An dieser Stelle nochmal ein herzliches Willkommen an dich
Leider hast du nicht berichtet um was für ein Pferd es sich bei deinem handelt, das wäre vielleicht nochmal interessant für uns zu wissen.
Das ein ECS seit fünf Jahren unter der scheinbar konstanten Dosis von 0,5mg Prascend ACTH innerhalb der Referenz hält ist nicht sooo häufig, es wird eher nach einiger Zeit eine Dosisanpassung nach oben erforderlich.
Ich gehe davon aus das der zuletzt ermittelte Wert im Dezember 2014 festgestellt wurde, was hat dich zur Testung zu dem Zeitpunkt veranlasst und wie war der Probenumgang?
Durch die zirkadianen Schwankungen des ACTH erfährt dieses bei jedem , auch gesunden Pferden im September sein Hoch weshalb dieser Zeitpunkt zur Therapiekontrolle am besten geeignet ist.
Bei einem ECS-ler kann es passieren das ACTH zu der Zeit regelrecht eskaliert und eine andere Wirkstoffmenge erfordert als in ACTH schwachen Zeiten, quasi eine Sommer/Winterdosis erforderlich wird.
Der Wert von 23 ist zwar innerhalb der Referenz befindlich aber relativ weit oben angesiedelt gewesen sodass es spekulativ ist wie der Wert im September gewesen wäre.
Wird der empfindliche Parameter ACTH nicht entsprechend im Probenumgang gehandhabt kann dieser leider falsch negativ ausfallen, deswegen meine Frage danach wie mit dem Blut verfahren wurde.
Die eben gemachten Infos gebe ich aus dem Grund weil ein abnehmen am vollen Trog und Röllchenkauen (selbst wenn die Zähne nicht optimal sind) einer unpassenden Dosis geschuldet sein könnten.
Sind die Zahneinschränkungen Altersbedingt oder hat dein Pferd eine Zahnerkrankung wie z.B. EOTRH wo unter Fachleuten ein Bezug zum ECS diskutiert wird?
Wie sehen die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel aus, sind die mal mitgetestet worden? Das wäre zumindest Insulin, Glukose, Triglyceride und Fruktosamine?
Ein häufiges Symptom des ECS ist die Insulinresistenz was ein optimales Futter/Bewegungsmanagement erfordert will man auch künftig durch zu hohe Insulinwerte Hufrehen vermeiden. Hohe Insulinwerte innerhalb der Referenz sind leider nicht als gesund anzusehen was irrtümlich von den TÄ aber so interpretiert wird obwohl eine IR vorliegt.
Das Wissen darum ist maßgeblich für die Auswahl von Futtermitteln und der Frage nach Weidegang.
Um zu deiner eigentlichen Frage zurück zu kommen sind als unbedenkliche (wegen möglicher IR) Futtermittel neben der Erhaltungsration Raufutter von max. 2% (Bedarf der darüber hinaus geht sollte durch folgende Futtermittel gedeckt werden) Hochkalorisches wie Ölsaaten (Sonnenblumenkerne und Leinsamen) stab. Reiskleie, treberfreie Bierhefe und unmel. Rübenschnitzel als Basis und Gesundfutter zu nennen.
Je nach Stoffwechsellage das Muskelfit der Fa. Holzner weil der Grünmehlanteil aus Gras und nicht Luzerne besteht die von IR-lern häufig nicht vertragen wird.
Welche Heucobs fütterst du, da gibt es leider auch zum Teil undeklarierte Zucker und nicht nicht jede Sorte ist daher empfehlenswert.
Öl sollte wegen der fehlenden Gallenblase generell an Pferde nicht verfüttert werden, besser geeignet sind die Ölsaaten die selbst IR-ler bekommen dürfen.
Und bitte, Maiscobs oder Mais in jedweger Form ist kein Pferdefutter und im Tierversuch konnte dadurch bei gesunden Pferden Hufrehe ausgelöst werden. Es ist also erschreckend das Mais immer wieder den Weg in den Trog findet, was sicherlich auch geschickter Bewerbung und hochwissenschaftlichen Blabla der jeder Grundlage entbehrt zu "verdanken" ist.
Auch Müsli`s sind eine Modeerscheinung und entsprechen keiner adäquaten Pferdefütterung.
Also sollte dein Pferd zufällig IR sein hast du bisher ausgesprochenes Glück gehabt das es noch keine Hufrehen zu beklagen gibt was sicher auf Dauer nicht so bleiben würde.
Denn unwissend nährst du im Versuch das Pferd aufzufüttern die IR und der Organismus kann es irgendwann nicht mehr kompensieren und es kommt zum Knall was es ja zu vermeiden gilt.