Hier konnen allgemeine Fragen zum EMS und zur IR gestellt und diskutiert werden.
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Quotient: 2,28! Was tun?

24.05.2011, 20:24

Hallo ihr Lieben,

bin völlig niedergeschmettert. Habe seit dem 06.05. die Diagnose EMS, seit gestern per Bluttest bestätigt und seit heute habe ich nach Ankommen der Blutwerte den Quotienten bestimmt, der bei 2,28 liegt. Jetzt habe ich fürchterliche Angst, dass wir das nicht in den Griff bekommen.

Zur "Person": Haflingerstute, 13 Jahre, hatte noch nie einen Reheschub, möglicherweise aber schleichende Rehe. Laut TÄ viel zu dick, Stockmaß 1,44, ca. 530 kg, soll noch 80 kg abnehmen. Bisher Herdenhaltung im Offenstall mit 24 h Zugang zu Heu aus Netzen + Koppel mit Maulkorb, dieses Jahr 2 h und seit dem 06.05. keine Koppel mehr bzw. noch einmaliger Ausbruch am 08.05. auf die Koppel.

Da die Haltungsform so nicht mehr tragbar war, haben wir jetzt seit Sonntag in einen Aktivstall gewechselt, da dort die Futtermenge dosiert werden kann und ich mein Pferd weiterhin in der Herde halten möchte. Seit 07.05. bekommt sie abgewogen 7 kg Heu pro Tag aus Heunetzen und noch Ponykräuterfutter vom Tierheilkundezentrum, 200 g, völlig getreidefrei. Anfangs gab's noch Möhren, die sind seit 1 1/2 Wochen auch gestrichen. Hab dann auf Empfehlung Stangensellerie gefüttert als Leckerli. Seit der Diagnose habe ich ihr auch Zimt gegeben sowie Hepeel für die Leber und Hufelexier für die Hufe (stoffwechselstärkend und durchblutungsfördernd mit Weidenrinde, Gingko, Mariendistel etc.). Der Bluttest war am 16.05.

Jetzt ist der Glukosewert bei 32, das heißt zu niedrig, so dass ich mich jetzt schon frage, ob die Zimtgabe kontraproduktiv war? Sollte ich den dann auf jeden Fall weglassen? Insulin lag bei 14.

Im neuen Stall gibt's späteres stängeligeres Heu, im alten war es früheres (oft schon vom Mai), bisweilen auch feineres. Jetzt weiß ich nicht, muss ich mit dem Quotienten sofort anfangen zu tauchen? Kann ich sie überhaupt im Aktivstall lassen?
Ich hoffte durch das Mehr an Bewegung und die kontrollierte Fütterung auf eine Besserung.

Was ich auch nicht genau weiß: Am Abend vor der Blutabnahme hat sie ganz normal ihren 4kg Heusack für die Nacht bekommen und noch ein paar 100 g Stroh. Schätzungsweise war der Sack mitten in der Nacht leer und sie hat dann bestimmt einige Stunden nichts gefressen vor dem Test. Macht das einen Unterschied? Irgendwo habe ich gelesen, dass der Nüchterninsulin-Wert höher sein darf (so bis 20), wobei das am Quotienten ja trotzdem nichts ändert. :(

Welche Sofortmaßnahmen muss ich ergreifen. Was ratet ihr mir?

Im Moment steht sie noch in der Eingewöhnungsbox des Aktivstalls, soll aber gg Ende der Woche in die Herde kommen. Wie ist das vom Stress her zu beurteilen mit dieser Diagnose??

Hab voll Panik, dass es jetzt doch noch ganz schlimm wird. :cry:

Vielen Dank im Voraus
Sabine mit Beatrix

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

24.05.2011, 21:10

Aaah, hier sind ja schon die Antworten, danke Dir. Solange sie in der Eingewöhnbox steht, würde ich ihr 1,5 % (vom Zielkörpergeicht!) gewaschenes Heu aus Netzen füttern. Bitte das Heu mindestens 30 Minuten eingtaucht im Wasser lassen, das Wasser bitte nur einmal verwenden.

Alles weitere an Futtermittel würde ich absetzen. Welche Ingaltstoffe hat das Lebermittel? Steht dort was von Glukose etc. Ich bin zur Zeit nur am iphone und kann es nicht nachschauen heute Abend.

