PonyLola hat geschrieben:
Letztes Jahr war alles genauso, da passierte gar nichts und das ohne Fressbremse. Dieses Jahr habe ich mich wohl extrem reingesteigert…
Ich könnte mein Pferd allein reinstellen, dann macht sie aber Theater bis die Anderen kommen
Ich versuche es nun mit Bewegung. Habe mir einen Trainingsplan erstellt. Geplant sind 2x Intervalltraining (geritten, 60min.) und 2x lange Ausritte (ab 7km). Hatte schon begonnen, sehe leider keinen Effekt, aber vielleicht dauert das? Meine Pferde standen immer gut im Training, von daher schockiert mich das alles umso mehr.
Ich denke wirklich, das sind die Auswirkungen der Höfe davor, ohne die wäre sie heute gesund.
Ich dachte auch immer, dass Kammfett sei schrecklich viel. Die Tatsache, dass das gemessen wird, wenn der Kopf unten ist, und Ponies auch einen kurzen Hals haben können habe ich nicht bedacht. Ist der Kopf unten sind es schätzungsweise so drei Zentimeter.
........dort auch schon wieder gesagt, mein Pferd könnte doch jede zweite Nacht raus.
Du kannst das vergangene nicht mit diesem Jahr vergleichen, Stoffwechselsituationen können sich ändern genau wie ein Weidenaufwuchs oder Heukonserven alleine schon wetterbedingt variieren.
Es gibt hier Rehepferdbesitzer die auch Probleme im Alleinstellen sahen was sich aber nach anfänglichem Aufbegehren unter Angebot von Beschäftigung und slow feeding des Raufutters erstaunlich gut relativiert hat.
Hat sich ein Pferd ein Bein gebrochen hat es auch nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit und kann nicht mit der Herde auf das Grün und letztlich arrangiert sich der Vierbeiner.
Bei einer Hufreheprophylaxe die durch Stoffwechseleigenschaften genährt wird ist das nichts anderes, das Pferd ist quasi krank und dem muss Rechnung getragen werden.
Bewegung ist eine sehr wichtige Stellschraube ohne die ein gesunder Stoffwechsel schnell erkrankt. Insofern ist deine Maßnahme für moderate Bewegung zu sorgen absolut die Richtige
Bin ich aber Typ 2 Diabetiker (der IR beim Pferd nicht ganz unähnlich wenngleich beim Pferd die Glukose oft im physiologischem Bereich liegt und das Insulin, weil ebenso gewebeschädigend, das Problem ist) kann ich den Diabetes i.d.R. zwar günstig beeinflussen, manchmal auch relativieren wenn ich sportlich sehr aktiv bin aber ohne die passende Ernährung kann ich irgendwann nicht gegen an trainieren.
Und das ist der Punkt.
Weder das EMS noch die IR ist heilbar sondern nur durch passendes Gesamtmanagement händelbar.
Wenn dein Pferd früher Rassetypisch nicht passend gehalten wurde und darunter EMS und/oder IR zeigte würde sich beides unter passendem Management zu Gesund
werten wandeln, es bliebe aber prädisponiert bzw. krank.
Um beim Diabetes Vergleich zu bleiben:
Spritzt der Diabetiker Insulin um die zu hohe Blutglukose zu senken ist diese dadurch zwar im physiologischen Bereich aber nicht weil der Mensch gesund geworden ist sondern weil Maßnahmen (Insulin spritzen) getroffen wurden. Er bleibt also trotzdem Diabetiker!
Sobald man einem EMS/IR-ler zu wenig Bewegung bei zu reichlichem oder unpassendem Futter gewährt rutscht der Stoffwechsel sofort wieder ins Krankhafte.
Das Gleiche passiert anders herum genauso.
Hat man ein Rehelein mit EMS/IR und optimiert das Gesamtmanagement kann man den Stoffwechsel sogar innerhalb verhältnismäßig geringer Zeit wieder in geregelte Bahnen lenken.
Wenn sie also heute Probleme zeigt ist das ein aktuelles und kein altes Problem früherer Haltung.
Meine Hermine hatte damals einen Insulinwert von 150 unter der Hufrehe, heute liegt der bei 2,2
Füttere ich ein zu gehaltvolles Heu, gebe nur Minimengen an Luzerne oder lasse sie irgendwo ein paar Grashalme zupfen schwillt zusehends der Mähnenkamm an und die Blutwerte schießen hoch.
Daher meine Empfehlung des EMS/ECS Profils um zu WISSEN was im Stoffwechsel los ist und nicht nur zu mutmaßen.
Es gibt schneckenfette Pferde die Gesundwerte haben und Klapperdürre die hochgradig Insulinresistent sind.
Wissen, und dazu zählt auch die Kenntnis darüber wieviel Gesamtzucker das Raufutter hat, ist Macht und eröffnet einem die Chance sich präventiv gegen eine Hufrehe zur Wehr zu setzen.