Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Hier in diesem Bereich können Fragen zum Thema Borreliose gestellt werden
Da mir in dem Vorstellungsbereich der Tipp gegeben wurde schonmal vorab hier zu fragen, tue ich das natürlich. Wegen einigen unklarheiten habe ich mein Pferd Blut abnehmen lassen um auf Borrliose testen zu lassen. Das Serum wurde auf meinen speziellen Wunsch hin nach Zecklab geschickt. Nun kam nach 2 Wochen der Befund. Ich habe gleich versucht meinen TA anzurufen, doch leider steckt er in einer OP und könnte erst am Freitag alles weitere mit mir abklären. Doch bis dahin werde ich ganz Irre. Könnt ihr mir vielleicht helfen was dieser Befund nun aussagt???
Es steht folgendes:
recomBlot ( IgG) Positiv
recomBlot ( IgM) Keine Banden nachweisbar. Der serologische Befund gibt keinen Hinweis auf eine frische Borrelieninfektion
Auf Blatt 2 ist eine Tabelle des IgG und im ergebnis Teil steht dick: Punkte 9 = Positiv. B. afzelii 8 Punkte positiv= Bande sehr stark ausgebildet Flagellin B. burgdorferi s.s 1 Punkt positiv= Bande sehr stark ausgebildet
Hat mein Pferd nun Borreliose oder doch nicht?? Was hat es mit dem IgM Wert auf sich???
11.3.1. IgG-Testauswertung Das Testergebnis erhält man durch Addition der entsprechenden Punktwerte der einzelnen mit + oder ++ bewerteten Banden (Tabelle 4 und Tabelle 5) Die resultierende Summe wird in die Spalte mit dem Summenzeichen eingetragen. Die positive, fragliche oder negative Beurteilung der Probe kann dann direkt bestimmt und in die Spalte Beurteilung eingetragen werden. Dabei ist es unerheblich, wie stark die Reaktion ausgefallen ist, die Punktwerte sind für die + und ++ Reaktion gleich
. Alles was größer oder gleich 7 ist ist positiv.
Allerdings:
Ein positives Ergebnis im recomBlot Borrelia canis IgG bedeutet nicht in jedem Fall, dass eine aktive Lyme Borreliose vorliegt. Da IgG-Antikörper längere Zeit persistieren, können noch Antikörper einer zurückliegenden Borrelia burgdorferi-Infektion nachweisbar sein. Serologische Testergebnisse sollten immer im Zusammenhang mit dem klinischen Bild gesehen werden. Bei unklaren oder fraglichen serologischen Ergebnissen wird eine erneute Testung im zeitlichen Verlauf der Infektion empfehlen
Vielen Lieben dank für deine ausführliche Antwort. Mein Pferd läuft ab und an taktunrein, jedoch immer wechselnd. Mal dieses Bein, mal das andere. Zusätzlich hat er leichte Hautprobleme bekommen. Ich wollte eigentlich röntgen lassen, jedoch riet mir die Klinik zunächst zu einen Borreliosetest. Mein TA glaubt nicht an diese Krankheit bei Pferden und ich hatte Mühe ihn davon zu überzeugen das wir einen Test machen.
Hat er also definitiv Borreliose? Die jedoch "Ruht"? Fraglich bzw.negativ ist es bei ihm ja anscheind nicht. Es steht ab 6Punkte und mehr ( er hat ja 9) ist es Positiv. Von 5-6 ist es fraglich und darunter negativ
Normalerweise dürfte eine ruhende Borreliose keine Beschwerden machen, soweit ich weiß. Borreliose zu behandeln ist schon nicht einfach und auch nicht immer erfolgsversprechend. Schulmedizinisch kannst Du nur die aktiven Borrelien erwischen mittels einer Antibiose, ansonsten hilft nur das Immunsystem puschen damit es selbst damit fertig wird.
Die Homöopathie behandelt mit Nosoden, allerdings funktioniert das m.w. auch nur bei aktiven Borrelien.
Wechselnde Lahmheiten können auch andere Ursachen haben die man abklären sollte. Kannst die mal beschreiben? Mein erstes Pferd hatte diese Symtomatik aufgrund von Durchblutungsstörungen in 3 Beinen, und jenachdem welches gerade schlimmer dran war zeigte sich dort unklares gehen.
Trotzalledem war es eine gute Idee der Klinik dies ersteinmal i Vorfeld abzuchecken.
