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Hier konnen allgemeine Fragen zum EMS und zur IR gestellt und diskutiert werden.
Hallo, Ich hab mal eine Frage zu den Blutergebnissen des Pferdes einer Freundin (natürlich mit ihrer Erlaubnis). Warmblut, ich glaube 14 Jahre, 175cm, wohlgenährt. Hat in den letzten Monaten beinahe abwechselnd Husten und Hufgeschwüre gehabt (aktuell heilt grad eins aus). Augenkuhlen und Mähenkamm nicht eindeutig auffällig. Jetzt EMS Profil, wobei die Blutabnahme morgens (10h) war und abends die TÄ anrief und fragte was jetzt eigentlich getestet werden soll (die wollte das eigentlich nicht, hatte aber auch keine bessere Idee). Wie das Blut bis dahin aufbewahrt war, wollte meine Freundin noch erfragen. Die Ergebnisse sind vom Folgetag.
Wobei die Fahrt bis zur Praxis 30min sind und soweit ich weiß keine tk Möglichkeit an Bord ist.
Würde mich sehr freuen wenn ihr einen Tipp habt wie aussagekräftig die Werte wirklich sind. In den IR calculator hab ich das eingegeben und je nach Insulinwert ist zwischen 5 und 20 alles möglich
Es errechnet sich ein Quotient von 20,5 der NICHT IR sondern im Gesundbereich angesiedelt ist.
Vorausgesetzt das das erforderliche Procedere mit dem Blut eingehalten wurde sind alle Werte soweit okay und geben keinen Hinweis auf ein EMS/IR. Schön wäre wenn neben dem Langzeit Fettstoffwechselwert Triglyceride auch der Langzeit Zucker Wert Fruktosamine angegeben wäre.
Sind weitere Parameter getestet worden? An manchen könnte man wegen Hämolyse einen nicht fachgerechten Probenumgang festmachen der dann so insgesamt unauffällige Ergebnis natürlich in Frage stellen könnte.
Weitere Werte wurden meines Wissens nicht getestet. An dem richtigen Probenumgang hab ich Zweifel, das is jedoch ein subjektives Bauchgefühl. Wie wäre denn ein Quotient von 10 einzuschätzen, wenn man davon ausgeht dass er Insulinwert bei 4 liegen würde (Halbwertszeit und so)? Oder was hättet ihr noch für Ideen als Ursachen für die vielen Hufgeschwüre (ich meine es wurde vor einiger Zeit ein großes BB gemacht, ich frag mal)
Falsche bzw. unzureichende Hufberarbeitung z.B., sind Kotflügel und gezerrte weiße Linie ersichtlich sind Keimen natürlich Tür und Tor geöffnet. Die Halbwertzeit beträgt bei Insulin und ACTH ca. 4 Minuten, da müsste man dann schon seeeeehr viel mehr hochrechnen wenn tatsächlich erst abends die Probe weiterverarbeitet worden ist.
Hm, das mit der Hufbearbeitung könnte sein, sie hat vor einigen Monaten den Schmied gewechselt, weil der vorherige wohl falsch beschlagen hat. Seine Erklärung war, dass das da jetzt alles rauskommt.
Bei der Probenentnahme dachte ich jetzt eher an "nur" gekühlt aufbewahrt und nicht TK.
Die Glukose ist unter den Normbereich gefallen. Und das nicht zu knapp. Ich fürchte, diese Werte sind für die Tonne und spekulatives Hochrechnen ist natürlich überhaupt nicht aussagekräftig.
Es müssen auch Husten und Hufgeschwüre nicht in Zusammenhang stehen. Das eine kann eine mechanische Ursache haben (s. Kathis Post) und der Husten kann mit einem zur Zeit am Boden liegenden Immunsystem zu tun haben. Wobei es für beide Symptome auch noch eine ganze Menge andere Ursachen geben kann.
Ich denke es ist müßig jetzt alle Eventualitäten zu erörtern, wichtig ist den Probenumgang abzuklären der wie von Uli und mir bereits angemerkt Einflussnehmend auf einzelne Werte ist. Frage bitte nochmals nach ob es weitere Blutwerte gibt.
Hat deine Freundin mal Huf und Körperbilder die sie dir zum einstellen hier zur Verfügung stellen würde?
Ich sehe das wie Kathi. Um genauer urteilen zu können müssten wir mehr Details über das Pferd, die Haltung, die Fütterung, Vorgeschichte, Hufbilder und bisherige Behandlung der einzelnen Auffälligkeiten haben. Wir kennen das Tier überhaupt nicht und daher ist es echt schwierig dazu was gezielt zu sagen.
Nur mal als kleinen Auschnitt: Husten: Stauballergie, Schimmel im Heu, Infekt, der durch den Stall grassiert, Immunsystem platt, Herzprobleme, im schlimmsten Fall Tumor. Hufgeschwür: komplett unzureichende Hufbearbeitung, Gammel in der weißen Linie, allerlei andere Infektionsgeschichten und so weiter und so fort.
