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 Betreff des Beitrags: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 26.04.2012, 13:10 
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Moin,

Ich bin neu hier weil ich überlege ein "Rehe-Pony" zu übernehmen. Es handelt sich um einen 16 jährigen Welsh-Mix Wallach.
Der arme ist leider ziemlich abgemagert und hat auch ordentlich Muskulatur abgebaut. Das Pony hatte wohl vor Jahren recht heftige Reheschübe meistens von Gras (selbst ne halbe Stunde mit Fressbremse hat nicht funktioniert, deshalb absolutes Grasverbot), einmal beim Ausbüchsen von einer großen Portion Hafer und einmal als der Bauer einfach Silage verfüttert hat.

Sollte ich das Pony übernehmen werde ich natürlich unseren Tierarzt dazu holen. Aber als Entscheidungshilfe hätte ich gern schon mal euren Rat.
Ich hab bis jetzt nur Erfahrungen mit zu dicken Rehe-Ponys oder zu dünnen ohne Rehe, die man aber durch mehr Heu, Kraftfutter und Weide recht schnell wieder dicker bekommt und bin deshalb etwas überfragt.
Meine anderen Ponys bekommen Heu und Stroh nach Bedarf, meistens haben sie aber Heu satt. Dazu einmal am Tag Hafer, Luzerne und Mineralfutter (Marstall Force)-
Momentan muss das Pony sich zwei mal am Tag die Heulage erkämpfen die ihm die beiden großen Stallkumpanen zu gestehen. Im Winter hat er wohl noch Heucobs dazu bekommen.
Kann er wenn er zu uns kommt dann von einem auf den anderen Tag einfach Heu satt bekommen? Darf er unser Mineralfutter mit einer Schippe Luzernecobs? Sollte er das vertragen (ist ja sehr viel mehr als er jetzt bekommt) und immer noch nicht zunehmen was Fütter ich dann? Mehr Luzernecobs, Heucobs, Rüschnis (unmelassiert)? Muss ich das langsamer als bei anderen anfüttern? Wegen dem Muskelabbau: er braucht ja zum wieder aufbauen Eiweiß/Aminosäuren unsere Tragende Stute mit Fohlen bei Fuß bekommt deshalb momentan Sojaschrot, das ist ja aber wahrscheinlich bei einem Rehe-Pony nicht so geeignet oder?
Blutbild und Zähne werden eh gemacht müssen, aber bevor ich mich entscheide möchte ich gern mögliche Futterkosten errechnen, schließlich handelt es sich dabei nicht um mein Pony und ich wüsste halt gern genau auf was ich mich da einlasse.

LG Nevermind


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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 26.04.2012, 13:30 
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Beiträge: 1505
Hallo nevermind :hallo:
Die gute Nachricht zuerst: ein Rehepony verursacht im Allgemeinen eher unterdurchschnittliche Futterkosten.
Die schlechte Nachricht: niemand wird Dir mit Sicherheit beantworten können ob das Pony die bei Dir übliche Fütterung verträgt. Wichtig wäre zu wissen welche Ursache die Reheschübe hatten. Gesunde Pferde reagieren ja nicht gleich auf jede Futteränderung mit einem Reheschub, es kann sein das das Pony so empfindlich reagiert weil seine Darmflora gestört ist und das es dadurch nach jeder stärkeren Anflutung von ungewohnten Nährstoffen zum grossen Bakteriensterben kommt. Dann kann es sein das Heu satt das Problem behebt oder zumindest mäßigt. Es kann aber auch sein das das Pony eine Stoffwechselerkrankung wie Cushing und/oder eine Insulinresistenz hat. Dann wären Medikamente nötig und/oder eine mehr oder wenig strenge Diät bei der es, beim dünnen Pony, nicht auf die Kalorienmenge, sondern auf den Gesamtzucker/Gesamtstärkegehalt des Grundfutters ankommt. Inwieweit das Pony dann Heu satt verträgt hängt dabei davon ab wie Zuckerreich Dein Heu ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 26.04.2012, 13:33 
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puh, dann ersteinmal ein Herzliches willkommen bei uns.

Da häufig eine Insulinresistenz eigenständig oder als Symptom vom ECS für Hufreheschübe ursächlich sind rate ich zu dem EMS/ACTH-Profil.
aber Vorsicht: für vernünftige Ergebnisse muss Einiges beachtet werden!

Nach diesem Ergebnis richtet sich das kommende Management.

