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Rund ums Heu, Stroh, Gras, Cobs und Heulage nicht nur im Rahmen der Diät
wir haben letzte Tage unsere Winterlieferung Heu gekommen, gestern habe dann erstmals davon gegeben und gleich einen riesen unterschied zu meinem restlichem Heu bemerkt. Nachfrage beim Bauern: das Heu konnte er nur feucht rein holen, danach wurde es trocken gelagert. War eben ein nasser Sommer. Ich weiß, dieses Heu ist nicht Pferdegerecht, arg trocken und staubig, aber was soll man machen, wenn wo anderes kaum bis gar nichts mehr zu bekommen ist oder so horende Preise den Markt beherrschen 85 euro pro großen Ballen Wir haben 16 Ballen bekommen (für 2,5 Hottas), davon sollten eigentlich min. 2 für mich für den Sommer gedacht sein, ABER: das Heu ist sehr leicht, ich muss meine Heunetze randvoll packen um auf mein Gewicht zu kommen. Muss ich bei solchem Heu auf Gewicht meine Netze packen oder muss ich das anpassen weil das Heu einfach furztrocken ist? Ist darin der Nährwert noch überhaupt noch als solcher zu nennen? Ist es sinnvoll eine Probe zu nehmen, auch wegen evtl. Pilze? es riecht nicht muffig, nur nach trockener Erde mit Gras, sowas ungefähr.
Heu wird dieses Jahr vergoldet - um da wirklich gutes zu bekommen, muss man schon ganz genau gucken, suchen und manchen Taler auf den Tisch legen.
Denke nicht, dass das Heu so leicht ist weil es so trocken ist... es wird in sich nicht so blattreich/stengelig sein wie das Heu aus anderen Jahren. Insgesamt ist das Heu dieses Jahr sehr viel feiner. Weiß grad nicht, was ich Dir raten soll . Schlechtes Heu kann die Pferde krank machen...
Heu sollte aromatisch riechen. Wenn es zu nass reinkommen ist, dann ist das Risiko der Schimmelbildung sehr hoch.
Ist ein bisschen russisches Roulette mit der Qualität: füttert man nicht einwandfrei Qualität, könnten die Pferde davon krank werden. Pilzsporen sind nicht ohne für Leber und Lunge. Aber, wenn das Pferd in Pension steht, ist der Stallbetreiber für einwandfreie Qualität verantwortlich, er bekommt dafür Geld. Erkrankt ein Pferd daran nachweislich, ist er in der Pflicht. Hat das Heu selber in der Hand, muss man überlegen, welchen Weg man geht, Erfahrungsgemäss ist teures Grundfutter in guter Qualität letztendlich günstiger als die späteren Folgekosten für eine Erkrankung durch schlechtes Heu.
Diene Beschreibung vom Heu ist etwas schwammig... vermute aber mal dass das Heu schimmelig ist. Dann staubt es und hat keinen aromatischen Geruch. Durch das Feuchtreinbringen erwärmt sich das Heu zu stark und schimmelt später. Feuchtigkeit und Wärme liebt der Schimmel.
das Heu konnte er nur feucht rein holen, danach wurde es trocken gelagert.
Ich weiß, dieses Heu ist nicht Pferdegerecht, arg trocken und staubig,
Dem kann ich nicht so ganz folgen.
Soll heißen, er musste es im feuchten zustand pressen, vielleicht war es schon angetrocknet, die fertigen Ballen haben aber dann keinen regen mehr abbekommen.
ich stehe echt vor einem Gewissensknflikt. Einerseits will ich gutes Heu, andererseits steht mein Pferd recht kostenlos bei meiner Freundin Heu bekommen wir vom Bauern gegenüber, gekommen es geliefert, weil wir keinen starken Trecker und schon gar keinen großen Anhänger für Heuballen haben. Und jetzt bekommen wir nicht mehr die Menge an gutem Heu um über den Winter zu kommen, meine Stallfreundin lässt ihre Hottas ja jetzt noch auf der Wiese fressen um Heu zu sparen.. klar, ich könnte nur für mein Pferdchen nun Heu kaufen und da bestimmt auch Lagern, aber was macht das denn für einen eindruck?! Erst organisieren wir alles zusammen und dann ist mir (und zwar nur mir) das Heu nicht gut genug und bekommen im nächsten Jahr gar nichts mehr. Oder schlimmer die sagen mir ich muss gehen !