Ich habt natürlich recht! Eure Stellungnahme war auf jeden Fall schon hilfreich und ich geb das weiter, auch Fotos zu machen. Ein Blutbild gibt es aus Ende Juli, das ist vielleicht wenig aussagekräftig für die Situation jetzt.
Ich denke für alles weiter werde ich ihr raten sich selber hier anzumelden. Ist ja auch immer besser das direkt zu besprechen und nicht über drei Ecken. Trotzdem vielen Dank euch!!
Nimue hat geschrieben: Ein Blutbild gibt es aus Ende Juli, das ist vielleicht wenig aussagekräftig für die Situation jetzt.
Ich denke für alles weiter werde ich ihr raten sich selber hier anzumelden.
Auch ein BB aus Juli kann zumindest evtl. Richtungsweisend sein, von daher schadet es ganz sicher nicht wenn deine Freundin (selbst sich anzumelden macht ganz sicher Sinn) es uns mal zur Ansicht einstellt.
Vielleicht schildere ich einfach mal kurz unsere Situation:
Mein Pferd (Stockm: 1,65 m, deutsches Reitpferd mit 50% Vollblut, wohlgenährt) hat seit ca 1,5 Jahren immer wieder alle paar Monate immer vorne Hufgeschwüre. Seit ca. einem halben Jahr vermehrt alle paar Wochen. Zudem kämpfen wir immer wieder mit mal mehr mal weniger mit husten. Allergietest war negativ. Blutbild vor einem halben Jahr war auch i.O. (stelle ich aber trotzdem gerne mal ein) Die Hufe an sich sind sonst in Ordnung nur vorne mittlerweile relativ weich. Der EMS Test war wie bereits beschrieben auch nicht auffällig wobei ich bezweifle dass der TA hier alles richtig gemacht hat mit Transport Kühlung etc. Vom TA bekomme ich leider keine weiteren Hinweise woran es liegen könnte. Seit ca. 1,5 Monaten füttern wir ein spezielles Zusatzfutter für die Hufe, empfohlen vom TA.Den Hufschmied habe ich auch vor ca. 1 Jahr gewechselt da der Alte Schmied ziemlich falsch beschlagen hat. Mit dem neuen bin ich super zufrieden. Aufgrund der Geschwüre wird jetzt beim nächsten Beschlag eine Platte über den kompletten Huf angebracht. Langsam weiß ich allerdings nicht mehr weiter, die ganzen aufeinanderfolgenden Hufgeschwüre müssen doch eine Ursache haben?! Aktuell steht er seit zwei Wochen in der Box da es diesmal ein ziemlich tiefes Geschwür ist und gestern sich herausgestellt hat dass es immer noch entzündet ist und diesmal vielleicht sogar noch am Kronrand rauskommt. Vor ca. zwei Jahren habe ich auf anraten der Stallbesitzerin eine Urinprobe nehmen lassen da er sehr viel pinkelt und es wohl auch extremer riecht als bei anderen Pferden; das Ergebnis war aber auch hier negativ. (Dies nur am Rande erwähnt, da ich gelesen hatte das bei Insulinresistenten Pferden das Insulin über den Urin ausgeschieden wird). Ich bin jetzt Trotzdem am überlegen ob ich statt der täglichen zwei Scheffeln Hafer und Pellets auf "Low Carb" umstelle. Was meint ihr dazu? Ich würde mich über Ideen Anregungen oder Hilfe sehr freuen da ich wie gesagt langsam nicht mehr weiter weiß und möchte dass es meinem Pferd gut geht.
Mit einer Futterumstellung kannst du garnichts falsch machen. Die ist immer gut. Zwei Scheffeln Hafer sind auch ne ganze Menge, da muss der Junge aber auch ne ganze Menge tun.
Ich hätte gerne das Blutbild aus dem Sommer und Huffotos sowie Fotos vom ganzen Pferd.
Ich persönlich würde das ECS/EMS-Profil erneut, aber mit korrekter Probenbehandlung, bestellen. Dann weiß man in dieser Richtung schon einmal mehr.
Bzgl. der Urinprobe: hattest Du sie angefordert beim TA oder wollte der TA die haben? Normalerweise wird Urin mit einem Stick untersucht, der beinhaltet neben anderen Dinge auch ein Fensterchen für Glukose und es wird ein Sediment gemacht, um evtl vorhandene Bakterien zu finden. Das man Urin auf Insulin untersucht kenne ich nicht, aber ich bin nicht Zwerg Allwissend!. Wenn er viel trinkt und pinkelt, dann käme EMS natürlich in Betracht, aber auch eine Nierengeschichte. Dann wäre vielleicht zusätzlich zum EMS/ECS-Profil nochmal ein Organprofil sinnvoll, um wirklich dahingehend alles in die Wege geleitet zu haben.
Nun warte ich aber erst einmal auf das alte BB und die Bilder