Zu steile Hänge sollte ihr wenn möglich nicht laufen weil die schräg auf den Huf einwirkende Last (Scherkräfte) solange der Hufbeinträger nicht absolut top ist schlimmsten Falles zu Lageveränderungen des Hufbeines kommen kann.
Es gibt Reheleins die bevor der Huf einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen war auf Grund von gefrorenem Paddock (also quasi Buckelpiste) und dem dadurch nicht gleichmäßig belasteten Huf Rückfälle erlitten haben. (
Magnesiumchlorid kann man dem entgegenwirken)
Meine Hermine hatte damals keinen temporären Hufschutz (nicht zuletzt weil TA und HS das offenbar nicht für erforderlich hielten, dies gar nicht zum Thema machten und ich auch noch Reheneuling war) und wurde während der Zeit als der Huf einmal in Anbindung herunter wachsen sollte über alle Böden Barhuf bewegt.
Es hatte aber nur eine geringe Rotation stattgefunden, der Hufbeinträger zeigte offensichtlich zumindest gar keine Schwächung und sie hatte ein ausgeprägtes Sohlengewölbe.
Für den Hufmechanismus ist Barhuf natürlich optimal. Ob das bei deinem Charlie auch so umsetzbar ist kann ich aus der Ferne nicht beurteilen, vielleicht sprichst du da auch mal mit deinem HS drüber oder versuchst es auf Geradeausstrecken die asphaltiert sind. Asphalt stellt im
Schritt einen durchaus komfortablen Untergrund für Reheleins dar weil der Huf plan auffußen kann.
Voraussetzung ist natürlich das der Huf eine entsprechende, Rehegerechte Zubereitung erfahren hat und die akute Rehe längst überstanden und man schon in der Aufbauphase ist. Dann sollte es gerade bei den Leichtgewichten eigentlich auch Barhuf klappen.
Bei schweren Pferdenrassen oder bei massiven Reheschäden sehe ich generell einen Rehebeschlag als am sinnvollsten an bis der Huf einmal gesund heruntergewachsen ist.
Du siehst, es gibt leider nichts das Allgemeingültigkeit hat. Der Rehehuf und dessen Belastung, wann, wieviel, und mit was ist und bleibt eine Gewissensfrage und Gratwanderung und sollte generell Fallabhängig am besten vor Ort und nach RöBis beurteilt werden.