Hi, wollte nur kurz über folgendes informieren:
Mein Isländer hat nach 1,5 beschwerdenfreien Jahren vor kurzem wieder einen Reheschub bekommen und das für mich völlig unvorhersehbar mitten im Winter, ohne Gras, ohne Zwischenfälle etc. Kommt aber wohl laut Klinik öfter vor, auch z.B. auf Grund des Zummmenhangs der Kälte und der geschädigten Gefäße des Rehepferdes. Dies kann der Grund sein, muss aber nicht, den genauen Auslöser kennen wir nicht. Er stand insgesamt eine Woche in der Klinik bei vollem Rehe-Programm.
Er bekam seit über 1,5 Jahren Metformin und es hat sich nun durch einen Test in der Klinik herausgestellt, dass er eine Resistenz gegen Metformin entwickelt hatte. Nach neuesten Studien ist er damit kein Einzelfall, Metformin führt bei Pferden wohl zu Resistenzen, wird also wirkungslos! Es wurde mir auch abgeraten, Metformin weiterzugeben, es gilt wohl nicht mehr als DER Hoffnungsträger zur Behandlung von EMS!
Es gibt momentan keine alternativen Medikamente für Pferde. Meine weitere Haltung des Ponys wird so aussehen, dass ich ihn auf allerstrengster Diät halten muss bei gleichzeitig maximaler Bewegung. Sein Körpergewicht soll auf 320 kg runter, momentan hat er noch 350 kg, von früher mal 400 kg ... Danach wird nicht mehr viel von ihm übrig sein ausser Knochen mit ein bisschen Fell drüber ...
Hilft aber alles nix, ist sein einziger Überlebensplan. Ist ganz schön schwierig für mich als berufstätiger Selbstversorger, die Haltung des Patienten ist eh sehr zeit- und arbeitsintensiv, so dass ich mich jetzt wahrscheinlich von unserem zweiten, kerngesunden Isländer trennen muss, um das überhaupt hinzukriegen.
Dann wollte ich noch den Hinweis der Tierklinik weitergeben, dass die empfohlene Menge vom Rehespezial-Futter, z.B. Equiguard,
nicht unterschritten werden sollten, ich hatte das nämlich auch drastisch gekürzt, die Fütterungsempfehlung liegt bei 100g pro 100 Kg/KG. Wichtig ist auch ein für Rehepferde geeignetes Mineralfutter, die Klinik empfiehlt z.B. Formular 4 feed und Double Concentrate von Farriers Formular, aber beide Produkte sind so sauteuer, das ich mich nach einem ganzen Nachmittag mit Produktvergleichen für die bezahlbaren Isibits entschieden habe. Von der Dosierung werde ich ihm 1-2 Stück mehr geben, dann komme ich in etwa auf die höheren Inhaltswerte der anderen Mineralfuttersorten.
Und das Fazit der ganzen Geschichte: Man muss immer, echt immer bei einem EMS-Pferd auf der Hut sein und die allerersten Anzeichen einer Rehe ernst nehmen, auch wenn theoretisch gar keine entstehen dürfte ... Und: die einzige Chance ist, das Bewegungszeitfenster des Pferdes maximal auszudehnen, soweit die Hufe eben mitmachen...
LG an alle EMS-Pferde und derern Pflegepersonal