Ich habe die Blutbilder jetzt mal mit den Jahreszahlen versehen.
Also, ich finde an diesen Blutwerten nichts aufregendes. In 2015 war die yGT erhöht, die Erklärung hast Du mit dem JKK gebracht. Die yGT ist ein erster Anzeiger, dass mit der Leber etwas nicht stimmt. Bedeutet, sie geht schnell rauf und auch recht schnell wieder runter. Und genau das ist passiert. Die anderen Leberwerte waren ja ok. Leberschaden sehe ich nicht unbedingt.
CK und LDH werden der Muskulatur zugesprochen, völlig richtig, wobei die LDH nicht wirklich muskelspezifisch ist, sondern auch in der Leber vorkommt und auch bei Auswertungen bzgl. der Leber mit herangezogen wird. Sie ist aber weder für das eine noch für das andere wirklich allein spezifisch. Die CK kann allein bei einer Prellung erhöht sein, weil Muskelzellen kaputt gegangen sind. Die Erhöhung ist nun auch nicht soooo dramatisch. Wenn Madame sich wirklich fürchterlich aufregt beim Blutnehmen und vielleicht auch vorher, dann können diese beiden Werte schon erhöht sein. Auch bei einer sogenannten Hämolyse können sie erhöht sein, weil sie auch in den Erythrozyten (rote Blutkörperchen, die bei einer Hämolyse kaputt gegangen sind und damit natürlich ihren "Inhalt" freigeben) vorkommen. Auch Anspannungen, Verspannungen, Verkrampfungen können diese Werte steigen lassen. Damit komme ich dann auf die Zahngeschichte, die durch Schmerz Verspannungen auslösen kann und eben die Schulter. Wenn es da muskulär ein Problem gibt, dann hast Du die Werte auch erhöht. Hier mal ein Ausschnitt von Laboklin:
Zitat:
Muskelenzyme
Die CK war bei fast jedem fünften Pferd erhöht, starke Erhöhungen über das 3fache des Referenzbereichs hinaus lagen bei ca. 1% der Pferde vor. Der Anteil der erhöhten CK-Werte nahm im Untersuchungsgut kontinuierlich mit dem Alter zu. Als weitere Enzyme werden zur Muskeldiagnostik die ASTherangezogen, die im Vergleich zur CK eine längere Serumhalbwertszeit hat und die LDH, die allerdings in einer Vielzahl von Organen und auch in Erythrozyten lokalisiert ist. Auch die AST ist nicht muskelspezifisch sondern kommt auch in Hepatozyten und Erythrozyten vor, was differential-diagnostisch zu beachten ist. Erhöhungen der AST finden sich bei Fohlen in ca. 4 % der Fälle, in den anderen Altersgruppen bei ca. 10-12%.
Erhöhungen der LDH sind wegen fehlender Gewebespezifität nicht unbedingt muskel- oder leberspezifisch sondern eher als allgemeiner Hinweis auf einen Gewebeschaden zu werten, starke Erhöhungen auf mehr als das 3fache des Referenzbereichs kommen bei Fohlen (26%) und Jungtieren (20%) deutlich
häufiger vor als bei adulten (ca. 8,5%) und alten (12%) Pferden.
Tiere mit Verdacht auf Myopathien werden in der Regel direkt einem Muskelscreening zugeführt, so dass der Anteil von Tieren mit Myopathien in der Praxis sicher weit höher ist als in dem hier ausgewerteten Probengut
Quelle