Hufrehe ECS EMS Borreliose

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BeitragVerfasst: 17.07.2013, 23:29 
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hallo,
nun bin auch ich als betroffene und nicht bloss für allgemeine recherche hier gelandet. ich hab heute für meinen 11-jährigen berber samir einen positiven ems-befund bekommen. kann mir jemand helfen, die werte etwas genauer zu interpretieren? der auszug aus dem befund ist unten angehängt. vielen dank vorab!

ein paar eckdaten: samir ist seit 2-3 jahren zu dick und kämpfte mit nicht näher diagnostizierbaren stoffwechselproblemen im frühjahr, eine akuter leichter reheschub war jetzt der auslöser für den ems-befund. samir lebt im offenstall mit ad-libitum-heufütterung in heunetzen, kein weidegang (ausser was er unterm zaun durch zupfen kann), kein kraftfutter. und trotzdem zu viel gehalt im heu und zu wenig bewegung. auslöser für die akute rehe war wohl, dass durch die heurigen witterungsverhältnisse etwas mehr vereinzeltes grünzeug auf der matschkoppel platz gefunden hat und die at jwährend meines urlaubs fehlte.

hier also die werte:

  
L
EQUINES METABOLISCHES SYNDROM (EMS)
Glukose: 74 mg/dl (55 - 95)
GGT: 14,0 U/l ( - 30,0)
Triglyceride: 34 mg/dl ( - 50)
Fructosamine: 260 µmol/l ( - 300)
Insulin: 48,1 µIU/ml > ( - 20,0)

KOMMENTAR HORMONE: RISQI ("reciprocal of the square root of insulin"): 0,14
MIRG ("modified insulin to glucose ratio"): 18,6

Werte < 0,32 für RISQUI und > 5,6 für MIRG sprechen bei einem
übergewichtigen Patienten (oder einem Patienten mit den oben beschriebenen
Fettdepots) für das Vorliegen eines Equinen Metabolischen Syndroms. Die beiden
Proxis können nur dann diagnostisch beurteilt werden, wenn Glukose nicht durch
Glykolyse abgebaut wurde (dh. aus NaF-Blut oder zentrifugiertem Serum/Plasma
bestimmt wurde).

Unabhängig von den Proxis ist ein Insulinwert >20 IU/ml ist laut ACVIM
Consensus-Studie (Frank et al., 2010) ein sehr deutlicher Hinweis auf ein EMS.


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BeitragVerfasst: 18.07.2013, 07:18 
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Hallo und ein Herzliches Willkommen bei uns.
Eine Insulinresistenz = Diabetes Typ 2 oder umgangssprachlich auch EMS genannt gilt als eindeutig diagnostiziert wenn der Insulinwert oberhalb der Norm liegt wie das bei euch der Fall ist.
Im amerikanischen Raum berechnet man den Quotienten aus Glukose und Insulin um die Insulinresistenz in Verbindung mit der aktuellen Fütterung einschätzen zu können.
Euer Quotient ist 1,54, das ist leiuder sehr schlecht (aber nicht hoffnungslos!), Werte ab 10 gelten zwar als gesunde Werte, ein gesundes Pferd hat einen Quotienten ab 20 unabhängig von der Fütterung.
Warum das so ist:
ein gesunder Organismus schickt zur aufgenommenen Nahrung das passende Päckchen Insulin.
Bei der IR wird einmal mehr Insulin gebraucht für die Verstoffwechselung und gleichzeitig langsamer abgebaut --> der Insulinspiegel steigt.
So sieht das bei euch aus.
Euer Ziel muss sein den Quotienten zu verbessern; ein schlechter Quotient sorgt dauerhaft für eine Schwächung der inneren Hufstrukturen.
Insgesamt ist allerdings der Insulinwert m.W. (noch) zu niedrig um alleiniger Reheauslöser zu sein außer wenn diese Werte schon sehr lange bestehen.

