Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Rund ums Heu, Stroh, Gras, Cobs und Heulage nicht nur im Rahmen der Diät
mein Pferd hat Cushing und frisst seit 3 Tagen deutlich weniger Heu (Zahnarzt Termin kommt!). Letzter Besuchstermin war im September 2020.
Um sich jedoch vorweg schon mal Gedanken zu machen bzw. Heucobs zu bestellen wollte ich fragen, ob jemand Erfahrung mit den Heucobs von Holzner hat (Ich selbst füttere auf Empfehlung von hier das Vitalit Muskelfit und es klappt seit Jahren super!)
1.) Würdet ihr die Heucobs "on top" auf das normale Futter geben?
2.) Wie macht ihr das generell mit Heucobs bei Pferden, welche gar kein Heu mehr fressen können? Pferd ist ja ein Dauerfresser und die Menge der Heucobs reicht ja nicht über den ganzen Tag hinweg, falls es nicht von anderen Pferden gefressen wird?
Pferd steht z.B. übern Sommer im Offenstall, klar kann ich diesen abends mit Heucobs versorgen, aber die restlichen Menge?
Ist Dein Pferde denn auch IR, also musst Du die Zuckermenge auch bei den Heucobs im Blick behalten?
Ich habe immer vor dem Zahnarztbesuch Heucobs auf Vorrat gekauft, als meiner noch gut Heu fressen konnte, weil langsam Kauprobleme als Folge der Behandlung bzw. des Maulgatters auftraten und er nicht gut kauen konnte. Inzwischen fütter ich permanent zu, da er einen Mehrbedarf hat, den er über Heu allein nicht decken kann, eventuell auch weil er nicht mehr ausreichend kauen kann. Er bekommt aktuell 4x täglich ca. 300 g Heucobs (z.T. auch mit RüSchni gemischt) zum Heu dazu. Heu würde ich immer anbieten, selbst wenn das Pferd irgendwann nur noch darauf rumlutscht und Knäule ausspuckt. Das Kaubedürfnis sollte berücksichtigt werden, was man über Heucobs kaum hat.
Ich fütter Heucbs von Agrobs, die ich beim HÄndler um die Ecke bekomme. Ich muss zum Glück nicht auf den Zuckergehalt achten und wähle aus den zwei zur Verfügung stehenden Sorten die mit dem höheren Rohfasergehalt (und nach Möglichkeit weniger Zucker) aus.
Aber schau mal bei Wieselchen/Tomte in die akuellen Beiträge. Tomte hat eine automatisch gesteuerte Heucob-Kiste bekommen.
Ich würde selbst trocken verfütterbare Heucobs nicht trocken an schlecht kauende Pferde verfüttern weil mir persönlich die Gefahr einer Schlundverstopfung bei nicht oder zu wenig kauen einfach zu groß wäre.
Von daher sehe ich auch trocken verfütterbare Cobs nicht als Option wenn Heucobs benötigt werden aber die vielen kleinen Mahlzeiten nicht angeboten werden können und an die Gabe über einen Kraftfutterautomat gedacht wird.
Tomte bekommt ja seine Matsche über einen Automaten, dann ist das okay.
Da dein Pferd ein Cushi ist und das EOTRH oftmals mit dem ECS vergesellschaftet ist muß natürlich genau geschaut werden ob das ursächlich sein kann das dein Pferd so relativ kurze Zeit nach der letzten Zahnbehandlung Heu schlecht frisst.
Allerdings muß man gedanklich oft weiter aufgestellt sein und nicht nur an Zähne oder evtl. Arthrosen im Kiefergelenk bei Senioren denken die das Heu mäkelig fressen.
Bei Cushis kann das z.B. in einem unzureichend therapierten ECS begründet liegen, also das ACTH befragen.
Ältere Pferde haben übrigens oft eine verminderte natürliche Immunität gegen Parasiteninfektionen und können sogar für Parasiten positiv sein die normalerweise nur bei Fohlen ) z.B. Spulwürmer) zu finden sind was in der Auswahl der WK berücksichtigt werden sollte. Auch können z.B. Magendasseln schwere Schäden an der Magenschleimhaut hervorrufen womit der nächste Punkt angesprochen ist der überlegt werden muß wenn ein Pferd plötzlich sein Heu nicht fressen mag.
Magengeschwüre sind äußerst unangenehm für das Pferd und mitunter bekommen sie vermehrt Schmerzen bei Raufutteraufnahme, je später geerntet und verholzter es ist desto eher kann das der Fall sein. Das Heu also auf die Struktur genau anschauen und überlegen ob gerade ein Wechsel auf einen anderen Ballen stattgefunden hat der mit dem Zeitpunkt der Verweigerung korreliert.
