Hufrehe ECS EMS Borreliose

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BeitragVerfasst: 12.09.2012, 19:52 
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Hallo,

ich bin neu hier und neu mit EMS-Diagnose und völlig verunsichert! :(

Meine Ponystute (New Forest) ist 12 Jahre alt, wird regelmässig gearbeitet. Bisher stand sie mit einer Stute zusammen im Offenstall auf Stroh. Sie hatte ab abends einen riesigen Sandpaddock und tagsüber Weide. Im Sommer konnte ich leider kein Heu füttern, weil die Begleitstute von den Stallbesitzern keine sollte. Morgens und abends bekam sie eine Handvoll Müsli.

Im Winter magerte sie immer sehr ab, bekam über den Tag verteilt 7 kg Heu, etws mehr Müsli, 250 g Aspero, später mit einem Schuss Distelöl und am Ende (bitte nicht schlagen) sogar Malzbier um sie nicht zu dünn zu haben.

Nun habe ich seit Donnerstag Abend die Diagnose EMS und kurz vor Cushing. Die Werte habe ich mir nun zumailen lassen:

yGT 37 U/l, Triglyzeride o,87 mmol/l, Glucose 2,61 mmol/l, T4 gesamt o,6, ACTH 37,1, Insulin 53

Das ganze wurde einer Blutprobe ohne besonderes Drumherum entnommen.

Der TA hat nun festgelegt: Späne und 6 kg Heu. Sie bekommt dieses Heu in drei engmaschigen Netzen über den Tag. Ich habe es auch schon etwas nass gemacht mit dem Schlauch, aber keine Stunde. In der Box ist auch ein Salzleckstein. Ist das okay oder ist das zu schnelles Abnehmen? Habe Angst vor Hyperlip....

Mit dem TA habe ich noch besprochen, ob Kräuter zum Entgiften der Leber, z.B. von PerNaturam (Equipankrem und Weidenrinde-Mädesüß zu Beginn) sinnvoll sind und sowas wie Seealgenmehl (2-3x pro Woche) zur Mineralisierung. Das fand er sinnvoll, wobei ich Kräuter/ Mineralien nicht im Detail besprochen hatte, nur auf natürlichem Weg.

Ist das okay für ein 400-440 kg Pony mit Stockmaß 1,40? Sie ist insgesamt nicht sehr dick, aber Hals und überm Schweif sind Depots.

Das Schlimme ist, dass ich wegen des Strohverbots aus dem Offenstall raus musste und nun steht sie in einer Box und tagsüber auf einem kleinen Sandpaddock, nicht sehr viel größer. Neben ihr steht ein Rehe-Pony. Das ist schon eine massive Umstellung.
Die Stallbesitzer wollen den großen Offenstall wegen Entsorgungsproblemen nicht mit Späne einstreuen und keine Gummimatten. Ginge vielleicht doch Stroh oder solche Strohpellets?


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BeitragVerfasst: 12.09.2012, 20:23 
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Beiträge: 5610
Herzlich willkommen bei uns :hallo:


Es gibt kein "kurz vor ECS", entweder hat ein Pferd ECS oder nicht. EMS und ECS sind zwei unterschiedliche Krankheiten, beides kann als Symptom eine Insulinresistenz haben.
Theoretisch ist der ACTH Wert nicht bedenklich, aber wenn das Blut "einfach so" (ohne stabilisierte Röhrchen etc. ) abgenommen wurde, sind die Ergebnisse eigentlich unbrauchbar :?

Wäre die "Heu - Diät" denn auch im Offenstall möglich?

_________________
Liebe Grüße Tina


*Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.*


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BeitragVerfasst: 13.09.2012, 06:15 
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Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Kannst Du uns bitte ein Bild von der Seite einstellen mit Pferdenase auf dem Boden.
Aus welchem Grund hast Du diese Blutwerte veranlasst?

ganz kurz: ein generelles strohverbot bei einer IR/EMS gibt es nicht,außer wenn das Gewicht reduziert werden muss.
Diese von Dir eingestellen Blutwerte (bitte die referenzbereiche des Labors dazustellen) geben keinen Hinweis auf EMS oder ECS. Allerdings erscheint die Blutprobe wertlos wenn sie"einfach so" gezogen worden ist.
Insulin und ACTH haben eine Halbwertzeit von ca 4 Minuten.
Dieser sehr niedrige Glukosewert ist auch ungewöhnlich und kann einen Hinweis auf Unbrauchbarkeit sein.
Die absolute Mindestanforderung sind stabilisierte Röhrchen und umgehende Weiterverarbeitung des Blutes in maximal 30 Minuten bei kühlem Transport.

