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Vorweg:
Wurde nur ein Mineralstoffprofil und Glukose getestet? Wenn ja ist das zu wenig um ein EMS, IR oder ein ECS ausschließen bzw. diagnostiziert zu bekommen und es sollte dringend und zeitnah ein EMS/ECS Gesamtprofil (siehe im ABC meiner Signatur) beauftragt werden.
Auch wenn dein Pony noch jung ist so schützt es das vor Cushing nicht.
Meine beiden Shettys, Halbgeschwister sind beide bereits dreijährig positiv EMS; IR und ECS getestet worden, letzteres mit eindeutig hohem ACTH Wert von 925 und 3080.
Glukose als Einzelparameter, ohne das man diesen mit dem Insulin ins Verhältnis setzen kann (RISIQU, MIRG) ist durch äußere Einflüsse viel zu variabel als das ihm eine diagnostische Bedeutung zukommt.
IR-ler haben i.d.R. zu hohe INSULIN Werte, anders als beim humanen Diabetes wo die Blutglukose im Vordergrund steht.
Deshalb ist die auch nicht unbedingt miteinander zu vergleichen.
Auch unter nur Heu kann ein Shetty, den Robustrassen zugehörig und von daher genetisch IR prädisponiert, eine Hufrehe entwickeln. Die Heuertragswiesen gleichen heute eher Grasäckern die mit Deutschem Weidelgras ertragreicher und Stressresistenter eingesäät werden was schnell einen Gesamtzucker von 15 und mehr % zur Folge hat wobei max. 10 % von EMS/IR-lern toleriert wird.
Eine Lufa Analyse kann da für Aufklärung sorgen und man wäscht bei einem zu hohem Zuckergehalt die Rationen einstündig um bis zu 30% der unstr. Kohlenhydrate auszuwaschen und es dadurch geeigneter zu machen.
Zu deiner Eingangsfrage:
Von Einzelsupplementen sollte her abgesehen werden weil das eine oft um das andere konkurriert und man eher etwas verschlimmbessert als das es hilfreich ist.
eff-eins hat geschrieben:
Wenn man sich die
Interaktionen vermeintlicher Mangel die das Labor einem offenbart einmal ansieht versteht man vielleicht besser warum unbedingt nach dem Sinn einer Einzelsupplementierung gefragt werden sollte bevor etwas zugefüttert wird das die Situation vermutlich nicht besser sondern schlechter machen wird.
Ausserdem zu bedenken ist:Wie S.Brosig (
Quelle) auch an anderer Stelle mal sagte was ich treffender nicht ausdrücken könnte ist:
Das Blutbild stellt ja keine quantitative Analyse dar, in der alle Parameter vorhanden sein müssten. Es ist nur eine Stichprobe. Wenn man z.B. von 10000 möglichen Parametern 10 bestimmt und darin eine Abweichung findet, so bedeutet das nicht, dass mit Behebung dieses einen Fehlers das Blutbild wieder in Ordnung ist. Statistisch gesehen enthält das Blutbild nämlich dann eigentlich ungefähr 1000 Abweichungen, nur hat man diese eben nicht untersucht! 999 Parameter bleiben dann weiter daneben!Auch bei der Fütterung gilt das Gesetz des Minimums. Wir können nicht immer davon ausgehen, dass sich irgendwie schon alles ausgleicht.
Statt den schönen Versprechungen auf einzelnen Pferdefuttersäcken und Dosen zu erliegen oder die eigene Nase zur Kauf-Entscheidung heranzuziehen, kommen wir ums Rechnen und ums Überlegen nicht wirklich herum......
weiterlesen....Zu einigen häufig diagnostizierten Mineralstoff- und Spurenelement-Interaktionen :Die
Zinkaufnahme wird durch
Aminosäuren gesteigert,
verringert aber durch Kupfer, Kalzium, Eisen,
Mangan, Selen, Kadmium.
Selenaufnahme wird ebenfalls durch
Aminosäuren gesteigert aber
verringert durch Kupfer, Kadmium, Quecksilber, Schwefel, Blei,
Zink.Durch
Mangansupplementierung wiederum
wird Eisen, Chrom und eben
Zink verringert.Wertvolle Aminosäuren werden z.B. durch das Zufüttern von
BIERHEFE aufgenommen, während gerade käuflich zu erwerbende Kombipräparate wie z.B. das allseits beliebte Zink/Selen Gemisch sich im Prinzip gegeneinander nicht nur stört sondern vermutlich sogar aufhebt.
Einem "Selenmangel", so es denn einer ist weil sich der Referenzwert je nach Labor deutlich unterscheidet wodurch in einem Labor ein Mangel in einem Anderen aber ein Zuviel attestiert wird, hingegen kann häufig sinnvoll durch das Zufüttern von Vitamin E begegenet werden. Und zu beachten gilt das Selen wie auch z.B.Vitamin D in höherer Dosierung toxisch ist!!
QUELLE …...Gefahren der Überversorgung bei Spurenelementen sind abhängig von ihrer Aufnahme:
Anorganisch gebundene Spurenelemente werden im Dünndarm zuerst in ihre ionisierte Form überführt, bevor sie anschließend über 2 unterschiedliche Wege resorbiert werden. Kupfer, Eisen, Mangan und Zink unterliegen einem aktiven Transportmechanismus (Komplexbildner).
Durch diesen Regulationsmechanismus wird mit steigender Zufuhr die Aufnahme in den Körper verringert. Damit wird einer überhöhten Aufnahme entgegengesteuert und so bei Überversorgung das Risiko von Vergiftungen verringert.
Bei Selen und Jod erfolgt die Aufnahme durch Diffusionsprozesse. Dies bedeutet, dass die Aufnahme in den Körper weitgehend nicht reguliert wird und damit mit steigender Zufuhr das Risiko einer Überversorgung bzw. einer Intoxikation steigen kann.QUELLE[/quote]
Ein ausgewogenes Mineralfutter, hier eignen sich Allergo Vital, Rehevital und wenn es ohne Eisen sein soll das MeboSyn reicht in der Regel aus alles wieder ins Lot zu bekommen.
Eisen ist häufig im Überschuss durch z.B. Erdanhaftung und nährt eine IR, von daher macht es Sinn unter einer Hufrehe auf jegliche Gabe von Eisenzufuhr vorerst zu verzichten.
Unmel. Rübenschnitzel eignen sich als Basis für die Mineralgabe, ebenso Timothehhäksel, Grünhaferhäksel, oder im Gesamtzucker geringe Heucobs (z.B. Semhof)
Bitte keine Luzerneprodukte, auch keine kleinen Mengen als Mineralfutterbasis an Insulinresistente Shettys verfüttern! Sie verursacht Insulin und Glukosepeaks die es zu vermeiden gilt weil diese die IR quasi am laufen halten!