Gibt es Anzeichen die auf den Magen deuten könnten? Häufiges Gähnen, Zähne knirschen, Unwillen beim Satteln oder Vorderhufe anheben, vermehrte Salzsteinaufnahme, leichte Koliksymptome, Fieber, unruhiges Verhalten beim fressen uvm.?
Mein Anton hatte zwei Koliken in relativ kurzem Zeitraum, fraß mäkelig das Heu und bekam plötzlich hohes Fieber. Letztlich stellte sich das nicht zuletzt mithilfe von Blutwerten und Symptomatik als Magen/Darmentzündung heraus. Alleine durch die Gabe eines Magenmittels aus dem Humanbereich sank das Fieber und der Appetit stieg sofort auch bei Raufutter wieder an.
Wenn man nun also einem Magenpferd was nicht als solches erkannt wurde sondern den Fokus auf die Zähne richtet Matschfutter füttert heizt man die Situation im Magen noch an. Matschfutter wird weggeschlabbert was durch die verringerte bzw. kaum vorhandenen Kauschläge nur wenig Speichel produziert. Dieser ist aber wichtig um die Magensäure zu verdünnen und abzupuffern. Von daher ist Kauen nicht nur Beschäftigung sondern auch für eine gute Verdauung und Magengesundheit extrem wichtig.
Selbst wenn Wickel gekaut werden sollte, wie Gordo schon schrieb, Raufutter weiterhin angeboten werden.
Guten Morgen, ich musste mein mittlerweile verstorbenes Pferd komplett mit Heucobs ernähren (nicht wegen der Zähne, die waren Top, sie bekam von Heu Schlundverstopfungen). Wir hatten auch die Agrobs, später dann ein Bigpack von Niederrhein Pellets. Wir haben ihr alle 3-4 Stunden eine Portion im Eimer gegeben, sie stand dann die meiste Zeit getrennt von unseren anderen Pferden (aber v.a. weil sie kein Heu oder Stroh durfte) Zur Nacht (so spät es ging, meist gegen 24:00 Uhr) gab es dann eine größere Portion. Aber solange dein Pferd auch noch Heu mümmelt sehe ich da nicht das riesen Problem mit Leerzeiten. Heucob- Automat hat bei uns nicht funktioniert, aber da lohnt es sich bestimmt zu überlegen. Alles Gute!
eff-eins hat geschrieben:Ich würde selbst trocken verfütterbare Heucobs nicht trocken an schlecht kauende Pferde verfüttern weil mir persönlich die Gefahr einer Schlundverstopfung bei nicht oder zu wenig kauen einfach zu groß wäre.
Von daher sehe ich auch trocken verfütterbare Cobs nicht als Option wenn Heucobs benötigt werden aber die vielen kleinen Mahlzeiten nicht angeboten werden können und an die Gabe über einen Kraftfutterautomat gedacht wird.
Tomte bekommt ja seine Matsche über einen Automaten, dann ist das okay.
Da dein Pferd ein Cushi ist und das EOTRH oftmals mit dem ECS vergesellschaftet ist muß natürlich genau geschaut werden ob das ursächlich sein kann das dein Pferd so relativ kurze Zeit nach der letzten Zahnbehandlung Heu schlecht frisst.
Allerdings muß man gedanklich oft weiter aufgestellt sein und nicht nur an Zähne oder evtl. Arthrosen im Kiefergelenk bei Senioren denken die das Heu mäkelig fressen.
Bei Cushis kann das z.B. in einem unzureichend therapierten ECS begründet liegen, also das ACTH befragen.
Ältere Pferde haben übrigens oft eine verminderte natürliche Immunität gegen Parasiteninfektionen und können sogar für Parasiten positiv sein die normalerweise nur bei Fohlen ) z.B. Spulwürmer) zu finden sind was in der Auswahl der WK berücksichtigt werden sollte. Auch können z.B. Magendasseln schwere Schäden an der Magenschleimhaut hervorrufen womit der nächste Punkt angesprochen ist der überlegt werden muß wenn ein Pferd plötzlich sein Heu nicht fressen mag.
Magengeschwüre sind äußerst unangenehm für das Pferd und mitunter bekommen sie vermehrt Schmerzen bei Raufutteraufnahme, je später geerntet und verholzter es ist desto eher kann das der Fall sein. Das Heu also auf die Struktur genau anschauen und überlegen ob gerade ein Wechsel auf einen anderen Ballen stattgefunden hat der mit dem Zeitpunkt der Verweigerung korreliert.
Gibt es Anzeichen die auf den Magen deuten könnten? Häufiges Gähnen, Zähne knirschen, Unwillen beim Satteln oder Vorderhufe anheben, vermehrte Salzsteinaufnahme, leichte Koliksymptome, Fieber, unruhiges Verhalten beim fressen uvm.?
