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Sojaschrot / Sojaextrationsschrot

18.05.2013, 21:28

Ich wollte mal fragen wo die Vor- und Nachteile von Sojaschrot und Sojaextrationsschrot liegen?
Und wo bekommt man qualitativ hochwertiges Soja her?

Eine Stallkollegin hat mir einen ganzen Eimer voll mit Sojaschrot aus ihrem Landhandel zum Aufbau für mein Pferd gegeben. Das ist aber mit Sicherheit kein reines Soja, da sind Getreide-Körner, vereinzelt irgendwelche Pellets und sonst was undefinierbares drin. Dementsprechend werde ich das meiner leicht-cushing-erkrankten Stute mit Sicherheit nicht geben.
Mein Pferd ist 21, hatte letzten Sommer einen leichten Rehe-Schub und ist auf Diät gekommen (war sehr dick), und hat nun leider viel zu viel abgenommen und auch sämliche Muskeln abgebaut (war vorher auch bei leichter Arbeit immer sehr muskulös).
Sie bekommt jetzt ganz viel Raufutter. Aber mit Zusatzfutter ist es schwierig, weil sie die unmelassierten Rübenschnitzel nicht mag. Und irgendwie will ich den Aufbau-Vorgang unterstützen und muss auch das Mineralfutter irgendwo einmischen.

Als Belohnung für besondere Gelegenheiten bekommt Danae mal Soja-Bröckchen, die sie sehr mag. Deshalb denke ich, dass ich ihr die KwikBeets mit etwas Sojaschrot schmackhaft machen könnte.

Ich weiß, dass man Soja nur sehr vorsichtig dosieren darf und vorsichtig anfangen soll. Wie mache ich das am Besten? Meine Danae, 21 Jahre, 163 Stockmaß war grad auf der Pferdewaage und wiegt 534kg. Für ihren eher "barocken" Körperbau ist das zu wenig. Also wie fütter ich das am Besten?

Re: Sojaschrot / Sojaextrationsschrot

19.05.2013, 06:32

Also, bei allem was man zu dem Grundfutter hinzugeben möchte sollte man ersteinmal den Sinn und Zweck überlegen.
Das
einen ganzen Eimer voll mit Sojaschrot aus ihrem Landhandel zum Aufbau für mein Pferd gegeben.
ist schon mal völliger Unsinn.
Mit Eiweiß bekommt man kein Pferd rund oder aufgebaut.
Eine Proteinergänzung benötigen laktierende Stuten oder auch Diätpferde in Arbeit, nicht in Bewegung.
Ob man eine kleine Menge zum schmackhaft-machen der Rüschnis verwendet ist eine andere Sache.

Muskeln benötigen vorrangig Arbeit zum Aufbau und in geringerem Maß das passende Futte.
Hochwertige Aminosäuren dazu findest Du z.B. in der Bierhefe, in der Luzerne wo es möglich ist diese zu Füttern (nicht bei einer IR/EMS) un d in der Reiskleie.
Reiskleie hat den weiteren Vorteil dass sie viele Kalorien enthält.
Bei einem großen Pferd kann es schon sein dass Heu alleine nicht ausreicht.

Insgesamt ist es sinnvoll bei solchen Anfragen 1. ein aktuelöles Bild nach Anleitung einzustellen und die GENAUEN Futterangaben.

Alles andere ist frei nach dem Motto der Futtermittelhersteller:
ich hab mal gehört dass das gut ist, also rein damit ins Futter und Pferd (und Hund,Katze,Maus und Mensch)

LG Eddi

Re: Sojaschrot / Sojaextrationsschrot

28.05.2013, 19:27

Kannst Du mir trotzdem nochmal erklären, wo der Unterschied bzw die Vor- und Nachteile von Sojaschrot zu Sojaextrationsschrot sind?

Re: Sojaschrot / Sojaextrationsschrot

29.05.2013, 06:21

Sojaschrot sollte hoffentlich die ganze Bohne sein.
Sojaextraktionsschrot:
Bei Sojabohnen-Extraktionsschrot handelt es sich um Rückstände, die bei der Ölgewinnung aus Sojabohnen durch Extraktion mit Hilfe von Extraktionsbenzin anfallen.

Ausgangsmaterial für das Lösungsmittelextraktionsverfahren sind Ölsaaten mit geringem Ölgehalt oder Expellerschnitzel aus vorherigem Kalt- oder Warmpressen (Herstellung von pflanzlichen Pressrückständen). Das Öl wird aus der grob geschroteten Ware durch chemische Fettlösungsmittel (n-Hexan) extrahiert, so dass es nur noch einen Restölgehalt von 0,5...1,5% aufweist. Diese Rückstände bezeichnet man als Extraktionsschrot.

Nach der Extraktion des Fettes werden die benzinfeuchten Extraktionsrückstände in einem Toaster (Entbenzinierungsgerät) mittels Dampf vom Lösungsmittel befreit.

Das Extraktionsbenzin n-Hexan besitzt gegenüber anderen Lösungsmitteln vor allem den Vorteil, dass es sich leicht aus der extrahierten Ware entfernen lässt; der Rückstand sollte höchstens 0,05...0,1% betragen. Von Nachteil ist seine leichte Brennbarkeit. Das Toasten der Ware mit Temperaturen ab 60°C hat günstige Nebenwirkungen:
führt es zur Inaktivierung von Mikroorganismen und Enzymen, die während der Lagerung und des Transports im Futtermittel qualitätsmindernde Einflüsse ausüben können

wird das Pflanzeneiweiß durch Toastung in eine leichtverdauliche Form überführt.


LG Eddi

Re: Sojaschrot / Sojaextrationsschrot

05.09.2013, 14:23

generell wegen Soja:
das ist recht interessant, finde ich:
http://www.euleev.de/images/EULEN-SPIEG ... b_EULE.pdf

Die Sojabohne enthält ziemlich hartnäckige Proteaseinhibitoren (bzw. in Umgangssprache: Enzymblocker) die die Verdauung von Eiweiß im tierischen und menschlichen Körper verhindern, indem sie die Enzyme zur Proteinverdauung blockieren. Roh ist die Sojabohne daher nicht nur ungenießbar sondern regelrecht giftig. Diese Stoffe dienen der Pflanze eigentlich als Fraßschutz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Proteaseinhibitoren

um jetzt diese Enzymblocker zu neutralisieren muss die Sojabohne über mind. 15 bis 20min bei über 250°C erhitzt (getoastet) werden.
Man kann sich jetzt selber vorstellen was da an "hochwertigen" Inhaltsstoffen noch übrig bleibt. Hitzeempfindliche Vitamine, Proteine und Aminosäuren sind da jedenfalls denaturiert oder zerfallen.
Fragt sich somit generell: wie gesund ist Soja tatsächlich?
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