vanilla hat geschrieben:
Hallo, ich bin ratlos. Mein Pony hat seit ca zwei Jahren immer wiederkerende Reheschübe. Ich habe schon alles gemacht wie es hier viel empfohlen wird. Wir waren schon auf einem sehr guten weg (die Hufe entwickelten sich gut und wir gingen spazieren). Jetzt stand er wierder da. Diesmal sind vorne und hinten rechts warm und vorne hat er starke Schmerzen. Also alles wieder von vorn...
Habe Ihn auf ECS/EMS testen lassen und alles ist in bester Ordnung (aktuelles Blutbild). Wer kann mir helfen? Habt Ihr noch andere Erfahrungen woher solche Schübe immer wieder kommen können?
Haflinger 22Jahre, Offenstallhaltung mit einem Mini
Bitte wer was weiß, schreibt mir... Bin echt verweifelt....
Ach je, da ist aber viel verständliche Verzweifelung in deinem Beitrag, wollen mal sehen ob wir das etwas aufdröseln können.
Also, der Haflinger ist neben anderen Kollegen der Robustrassen Insulinresitenz-prädisponiert was ein besonderes Management im Bewegungs und Fütterungsbereich erfordert, dies muss in aller Regel dahingehend optimiert werden das bei regelmässiger Arbeit ein Gesamzuckergehalt unter mindestens 10 % in der Gesamtration erreicht werdeen muss um dauerhaft erhöhte Insulinwerte zu senken und das Pferd damit gesund zu erhalten. Das schliesst Weidegang i.d.Regel aus, zudem sollte das Heu welches abgewogen ist einstündig gewaschen verfüttert werden.
Welche Blutparameter sind denn mit welchen Werten getestet worden, wie war die Probenentnahme und dessen Verarbeitung (siehe bitte unter EMS/ECS Gesamtprofil im ABC meiner Signatur), solllte dies nicht entsprechend gehandhabt worden führt das bei Insulin und ACTH (beides hat nur eine ca. 4 minütige Halbwertzeit) zu falsch erniedrigten Werten und das Pferd wird vermeintlich gesund erklärt vom TA. Dies passiert leider auch bei der Interpretation des Insulinwertes als solches der als i.O. erklärt wird sollte er innerhalb der Referenz liegen, leider ist aber gerade DAS nicht der Fall.
Gibt es klinische Anzeichen die in die Kategorie eines mögl. ECS passt, nicht immer ist der ACTH Wert, ausser er ist deutlich hoch, ein Garant dafür das kein ECS vorliegt. Es gibt durchaus Pferde die trotz negativen ACTH und Dex. Test vom Prascend profitieren, das sollte immer im Hinterkopf behalten werden wenn sich wirklich keinerlei Ursache herausfinden lässt und Futterkomponenten ausscheiden.
Welches Schmerzmittel hat dein Pferd bekommen, Phenylbutazon , zwar hochwirksam, wird leider nicht von allen Pferden vertragen und kann sich Reheverstärkend oder sogar Auslösend auswirken. besser wären dann Finadyne oder Metacam was mit dem TA zu besprechen ist.
Welche Hufunterstützung hat er bekommen, ist diese nicht Rehefachgerecht in allen Punkten ausgeführt kann sie die Lage ebenso dramatisch verschlechtern.
Nun also zu der Bitte die ich an dich habe:Alle Futtermittel mit Gewichtsangabe auflisten, Weidezeit in Stunden, Heumenge auswiegen, Körper.-un d Hufbilder nach der ABC-Anleitung wenn möglich erstellen, alle bisher getesteten Blutwerte mit der Referenz dazu aufzulisten.
Ist denn jetzt ein Reheschub diagnostiziert worden, Hufgeschwüre die leider im Anschluss von Reheschübe häufiger vorkommen haben eine hochdramatische Lahmheit zu beklagen, ist das ausgeschlossen?