Mein Anton hatte zwei Koliken in relativ kurzem Zeitraum, fraß mäkelig das Heu und bekam plötzlich hohes Fieber. Letztlich stellte sich das nicht zuletzt mithilfe von Blutwerten und Symptomatik als Magen/Darmentzündung heraus. Alleine durch die Gabe eines Magenmittels aus dem Humanbereich sank das Fieber und der Appetit stieg sofort auch bei Raufutter wieder an.
Wenn man nun also einem Magenpferd was nicht als solches erkannt wurde sondern den Fokus auf die Zähne richtet Matschfutter füttert heizt man die Situation im Magen noch an. Matschfutter wird weggeschlabbert was durch die verringerte bzw. kaum vorhandenen Kauschläge nur wenig Speichel produziert. Dieser ist aber wichtig um die Magensäure zu verdünnen und abzupuffern. Von daher ist Kauen nicht nur Beschäftigung sondern auch für eine gute Verdauung und Magengesundheit extrem wichtig.
Selbst wenn Wickel gekaut werden sollte, wie Gordo schon schrieb, Raufutter weiterhin angeboten werden.
Es ist jetzt seit 3 Tagen der Fall.
Er wird jetzt 31 Jahre alt und reiten tu ich schon wiederum seit 2 Jahren nicht mehr
Gibt es Anzeichen die auf den Magen deuten könnten? Häufiges Gähnen, Zähne knirschen, Unwillen beim Satteln oder Vorderhufe anheben, vermehrte Salzsteinaufnahme, leichte Koliksymptome, Fieber, unruhiges Verhalten beim fressen uvm.? -> Nein
Unwohlsein jeglicher Art kann ich nicht feststellen. Kraftfutter sowie Karotten frisst er weiterhin mit großer Begeisterung, nur halt nicht mehr soviel Heu wie wir das gewöhnt sind.
Mit dem Blutbildcheck lass ich auch immer die Parasiten (selektive Entwurmung) checken. -> Kotprobe war negativ.
eff-eins hat geschrieben:Allerdings muß man gedanklich oft weiter aufgestellt sein und nicht nur an Zähne oder evtl. Arthrosen im Kiefergelenk bei Senioren denken die das Heu mäkelig fressen.
Bei Cushis kann das z.B. in einem unzureichend therapierten ECS begründet liegen, also das ACTH befragen.
Es ist jetzt seit 3 Tagen der Fall.
Er wird jetzt 31 Jahre alt und reiten tu ich schon wiederum seit 2 Jahren nicht mehr
Unwohlsein jeglicher Art kann ich nicht feststellen. Kraftfutter sowie Karotten frisst er weiterhin mit großer Begeisterung, nur halt nicht mehr soviel Heu wie wir das gewöhnt sind.
Nach der Beschreibung würden für mich die beiden zitierten Hinweise von Kathi in Frage kommen. Es scheint ja eine neue Entwicklung zu sein und sich daher vielleicht noch nicht bei besonderem Futter bemerkbar machen. Futtermäkeligkeit könnte eben durch unpassend therapiertes ECS kommen, eine beginnende Arthrose ist auch möglich oder es ist vielleicht einfach nur genau dieses Heu. Frisst er einen anderen Ballen besser?
eff-eins hat geschrieben:Allerdings muß man gedanklich oft weiter aufgestellt sein und nicht nur an Zähne oder evtl. Arthrosen im Kiefergelenk bei Senioren denken die das Heu mäkelig fressen.
Bei Cushis kann das z.B. in einem unzureichend therapierten ECS begründet liegen, also das ACTH befragen.
Es ist jetzt seit 3 Tagen der Fall.
Er wird jetzt 31 Jahre alt und reiten tu ich schon wiederum seit 2 Jahren nicht mehr
Unwohlsein jeglicher Art kann ich nicht feststellen. Kraftfutter sowie Karotten frisst er weiterhin mit großer Begeisterung, nur halt nicht mehr soviel Heu wie wir das gewöhnt sind.
Nach der Beschreibung würden für mich die beiden zitierten Hinweise von Kathi in Frage kommen. Es scheint ja eine neue Entwicklung zu sein und sich daher vielleicht noch nicht bei besonderem Futter bemerkbar machen. Futtermäkeligkeit könnte eben durch unpassend therapiertes ECS kommen, eine beginnende Arthrose ist auch möglich oder es ist vielleicht einfach nur genau dieses Heu. Frisst er einen anderen Ballen besser?
Heute hat er 1,5 h Heu während meiner Anwesenheit in der Stallgasse gefressen. Appetit und Kautätigkeit wie immer . . .