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Rund ums Heu, Stroh, Gras, Cobs und Heulage nicht nur im Rahmen der Diät
seit letzten Herbst lebt der von einem Ponyhof ausrangierte 15(??)jährige Minishettywallach "Grisu" bei uns. Nach einigen gesundheitlichen "Renovierungsarbeiten" lebt er jetzt langsam auf. Die ersten Wochen bzw. Monate war er wie versteinert. Sein Gebiss ist trotz mittlerweile zweimaliger Sanierung nur ein "Steinbruch". Er bekommt Heucobs, die er liebt und von denen er auch schön zugenommen hat. Allerdings sind die ja immer in Nullkommanix weggefressen. Den Rest des Tages/Nacht kaut er fleissig Röllchen mit Heu und Stroh. Wir haben nur "Pferdeheu", also vom ersten Schnitt, spät geerntet. Das ist recht stängelig. In einem Ballen habe ich jetzt recht weiches Heu gefunden, das Grisu auch richtig fressen kann. Weiches Heu (erster Schnitt) zu kaufen wird nicht einfach sein. Grummet ist ja immer recht weich und kurz. Das könnte Grisu sicher fressen. Dann wäre er länger sinnvoll beschäftigt. Aber: ist es nicht zu gehaltvoll für ein Minishetty? (Wobei Heu/Grascobs ja sicher auch kein spätes Pferdeheu ist)
Der Fruktangehalt nimmt mit jedem Schnitt ab, allerdings ist der Eiweißgehalt höher und natürlich der eigentlich nötige Rohfasergehalt niedriger, das Heu sättigt nicht so gut. Manchmal muss man halt Kompromisse eingehen. Sicher kann ein Teil auch durch unmelassierte Rüschnis ersetzt werdem um mehr Faser ungefährlich ins Pony zu bekommen.
Statt Heucobs gibt es ja z.B. auch das Aspero. Da muss er dann auch etwas mehr kauen.
Ich würde mir da jetzt nicht so die Gedanken drüber machen. Wie Eddi schon sagte, man muss Kompromisse eingehen. Meine Shetty-Oma frisst ja auch max. 3 Stunden am Tag (mit Unterbrechungen natürlich) an ihren PreAlpin Senior. Da ist allerdings noch etwas Luzerne-Mix mit untergemischt. Aber das ist hauptsächlich für den Geschmack, denn auch da kommt es vor, dass sie schon Röllchen dreht, weil die Häcksel mitunter ganz schön lang sind oder sie sortiert die längeren aus. Den Rest der Zeit dreht sie dann auch Heu- oder Gras-Röllchen und sie sieht gut damit aus..
Hallo Katja, bei meinem alten Shettie ist das ähnlich, auch er lebt und ernährt sich von einer Pampe die überwiegend aus Heucobs besteht. (Selbstverständlich werden seine Zahnreste regelmässig kontrolliert und soweit das geht und nötig ist auch korrigiert, aber es ist halt einfach nicht mehr viel Zahnsubstanz da ) Heu hat er ständig zur Verfügung, einzelne weiche Hälmchen kann er vielleicht soweit zerkauen das er sie abschlucken kann, den allergrößten Teil des Heus zerkaut er aber nur bis zur röllchenbildung und die Röllchen spuckt er aus. Meiner Meinung nach ist das auch ganz in Ordnung weil die wichtigsten Aspekte der Fütterung so auch erfüllt werden. Die Kau-, und damit Beschäftigungszeit ist auf diese Art ja lang -ob er das Heu nun abschluckt oder ausspuckt- und er bildet dabei auch ausreichend Speichel um den PH-Wert im Magen abzupuffern. Allerdings hätte ich bei meinem, inzwischen ziemlich schwerfuttrigem Opa, auch keine Bedenken einen Teil der Heucobration durch Grummet zu ersetzten.
Das:
Der Fruktangehalt nimmt mit jedem Schnitt ab
stimmt so pauschal gesagt allerdings nicht. http://www.dlg.org/uploads/media/fachtagung47.pdf Tabelle 3 zeigt den durchschnittlichen Fruktangehalt unterschiedlicher Grassorten bei verschiedenen Schnitten.
Superinteressanter Artikel. Ich hatte eine kleine Tabelle mit Durchschnittswerten bis zum 3.Schnitt. Bis auf 4 Grassorten (hab aber nur überflogen) nimmt der Fruktangehalt bis zum 3. Schnitt ab, der 4. Schnitt, sofern es einen gibt, ist fast durchgängig extrem fruktanreich!
Die Sache mit dem Fruktan ist halt nicht einfach und auch der tageszeitliche Schnittzeitpunkt mit niedrigem Fruktangehalt in den frühen Morgenstunden sind leider nur Durchschnittswerte die nicht durchgängig stimmen.
danke für eure Antworten. Wahrscheinlich ist Grisu tatsächlich so ganz zufrieden, auf etwas rumkauen kann er ja. (Als er kam, konnte er mit Heu gar nichts anfangen.) Mal sehen, was der Sommer so bringt. Aspero wäre vielleicht auch noch einen Versuch wert.