Liebe Grüsse
Gaby

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

24.05.2011, 21:23

Hallo Gaby,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Bin noch immer völlig durch den Wind.
Die restlichen Blutwerte:

Gamma GT 27
Triglyceride 20
Fructosamine 289
Glucose 32
Insulin 14
ACTH 16

Ist bei einem solchen Quotienten überhaupt noch eine Umkehr der IR möglich bzw. ein gesunder Wert möglich und heißt das, der Körper wurde schon massiv geschädigt und steht kurz vor der Hufrehe oder vor einem sonstigen Gau?
Bedeutet ein solcher Wert auch das absolute Aus für immer für die Koppel?

Ab morgen soll mein Pferd langsam an die Futterautomaten gewöhnt werden, so dass das mit dem getauchten Heu wahrscheinlich schon vor dem WE nicht mehr komplett möglich sein wird.
Liebe Grüße
Sabine

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

24.05.2011, 21:30

Ich bin überzeugt, dass man mit dem richtigen Management einiges erreichen kann. Weide allerdings würde ich erstmal komplett hinten anstellen....
Als "Notfallprogramm" wäre das gewaschene Heu das Beste.

Wie sieht ihr Bewegungsplan aus? Absolut regelmässige Arbeit unterstützt die Notfallmassnahme!! Ich würde für ein tägliches , echtes Arbeiten sorgen.

Liebe Grüsse
Gaby

PS ich schaue morgen mal die Inhaltstoffe der Zusatzmittel nach... Wenn sie bedenklich sind, würde ich sie absetzen. Bei IR-Pferden ist sehr oft weniger mehr!

Dicker Daumendrücker!!

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

24.05.2011, 21:56

Sie hatte auch noch längere Zeit Husten und bekam einen Saft, der Schwarzkümmelöl enthält. Das war dann sicherlich auch fatal, oder?

Die Inhaltsstoffe der Tierheilkundezentrum-Sachen kann ich liefern:

Pony-Futter: 200 g pro Tag
Zusammensetzung:
Grashäcksel niederglykämisch und proteinarm (garantiert frei von Jackobskreuzkraut), Grascobs, Heucobs, Vitalstoffmischung aus Kräutern für Ponys (Birkenblätter, Hagebutte, Mariendistelfrüchte, Löwenzahn, Artischocke).

Inhaltsstoffe:
Rohprotein: 6,8 %
Rohfaser: 31 %
Rohfett: 2,0 %
Rohasche: 13,4 %

Abnehmkräuter: 50 g pro Tag
Zusammensetzung:

Ergänzungsfuttermittel aus getrockneter Kräutermischung in Deutscher Arzneibuch Qualität:

Artischocke, Mariendistelfrüchte, Mariendistelblätter, Birkenblätter.

Inhaltsstoffe:

Rohasche 12,0 %

Rohprotein 10,9 %

Rohfett 2,6 %

Rohfaser 19,8 %

Natürlich enthalten:

Calcium 2,00 %

Phosphor 0,76 %

Natrium 0,19 %

Kalium 1,39 %

Magnesium 0,59 %

Selen 0,079 mg/kg

Vitamin A 4595 i. E./kg

Vitamin E (alpha-Tocopherol) 263 mg/kg

Vitamin E (berechnet als alpha-Tocopherolacetat) 301 mg/kg

Vitamin C 24,0 mg/kg

Biotin ug/kg 185

Zink 30,7 mg/Kg

Vitamin B1 2,01 mg/kg

Vitamin B2 7,36 mg/Kg

Vitamin B6 17,90 mg/kg

Vitamin B 12 5,30 mg/kg

Hufelexier: 10,6 ml pro Tag
Zusammensetzung:

Flüssige Pflanzenmischung in Deutscher Arzneibuch Qualität:

Artischocke, Birke, Ginkgo, Weidenrinde, Weißdorn, Brennessel, Schöllkraut, Erica, Wachholderbeeren, Schafgarbe.

