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Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

27.11.2008, 07:15

Viele halten ihre Pferde ja zusammen in einem kleinen Herdenverband und hat alleine aus dieser Struktur schon einen unterschiedlichen Futterbedarf der einzelnen Pferde und Ponys insbesondere dann, wenn ein Hufrehe Pferd mit Diätansprüchen dabei ist.
Wie habt ihr dieses Problem gelöst (auch als Hilfestellung für andere)

LG Eddi

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

27.11.2008, 11:42

Ich habe im Paddock einen Bereich für Sunny abgetrennt und den Offenstall unterteilt (wir haben Schienen im Stall, wo man Bretter zur Unterteilung einlassen kann). Die Pferde haben ausserdem einen Unterstand vor dem Stall. Somit ist der Bereich einmal in der Mitte getrennt. Sunny hat also einen Teil Stall und Paddock, und die restlichen Pferde haben einen kleinen Bereich Stall und kleinen Paddock. Der Zaun ist nicht sonderlich hoch, also können die Pferde sich über den Zaun noch kratzen und beschnuppern. Allerdings stehen sie nur abends und nachts "zusammen". Tagsüber kommen die gesunden Pferde auf die Wiese. Der Zaun ist etwas höher. Doch glücklicherweise grenzt Sunnys Paddock an der Wiese. Sie können also, wenn sie wollen, alle zusammen stehen...
Sunny wirkt recht glücklich mit der Situation. Ich hätte gedacht, dass sie gerne einen Partner in ihrem Bereich hätte, aber das hat leider nicht geklappt. Die Partnerin wollte sie nicht mehr ans Futter lassen.... Also haben wir das wieder rückgängig gemacht.... Ausserdem wäre es schwierig geworden rauszufinden wie schnell das andere Pferd frisst...
Zum Verständnis, kann ich auch noch Bilder einstellen....(?)

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

27.11.2008, 11:55

...abgesehen davon, dass wir ständig etwas ändern, wegen der Jahreszeit, Wetter, Zeitproblemen, Heumangel, Pferd muss abnehmen...Pferd muss zunehmen...Pferd wird weniger geritten... usw.

Momentan im Winter ist es so:

Tagsüber:
Morgens Heulage, Lilly + Vanessa Heu
Großpferde auf Graskoppel (werden sonst zu dünn)
Samu, Ronja, Lissy (Lissy immer mit MK) 2 Stunden Koppel, danach Paddock ohne Gras
an kalten Tagen bleiben sie wohl eher drin
Vanessa tagsüber 1 Heunetz (ca 5,5-6 kg, frisst sie selten auf)

Abends:
Lissy Einzelbox mit Heulage/Strohgemisch
Vanessa und Lilly Portion Heu (Laufbox 5x6 m)
Samu, Sunny und Ronja Heulage und Stroh zum knabbern (Laufbox 6x6 m)

Lilly bekommt dazu morgens und abends je 1 Schaufel Hafer/Pellets, abends noch Pre Alpin Senior
Sunny nach dem Reiten etwas Kraftfutter

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

26.05.2009, 20:06

Gute Frage - die ich oft von Kunden höre - und auch für meine Pferde lösen musste.
Ich halte dieses Thema für eins der wichtigsten und schwierigsten in der Pferdehaltung. Es sei denn, man stellt auf computergesteuerte Fütterung um, was ja nicht jeder kann oder will.

Meine Pferde (eins schwerfuttrig, eins extrem leichtfuttrig) lebten 3 Jahre in unserem Pachtstall mit weiteren 4 schwerfuttrigen Stuten. Dies ist auch der Grund, warum meine Rehestute Kazoo in der Zeit so arg zugenommen hat. Eine Trennung von den anderen war damals nicht machbar, das Gelände hat es nicht hergegeben.

Jetzt im neuen Stall handhabe ich es wie folgt:
Die beiden werden nachts getrennt. Sie können aber noch miteinander schmusen usw. Kazoo bekommt dann ihre Diätrationen Heu, Al Capone Heu "all you can eat". Morgens dann noch getrennt Heu, für Kazoo wenig Speedy Beets plus Mifu, für Al Capone einen großen Eimer Heucobs, Speedies, Getreide, Mifu. Danach wollen die beiden dann aber unbedingt zusammen, die Tore öffnen sich. Tagsüber bekommen sie dann gemeinsam ihr Heu, eben die für Kazoo angemessene Menge.

