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BeitragVerfasst: 24.06.2012, 11:00 
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Hallo!
Mir ist da etwas aufgefallen.
Meine Stute ging bis vorgestern etwa 3h auf eine kurze grüne Wiese.
Vorher ging sie mit Maulkorb, doch wegen mehrerer offener Stellen an Nase und Kinn ( Maulkorb gekoppelt mit regennassem Gras), war sie nun den letzten Tag vorgestern ohne Maulkorb drausen auch 3 h.
Als ich sie rein holte war sie sehr stark am atmen, Nüstern richtig spitz aufgeblasen und die Arterie pulsierte vorne.
Bei unserer täglichen Jogging runde merkte ich keine auffällige Lahmheit, lief relativ flott. Doch sie schnauppte so schrecklich. Sie war nach der Runde quasi fertiger als ich.
Könnte es sein, dass die verstärkte Atmung von einer Ketoazidose kommt?
Soweit ich weiß, werden bei der menschlichen Zuckerkrankheit auf Grund der Unterversorgung mit Glucose, Ketonkörper produziert um die Körperzellen zu versorgen. Vor allem tritt diese Problem bei hohen BZ-Konzentrationen auf (Hyperglykämie). Durch die Ketokörper wird das Blut sauerer und es kommt zu Hyperventilation um das Blut abzupuffern.
Sehr auffällig ist auch, dass diese starke Atmung nach 1-2 h ohne Futter abgeklungen ist.
Dieses hatte ich auch schon letztes Jahr beobachtet.
Ich denke aber, dass die Atmung nicht von körperlichen Schmerzen kommen kann, weil es ja noch 1-2h abklingt.
Bisher hatte ich sie bei derartigen Auffälligkeiten immer aufgestallt, jetzt auch.

Ein weiteres Mysterium ist das Pulsieren der Arterie am Fesselkopf/Röhrbein. kann wer erklären, warum nach 3h Gras die Arterie pulsiert und nach einer Nacht im Offenstall (Sandpaddock), der Puls fast gar nicht mehr zu fühlen ist?

Ich finde immer, dass es so schwierig ist, die Situation abzuschätzen, am Abend ist Pony schwer am atmen und pulsieren, am nächsten Morgen (Nacht im Paddockstall) ist sie fit wie ein Turnschuh. :weißnich:
lg

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BeitragVerfasst: 24.06.2012, 13:08 
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Ist dein EMS Pferd denn Insulinresistent? Sind insoweit Laborergebnisse gemacht worden die den Quotienten berechnen lassen, und wenn ja wann zuletzt?
Dann könnte ich mir schon vorstellen das der uneingeschränkte Weidegang- folglich hohe Aufnahme von Zucker- folglich Probleme der Hufe mit Pulsation ( manch ein Pferd reagiert mit einem offensichtlichen Reheschub sogar schon bei Heu, und erst Recht bei Gras) - folglich gestresster Stoffwechsel- folglich vermehrte Atemfrequenz....an dem Befinden des Pferdes maßgeblich beteiligt ist. Oder wenn eine höhere Atemfrequenz vorliegt steigt häufig auch der Puls. Ich denke mir es könnte sein wie bei uns, wenn wir unkonditioniert sind und körperliche Anstrengung haben sind wir atemlos und der Puls geht hoch. Aber ob das des Rätsels Lösung ist??? :weißnich:

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LG Kathi

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BeitragVerfasst: 24.06.2012, 17:58 
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Beiträge: 25617
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Die Ketoazidoseläuft schon anders ab, ist beim Diabetes Typ1 möglich ; bei der IR ist der Mechanismus ein anderer,d.h. das ist mehr als unwahrscheinlich.

Mein Rat an dieser Stelle: lasse die diabetische Stoffwechsellage bei dieser Fütterung testen,
dann weißt du mehr.
wobei Du ja für Dich schon einen Zusammenhang zu "zu viel Zucker in der Fütterung" festgestellt hast; empfindliche und vorbelastete Pferde reagieren recht schnell mit einer Pulsation, was keineswegs gesund ist sondern m.M. nach ein Alarmsignal.
wie hoch waren die Atemschläge?
Und bitte, warum zählt/kontrolliert ihr nicht in solchen situationen die Puls/Atmung Werte?
Ein aktuelles Bild von der seite mit Pferdenase auf dem Boden wäre auch sehr hilfreich.