Wie wurde Dein Pferd vorhergefüttert? Also direkt vor der Blutprobe.Beim Pferd muss Heu gegeben werden,nur das heißt nüchtern.

die Erklärung Deines TAs : EMS kurz vor ECS weißt leider auf wenig wissen bzgl. dieser Stoffwechselentgleisungen hin.EMS hat mit ECS ein mögliches Symptom gemeinsam - die Insulinresistenz= DiabetesTyp 2.
Ansonsten sind sie 2 völlig verschiedene Erkrankungen.
Und wie gesagt: das Blutbild ist da sehr wenig hilfreich. :drunter:
LG Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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BeitragVerfasst: 13.09.2012, 08:18 
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Beiträge: 11657
Herzlich Willkommen :hallo:

Das du mit deinem Pferd wegen des Strohverbotes in einen ganz neuen Stall umgezogen bist der kaum bis gar keine Bewegungsanreize bietet ist nicht schön. Wenn sich tatsächlich so wie du beschreibst Depotfette angesammelt haben ist Bewegung das A und O bei einer sinnvoll begleitenden Diät. Das da die Eigenbewegung trotzdem nicht ausreichend ist und das Pferd weitere Arbeit benötigt sollte aber schon vorausgesetzt sein, und sollte auch verschafft werden. Eigentlich musst du von der äusseren von dir beschriebenen Erscheinung ersteinmal zumindest von EMS ausgehen.
Vielleicht bestünde die Möglichkeit , evtl. durch Tierarztwechsel, eine vorschriftsmässige Blutentnahme zu veranlassen um brauchbare Werte zu erhalten die dann Grundlage der künftigen Futter und Haltungsdiskussion werden können?

Mit dem " kurz vor ECS stehen " ist es so als wenn jemand ein bischen schwanger wäre, völliger Unsinn!

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LG Kathi
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BeitragVerfasst: 13.09.2012, 21:27 
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Beiträge: 3
Erst einmal Danke für die schnellen Antworten. Ein Foto liefere ich in den nächsten Tagen nach.

Nun die Erklärungen, einiges war vielleicht auch missverständlich.

Der Ta hat Blut abgenommen und auch gesagt, dass das schnell ins Labor muss. Er ist direkt mit dem Blut verschwunden, da der Wagen aber um die Ecke stand, konnte ich das nicht sehen. Ich kann sagen, dass er Anfang der Woche kommen wollte, weil er sagte, dass das freitags keinen Sinn macht. Wie sieht denn ein stabilisiertes Röhrchen aus? Muss das an der Kanüle sein? Insgesamt hat der TA keinen schlechten Ruf, aber ich kenne kein weiteres EMS-Pferd live.

Meine Physio hat mich auf den Gedanken gebracht, dass sie EMS/ECS haben könnte. Ihr gefielen die Fettpolster nicht. Über den Augen wirkte sie auch verquollen. Dazu kamen Dellen hinten im Sattellagebereich. Ich habe etliche Sattelr abgeklappert, sogar eine Satteldruckmessung machen lassen, aber es gab von niemandem was Gravierendes auszusetzen. Dazu hatte ich im Sommer gerne Probleme mit Wunden Stellen vor der Gurtlage, wo sie sich an ihrem eigenen Falten wund rieb. Mal hatte ich auch Ödeme. Ich habe ständig getüftelt, ohne Erfolg. Bin dann lange ohne Sattel geritten. Aber auch da mehrmals pro Woche Einzelstunde Dressur, viele Seitengänge etc. Die Dellen sind auch in einem hlaben Jahr mit Dressur, Bodenarbeit etc. nicht weggegangen. Das waren so Puzzlestücke für meine Physio. Ich versuchte auch in den letzten Jahren auch immer den Fellwechsel zu verbessern, z.B. mit Schüsslersalzen (alles ohne Erfolg). Dazu muss man noch wissen, dass ich sie erst mit 8 ungeritten gekauft habe. Damals war sie speckefett und hatte auch diesen Hals. Durch Training hat sich die Figur deutlich geformt, aber die Fettpolster im Sommer tauchten immer auf, ansonsten nahm sie zwar schon zu, hatte aber eine recht passable Figur. Winter war wie oben geschildert ein Problem. Das passt für mich jetzt schon ins Gesamtbild EMS, wo ich die Krankheit überhaupt erst kenne.

Ich bin mit meiner Motte noch immer im selben Stall, aber intern in die Box umgezogen. Bisher sollte das andere Pferd kein Heu bekommen, aber da würden sich sicher Kompromisse finden lassen, denn den Besitzern tut das alles sehr leid. Allerdings frisst meine leidenschaftlich gerne Stroh, im Winter kämpfe ich schon mal mit Verstopfungssymptomen. Heu gab es bisher allerdings nur tagsüber im Winter auf dem Gruppenpaddock aus engmaschigen Netzen, sonst lose am Boden. Wenn sie länger mit dem Heu beschäftigt wäre, weil beide Pferde aus Netzen lange fressen, würde sie vielleicht weniger Stroh schaffen? Wobei 4 Kilo nicht die Welt sind, aber ne Weile länger natürlich vom Stroh weghalten.