Nun zu euch: leider ist ganz klar das falsche Management verantwortlich, wobei ganz sicher nicht das etwas sprießende Grün auslösend ist.
Übergewicht ist ein Faktor und ein großes Risiko weil Übergewicht immer irgendwie mit einer IR verbunden ist UND Fettdepots eine eigene Hormonaktivität haben.
Heu ad. lib. ist inicht immer möglich so gut es auch gemeint ist.
Berber kommen nun mal aus einer sehr kargen Gegend und kommen somit mit extrem "schlechtem" Futter aus in Mengen die gesucht werden müssen. Angeboten wird Heu welches meistens von fetten Kuhwiesen/Leistungsgräsern kommt und somit aufgrund des Zuckergehaltes für Pferde eigentlich völlig ungeeignet ist.
Der Zuckerwert im Heu schwankt zwischen unter 8% bis hin zu über 16%.
Das nächste Problem ist dass IR-Pferde kein Sättigungsgefühl haben und immer weiter große Mengen ungeeignetes Futter (weil zu zuckerreich) aufnehmen.

Für EMS Pferde ist ausschließlich Heu mit einem Zuckergehalt <10% geeignet, besser unter 8%.
Das kann man durch Waschen erreichen.
Zum Abspecken muss die Menge abgewogen 1,5% vom Zielkörpergewicht sein.
Desweiteren muss sobald wie huftechnisch möglich tägliche Arbeit aufgenommen werden.
Der Stoffwechsel ist dahingehend gestört dass die aufgenommene Nahrung nicht mehr in vollem Umfang dem Körper zur Verfügung steht sondern stattdessen einfach in den Fettdepots abgelegt wird. Dieser Teufelskreis wird durch Arbeit unterbrochen.
Mit wenig und dem richtigen Futter werden diese Pferde plötzlich enorm leistungsbereit.

:weißnich: sorry, aber nur auf die Art und Weise kannst Du Dein Pferd dauerhaft gesund halten.


LG Eddi

PS Leberwert, Fruktosaminwert (Langzeitzuckerwert) und der Blutfettwert sind noch gut, dass ist ein positives Zeichen dass dort noch keine weiteren Baustellen entstanden sind.

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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BeitragVerfasst: 18.07.2013, 13:37 
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danke fürs willkommen und deine ersten ausführungen! die allgemeinen haltungsanforderungen hatte ich mir schon genau so interpretiert - wir sind leider in einer turbo-heu-gegend, bin nun auf er suche nach alternativen und werde mit dem heuwaschen anfangen. die alternative 5 ha sandwüste + drei getrocknete palmwedel, die er sich drauf suchen muss, bietet sich leider nicht, obwohl das wohl das ideal wäre...

danke auch für die angaben, wieviel zuckergehalt das heu haben darf, hatte ich bislang noch nicht gefunden. bin nun am überlegen, ob ich das heu (demnächst kommt ja leider das neue heu aus er heurigen ernte) testen lassen soll oder mich mit dem auswaschen und einer baldigen kontrolle der blutzucker/insulinwerte begnügen soll.
den schlechten quotienten hatte ich mir nach nächtlichen weiteren recherchen auch schon ausgerechnet. seufz. (übrigens an dieser stelle ein großes gratuliere und danke zu den tollen infos und der kompetenten hilfe auf eurer seite!).
gut zu wissen, dass die anderen werte noch ok sind.

wenn ich dich richtig versteh, muss ich mich vor ein paar grashalmen weniger fürchten als vor dem zucker im heu, korrekt?

schonendes schritt-bewegungsprogramm haben wir schon wieder aufgenommen. heute kommt der hufpfleger (huf-röntgenbilder vom TA sind für ihn da), danach weiss ich hoffentlich mehr, wie ich ihn bewegen darf. hab mir auch schon eure hufbearbeitungs-infos durchgesehen und werde mal kritisch beobachten und nachfragen, was gemacht wird.

vorerst mal herzlichen dank! brigid


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BeitragVerfasst: 18.07.2013, 14:01 
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brigid hat geschrieben:
....wenn ich dich richtig versteh, muss ich mich vor ein paar grashalmen weniger fürchten als vor dem zucker im heu, korrekt?........schonendes schritt-bewegungsprogramm haben wir schon wieder aufgenommen. heute kommt der hufpfleger (huf-röntgenbilder vom TA sind für ihn da), danach weiss ich hoffentlich mehr, wie ich ihn bewegen darf. hab mir auch schon eure hufbearbeitungs-infos durchgesehen und werde mal kritisch beobachten und nachfragen, was gemacht wird.