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 26.06.2012, 12:44 
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Hi! Danke für die schnellen Antworten.
Ich habe auch schon mal gehört, dass es eine Ketoazidose bei Diabetes Typ 2 gibt,
nur im Zusammenhang mit Pferd und Ems noch nie.
Hat wer einen Artikel, wie genau diese kurzzeitige(ca.5-6 h von pferd auf weide- Gesundheitslage wieder in Zustand wie vor weide) Stoffwechsel 'schieflage' entsteht?

Kann man sich das so vorstellen?:
zu viel kurzes Gras>zu viel Zucker>hoherBZ> mehr Insulinproduktion> Insulin greift nicht> Zellen hungern> beginnender Hufrehemechanismus> Stress> Cortisol>Glykoneogenese,noch weitere erhöhung BZ
> ich hole Pony von der Weide> Zucker wird langsam in Zellen aufgenommen> BZ sinkt> Insulinproduktion sinkt> Zellen bekommen wieder Nahrung> Verbesserung der Hufsituation....>Cortisol sinkt
Ich habe auch gerade gefunden,dass Cortisol etwa erst nach einer stunde wirkt, nach dessen Produktion. Da es eine Wirkung auf die Proteinbiosynthese der Zellen hat, wirkt Cortisol noch nach wie lange ist mir nun nicht bekannt. Aber ein paar Stunden könnte ich mir schon vorstellen...
Leider habe ich nicht direkt gefunden wie der verstärkte Puls und Atmung zustande kommen..
Wirkung des Cortisols?
Bei zu viel Cortisol (Hyper...) ist öfters ein erhöhter Blutdruck da es auf die Gefäße wirkt, aber welcher Mechanismus liegt zu Grunde?
Und warum nun eine verstärkte Atmung (übrigens hat sie nicht getobt, nur gefressen)?

Zu Ponys Zustand:
Sie ist leider diesen Sommer wieder zu dick.
Im Ende März ist sie trotz Fressbremse und begrenzten Koppelgang innerhalb von einer Woche aufgegangen wie ein Hefekuchen.
Zwischendurch war sie ein paar Wochen auf dem Paddock und vor 3 Wochen haben wir wieder angefangen anzuweiden.
Sie hat auch verstärkt diese Polster an Schulter ,Wiederrist, Schweifansatz und Mähnenkamm, Bauch weniger.
Zusätzlich wirkt sie sehr aufgedunsen. Im Winter straffe Haut, jetzt macht sie Falten und fühlt sich ganz wabbelig an wenn ich mal so reinkneife.
Test habe ich noch nicht gemacht, weil wenn sich rausstellen sollte, dass sie ems hat mit insulinresistenz bedeutet es wie jetzt auch diät, wenig zucker usw. also stellt es für mich keinen vorteil da es ja auch keine richtige Therapie (außer Diät) für diese Pferde gibt. Neben der Tatsache, das ich nicht wüsste welcher Tierarzt mich unterstützen könnte.

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BeitragVerfasst: 26.06.2012, 13:08 
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Dann schau dir mal fette Menschen an wie die beim Essen schnaufen!

Und ja, ein Test muss nicht sein wenn man sich an die Diät hält.Allerdings sollte man dann auch auf die Körperausmaße achten.
Ist das Nahrungsangebot zu hoch wird man fett, das ist doch eigentlich ganz einfach.
Da brauchst du nicht irgendwelche dinge zu suchen die etwas rechtfertigen könnten sondern lieber angepasst füttern.Und ja, es ist schon mal beim Diabetes typ 2 festgestellt worden, das ist wohl richtig, allerdings s.o.

Um gesund zu bleiben hilft nur ein gutes Körpergewicht und arbeit bzw. sport.