Heulage wäre für uns auch keine geeignete Lösung, weil ist der Ballen einmal auf muss er recht schnell verbaucht werden, und das schaffen dann die 2,5 fresser nicht, der Ballen würde uns wegschimmeln.
xmerci hat geschrieben:Aber warum ist das Heu leichter?
burli hat geschrieben:Denke nicht, dass das Heu so leicht ist weil es so trocken ist... es wird in sich nicht so blattreich/stengelig sein wie das Heu aus anderen Jahren. Insgesamt ist das Heu dieses Jahr sehr viel feiner.
Es ist eine Gewissensfrage. Nur um es anderen Recht zu machen, würde ich kein zweifelhaftes Futter füttern. Letztlich musst aber Du entscheiden, was Du Deinem Pferd fütterst.
Das Heu wird leichter. weil das Wasser austrocknet, genauso wie nasse Wäsche. Nur bilden sich in der Nassphase im Heu Schimmelnester, weil es durch die Feuchtigkeit noch fermentiert (6 Wochen nach Ernte, die Ballen werden warm). Stimmt die Restfeuchte, wird der Vorgang optimal verlaufen, ist ein zu nass ein Fest für Schimmel, Hefen und Co. Brandgefahr durch Überhitzen ist auch nicht zu unterschätzen. Dazu kommt noch die Lagerung, ist sie nicht luftig genug, kann das Heu anfangen zu schwelen, zu schimmel oder gut fermentieren.
Dass es leicht ist - um auf Deine Frage zurückzukommen - liegt daran dass es wahrscheinlich der 2. #Schnitt ist mit wenig Faser = Stängeln.
Feucht gepresstes Heu wird muffig und schimmelig, das kann man gar nicht verhindern. Allerdings wären feuchte Ballen auch schwer, einmal gepresst trocknen sie im Inneren nicht nach.
Mache einen Ballen auf und stecke Deine Nase möglichst tief hinein. Riecht er muffig muss er auf den Mist, das wird auch Deine Freundin verstehen.
Ich habe dieses Jahr schon einen ganzen Quaderballen auf den Mist werfen müssen, weil der absolut muffig roch und ich sowas nicht füttern mochte. Hab dann mit meinem Bauern gesprochen und er meinte, ups, das sei wohl noch einer vom letzten Jahr (allerdings hatten wir letztes Jahr eigentlich echt gutes Heu). Ich durfte mir dann persönlich den nächsten Ballen aussuchen (machen wir jetzt immer so) und den hab ich so bekommen, weil ich den anderen nur noch wegwerfen konnte... Ich bin da echt pingelig mit dem Futter, alles, was auch nur im Geringsten den Anschein macht, nicht absolut in Ordnung zu sein, wird auch nicht gefüttert, der Preis dafür ist mir einfach zu hoch - und wenn ich jetzt wieder erfahre, wie groß der Schmerz ist, ein Pferd zu verlieren, weiß ich auch, warum ich das mache...
Das Problem haben wir auch... Unsere Stallbesitzer haben, nach dem einige Heuballen naß geworden sind, Heulage anstatt Heu gemacht. Gutes Heu ist auf dem Markt nur schwer zu bekommen, eben weil der Sommer verregnet war. Wir füttern daher halt die gemachte Heulage, solange sie halt reicht u. dann werden wir wohl auch in den sauren Apfel beißen u. die Heupreise zahlen müssen.
Es gibt folgende Möglichkeiten:
- Ihr versucht auf dem Markt gutes Heu zu kaufen (zu horrenden Preisen) - ist momentan eher schwierig, da die Landwirte horten (im Frühjahr vor der neuen Ernte werden die Preise vermutlich nochmal steigen), evtl. läßt sich auch die tägliche Heuration mit etwas Stroh strecken, obwohl ich denke dass gutes Stroh auch schwierig sein wird. Ein Teil würde sich vielleicht auch durch Heucobs ersetzen lassen.
- Ihr kauft Heulage in kleinen Ballen (ist vermutlich eher zu bekommen als Heu); evtl. kann man sich bei größeren Ballen mit Nachbarställen zusammentun
- oder - sofern das von eurem Bauern gelieferte Heu halbwegs verfüttert werden kann, halt dann das verfüttern.
- Ihr fragt in den Trocknungsanlagen mal nach maschinell getrocknetem Gras/Heu. Hatten wir vor einigen Jahr mal - eigentlich eine gute Sache, außer dass das sehr kurz gehäckselt war, aber vielleicht gibts das ja auch mit längeren Halmen. Keine Ahnung - war eine spontane Idee. Wenns das gibt dann vermutlich auch zu guten (teuren) Preisen.