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:
Nein, leider musst du die Grashalme genauso fürchten wie zu zuckerreiches Heu, das hast du sicherlich von Eddi falsch verstanden. Der Auslöser wird es wegen der geringen Menge vermutlich nicht gewesen sein, sondern eben das Grundfutter woraus die Haupternährung stammt, dem Heu. Heulage hat den Vorteil das es schon etwas "abgespeckt" ist wegen des Sillierprozesses der Zucker verbraucht. Sie würde z.B. eine gute Alternative darstellen in Zeiten wo sich das Waschen partout nicht ermöglichen lässt. Grundsätzlich sollte aber die Menge entsprechend der Körperfülle IMMER abgewogen sein, egal um welches Futtermittel es sich handelt, es gehört in die Tagesrationsberechnung.

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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 18.07.2013, 14:16 
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Gibt es an der Vet.Wien noch eine Dr. Sonja Berger geb.Wlaschnitz?
Wenn ja versuche sie zu kontaktieren. Sie war an einer EMS-Forschergruppe beteiligt, hatte selbst ein EMS Pferd welchem sie aber leider nicht mehr helfen konnte damals. Da gab es noch viel weniger Wissen als heute.

Eine Heuanalyse lohnt wenn Du entsprechend eine große Menge hast bei vermutlich gehaltvollem Heu um zu wissen wieviel Zucker enthalten ist; dasselbe Heu gewaschen um zu wissen wieviel Du es verbessern konntest und oder was an Mineralstoffen ausgewaschen wurde.
Ganz lohnenswert ist es wenn man hofft ein zuckerarmes Heu zu haben um eventuell nicht waschen zu müssen.

Auch ein Paso gehört zu den für EMS prädisponierten Rassen....

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 18.07.2013, 21:57 
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Eddi hat geschrieben:
Gibt es an der Vet.Wien noch eine Dr. Sonja Berger geb.Wlaschnitz?
Wenn ja versuche sie zu kontaktieren. Sie war an einer EMS-Forschergruppe beteiligt, hatte selbst ein EMS Pferd welchem sie aber leider nicht mehr helfen konnte damals. Da gab es noch viel weniger Wissen als heute.

Eine Heuanalyse lohnt wenn Du entsprechend eine große Menge hast bei vermutlich gehaltvollem Heu um zu wissen wieviel Zucker enthalten ist; dasselbe Heu gewaschen um zu wissen wieviel Du es verbessern konntest und oder was an Mineralstoffen ausgewaschen wurde.
Ganz lohnenswert ist es wenn man hofft ein zuckerarmes Heu zu haben um eventuell nicht waschen zu müssen.

Auch ein Paso gehört zu den für EMS prädisponierten Rassen....

LG Eddi


hallo eddi,
ja, eine dr. sonja berger gibt es auf der uni noch... klinische interne medizin pferde, nehme mal an, dass ist diejenige, oder? hattest du mit der mal kontakt?
ich wollte bei der heuanalyse das alte heu (bisher verfüttert) und das demnächst kommende frische heu analysieren lassen, um zu wissen, ob eine mehrbelastung auf uns zukommt. danke für den hinweis aufs gewaschene, das ist natürlich wichtig und ich hätte nicht daran gedacht. welche mineralstoffe soll ich denn überprüfen lassen, die wollen nämlich ganz genau angaben, wsas sie alles untersuchen sollen.