Inhaltsstoffe:

Rohasche: 2,8 %

Rohprotein: 0,15 %

Rohfett: 0,0 %

Rohfaser: 0,0 %

Hustensaft: Dosierung: 30 ml am Tag
Zusammensetzung:

Ergänzungsfuttermittel aus flüssiger Pflanzenmischung in Deutscher Arzneibuch Qualität:

Schwarzkümmelöl, Primelwurzel, Anis, Eucalyptus, Thymian, Minze, Bitterfenchel.

Inhaltsstoffe:

Rohasche: 4,0 %

Rohprotein: 0,35 %

Rohfett: 80 %

Rohfaser: 0,0 %

Sie hatte noch den herben Selenmangel beim letzten Blutbild von vor 8 Wochen: unter 15 und bekommt seitdem noch das Orthoselen immer im Wechsel 5 Tage ja, 5 Tage nein (da ist bestimmt auch nix Gutes drin neben dem Selen)

Hepeel habe ich im Stall, kann ich morgen nachschauen.

Im Gefühl hatte ich's wohl, dass da ganz viel nicht passt und habe immer weiter gedoktert, wobei ich das Thema EMS bereits letzten Sommer während der Koppelsaison angesprochen habe, als Bea noch viel dicker war als jetzt. Die damalige TÄ hat's als Wohlstandserkrankung abgetan und sie weiter 3 h auf die Weide geschickt. :twisted:

Soll ich sie möglicherweise für die nächste Zeit aus der Eingewöhnung in die Herde rauslassen und stattdessen in eine Box stellen, wäre dann aber eben Innenbox, was ihr psychisch auch wieder sehr zusetzen würde, aber dann könnte ich weiterhin das Heu wässern. Was meinst du? Wobei ich da morgen erst mal nachfragen müsste, ob das möglich wäre. Paddockboxen sind keine frei, das wäre dann tatsächlich Innenbox. :-( ohne Fenster.

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

25.05.2011, 06:42

Das positive: Aktuell brauchst Du bei den Werten und überdachter Diät-Fütterung keine Angst vor einem unmittelbaren Reheschub haben.Also wenn ich diese ganzen Zusatzfuttermittelchen für dieses und jenes lese fall ich immer hintenüber.

Klar, man will sein Bestes und kann aufgrund der Angst nicht mehr klar denken, geht mir in solchen Situationen nicht anders.

Aber überleg mal ganz logisch: das was die Werbung verspricht (z.B. das ultimative Abnehmfutter usw.) funktioniert niemals, das wäre echt schön.
Das Übergewicht und die Insuilinresistenz ist angefressen, das Grundnahrungsmittel der Pferde ist Heu und hat aufgrund der heutigen Hochleistungsgräser leider meist schon zuviel Zucker!
Alles was das zusätzlich gefüttert wird ist immer ein Häppchen Schokolade obenauf.

Es spricht ja nicht unbedingt etwas gegen eine Kräuterunterstützung, aber bitte niemals so viele aufeinmal und dann vergleiche bitte auch einmal die Preise!

Was hast Du in der Zeit vor dem Test gefüttert und wie.
Das muss man zum Vergleich heranziehen.

Mein Rat den ich Dir ans Herz legen muss: Fütterung der strengen Notfalldiät mit zwingend gewaschenem Heu.
Vorderstes Ziel ist es diese Werte zu verbessern um die Stoffwechsellage zu stabilisieren.
Und die tägliche Arbeit ist ganz ganz wichtig.


Und dann lasse bitte den Chromwert Deines Pferdes bestimmen. Bei einem erwiesenen Mangel hilft die Chromhefe, aber auch nur dann.

Dieser selenmangel ist m.M. nach Pipifax, ein Zuviel ist viel schädlicher. Meine Pferde haben mittels Mineralanalyse bereits vor vielen Jahren Werte unter der Nachweisgrenze gehabt, auf anraten NIE eine Ergänzung bekommen.

Sputnik wurde mit Cushing über 20, meine Warmblutstute 28, Püppe mit 25 wird noch geritten und LisKa mit 15 läuft Distanzen.

LG Eddi

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

25.05.2011, 11:42

Vor dem Test und vor der Separierung bekam sie 24 h Heu aus Heunetzen und wurde seit Ende März langsam angeweidet. Die Koppeln gingen dann Mitte April auf, zunächst 1 Woche lang eine halbe Stunde, danach 1 Woche eine und dann 2 h. Die ganze Zeit hatte sie dabei den Fressi von AS auf mit Diätplatte drin.