Möglich ist: 1.Pony ist gesund, dann hat man mit einer angepassten Fütterungkeine Probleme
2. das Pony hat ECS, das muss behandelt werden und kostet je nach Dosishöhe ca mind.1,- pro Tag.
da schlechte Futterverwerung ein Symptom vom ECS ist relativieren sic dann dieFutterkosten
3. das Pony ist IR, das entspricht dem humanen Dabetes - da hilft nur Diät
4. auch möglich ist eine Abmagerung und schlechte Futterverwertung durch Würmer

Sicher gibt es weitere Möglichkeiten,diesesindwohl die häufigsten und sollten unbedingt abgeklärt werden.

Füttern kannst Du problemlos Futtermittel mit niedrigem GI, d.h. ohne Zucker und getreidestärkefrei. Luzerne ist bei einer IR mit Vorsicht zu genießen weil manche Pferde mit gestörtem Glukosestoffwechsel aus unbekannten Grund diese nicht vertragen.

Unmelassierte Rübenschnitzel sind völlig unbedenklich,Leinsamen frisch geschrotet sind eine gute Energiequelle,und auch Sojaschrot ist im normalen Rahmen mögllich.
Eiweiß ist kein Reheauslöser, trotzalledem ist eine Eiweißüberfütterung schädlich.
Als guter Aminosäurelieferant ist die Bierhefe ohne Biertreber bewährt.

Heucobs haben sich so nicht bewährt. Heucobs sind Heu mit unbestimmtem Zuckergehalt und bringen so keinen Vorteil gegenüber Heu.
Mit dem heu satt ist das so eine Sache. Ist der Glukosestoffwechsel gestört, d.h.ist das Pony IR, kann sogar der Zucker aus dem heu zuviel sein und für den nächsten Reheschub sorgen.

Für Marstall force gilt das gleiche: bei einem IR-Pferd muss man leider alles was möglich ist an Getreidestärke und Zucker einsparen.

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 26.04.2012, 14:25 
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Registriert: 26.04.2012, 11:32
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Hallo,

danke schon mal für eure Antworten.

Was würde ein EMS/ACTH-Profil kosten und worauf ist dabei zu achten?
Mindestens 1€ am Tag bei ECS und höchstens?

Sojaschrot beruhigt mich schon mal weil ich damit beim Muskelaufbau gute Erfahrungen gemacht habe. Leinsamen fütter ich als Pellets im Fellwechsel zu, gehen die auch? Was für eine Menge könnte das Pony an Leinsamenschrot/Pellets bekommen?

Sollte sich IR bestätigen, welches Mineralfutter käme dann in Frage?

Rüschnis scheinen ja dann am geeignetsten um Mineralfutter zu geben und wieder an Masse zu zulegen, habt ihr da eine Empfehlung? Kann man da was untermischen um es Schmackhafter zu machen, falls das Pony mäckelig ist?

Zum Thema Darmflora: Ist eine Brottrunk Kur möglich oder ist das beim Rehe-Pony wieder nicht gut?

Hab das Gefühl Rehe und zu dünn ist eine verdammt blöde Kombi. Frag mich auch wie sich das Training des Ponys am sinnvollsten gestallten lässt, da ich ja Belastungsrehe nicht ausschließen kann. In seinem Momentanen Zustand reicht es glaub ich aus ihn erst mal hier zu haben (zwischen Heuraufe und Wasserstelle sind 100m Weg), da unsere Jungspunde eigentlich immer für Bewegung sorgen. Wenn er dann ein bisschen zugenommen hat würde ich langsam mit Bodenarbeit und Schrittrunden anfangen, sollte ich da noch Vorsichtiger sein als bei anderen untrainierten Ponys?


LG Nevermind


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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 26.04.2012, 14:44 
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Beiträge: 3085
Wohnort: Leer im sonnigen Ostfriesland
Hallo und herzlich willkommen :hallo:

Sind ie Leinsamen in Pellets evt. Leinkuchen?
Meine Pferde bekommen jeweils 30 g gelben geschroteten Leinsamen pro Tag.

Als Mifu in Frage kommt das Atcom Allegro Vital (nicht das Rehe Vital) oder das Formular 4 Feet.
Oder aber auch das Masterhorse Basis light mit Abstrichen, da es Biertreber enthält.

Bei Atcom kann man sehr schnell und unkompliziert Futterproben bekommen. Falls Du Dich entscheidest das Mifu zu nehmen, würd ich Dir raten das in Anspruch zu nehmen. Bei mir wollte von dem Mifu keiner etwas wissen und es wäre doch zu schaden, wenn man dann auf dem Eimer sitzen bleibt.

Wenn es um die Bewegung geht, hängt sehr viel davon ab wie stabil die Hufe sind. Wie lang ist der letzte Schub her und wie war die Hufbearbeitung. Kannst Du dazu etwas sagen? Oder vielleicht sogar Bilder einstellen?