der paso hat (leider) ganz andere probleme. stammt aus mangelernährungs-aufzucht, schlechter haltung und totaler übernutzung und war von anfang an eher mager, hat so wenig vitalität, dass gar kein futter mehr anschlägt (trotz TCM behandlung) - sicher auch wegen chronischer schmerzen in den fesselgelenken und im rücken. er ist aber so gut drauf und so lebenslustig....und wird es sicher deutlich zeigen, wenn er nimmer will. wär gut, wenn ich das übergewicht des einen und das untergewicht des anderen ausgleichen könnte. den übergewichtigen vollblüter (bewegungsmangel und ad lib heu) werde ich aber beim nächsten TA besuch mittesten lassen auf ems.

habt ihr erfahrungen mit fressbremse bei ems-pferden im offenstall mit ad lib heu? ich mag die dinger ja eher nicht und fürchte ausserdem, dass sie auch damit relativ rasch heraus haben, wie sie genügend heu kriegen. wär aber zumindest vorübergehend eine option, die es ihm ermöglichen würde, in der herde zu bleiben. rationsfütterung geht nur mit separat-stellen bzw. stallwechsel.

lg, brigid


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BeitragVerfasst: 18.07.2013, 22:01 
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eff-eins hat geschrieben:
brigid hat geschrieben:
....wenn ich dich richtig versteh, muss ich mich vor ein paar grashalmen weniger fürchten als vor dem zucker im heu, korrekt?........schonendes schritt-bewegungsprogramm haben wir schon wieder aufgenommen. heute kommt der hufpfleger (huf-röntgenbilder vom TA sind für ihn da), danach weiss ich hoffentlich mehr, wie ich ihn bewegen darf. hab mir auch schon eure hufbearbeitungs-infos durchgesehen und werde mal kritisch beobachten und nachfragen, was gemacht wird.

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:
Nein, leider musst du die Grashalme genauso fürchten wie zu zuckerreiches Heu, das hast du sicherlich von Eddi falsch verstanden. Der Auslöser wird es wegen der geringen Menge vermutlich nicht gewesen sein, sondern eben das Grundfutter woraus die Haupternährung stammt, dem Heu. Heulage hat den Vorteil das es schon etwas "abgespeckt" ist wegen des Sillierprozesses der Zucker verbraucht. Sie würde z.B. eine gute Alternative darstellen in Zeiten wo sich das Waschen partout nicht ermöglichen lässt. Grundsätzlich sollte aber die Menge entsprechend der Körperfülle IMMER abgewogen sein, egal um welches Futtermittel es sich handelt, es gehört in die Tagesrationsberechnung.


danke fürs willkommen! hätte mein pferdchen jetzt eh nicht gras fressen lassen :-). die ursache ist sicher jahrelang zuviel zuckerreiches heu, der akute auslöser ist aber auch das gras (samt bewegungsmangel jetzt grad in der letzten zeit) - so gering die menge im vergleich zu einem weidepferd auch sein mag. samir hatte ja auch in den letzten frühjahren immer wieder diffuse, vom TA nicht diagnostizierbare symptome. halt immer dann, wenn das gras unterm zaun durch spross.

danke für den tipp mit heulage, muss mich damit erst beschäftigen und nach bezugsquellen sehen, ist in unserer gegend eher nicht so üblich.

lg, brigid


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BeitragVerfasst: 10.08.2013, 19:10 
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hallo,

ich hab von samir grade neue blutwerte machen lassen - erstens weil wir seit einer woche neues heu füttern (müssen, altes ist nicht mehr zu kriegen) und zweitens, um zu überprüfen, wie die bisherige "therapie" anschlägt. er steht nun seit anfang juli (also rund 6 wochen) in einer box bzw. jetzt paddock-box mit täglich 9 - 9.5 kg heu (manchmal tw. stroh dabei, morgens meistens normal, abends gewässert) und sonst nichts, hufrehe-schub klang schnell ab, bewegungspensum derzeit bei ca. 45 minuten, davon ca. 10-15 minuten trab.