Auf die Weide kommen beide z.Zt. nicht (heul) weil Kazoo ja Rehe hat. Ich sense jeden Tag Gras für Al Capone, das bekommt er dann abends zum futtern. Kazoo bekommt das gar nicht mit, denn sie hat dann ihr Heunetz.

Klappt gut, ist aber nicht meine Idealvorstellung von einer Pferdehaltung. Ich sähe es lieber, wenn meine beiden Pferde in einer Gruppe leben könnten. Nun gut, im Moment geht es eben nicht anders.

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

26.05.2009, 20:40

Wir haben drei Gruppen.

Einmal die beiden Senioren, die 24/7 im Gras stehen und zusätzlich noch Heucobs bekommen (im Winter auch Heu)

Die anderen 5 stehen größtenteils zusammen im Paddock. Bekommen auch zusammen Heu und Stroh nur die Weidezeiten sehen dann unterschiedlich aus.

Namira, meine Rehepony, und die beiden Shetties, die auch zu moppelig sind, dürfen täglich nur max. 30 min ins lange Gras. Im Idealfall 2x täglich ca. 15 min. Namira manchmal auch nur weniger, nämlich an den Tagen, wo sie nicht bewegt wird. Dann darf sie nur einmal mit rauslaufen und wird gleich wieder reingeholt. Klappt glücklicherweise mit ihr ganz gut. Die Shetties würden nicht sofort wieder reinkommen, also dürfen sie die paar Minuten länger draußen bleiben.

Dann sind da noch die zwei anderen Araber, die täglich ca. 2-3 Stunden in Gras kommen und sonst aber auch mit den Diätlern zusammen stehen. Würden die länger ins Gras kommen, würden mir die beiden aber auch zu dick werden.

So klappt das eigentlich ganz gut. Namira und die Shetties haben sich ganz gut mit ihrer Diät abgefunden und alle werden bedarfsgerecht gefüttert und haben trotzdem ihre Herde. Hätte die beiden Senioren zwar auch gern in der Herde, aber das haut leider nicht hin.

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

26.05.2009, 22:11

Das Problem mit dem unterschiedlichen Futterbedarf und den Lösungen ist wohl eher in Offenställen ein Balanceakt.

Bei uns , im neuen Stall..ein Offenstall...gibt es fünf Herdengruppen, mit jeweils 5 bis 6 Pferden.
Alle , bis auf eine Gruppe ,haben vom Unterstand her ,die Möglichkeit direkt aufs Paddock und die Wiese zu gelangen.
Die eine Gruppe, die das nicht kann...die hat nur Paddock vor dem Unterstand...und ist im Sommer Tag und Nacht auf einer Wiese, wo allerdings auch eine Hütte als Unterstand steht.

In der Herdengruppe, in der Bonny ist..gibt es ein Shetty, eine 28jährige Hafistute, einen Ekzemer-Isi..und die andere Isländerin hat nun auch seit einer Woche Hufrehe.

In einer anderen Gruppe ist ebenfalls eine Hufrehe-Kaltblüterin.

In Bonny´s Gruppe haben wir es nun so gelöst...dass die Rehe-Isländerin im daneben liegenden "verwaisten" Paddock bleibt..Der Ekzemer-Isi kommt von 7 uhr bis 12 uhr mit in die Herde...dann kommt er in den "verwaisten" Unterstand..und ein Band trennt dann die Rehe-Isi und den Ekzemer-Isi. Morgens um sieben wird dann die Wiese wieder geöffnet.
Bonny darf nur mit Greenguard auf die Wiese....und abends um halb zehn..manchmal auch früher...wird die Wiese geschlossen und Bonny kann wieder "maulfrei" :lol: laufen...und Heu fressen, welches dann im Unterstand liegt.

Heute hatte dann ein Pferd aus der anderen Gruppe eine Kollik, die kam dann zu dem anderen Hufrehe-Kaltblut seiner Gruppe...auf´s Paddock, während die anderen freien Zugang zur Wiese haben.

Braucht nun eines der Pferde am Stall ein besonderes Futter, wegen Krankheit, Alter oder ähnlichem...dann wird das entsprechende Pferd ganz aus der Herde in die Stallgasse geführt und dort dann separat gefüttert, und anschließend wieder in die Herde gebracht.