Futter bekam sie davor schon dieses Ponyfutter, ca. 200 g, bzw. oder auch mal das Futter für dicke Pferde. Auch die Haflingerkräuter hatte ich mal eine Zeitlang gegeben und eben dieses Hufelexier zur Vorbereitung auf die Barhufumstellung vorne, die wir MItte MÄrz vorgenommen haben. Die Hufe machen sich auch gut, gutes Wachstum, gute Substanz. Dann bekam sie immer täglich zwei Möhren in kleinen Stückchen für das CLickertraining.

Meinem Heilpraktiker hatte ich noch das erste große BLutbild vom Februar/März gezeigt, wo die Leberwerte leicht erhöht waren und eben der Selenmangel festgestellt wurde. Daraufhin hat er mir für diese Dinge noch Nosoden mitgegeben und mir das Hepeel ans Herz gelegt.

Wenn das gewaschene Heu zwingend notwendig ist, dann kann ich den AKtivstall ja grad vergessen und muss sie in Einzelhaft in die Box stellen. Seh ich das richtig?

Wird das gewaschene Heu voraussichtlich für immer nötig sein oder kann man das nicht sagen? Gibt es eine Prognose mit diesem Wert? Ist ja eigentlich schon ziemlich dramatisch, oder?

Der Wert der Fructosamine spielt bei der IR keine Rolle?

WAs verstehst du unter richtiger Arbeit? 2 h täglich viel Trab und Galopp?

Ich schaff das so nicht. :(

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

25.05.2011, 12:14

Sei nicht so niedergeschlagen! Mein Pony hatte noch einen viel niedrigeren Quotienten und ihr geht es gerade richtig gut :-)

Ich finde den Rat mit dem nassen Heu gut, bin aber selbst bei trockenem geblieben (verschiedene Gründe, einer davon Dauerfrost etc. pp.) - mein Pony kam damit auch aus dem Schub und lebte auch während des Schubes im Offenstall.

Du hast zwei Alternativen - das hat nicht jeder - das sollte Dich nicht so niederschlagen. Beide Alternativen haben positive Seiten - die Innenbox (ich gehe davon aus, dass sie dort tagsüber Auslauf hat) läßt eine individuelle Fütterung zu - der Laufstall sorgt bestimmt für zusätzliche Bewegung (gerade für ein neues Pferd).

Ich persönlich würde ein Pferd erst nach 2-3 Wochen an einem neuen Stall in die Herde stellen - vorher nur daneben. Danach würde ich es in die Herde bringen und auch das trockene Heu in Kauf nehmen - ich denke mal, die Futterautomaten sind nur fürs Heu und nicht für Kraftfutter?
Wenn Du dann allen anderen Schnick-Schnack wegläßt und das Pferd zusätzlich noch bewegst, hast Du schon so viel verändert, dass ich glaube, dass der Quotient bei einer neuen Testung bestimmt besser wäre.

Klar - die Eingliederung bringt auch Stress - aber die Umstellung im allgemeinen bringt den schon - so auch die Innenbox.

Kopf hoch.

ps. Ich würde dicke Pferde hauptsächlich im aeroben Bereich bewegen - viel Schritt - kein "Außer-Atem-Kommen" - langsam steigern.

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

25.05.2011, 12:33

Daisy hat geschrieben:die Innenbox (ich gehe davon aus, dass sie dort tagsüber Auslauf hat) läßt eine individuelle Fütterung zu - der Laufstall sorgt bestimmt für zusätzliche Bewegung (gerade für ein neues Pferd).


Danke, Daisy. Deine Worte machen mir etwas Mut.
Muss heute mit den SBs sprechen, ob wir die Herdeneingliederung verschieben könnten, bis ich die neuen Blutwerte habe. Das Problem ist, dass jetzt am WE schon wieder zwei neue Pferde kommen, die in die Herde kommen, so dass Bea die EIngewöhnungsbox räumen müsste. Sonst wäre das natürlich kein Problem, dann könnte ich sie einfach in der Paddockbox stehen lassen direkt neben der Herde. So müsste sie dann aber in einen anderen Stalltrakt und so wie ich das sehe, haben die Innenboxpferde auch keinen Auslauf - abgesehen von der Koppel. Aber ich muss jetzt mal fragen heute.

