Helga hat geschrieben:
......und Chromhefe; wobei er letztere schon seit längerem bekommt, da er ja EMS typische Fettpolster (Hals,Kruppe) hat.
Was ich nicht verstehe, ist das mit der genetischen Disposition. Heißt das, dass alle Ponys eigentlich potentiell EMS haben und bei zu stärkereicher Fütterung IR werden ? Oder sind sie quasi von Natur aus sowieso IR, und man kann das nur durch geeignete Fütterung/Bewegung in Schach halten ? Ich bin verwirrt !
Chromhefe hilft nur bei einem nachgewiesenen Chrommangel für den es aber im Vetbereich keine Referenzen und Langzeitstudien gibt, effektiv und bewährt haben sich angepasstes Futter und Bewegungsmanagement.
EMS und IR sind nicht dasselbe!
Ponys und überhaupt Robustrassen wie Isis und Haflinger aber auch Spanier sind genetisch bedingt zumindest IR veranlagt was gut so ist wenn man mal überlegt wo sie herkommen und wie dort das Nahrungsangebot ist.
Dieses ausgeklügelte Stoffwechselphänomen sichert ihnen nämlich in freier Wildbahn das Überleben in Kargheit.
Insbesondere Ponys sind keine Weiden sondern genau genommen Steppentiere die sich von Blattwerk, Moosen und Sträuchern ernähren und dabei viele viele Kilometer in langsamen Schritt zurücklegen.
Das heißt sie haben Dauerbewegung die wir mit reiten, spazieren gehen und longieren gar nicht ersetzen können.
Sie leben nun mal unter unserer Fürsorge nur selten in Kargheit, werden mitunter gut, mit unpassenden Futtermitteln und/oder oft zu reichlich gefüttert bei wenig moderater Bewegung und das eigentlich geniale Phänomen Insulinresistenz kippt dann ins Krankhafte.
Glukose und Insulinwerte, beides wissenschaftlich als Gewebeschädigend erkannt, steigen an und schwächen die inneren Hufstrukturen.
Von daher ist es schwerer ein Pony artgerecht zu ernähren als z.B. ein Warmblut denn sie sind stoffwechseltechnisch keine kleinen Pferde.
Ja, man kann also annehmen das alle Robusten IR sind und diese nur bei passendem Management nicht in Erscheinung tritt (das von dir genannte "in Schach halten") .
Nur die wenigsten Besitzer solcher Pferde lassen das per se testen, meistens ja erst dann wenn das Tier krank ist und z.B. eine Hufrehe entwickelt hat.
Die Robusten die lt. Blutwerten nicht IR sind sind eher selten anzutreffen und wenn werden deren Bedürfnisse entsprechend gut durch die Haltung, Bewegung und Fütterung befriedigt.
Auch kann der Organismus dieses Überangebot, das uns mitunter gar nicht so bewusst ist, eine gewisse Zeit lang kompensieren und das Erstaunen ist dann groß wenn das Pony nach jahrelang gleichbleibender Haltung und Fütterung plötzlich eine Hufrehe bekommt.
Alleine das Heu das zumeist aus stress wie tritt und witterungsresistenten mit Endophyten belasteten Gräsern wie z.B. dem Deutschen Weidelgras besteht ist also für die Genügsamen schon zu viel des Guten im Gesamtzuckergehalt der Ration die idealer Weise die 10% nicht überschreiten sollte.
Von daher ist deine Idee das Heu analysieren zu lassen eine gute Idee, bitte dann aber auch Fruktan mit beauftragen.
Weidenrinde, Heparin und Aspirin sind u.a. alles Antikoagulanzien und sollten darum nicht gleichzeitig gegeben werden.
PS.
eff-eins hat geschrieben:
PS:
Bist du sicher das der TA eine Glukose/ Insulin Infusion gegeben hat, das wäre bei einer Hufrehe ohne Blutwerte zu kennen nämlich mehr als fahrlässig?!
Ah okay, die Hyperlipämie war also bekannt, das erklärt dann Einiges.
Eine Glukose/ Insulin / Heparin Infusion ist zwar Standart bei einer Hyperlipämie aber die angestrebte Verringerung des Blutfettgehaltes durch Insulingaben hilft bei einer nachgewiesenen Insulinresistenz nicht.
Die bei einer IR unnatürliche Hemmung der Insulinaktivität führt ja gerade zu einer Mobilisierung der Fettdepots und somit leider auch nicht selten in Folge dessen zur Hyperlipämie.
Die Frage ist also was zuerst da war, Ei oder Henne
Gab es denn irgendetwas das die Hyperlipämie ausgelöst haben könnte, die berühmte Negativbilanz im Futter bei adipösen Tieren vielleicht weil z.B. das andere Pferd aus welchen Gründen auch immer das Meiste gefressen hat/ fressen konnte?
Du hast nicht gesagt welche Hufe von der vermeintlichen Hufrehe betroffen sind, die auf dem RöBi gesehene geringe Rotation kann ebenso gut genetisch bedingt oder der Hufzubereitung geschuldet sein.....Wer hat schon Huf Röntgenbilder aus gesunden Tagen, die Wenigsten.
Das eine Reaktion auf das Abdrücken mit der Zange erfolgte könnte doch auch Hinweis auf ein Hufgeschwür sein, vorausgesetzt es war nur an einem Huf.