die werte vom 15. juli und jetzt vom 8.8.
glukose: 74 95
GGT 14 8,2
Triglyceride 34 30
Fructosamine 260 229
insulin 48,1 19
quotient: 1,58 5

das ist natürlich eine verbesserung (glukose und insulin liegen jetzt sogar beide grade noch innerhalb der "normwerte") ich hätte aber folgende fragen an euch dazu:
was ist eure meinung zu der entwicklung?
die höhere glukose führe ich aufs neue heu zurück, liege ich da richtig?
wie sind eigentlich die glukose/insulin-werte bei einem gesunden pferd? um auf einen quotienten über 20 zu kommen, müssten die insulinwerte ja auf grad mal 2-3 liegen (also z.b. glukose auf 70/insulin auf 3 ergibt einen quotienten von 23,33)...

danke für eure infos! und schönen abend/sonntag noch,
brigid


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BeitragVerfasst: 11.08.2013, 08:25 
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Schön dass sich die Werte unter der Diät gebessert haben, allerdings ist dies ja der Sinn und Zweck einer solchen.
Aufgrund des immer noch schlechten Quotienten musst Du Dich einfach damit abfinden dass Dein Pferd Diabetiker ist und lebenslange konsequente Diät braucht.

Der Quotient ist das Resultat der Insulinantwort auf das Nahrungsangebot.
Bei einer IR = Diabetes Typ 2 braucht der Organismus einmal MEHR Insulin um die vorhandene Glukose zu verstoffwechseln und GLEICHZEITIG einen längeren Zeitraum.

Aufgrund dieses Mechanismusses steigt dann der Insulinspiegel dauerhaft an bis die nächste Rehe da ist. Das ist die Insulinresistenz!

Der Glukosespiegel ist bis auf Ausnahmen immer im normalen Bereich bei gesund und krank weil dieser Spiegel vom Nahrungsangebot abhängt.

<<um nun die höhe des Insulins im Griff behalten zu können muss das Angebot durch die Diät (und die Arbeit) möglichst niedrig gehalten werden.

Ein gesunder Organismus schüttet dementsprechend eine kleine Menge hochwirksames Insulin aus welches schnell arbeitet und abgebaut ist.
In diesen Fällen ist der Quotient in den Bereichen von 20< aufwärts, selbst nach einer Hafermahlzeit ;)

Und das ist bei der IR gestört.

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 14.08.2013, 23:55 
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danke eddi,
und entschuldige meine späte antwort. hier ist grad einiges los! ich hab mich natürlich bereits mit der diagnose diabetes und auf lebenszeit bedarfsgerechte fütterung/bewegung eingestellt und war daher schon am überlegen, ob ich den stall wechseln muss. nun - unser vertrag wurde gekündigt und nun muss ich. schien anfangs nicht so schlimm, weil ich an einem pferdeprojekt (tierschutz + ausbildung) dran war, das unter hochdruck auf die gleise brachte und dachte, ich kann meine pferde dann dort auch gleich gut unterbringen und noch dazu alles vor der haustür.... und in buchstäblich letzter minute sprang der bauer ab und mir kam der standort abhanden. meine zeit im netz galt daher vorrangig der neuen standort-suche. sollte jemand hier im forum einen hof oder eine anlage im raum neulengbach in österreich kennen, bitte melden!
die unterscheidung IR vs. EMS verwirrt mich jetzt grad wieder - das werde ich dann in ruhe im forum nachlesen, weil du das sicher schon hundertmal erklärt hast. vielleicht liegts ja auch nur an der uhrzeit....
danke jedenfalls
brigid


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BeitragVerfasst: 13.02.2014, 10:52 
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einige monate später.... wollte ich euch über die positiven entwicklungen berichten, auch als ansporn für alle anderen betroffenen!

samir ist inzwischen (mit seinem herdenkumpel) in einen anderen offenstall übersiedelt, sie bekommen bedarfsgerecht heu (8,5kg heu und 1kg stroh pro pferd/tag, ungewaschen) aus heunetzen verteilt auf mehreren stellen, die über trails im auslauf zu erreichen sind. also mehr bewegung im alltag, ausserdem ca 5x die woche bewegung mit mir. er hat im herbst tüchtig abgenommen und ist derzeit sogar ein bissl zu dünn - vor einer (leichten)erhöhung der tagesration hab ich ein blutbild machen lassen. die ergebnisse freuen mich!