Wie hat sich denn der WErt bei deinem Pony entwickelt? Gibt es Hoffnung auf ein relativ normales Leben in ferner Zukunft? Hab keine Vorstellung, welche Schäden eine solch hochgradige IR bereits angerichtet haben könnte bzw. wie lange sie bereits bestehen muss, damit es einen solchen Grad erreicht hat.

Fahr jetzt mal los und versuch mich zu beruhigen, bevor ich bei ihr ankomme.

LG Sabine

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

25.05.2011, 12:58

Pass auf was ich an Deiner Stelle machen würde:
Versuch in der Herde mit trockenem Heu zu starten (Dein Wert war ja nun unter Gras) und bitte keine Weide/Wiese/Gras.
(Koppel ist nicht überall Weide sondern je nach Region Paddock ohne Gras)
Hast Du zu den Fruktosaminen bitte die Referenzwerte?
Fruktosamine ist der Langzeitzuckerwert.Eine aktuell starke Gefährdung sehe ich im Moment nicht, eine Garantie kann ich Dir aber auch nicht geben.
Ich habe ein Pferd erlebt welches unter trockenes Heu Insulinwerte im 3-stelligen Bereich bekommen hat.
Das ist dann Alarmstufe rot.
Ich habe es erlebt dass ein Pony unter der strengen Diät in den gesunden Quotientenbereich gekommen ist (das ist ja auch das Ziel) dieses Pony wurde munter auf die Wiese gestellt, zwar kontrolliert, trotzdem gab es dadurch immer wieder schleichende Schübe.
Deshalb rate ich bei diesem Quotienten vom Glukosetoleranztest ab. Er wird nichts Neues aussagen können birgt allerdings ein immenses Risiko.

Fraglich ist ob das mit Heu ad.lib. für alle funtioniert. Krankheitsbedingt fehlt diesen Pferden häufig das Sättigungsgefühl eines gesunden Pferdes.

Das Positive: man kann es schaffen!
Das Schwierige: es ist viel Eigeninitiative und Überwachung nötig.

Besser als z.B. 1 Stunde an einem Stück sind z.B. zweimal 1/2 Stunde "Arbeit", Arbeit kann durchaus Schritt sein.
Optimalerweise ca 30-60 Minuten nach einer Mahlzeit.

Bei einer IR wird die Nahrung nicht richtig verstoffwechselt und eben einfach in Fettzellen abgelegt.
Arbeit bringt die Nährstoffe in die Zellen.
Das ist z.B. ein Grund warum Diätpferde plötzlich so leistungsbereit sind ohne alle diese Zusatzmittelchen.

LG Eddi

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

25.05.2011, 19:17

Hallo Eddi,

bin so froh, dass du mir grünes Licht gibst für den Weg, für den ich mich heute im Stall bereits entschieden habe. Habe nochmals mit dem Stallbetreiber gesprochen, der mir versichert hat, dass in seinem Heu nicht viel Fruktan sein kann, da er alles PFerdeheu im Juni/Juli macht. Entsprechend grob und stängelig und gelb sieht es auch aus, so wie ich Pferdeheu eigentlich kenne. Im alten Stall gab's oft feines grünes Heu und dann auch noch in rauen Mengen.

Im neuen Stall ist das Heu auch rationiert über die Heuautomaten, dh, ich kann die Menge beliebig senken oder steigern je nachdem wie gut sie weiter abnimmt. Und sie wird jetzt am Anfang in der Herde sicherlich auch sehr viel Bewegung haben, da man sie schon auch schicken wird, schätze ich mal.

Die Sache mit dem Arbeitspensum erleichtert mich jetzt auch ein wenig. Werde kucken, dass ich sehr viel zum Ausreiten komme und wir viel fleißigen Schritt gehen. Sie auf dem Platz ewig lange sinnfrei traben lassen, widerstrebt mir sehr.

