Helga hat geschrieben:....Müsste er nach drei Wochen nicht schmerzfrei sein ? Momentan trägt er Schuhe mit Geleinlagesohlen und läuft gut damit. Auch Wendungen sind kein Problem.
Ich führe ihn jetzt tägl in die Halle (zum Wälzen) und zum Putzplatz (sind nur ein paar Meter) , damit er mal aus seinem Paddock rauskommt.
Stimmt es, dass das Hufbein so lange absinkt/rotiert, wie der Huf warm und Pulsation vorhanden ist ? Würdet ihr - obwohl Insulin und Blutzucker wieder im Normbereich sind - trotzdem empfehlen, das Heu zu waschen oder bin ich mit der momentanen Fütterung auf einem gutem Weg ?
Das ist unterschiedlich wann das Rehelein wieder schmerzfrei ist, da gibt es keine vorgegebenen Zeiträume und die Schmerzanzeichen korrelieren auch nicht zwingend mit der Schwere des Schubes.
Es gibt ausserdem, genau wie bei uns Menschen, die "Jammerheinis" und die "Harten"......
Wir reden hier natürlich nicht von einer perforierten Sohle auf Grund eines Hufbein Durchbruches sondern ich meine jetzt ob z.B. 4 oder 8 Grad Rotation.
Wirklich nicht zu unterschätzen ist die rehegerechte Hufzubereitung und die Unterstützung die der Rehehuf sowohl in der Akut als auch in der chronischen Phase erfährt um keine pathologische Pulsation mehr zu haben (Pulsation hat das Pferd nun mal weil es zum Glück lebt, diese ist nur nicht immer so deutlich oder hart erfühlbar) und zur Schmerzfreiheit zu gelangen. Das ist neben Ursachenforschung und angepasster Fütterung um den Stoffwechsel zu entlasten (ich würde an deiner Stelle das Heu einstündig wässern) das A und O in der erfolgreichen Hufrehebehandlung.
Auch wenn der Weg nicht weit ist sollte ein Pferdchen unter Schmerzmittelgabe und Hufrehe außer seiner Eigenbewegung zu gar keiner weiteren Bewegung in irgendeiner Weise animiert werden. Auch wenn du es gut meinst ist das für das Sellchen sicher gut, für die Hufe aber leider kontraproduktiv.
Schuhe mit Geleinlage lassen mich aufhorchen, ist die Geleinlage im Hufbeinspitzenbereich Halbmondförmig ausgespart um keine Druck auf die Zehe auszuüben?
Das ist ganz wichtig!
Auch die Enge des Schuhs an sich kann sehr unangenehm sein und dem empfindlichen Zehenbereich Druck geben der zwingend ganz und gar zu vermeiden ist, darum sollte die Zehe immer frei schwebend und kurz sein. Das beides verhindert auch das schmerzhafte erneute Zerreissen des Hufbeinträgers bei jedem abfussen und gibt dem Huf die Chance wieder gesund in Anbindung herunter wachsen zu können.
Weder Pulsation noch Überwärmung sind Zeichen dafür das das Hufbein weiter rotieren oder absinken kann, das zeigt lediglich das da noch brandheisse akute Probleme vorliegen wie z.B. unpassende Hufzubereitung oder Unterstützung.
Das Hufbein kann leider zu jeder Zeit weiter absinken oder nachrotieren solange der Huf nicht einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen ist.
Stell dir ein Trampolin vor das ja Rahmen und Sprungfläche (Hornkapsel und Hufbein) mittels einer elastischen Federung verbindet (Hufbeinträger der Hufbein und Hornkapsel miteinander verbindet in der Sohlenansicht als weiße Linie zu sehen).
Was passiert wenn du auf das Trampolin springst nachdem jemand die verbindenden Federn zuvor weitgehend oder sogar alle entfernt hat? Richtig du rauscht ungebremst nach unten durch.
Genauso ist das bei der Hufrehe. Der Hufbeinträger ist durch das Rehegeschehen ge oder schlimmsten Falles sogar gänzlich zerstört und kann die inneren Strukturen nicht mehr in der Hornkapsel halten.
Mit jedem Schritt oder Druckbeaufschlagung besteht die Gefahr das das Hufbein seine Lage weiter oder wieder verändert.
Aus dem Grund ist es wichtig die Last weg von nicht tragfähigen Bereichen wie Tragrand und Zehe nach hinten durch rehegerechten Beschlag, Bekleb oder zunächst in der noch hochschmerzhaften Phase mittels
HUFPOLSTER zu verlagern.
Besonders geeignet ist hier der Reheduplo der all das was der Rehehuf braucht mitbringt.
Schau dir mal im ABC meiner Signatur unter
D die Fachinformation zum Duplo sowie die praktische Umsetzung als Video an, auch ans Herz legen kann ich dir
DIESE ANIMATION das das von mir zur Hufrehe Erklärte sehr anschaulich zeigt.
Ist der Huf durch passende Hufzubereitung und Unterstützung zu mindestens 2/3 gesund in Anbindung herunter gewachsen kann man wieder langsam mit gewohnter Arbeit und Bewegung beginnen.
Vorher sind Flieh und Scherkräfte, longieren, Sprünge und schnellere Gangarten oder wie jetzt im Winter huckelig gefrorene Sand Paddocks immer eine Gradwanderung für den Rehehuf und alles bisher Erreichte kann mit Pech im Nu zu Nichte gemacht werden weil der Hufbeinträger wieder zerreisst.