Ich verstehe auch nicht wirklich was du jetzt mit diesen erklärungsversuchen bezweckst?
eine Schieflage des Stoffwechsels geschieht IMMER wenn ein einziges Teilchen nicht passt, da braucht es keine weiteren erklärungen, das muss man einfach akzeptieren

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BeitragVerfasst: 26.06.2012, 13:12 
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Wenn sie trotzdem wieder zuviel zugelegt hat, ist selbst der eingeschränkte Weidegang zuviel und es muss dringend etwas geändert werden. Dazu gehört u. Umständen auch das Heu zu waschen und den Weidegang komplett zu streichen. Wenn du das alles beherzigst und das Mäuschen ausreichend bewegt wird, sollte sich die Gesamtsituation eigentlich entspannen.
PS. Das sind Maßnahmen für die du KEINERLEI Tierärztlich e Unterstützung brauchst!!!

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Eigentlich, wollte ich hier ein Thema eröffnen, in welchem mir mal jemand erklären könnte, was physiologies bei Ems und vor allem so kurzfristigen körperlichen Situationen passiert.
Leider finde ich keine passenden Artikel in Büchern und Zeitschriften nur immer so ein oberflächlicher Kram für Dummies.
Und ich möchte gerne ein Feedback ob meine Gedanken dazu richtig sind.
Ich möchte gerne die Zusammenhänge und Auswirkungen verstehen.


Deswegen möchte ich hier nun nicht weiter auf mein Pferd eingehen.

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BeitragVerfasst: 27.06.2012, 09:47 
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elcaracol hat geschrieben:
Eigentlich, wollte ich hier ein Thema eröffnen, in welchem mir mal jemand erklären könnte, was physiologies bei Ems und vor allem so kurzfristigen körperlichen Situationen passiert.
Leider finde ich keine passenden Artikel in Büchern und Zeitschriften nur immer so ein oberflächlicher Kram für Dummies.
Und ich möchte gerne ein Feedback ob meine Gedanken dazu richtig sind.
Ich möchte gerne die Zusammenhänge und Auswirkungen verstehen.


Deswegen möchte ich hier nun nicht weiter auf mein Pferd eingehen.




Ups, das klingt jetzt ein wenig so als wärest du etwas enttäuscht das wir dich deiner Meinung nach nicht adäquat informieren?! :weißnich:
Dieses ist ein Hilfeforum was schon fachlich seeehr fundiert ist, es ist aber kein Arbeitskreis von Veterinären sodass ALLE Möglichkeiten und Zusammenhänge ins kleinste erklärt werden könnten.
Ich persönlich bin davon ausgegangen das du für dein Pferd die beste umsetzbare Lösung für deren Probleme gesucht hast, das das zweitrangig ist und du nach Erklärungen suchst habe ich so nicht verstanden, und dürfte für dein Pferd auch wenig hilfreich sein. Am besten fragst du dann nach den komplexen Zusammenhängen einen TA deines Vertrauens, denn mir scheint das wir hier dem nicht gerecht werden können. Sonst hättest du den letzten Beitrag nicht so formuliert wie du es getan hast, oder?

Nichts desto Trotz fände ich es schade wenn du dich nun vom Forum wieder abwenden würdest weil ich denke das es wirklich sehr hilfreich ist.

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BeitragVerfasst: 27.06.2012, 11:42 
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diese Mechanismen sind bereits erklärt in den entsprechenden Fachbereichen und sind das Fundament um die Diätempfehlung überhaupt zu verstehen.
Letztendlich ist der Stoffwechsel an sich nicht völlig bis ins letzte erforscht.

Insulin,Cortisol,ACTH sind alles körpereigene Hormone die die vielfältigsten wirkmechanismen haben die ineinandergreifen.
Ist ein kleines Rädchen kaputt gibt es gravierende folgen.als Beispielvielleichtdie Launen in der Pubertät oder die vielfältigsten zum Teil sehr schwerwiegenden entgleisungen in den Wechseljahren.Und diese Probleme sind nicht einmal krankhaft.

Und sorry, ich verstehe wirklich nicht dass jemand, der eine Rehe bei seinem Pferd miterlebt hat und nicht mehr unwissend ist z.B. auf einen relativ einfachen test verzichtet und lieber das Leben seines Pferdes gefährdet - wieder besseren wissens.
Es gibt bei einem IR-Pferd einfach keine andere Chance als die hormongesteuerte Stoffwechsellage optimal zu halten, schlechter wird sie auf Dauer von alleine.

Gruß Eddi

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