Der Referenzwert für die Fructosamine: bis 318

Danke euch allen. Jetzt bin ich doch um einiges weniger verzweifelt und schöpfe etwas Hoffnung. :)

LG Sabine

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

25.05.2011, 19:22

Super Sabine, der Gedanke an rationierbare Heuautomaten stimmt mich froh! Hatte mir schon Gedanken gemacht... Heu ad lib wäre in meinen Augen eher kontraindiziert.

Ich freue mich, dass Du Dich besser fühlst :grin:

Liebe Grüsse
Gaby

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

25.05.2011, 19:28

Das kannst Du wirklich, es ist zu schaffen!!!!
Das mit dem Heu hört sich auch recht positiv an, dass jedes Pferd seine eigene Menge fressen kann hatte ich nicht so ganz begriffen.

Wichtig ist halt gerade zu Anfang dass die Blutwerte etwas häufiger kontrolliert werden um einfach zu wissen ob der aktuelle Weg richtig ist.
Dazu reichen m.M. beim nächstenmal durchaus Insulin und Glukose.
Die anderen Werte stehen ja im Zusammenhang.

LG Eddi und ganz feste :daum: dass es klappt.

PS Wenn das Heu nicht von ganz unterschiedlichen Wiesen kommt kannst Du den Fruktangehalt auch bestimmen lassen.

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

26.05.2011, 18:37

Vielen, vielen Dank ihr zwei! :)
Bea war heute zum ersten Mal mit einem Teil der HErde zusammen und das lässt sich alles sehr gut an. Die Wallache finden sie alle toll - was ich verstehen kann.

Werde morgen jetzt mal mit der Stoppuhr messen, wie lange sie braucht, um 500 g Heu aus einem Bottich zu fressen, und entsprechend bekommt sie per Computer die Gesamtfresszeit eingestellt und kann sich dann jede Stunde die entsprechende Menge abholen, dass sie nach einem Tag auf die Gesamtmenge kommt. Die Fresszeit ist natürlich viel kürzer als mit den Heunetzen, aber keins der Pferde in der Anlage macht beim Fressen einen gierigen gestressten Eindruck. Die wirken alle völlig relaxt. Auch das stimmt mich jetzt erst mal hoffnungsfroh.

Was meint ihr, wäre Ende Juni ein guter Zeitpunkt für den nächsten Test? Würde glaube ich aber schon bei Biocontrol bleiben. Ist es denn billiger, wenn ich nur die Glukose und Insulin-WErte anfordere oder ist das ein Paket?

Wie schnell kann sich denn so ein Quotient verändern? Ist man auf dem richtigen Weg, wenn er "nur" höher wird oder muss er nach einem entsprechenden Zeitabschnitt beträchtlich höher sein. Was wäre, wenn der Quotient höher wird, aber das Insulin weitersteigt? Oder ist das eher unwahrscheinlich?
Das Insulin liegt ja nun schon eher knapp über der Norm im Vergleich zu Werten im dreistelligen Bereich. Lässt das in irgendeiner Form eine positivere Einschätzung zu oder ist es völlig egal für den Grad der IR, ob das Insulin bei 14 oder bei 100 liegt?

Vielen Dank euch! :)
Sabine

Re: Quotient: 2,28! Was tun?

26.05.2011, 20:13

Als erstes: man sollte unbedingt bei demselben Labor bleiben
Als zweites das Prinzip der IR:
Bei einem fgesunden Organismus brauchst Du für ein Päckchen Futter ein päckchen Insulin als Beispiel.
Bei der IR benötogst Du auf Dauer immer mehr Insulin für denselben Stoffwechselvorgang und zuzätzlich dauert der Abbau länger.
Aus diesem Grund steigt der Insulinspiegel eventuell jeden Tag ein kleines bisschen mehr.

Also positive Einschätzung kann man nur sagen: das Management ist auf einem guten Weg.
Du wirst wohl leider damit Leben müssen dass Dein Pferd nie unbedarft Futter oder Weide darf, es entspricht dem Diabetiker Typ 2.

Man muss halt versuchen die Stoffwechsellage so optimal wie möglich zu gestalten.
Gut, es gibt tatsächlich stärker betroffene Pferde und andere die noch einiges mehr an Futter tolerieren.
Aber ganz ehrlich? IR ist IR, ein bisschen schwanger gibt es doch auch nicht. :weißnich:

LG Eddi
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