glukose 78
insulin 5,8
quotient: 13,45 :2daumenhoch:
(der quotient lag im letzten juli bei 1,58 im akuten leichten reheschub, ende august bei 5 und alle anderen werte im referenzbereich)

ich freu mich, dass die therapie aus bedarfsgerechter fütterung, richtiger haltung und ausreichend bewegung so schön funktioniert! natürlich wird sie beibehalten. ich bin bloss froh, dass wir ohne heu-wässern auskommen und vielleicht hab ich auch mal die perspektive, ihn wieder auf stroheinstreu stellen zu können. stroh verschmäht er eh ziemlich. (derzeit steht er auf grünkompost, was ich insgesamt zwar super finde, aber bei einem schimmel halt auch dauernde dunkelbraune schatten/flecken bedeutet).

danke für eure tollen infos bisland und nur mut allen betroffenen!
lg, brigid


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BeitragVerfasst: 13.02.2014, 11:11 
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brigid hat geschrieben:
einige monate später.... wollte ich euch über die positiven entwicklungen berichten, auch als ansporn für alle anderen betroffenen!
insulin 5,8
quotient: 13,45 :2daumenhoch:
(der quotient lag im letzten juli bei 1,58 im akuten leichten reheschub, ende august bei 5 und alle anderen werte im referenzbereich)
ich freu mich, dass die therapie aus bedarfsgerechter fütterung, richtiger haltung und ausreichend bewegung so schön funktioniert! natürlich wird sie beibehalten. ich bin bloss froh, dass wir ohne heu-wässern auskommen
danke für eure tollen infos bisland und nur mut allen betroffenen!
lg, brigid

Das ist fein das du anderen in einer ähnlichen Situation Mut zusprechen magst und sich bei euch die Lage zumindest etwas entspannt hat :2daumenhoch: gerade wenn man die vorangegangenen Werte ansieht. Der Insulinwert ist aber leider mit 5,8 immer noch ein wenig zu hoch, der Quotient mit 13,45 so eben aus der kompensierten IR heraus. Das heisst das bei ein klein wenig Lockerung der Diät, dem zustecken von "Guddis" oder weniger Arbeit die Stoffwechselsituation schnell erneut kippen kann. Das solltest du bitte unbedingt im Blick behalten und auch weiterhin regelmässig Blutwerte zum Überprüfen heranziehen.

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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 13.02.2014, 11:45 
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Ergänzend zu eff-eins denke ich dass die Stroheinstreu keine größeren Probleme verursachen dürfte.
Weiter so :2daumenhoch:
Eddi

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BeitragVerfasst: 13.02.2014, 14:56 
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hallo, eff-eins
klar! bessere werte heißt noch lange nicht geheilt. guttis sind sowieso verboten - lebenslänglich (ausser den paar krümeln heu-cobs, die er zum glück als leckerli akzeptiert). bin bloss froh, dass es jetzt mal so ist, wie es ist und ich ihm ein bisschen mehr heu geben darf (und dann wieder blutwerte kontrolliere), weil er ja jetzt eher zu dünn ist. grade im frühjahr muss ich bei seinem stoffwechsel sowieso wieder extra auf ihn aufpassen. vielleicht muss ich mein mut-zusprechen um den appell zu eisernern konsequenz ergänzen, an die ich mich auch weiterhin halten muss!

hallo, eddi,
danke für deine antwort und die hoffnung auf stroh-einstreu leben lassen:-)

lg, brigid


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BeitragVerfasst: 13.02.2014, 18:20 
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Moment!!!!
Bei IR-Pferde solltest Du in keinem Fall über die 2% Heu vom Idealgewicht gehen.
Ein Mehrbedarf an Energie sollte und muss dann aus anderen geeigneten Futtermitteln zugeführt werden.
Als Leckerlie besser geeignet sind Leinkuchen,Sojaschnetzel, eine Erdnuss z.B.


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