Viele Grüße

Sandra

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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 26.04.2012, 16:04 
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Beiträge: 5610
Herzlich Willkommen bei uns :hallo:

Je nachdem wie "krank" (IR/ECS) das Pferd ist solltest du eine Heuanalyse machen lassen und dazu ein passendes Mineralfutter füttern. Die handelsüblichen Mineralfutter "passen" oft nicht zum Heu und das kann dann auch kontraproduktiv sein, besonders, wenn da Pferd sowieso schon krank ist.

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Liebe Grüße Tina


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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 26.04.2012, 16:48 
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Mindestens 1€ am Tag bei ECS und höchstens?
Wie schwer ist das Pony im Idealfall?
Hier ist das Testverfahren beschrieben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 26.04.2012, 21:41 
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Was er wiegen sollte kann ich schwer einschätzen. Ich habe Fotos von vor 3 Jahren da stand er gut im Futter und im Training und dann hab ich ihn gestern gesehen. Grob geschätzt fehlt ihm 1/3 an Masse, ist wirklich nicht mehr weit entfernt von einem Gerippe. Rippen, Wirbelsäule, Schulter- und Hüftknochen sind zu sehen und die Muskulatur der Hinterhand ist sehr eingefallen.
So wie ich das einschätze könnte der kleinste Infekt für ihn bedrohlich werden...


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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 27.04.2012, 06:39 
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wie groß ist das Pönnchen denn.
Mal zum Vergleich:mein Shettyhat 0,5mg bekommen, mein Püppe bekommt z.Zt. 0,75mg,
einige der Hafis der Noweger bekommen auch 1,5mg.
1mg Tablette kostet ca 1,40 über UK.

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 27.04.2012, 07:41 
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Registriert: 26.04.2012, 11:32
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Die Pellets sind von Allkraft, vorher hatte ich Granulat das wurde aber nicht von allen gefressen.

Wann der letzte Reheschub war, weiß ich gar nicht genau muss ich nochmal erfragen, ist wohl aber mehr als 2 Jahre her.

Er ist 125cm groß.
Die Besi ist in Australien und hatte ihn an eine Familie gegeben, von der sie dachte er hätte es dort gut. Zum Glück muss diese Familie umziehen und hat deshalb der Besi gesagt sie müsse jemand anderen für das Pony finden. Jetzt nach 1 1/2 Jahren hat ihre Schwester den Lütten das erste mal wieder gesehen (vorher passte es angeblich nicht) und war entsetzt. Ich war auch entgeistert und wusste gar nicht genau wie ich der Besi sagen soll in was für einem Zustand das Pony ist. Abgemagert und mit Handflächengroßen Druckstellen in der Sattellage (die auf Fotos von seiner dortigen Ankunft noch nicht da waren). Mir tun Besi und Pony einfach wahnsinnig leid. Außerdem ist er ein super braves Kinderpony (hab 3 Kinder) und würde gut zu unserer Truppe passen. Nichts desto trotz mach ich mir natürlich Gedanken. Es ist eine enorme Verantwortung ein krankes Tier zu versorgen und so bescheuert es klingt sie wiegt schwerer wenn es das Pony von jemand fremden ist...
Hinzu kommt dass ich einmal ein Minishetty aus schlechter Haltung für nen Appel und nen Ei gegkauft habe in das ich erst mal 800€ stecken musste um ihn einigermaßen aufzubauen. Selbst heute 2 Jahre später ist er unser Sorgenkandidat und sehr anfällig. Das Risiko mir jetzt ein fremdes Pony her zu holen und unglaubliche Mengen darein zu investieren ist halt auch noch dabei. Es ist zwar eigentlich geplant ihn eines Tages zu kaufen, aber erst wenn die Besi wieder hier ist und uns besucht hat. Nur kenn ich die Besi auch nur über Inet und Telefon, es könnte ja auch sein dass sie ihn sich dann einfach wiederholt...

Naja am Sonntag kommt jetzt erst mal ihre Schwester sich uns und unseren Stall anschauen und hält dann Rücksprache mit ihrer Schwester. Kann ja auch sein dass wir oder der Stall ihr nicht gefallen, dann hab ich mir ganz umsonst solche Gedanken gemacht...


