pferd garnicht kommen *seufz*........

Re: Neues Heu verfüttern

19.07.2009, 19:31

:oops: sorry, Etienne - ja ich weiß!

Re: Neues Heu verfüttern

20.07.2009, 05:48

Genau, Eddi, genau, Du weißt ja, wie er ist.......

Gestern abend war auch meine Freundin noch hier, die meinte, es könnte auch schon Heu von Anfang Mai sein. Dann wäre es ja soweit ok. Sie will das heute nochmal genauer rausbekommen. Um ganz ehrlich zu sein, kann ich mir garnicht vorstellen, daß unsere Stallbesis uns so junges Heu hinlegen, aber wer weiß.

Sollte das Heu jünger sein, werden wir unseren letzten Vorrat aufbrauchen, in der Hoffnung, daß Etienne dies auch frisst. Dies hat er im Winter, als mal ein Ballen nicht in Ordnung war, nämlich nicht getan.

Re: Neues Heu verfüttern

20.07.2009, 06:04

Huhu!
Haben den ersten Schnitt schon vor ca.5 Wochen gemacht hm können auch 6 sein jetzt ist eigendlich schon fast der zweite Schnitt dran .Lagerzeit sollte so 6-8 Wochen sein !
Man kann aber auch mit 5 Wochen Füttern kommt darauf an wie und wo es Gelagert ist !
Poppi

Re: Neues Heu verfüttern

20.07.2009, 06:56

Also Anfang Mai war definitiv noch Nichts mit Heu.
Was dann geschnitten wurde ist Kuhsilage, da hast eine mörder-Eiweißbombe und Nichts an Struktur.
Gegen Ende Mai ist wohl das erste Heu gemacht worden.
Klimatisch sind wir ja in etwa gleich.
Wir haben noch 4 Wochen gewartet weil zu dem Zeitpunkt im Mai die Obergräser zum Teil schon am Blühen waren, die Untergräser mangels Temperatur aber noch in Warteposition waren.

Re: Neues Heu verfüttern

20.07.2009, 07:07

Ich musste dieses Jahr auch schon (mangels Alternative) das neue Heu nach 4 Wochen verfüttern. Habe halt langsam umgestellt, Probleme gab es bei meinen zum Glück keine.
Wobei ich auch sagen muss dass sie zZ relativ "viel" (altes, überständiges Gras 1! Schnitt) fressen und sie daher nicht sooo viel Heu bekommen. Also zumindest die Warmblüter.

Ach ja, was ich noch sagen muss: So rein aus dem Bauchgefühl heraus dusche ich das neue Heu vor dem verfüttern noch gründlich ab!

Re: Neues Heu verfüttern

20.07.2009, 07:28

@Eddi: wie gesagt, ich weiß es nicht. Es sind einfach Aussagen von Leuten vom Stall. Wir werden sehen. Es kann auch sein, daß die Leutchen nur gesehen haben, daß Heu gekommen ist. Dies wäre dann noch zugekauftes gewesen.

@Elke: Langsame Umstellung war nicht möglich. Wir verfüttern die hingelegten Ballen und dann kommen neue. Ist leider so :weißnich: . Abduschen hatte ich mir auch schon überlegt. Danke!

@Poppi: 5 Wochen wären ja schon mal ne Zeit, mit der ich händeln könnte, dann bräuchte ich nix altes mehr aus eigener Tasche dazukaufen. Ich bin bisher nie in diese Situation gekommen, daß ich mir da einen Kopf drum machen musste. Das Heu, was ich sonst immer in den Ställen hatte war immer älter.

Ich werde ja nachher hören, was die Stallbesi sagt.

Re: Neues Heu verfüttern

20.07.2009, 07:46

Also auch mal zur Beruhigung: da muss ja nicht zwangsläufig etwas schief gehen!
Im Jahr der Cushing Diagnose hat Sputnik ja kein Rauhfutter - gar keins!- außer Brennnesseln gefressen.
Irgendwann habe ich ihm dann mal handgewendetes, gerade trockenes Heu angeboten, das mochte er natürlich.
In meiner Not hat er dies halt bekommen und vertragen!

Re: Neues Heu verfüttern

20.07.2009, 08:20

aus Meyer: „Während der ersten Wochen der Lagerung macht das Heu eine Schwitzphase durch, sofern der Wassergehalt über 15% liegt. Dabei vermehren sich Bakterien und der Heustapel erwärmt sich vor Allem im Kern. …bis bei einem Wassergehalt von unter 15% Keimruhe eintritt. Die Dauer der Schwitzphase richtet sich nach dem Wassergehalt beim Einfahren und der Dichte der Lagerung. Bei nicht zu früh geerntetem (höherer Stengelanteil) und weniger dicht gelagertem Heu mit Wassergehalten von 18-20% beim Einfahren ist die Schwitzphase nach etwa 6-8 Wochen beendet….Solange die Fermentation im Heu nicht abgeschossen ist, darf es nicht verfüttert werden, da der erhöhte Keimgehalt…Koliken verursachen kann.“

Re: Neues Heu verfüttern

21.07.2009, 08:39

So, nun hab ich genauere Informationen. Leider erst nach einem etwas heftigeren Gespräch mit meiner Stallbesi *schnüff*. Also, das Heu ist mind. 3 Wochen alt, liegt aber im Wassergehalt bei 11% und ist daher problemlos zu verfüttern.

Ich muss zugeben, ich hab mir inzwischen nichts anderes gedacht, da mein Pferd und sicher auch der ein oder andere im Stall schon längst Auffälligkeiten gezeigt hätten. Ich werde dieses Heu nun also weitergeben, ohne Bauchschmerzen, denn Etienne frisst es gut und ist nicht mehr aufgegast als sonst auch. Die Äppel sind auch in Ordnung. Etwas reduziert wird es allerdings für ca. 2 Wochen.
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