Wenn ich in den Offenstall zurückkehren würde, wäre sie im Sommer ab 16.30 auf dem großen Paddock, müsste nur tagsüber in das kleine umziehen. Unser großes Nachtpaddock ist nämlich die Verbindung zwischen Tränke und den Koppeln und muss für die Weidepferde offen bleiben. Im Winter stehen alle Stuten auf dem großen Paddock und alle habe knapp 2 Kilo Heu in Netzen. Das wird für mich eine tolle Zeit!

Bis Ende nächster Woche muss meine leider eh in der Box bleiben, sie lahmt nun seit Montag auch noch sehr stark, aber keine Rehe. Gleichbein ist gereizt und der TA sagte, ohne ganz viel Ruhe droht chronische Gleichbeinlahmheit oder Fesselbandsyndrom. Bekommt Entzündungshemmer und nach anfänglichem Kühlen ist nun eine Back on Track-Stallgamasche drauf. Wie viel kann man in 5 Tagen verkraften? Meine Nerven liegen blank.

Folgende Fortschritte sehe ich bereits durch die Heudiät ohne Gras: Hat schon etwas seitlichen Bauch verloren. Die Fettpolster hinten sind weicher, am Hals an den Rändern weicher. Schon nach 2 Tagen waren die Augen nicht mehr oben drüber so verquollen und sonst hatte sie oft leichtes Tränen (dachte wegen der Fliegen), nach 2 Tagen gar nicht mehr! Meine Physio war super überrascht, als sie sie 4 Tage nach dem Diätbeginn wiedersah und fand sie auch weniger empfindlich und die Muskulatur klarer. Verglich das sonst an den Schultern mit Celluite. Das hat mich sehr gefreut, man selbst traut sich ja manchmal nicht, wenn man das Pony täglich sieht.

Das Pony kam vor der Blutabnahme von der Weide, das steht auch als Mangel im Laborbericht.

y-GT 37 /-45
Trigly 0.87 /<0.57
Glukose 2,61 /4,4-8,7
NaF Blut empfohlen
T4 0,6/1-4,1
ACTH 37,1 /<40
Insulin 53/5-38

Mir war schon klar, dass Glukose und T4 nicht stimmen, aber ist der Rest auch wertlos? Ist bei meinen Beobachtungen EMS nicht auch so klar?


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BeitragVerfasst: 13.09.2012, 21:58 
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Habe den TA einfach mal angemailt und zum Bluttest befragt. Mal schauen, was da kommt. Habe ihn auch noch einmal gefragt, wie wichtig er sein Strohverbot findet, wo doch mein Offenstallplatz vielleicht nur daran hängt. Mal schauen.

Vielleicht könnte ich den Platz ja mit Stroh behalten. Aber wenn die auch die Heufütterung im Sommer weiter komplett ablehnen, ist es natürlich schwierig. Ab 16.30 kein Heu mehr und nur Stroh, dann haut die sich damit komplett voll. Hatte um engmaschige Heunetze für beide gebeten, dass sie langsam fressen und die Ration lange reicht. Ich würde die ja auch im Regelfall immer befüllen.


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BeitragVerfasst: 14.09.2012, 06:51 
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Also,der Cushing-Wert ist ganz klar negativ; dass heißt allerdings nicht dass dies für immer so bleiben muss.

Der Glukosestoffwechsel steht allerdings auf Alarmstufe Dunkelrot!

Die Triglyceride, das sind die Fettstoffwechselwerte sind erhöht; das steht im Zusammenhang mit der Insulinresistenz und Übergewicht.

Der Glukosewert umgerechnet ergibt: 2,61 *18 =46,98
Der Quotient dann: 46,98: 53= 0,88 :shock:
Weiteres dazu -->HIER, die beiden erstenBeiträge bzgl. des Quotienten.

Da Du selbst bereits positive Veränderungen im Pferd siehst fällt es dir vielleicht nicht so schwer wirklich zur ganz strengen Notfalldiät überzugehen.
Das wird Deinem Pferd sicher helfen und zusätzlich Arbeit.
das kann auch reine Schrittarbeit heißen, sollte allerdings tatsächlich täglich ohne Pause sein und mind. 20Minuten.
Es ist leider so dass ausschließlich Arbeit die Nährstoffe in die Zellen bringt, ansonsten wird das Futter quasi nur in die Depots abgelegtund steht dem Pferd kaum zurVerfügung.
Beim nächsten Blutcheckbitte unbedingt auch den Fructosaminwert mitbestimmen lassen.
LG Eddi

PS Zum Vergleich: mein Pony mit 143 wiegt zwischen 360 und 370kg!

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