Mhhh..die lahmheiten sind schwer zu beschreiben und auch immer nicht 100prozent ersichtbar. Es fing hinten links an (nichts warm, nichts geschwollen, nur im Trab sichtbar) nach der Heilung vergingen ca. 8-12 Wochen und er lahmte vorne links.( wieder nichts warm, nur im Trab usw) dann ließ ich eine Osteo kommen, danach hatten wir 3 Monate Ruhe, nun lahmte er aktuell wieder, diesmal jedoch vorne rechts, wieder gleiche Geschichte. Er ist dabei dennoch extrem gut drauf, voller Energie ( sogar bissl zuviel momentan) quickt, buckelt, rennt wie ein blöder spielend über die weide ohne ersichtlichen Grund, einfach power. Er tickte nur ab und an beim Traben wenn er seinen Friesenmodus auspackte ( ist ein Barockpinto) ging er jedoch in dehnungshaltung ist das ticken weniger bis ganz weg. Entsäunerungskur haben wir auch schon gemacht, des weiteren haben wir die schulterpartie mobilisiert, Hufgeschwür, sehenschaden, Hufrollenentzündung ist ausgeschlossen laut meinen TA.
dann ließ ich eine Osteo kommen, danach hatten wir 3 Monate Ruhe
Was hat sie denn gefunden? Aktuell hattest Du sie nicht dabei? Aus eigener Erfahrung weiß ich wie übel eine nicht korrekte wirbelsäule ist und wenn mal etwas draußen war kommt häufiger dort oder an anderen Stellen auch immer wieder etwas was daneben sitzt. Die Verbesserung in der Dehnungshaltung kommt mir schon etwas verdächtig vor.
Mein Pony war, als er "Borrelioselahm" war immer vorne rechts geschont. So ganz richtig lahm war er da nicht. Das Gangbild veränderte sich nicht, egal ob weicher oder harter Boden, enge Kurven oder geradeaus, versammelt oder Dehnungshaltung, geritten oder frei- immer gleich. Die Verbesserung in der Dehnungshaltung würde für mich eher auf ein othopädisches Problem im weitesten Sinne deuten. Die Borreliose würde ich weiter beobachten (ab und zu testen), mein Pony habe ich damals mit Antibiotikum behandelt, ihm hats geholfen!
Klar, gegen ruhende Borellien nutzt das nix. Weil die blöden Biester aber auch immer wider aktiv werden können hatte ich ja dazu geraten weiter zu beobachten und ab und zu testen zu lassen. Wenn die Borellien wieder aktiv werden wäre eine AB Behandlung meine erste Wahl.
Nino hat angeblich auch Borreliose (lt. unserer THP). Wir hatten jedoch außer einer Lahmheit (Ursache ließ sich nicht finden - man konnte nur das Gelenk ausmachen - Röntgenbild etc. ohne Befund) keine weiteren Probleme.
Ich habs nie schulmed. überprüfen lassen. Er bekam von der THP damals verschiedene Mittel, ob sie was gebracht haben, weiß ich aber auch nicht.
Man wird bei der Mehrheit der Pferde einen positiven IgG finden. Das bedeutet lediglich, dass sie schon einmal mit Borrelien Kontakt hatten, aber nicht, dass eine aktive Borreliose vorhanden ist. Dieses würde ein deutlich positiver IgM anzeigen. Mein Pferd lebt sein ewigen Zeiten mit einem positiven IgG problemlos, ohne, dass ich irgendetwas unternehme. Ich würde hier im speziellen Fall die Ursache der wechselnden Lahmheiten im Rückenbereich suchen, zumal dort schon einmal etwas gefunden wurde.
Das Immunsystem zu puschen halte ich nicht unbedingt für sinnvoll, da man mit so einer Maßnahme tatsächlich schlafende Hunde (in diesem Fall: Borrelien) wecken könnte. Im Körper des Pferdes hat sich alles arrangiert, wenn man jetzt durch Puschen des Immunsystems ein Ungleichgewicht einbringt, könnte der Schuss nach hinten losgehen. Man wird das Laborergebnis damit voraussichtlich nicht verändern. Wenn das Pferd ansonsten fit und munter ist (abgesehen von unklaren Lahmheiten natürlich), ignorier das Ergebnis und lebe damit, behalte es im Hinterkopf, mehr aber auch nicht und konzentrier Dich auf die wirkliche Ursache der Lahmheiten. Denn die wird meiner Meinung nach woanders als in den Borrelien-Befunden liegen. Dazu müssten die Viechers aktiv sein und das sind sie nicht.