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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 27.04.2012, 08:43 
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Da kannst du von ca. 1,- täglich ausgehen wenn es so sein sollte.
Was halt wie gesagt wichtig ist, ist die Stoffwechsellage im Vorfeld abzuchecken, also obeine IR oder ECS ursächlich sind, oder auch z.B. Vergiftung..
Der schwerste und teuerste Weg ist häufig der zu einer vernünftigen Diagnose zu kommen.
Dafür sollte dann eigentlich der Besitzer aufkommen.
das spätere Management und die Futterkosten sind das geringste dabei.
Je nach Hufsituation geht auch das im Verhältniszueinem gesundenPony u.U. vermehrt ins Geld.

das würde ich an Deiner Stelle mit der Schwester abklären.
:daum: Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 27.04.2012, 11:19 
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Ja das sollte ich auf jeden Fall vorher abklären.
Die Hufsituation scheint soweit in Ordnung, Pony läuft Lahmfrei ohne Eisen...

Aber generell haltet ihr alle diese EMS/ACTH-Profil für wichtig um entsprechend ungefährlich auffüttern zu können, oder?

Die Besi hat halt die Hoffnung (ich natürlich auch) dass er nur so abgemagert ist weil die beiden großen Pferde ihm alles weg gefressen haben und er durch ausreichend Heu schnell wieder zulegt. Aber auch da ist halt meine Sorge ihn von 2 mal täglichem Heulagekampf auf Heu satt umzustellen. Einerseits natürlich so langsam dass er es verträgt, aber auch wieder dringend und zügig weil ihm bei dem jetzigen Gewicht ein Infekt echt in bedrohliche Zustände bringen könnte...

Dieser Gedanke an einen Infekt macht mir eh aus verschiedenen Gründen Bauchschmerzen. Er hatte wohl vor Jahren mal Husten der Behandelt wurde aber gelegentlich Hustet er wohl am Anfang von Bewegung (auch als ich da war) laut TA aber nicht schlimm... Jetzt hat mir das Mädel gesagt bei ihnen (jetzige Familie) hatte er auch einmal Husten und hustet auch relativ häufig am Anfang der Bewegung 1-2 mal und dann wäre gut...
Dann eben die Tatsache das ein Abgemagertes Pferd a) Infekt anfälliger ist und b) eben der Infekt (erst recht wenn er bspw. bei Fieber Futter verweigern sollte) auch schlechter weggesteckt wird...
Dann ist die Herpes-Panik inzwischen auch bei mir angekommen, der Betreffende Stahl in Seevetal-Ohlendorf ist zwar 70 Km von uns entfernt und gute 100 von dem Pony aber die Sorge ist trotzdem da. An den Gerüchten von Fällen hier in Schleswig-Holstein scheint zwar nichts dran zu sein aber meine Stute trägt vermutlich. Der Vater ist mein Anfang des Jahres über alles geliebter Hengst. Die Vorstellung seine Tochter und das vermutlich im Bauch der Stute lebenden Fohlen einer Gefahr auszusetzen macht mich krank. Ich muss dazu sagen ich halte nichts von der Herpesimpfung und da meine Ponys unter sich leben ist mein Bestand nicht gegen Herpes geimpft ebenso wenig wie das fremde Pony. Ich hab grade mit mehreren Tierkliniken in Schleswig-Holstein gesprochen, es sagten zwar alle in SH gäbe es noch keine Verdachtsfälle aber mir wurde von einer trotzdem geraten das neue Pony erst mal gesondert zu halten... Das ich mir jetzt diese Gedanken mache ist wahrscheinlich übertrieben aber es geht mir halt nach wie vor sehr nah. Der Hengst ist ja erst im Februar verstorben und ich hänge jetzt umso mehr an seiner Tochter und sollte da noch ein Fohlen unterwegs sein ist es das letzte was mir von ihm bleibt...

Der Grund warum ich mich überhaupt auf das Gesuch der Besi gemeldet habe war folgender:
Es wurde jemand gesucht der einem Rehepony einen sichern Platz ohne Gras zusichern kann. Diese Pony ist 100% Straßensicher, geritten und gefahren, absolut Kindertauglich und die Ruhe selbst. So war mein Hengst auch und er fehlt nicht nur mir sondern eben auch als Ruhepol in der Herde und als sicheres Reitpony für die Kinder... Die Besi wusste als sie die Anzeige aufgab ja noch gar nicht das ihr Pony in diesem schlechten Zustand ist. Leider haben weder ich noch die Schwester Fotos gemacht, allerdings wollen wir auch ein wenig verhindern das die Besi sich noch verrückter macht und insofern wären Fotos wahrscheinlich auch nicht so gut... Sie sitzt eh schon in Australien und überlegt herzukommen, aber das würde ihr Visa gefährden und damit evt. sogar die letzten 1 1/2 Jahre der Ausbildung dort...
Trotzdem nervt es mich gerade wahnsinnig mir Sorgen um ein fremdes Pony zu machen von dem ich gar nicht weiß ob die Schwester es überhaupt zu uns geben würde und ich mir zeitgleich bei dem Gedanken wir könnten ihn haben auch schon wieder Sorgen um die eigenen Ponys mache...
Wenn alles gut ginge käme er hier hin, würde zunehmen gesund sein und alle wären happy, aber da ist eben dieses blöde "WENN"...

