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Heu vom 1., 2.,...Schnitt

14.07.2009, 21:13

Mal eine ganz allgemeine Frage: Früher hab ich von meinem TA immer den Rat bekommen bei Rehepferden sollte das Heu möglichst vom 2. oder 3. Schnitt sein. Dann hab ich hier (bzw. im alten Forum) die Infotmation bekommen, dass der 1. Schnitt besser sei, da das Heu von späteren Schnitten ja kürzer und dementsprechend gehaltvoller sei.
Jetzt hab ich hier aber schon des Öfteren gelesen, dass wieder zum 2. oder 3. Schnitt geraten wird...welcher Schntt ist den nun für Rehepferde empfehlenswerter??? :weißnich:

Re: Heu vom 1., 2.,...Schnitt

15.07.2009, 06:37

Als Pferdeheu würde ich immer zum 1.Schnitt tendieren sofern er spät, d.h. nach der Blüte geschnitten wurde.
Nur dann hat das Heu genügend Faser und macht die Pferde satt.
Für Rehepferde wird nach wie vor überjähriges Heu empfohlen, weil da nix mehr drin ist".
Ob sich allerdings Fruktane quasi in Luft auflösen wage ich nach wie vor zu bezweifeln.

Re: Heu vom 1., 2.,...Schnitt

15.07.2009, 12:05

Der Meinung bin ich nämlich auch! Also liege ich mit meinem spät geernteten 1. Schnitt richtig, alles andere wäre für mich auch irgendwie unlogisch...
Danke Eddi!

Re: Heu vom 1., 2.,...Schnitt

15.07.2009, 15:54

Der Meinung war ich auch lange und habe bei den Bauern, wo ich meine Ponies zwar weitestgehend in Eigenversorgung untergebracht habe, auch quasi "gezwungen" mir immer dieses Heu zu bringen. Sein Grund, warum er mir das nicht so gerne gibt, ist dass er nur den ersten Schnitt Heu macht und dann die nächsten Schnitte, also 2. oder ggf. sogar 3. dann einwickelt, also Heulage daraus macht.

Mit dem 2007er Heu hat es bei uns auch alles super geklappt, es gab keinerlei Probleme. Meine eher zur Moppeligkeit neigenden Ponies hatten bei Heu ad lib eine schöne, schlanke Figur. Eigentlich haben wir dann im Winter 2007/2008 auch Glück gehabt, dass wir so viel Heu bekommen konnten, denn die meisten Bauern hatten in 2007 fast nur Heulage gemacht, weil sie diese schneller einfahren können. 2007 gab es kaum mal 2-3 Tage am Stück wo es hier oben nicht wie aus Kübeln gegossen hätte.

2008 war der Sommer dann ganz anders. Es gab ein sehr langes, sehr trockenes Frühjahr. Der "erste" Schnitt hat ordentlich Zucker einlagern können, denn auch wenn er erst nach der Blüte geschnitten wurde, so reichte die Feuchtigkeit nicht aus, um die Fruktane in das "normale" Wachstum umzusetzen. Mal einfach so recht laienhaft ausgedrückt.

Ich hab also von Heu ad lib von 2007 auf Heu ad lib von 2008 fast nahtlos übergewechselt. Den Sommer hatte ich mit meinem EMS-Pony gut rumgekriegt, mir waren ja die Risiken bekannt und so war sie wegen des Wetters nur sehr wenig im Gras. Das das Heu dann so eine durchschlagende Wirkung haben sollte, ist mir leider erst sehr spät bewusst geworden. Für mein EMS-Pony zu spät. Aber es haben alle recht schnell deutlich an Gewicht zugelegt. Meinem EMS-Pony habe ich natürlich als erstes die Weide ganz gesperrt. Nach dem ersten großen Rundballen der noch ad lib gefüttert wurde, haben wir dann die Mahlzeiten wieder eingeteilt. Vom dritten und vierten Rundballen bekamen die Ponies deutlich unter der empfohlenen Menge. Aber die Ponies haben immer noch nicht wieder abgenommen. Für meine EMS-Pony war es dann zu spät und sie war schon mitten im Reheschub. Gut ihre Geschichte steht ja an anderer Stelle, die will ich hier nicht noch mal runterschreiben.