Zudem gibt es auch eine Notbox für schwere Fälle. Ahja...die Wiese, für die Herdengruppe, in der Bonny ist, ist auch nicht so groß , wie die der anderen kleinen Herdenverbände...und eine extra Ansaat mit magerem Gras.

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

27.05.2009, 07:29

Wir sind momentan noch am tüfteln, auch ist Pinta derzeit noch von den anderen getrennt. Sie soll aber sobald wie möglich wieder in die Herde integriert werden.

Unser Plan schaut im Moment so aus:
Pinta wird zum Heu fressen weiterhin weggesperrt, sie braucht sehr lange für ihre Portionen und bekommt anscheinend in der Herde als rangniedrigste zu wenig ab. Die Pferde kommen 2 mal am Tag auf die Wiese, in der Zeit kann sie dann in Ruhe ihr Heu mümmeln. Zum Kraftffutter fressen werden eh alle Pferde angebunden und Pinta hat sich schon dran gewöhnt, dass es nix mehr für sie gibt.
Ich hoffe, der Plan geht auf, denke aber, dass es keine Probleme geben sollte.

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

27.05.2009, 09:36

@Ultra
Na das hört sich doch gut und machbar an!
Alternativ bieten sich statt leerem Futtertrog unmelassierte Rübenschnitzel an, zumal man damit gut das MiFu und die Bierhefe geben kann.

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

27.05.2009, 13:22

Sommer:

Vanessa und Ronja im Paddockv (Reitplatz); an kalten und nassen Tagen bleiben beide in der Laufbox (11x6 m).

Lilly und Sunny tagsüber auf Graskoppel, abends auf abgefressenen Paddock.

Samu und Lissy tagsüber auf abgefressenem Paddock und ein Stündchen mit MK auf die Graswiese. Nachts mit Heu mit auf den Reitplatz.

-Sowas geht nur, wenn man ne tolle Besitzerin hat, die ständig die Pferde rein- und rausbringt :mrgreen:

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

28.05.2009, 06:54

Eddi hat geschrieben:@Ultra
Na das hört sich doch gut und machbar an!
Alternativ bieten sich statt leerem Futtertrog unmelassierte Rübenschnitzel an, zumal man damit gut das MiFu und die Bierhefe geben kann.


Ja, ich habe so Glück mit unserer Stallbesitzerin, die scheut auch gar keine Mühen, Hauptsache den Pferden geht es gut. :lol:
unmelassierte Rübenschnitzel... kannst du mir da eine Marke nennen?

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

28.05.2009, 07:08

Also, da gibt es nur 2 Sorten von, die kwikbeet und die Speedybeet.
Ich bestelle immer diese:
http://www.horse-hound-tack-shop.de/pro ... kBeet.html
Binnen 2-3 Tagen ist die Ware zuverlässig da.

Aber Achtung: manche Pferde müssen sich erst an den Geschmack gewöhnen, da muss man eventuell anfangs etwas tricksen.

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

28.05.2009, 13:09

Wir haben 4 Pferde zusammen in einer Herde. Da Nataro rehegefährdet ist, bekommen meistens alle nur ein abgestecktes Stück Wiese zugeteilt und Heu dazu. Zum Glück sind alle eher leichtfuttrig und die Diät bekommt ihnen ganz gut. Unser Shetty war eher der Problemfall, mit 36 ist sein Futterbedarf doch anders. Für ihn haben wir einen extra Durchgang in einen anderen Weidebereich geschaffen, dort steht auch sein Müsli und die Heucobs.
Ab und zu, wenn wir sehr viel Gras haben, dürfen die Stuten stundenweise ganz in die Wiese. Nataro aber bleibt im portionierten Bereich allein zurück. Er kann die anderen ja jederzeit sehen.

Re: Herdenverband und unterschiedlicher Futterbedarf / Hufrehe

30.05.2009, 09:16

Eddi hat geschrieben:Aber Achtung: manche Pferde müssen sich erst an den Geschmack gewöhnen, da muss man eventuell anfangs etwas tricksen.


Sorry, OT: ...unsere Pferde kennen ja kein "zusätzliches Futter" ausm Eimer:

Ronja hat die Rüschnis gleich weggeschlabbert...naja, mittlerweile schlabbert sie auch das Masterhorse Basis light OHNE irgendwas pur weg... :lol: :roll:

Leider sind die Rüschnis bald leer und ein ganzer Sack voll ist doch zu viel. -Wir füttern ja sonst nix.
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