Ich weiß das war jetzt weit ausgeholt aber ich brauche grade mal neutralen Rat bei der Entscheidung. Die Herpes Panik ist erst heute richtig zu mir durchgedrungen (vorher dachte ich immer meine Ponys sind ja sicher) un bis auf kurz am Telefon mit meinem Mann und den Tierkliniken hab ich noch nicht darüber gesprochen und weiß das gerade noch nicht einzuordnen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 27.04.2012, 12:43 
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Wohnort: Bünde
Zu Herpes:
Wenn Du weißt wo das Pny herkommt und ob es Kontaktzu fremden Pferden hatte kannst du das Risiko beurteilen.
Wobei sich da die Fachwelt ja auch nicht einig ist:
sie spricht von einer hohen Ziffer von Virusträgern (90%)
Und es wird auch davon gesprochen dass eine Impfung nichtdas erkrankungsrisiko mindert sondern die Asscheidungsmenge an Viren.
Stuten werden gegen den Virusabort geimpft, der gehört glaube ich auch in diesen Virenkreis hinein.

Gruß Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 27.04.2012, 13:10 
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Registriert: 26.04.2012, 11:32
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Eben das latente tragen macht mir halt Sorgen. Die Virusabortimpfung ist die Herpesimpfung von der ich wie gesagt nicht viel halte. Ich hätte mich Schwanger auch nicht impfen lassen und soll das mit meiner Stute machen... Helfen kann es auch nur wenn der gesamte Bestand geimpft ist.

Ich glaube mein Hauptproblem ist das mein Hengst vor seinem Tod auch so abgemagert ist (allerdings trotz hoher Futtermengen) und ich als ich dieses Pony gesehen habe sofort an ihn denken musste. Vielleicht beurteile ich seinen Zustand sogar kritischer als er ist. Aber als mein Pony so dünn wurde (was ein langsamer Prozess war) gings dann auf einmal dramatisch schnell. Bis dahin waren keine Ursachen zu finden (Zähne, Blutbild) und dann plötzlich Fieber, Futterverweigerung, Infusionen und hoffen und bangen, innerhalb von 2 Wochen war es dann auch vorbei.

Bis zum 2. Fiebertag hätte man nicht im Ansatz geglaubt er könne jetzt sterben. Das Abmagern war natürlich gruselig und wir haben echt alles versucht, aber er war abgesehen vom "dünn sein" nicht krank. Also er war wie immer und wir haben lange Zeit geglaubt wenn wir nur endlich die Ursache finden würde alles wieder gut...

Jetzt frag ich mich ist es einfach nur logisch dass mich dieses Pony in Panik versetzt oder vielleicht doch ein Wink des Schicksals? :haukopf: Es nervt mich grade einfach tierisch mir so ne Platte um ein fremdes Pony zu machen von dem ich ja erst am Sonntag erfahre ob er überhaupt zu uns kommen dürfte... :haukopf:


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 Betreff des Beitrags: Re: Viel zu dünnes Pony
BeitragVerfasst: 27.04.2012, 13:51 
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Beiträge: 11660
:2daumenhoch:

Ich finde die Gedanken die du dir vorab machst für jeden verantwortungsvollen Tierbesitzer selbstverständlich. Manchmal fällt eine Entscheidung doch ganz plötzlich, und da ist es gut VORHER alles mit Bedacht betrachtet zu haben. Es gibt einfach zu viele aus Mitleid übernommene Tiere denen man später doch nicht gerecht werden kann, aus welchen Gründen auch immer. Und gerade für einen kranken Organismus ist es als " Wanderpokal" sicher schnell mal dem Tode näher als dem Leben. Überleben hat als Grundvoraussetzung IMMER Überlegen!
Ich finde du bist auf dem richtigen Weg. Vielleicht kannst du dem Mäuschen, solltest du es nicht übernehmen, so eine Art Patenschaft angedeihen lassen. So hast du das Pferd und dessen Gesundheitszustand im Blick, und kannst mit deinem hintergründigen Einfluss ein wenig zur Verbesserung der derzeiten Haltung/ Futtermanagements beitragen ?
Ich habe selber gerade ein Sorgenpferd im Kopf das ich nicht loslassen kann, es fühlt sich nicht gut an.....

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LG Kathi
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