Ich habe dann meinem Bauern mein Leid geklagt. Eigentlich wollte ich nur zusätzlich Stroh haben, weil mir die Fresspausen bei den geringen Heumengen zu lang wurden. Er sagte dann, wenn ich Futter haben will "wo nix mehr drin ist" dann soll ich Heulage, dritter Schnitt füttern. Ich war davon alles andere als begeistert, mein TA war auch anderer Meinung, aber am nächsten Tag stand der Ballen dann bei mir und ein Ballen Stroh auch. Etwas skeptisch beroch ich das Zeug dann, aber es roch sehr aromatisch uns sah auch gut aus, Heu war dann ja auch alle, also blieb mir nichts anderes übrig. Die Futterumstellung kam dann natürlich sehr plötzlich, aber aufgrund meines eh schon kranken Ponies, wusste ich sowieso nicht mehr wo vorne und hinten ist, also mussten sie alle da durch. Mit Überraschung habe ich festgestellt, dass alle Ponies eigentlich umgehend anfingen abzunehmen, meine beiden Shetties, die auf das 2008er Heu mit Durchfall reagiert hatten und auch die ganze Zeit, während ich das gefüttert habe immer breiigen Kot hatten, hatten plötzlich wieder normal feste Bollen.

Daraus habe ich eindeutig gelernt, dass die späteren Schnitte weniger Inhalt haben und ich werde wohl erstmal dabei bleiben, bevor ich nochmal einen Reheschub bei meiner Stute provoziere, nur weil ich auf Heu vom ersten Schnitt bestehe.

Nur wenn ich ganz genau weiß, dass das Heu vom ersten Schnitt aufgrund der Wetterlage im Frühjahr und während des ersten Schnittes für meine Ponies optimal war, würde ich wieder Heu vom ersten Schnitt verfüttern.

Re: Heu vom 1., 2.,...Schnitt

15.07.2009, 21:03

Das es mit dem 2008er Heu vermehrt Probleme gab hab ich auch gehört, was ich aber bei mir nicht bestätigen kann. Ich hab auch gar nicht die Möglichkeit auf einen anderen Schnitt umzustellen, mich hat einfach nur interessiert was denn die allgemeine Meinung zu dem Thema ist.
Aber snow, an deiner Stelle würde ich es dann wohl genauso machen.

Re: Heu vom 1., 2.,...Schnitt

16.07.2009, 07:09

Das war dann jetzt aber eine gute Ausführung zum Schnitt.

Allerdings war auch die Frage nach überjährigem Heu.
Bei der Überlegung was im Gras drin ist spielen ja ganz viele Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die Tageszeit des Schnittes sowie die aktuellen Nachttemperaturen.
Sogesehen wird man schon fast allgemein sagen können dass diese im August besser (weil höher) sind als im Juni.
Bei uns hier halte ich diesen 1.Schnitt 2009 für äußerst gefährlich aufgrund der ständig sehr niedrigen Nachttemperaturen.
Da hilft dann nur waschen.
LG Eddi

Re: Heu vom 1., 2.,...Schnitt

16.07.2009, 07:15

Ich denke auch, dass das von Wiese zu Wiese und von Schnitt zu Schnitt ganz verschieden ist.

Was ich nicht wusste - das hab ich kürzlich erst gelernt - die Fruktaneinlagerung funktioniert nach dem Schnitt noch ca 1/2 Tag. Also ist die aktuelle Schnittzeit gar nicht sooo entscheident, so sehr kann man das dadurch dann viell. gar nicht beeinflussen.
(jaja, so ist das mit nem Kerlchen der mal nebenbei die landwirtschaftliche Ausbildung gemacht hat... :wink: )

Re: Heu vom 1., 2.,...Schnitt

16.07.2009, 07:22

Was ich nicht wusste - das hab ich kürzlich erst gelernt - die Fruktaneinlagerung funktioniert nach dem Schnitt noch ca 1/2 Tag. Also ist die aktuelle Schnittzeit gar nicht sooo entscheident, so sehr kann man das dadurch dann viell. gar nicht beeinflussen.

Das wurde hier auch schon erwähnt, dass das wohl passiert.
Allerdings wenn zum Schnittzeitpunkt weniger Fruktan vorhanden war sollte dies nicht von Nachteil sein.

Re: Heu vom 1., 2.,...Schnitt

16.07.2009, 07:24

Mir war es neu! Hab das noch nirgends (bewusst) gelesen.
Wobei es ja eigentlich logisch ist.
Aber manchmal ist man halt :haukopf:
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