Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Hier konnen allgemeine Fragen zum ECS gestellt und diskutiert werden.
ich bin neu hier und würde mich seh über eure Meinung zu meinem Pferd freuen.
ich will versuchen das alles so objektiv zu schildern wie möglich, ich hoffe das gelingt mir. In Wirklichkeit bereitet es mir schreckliches Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte..
Ich habe über den Gutschein von Boehringer bei meinem Araber (19) den ACTH Wert überprüfen lassen. Die Probenentnahme war am frühen Abend (18h) und wurde m.M. korrekt verarbeitet. Der Wert lag bei 106 (hier sicherlich ein sehr geringer Wert). Der TA rät nun zu einer Behandlung mit Pergolid (?). Ich bin nun etwas unsicher ob das sinnvoll/notwendig ist oder nicht. Hier einige Eckdaten zu Verfassung, Fütterung und Training:
Vor etwa 1 1/2 Jahre beginnend mit zwei kurz aufeinander folgenden Hufgeschüren (hinten beide Hufe). Danach auf Rat des TA Beschlag. Seit dem keine Geschwüre mehr.
Zeitgleich Leistungsabfall und Muskelabbau bei kostantem (angemessenen) Training. Pferd wirkte "depressiv". Häufige Bindehautentzündingen, Fellprobleme. Selenfütterung (Mittlerweile weiß ich dass es wahrscheinlich nicht die beste Idee war), die eine vorläufige Besserung des Allgemeinzustandes mit sich brachte. Habe den Wert regelmäßig kontrollierern lassen. Von da an sukksesive Umstellung von Training und Fütterung (Hafer fast vollständig durch Agrobs Aspero erstetzt). Entgiftung über gezielte Kräuterfütterung (Kräuter bekommt er nach wie vor, viel Nierenentlastende). Dadurch hat sich das Allgemeinbefinden und die Kostitution verbessert, allerdings gibt es immer noch Kleiningkeiten die für sich betrachtet nicht bedenklich sind, aber in der Summe mich verunsichern:
Kostant zu hoher CK Wert (meherere Bluttests im Abstand von 3-6 Monaten) und schlechter werdenendene Eisen/Hämatokrit- bzw. Nierenwerte trotz unterstützender/entlastender Fütterung. Nachwievor Tendenz zu häufigen Bindehautentzündungen/tränenden Augen Immer wieder Leistungsabfälle (nicht so stark wie vorher) bzw. sehr langsamer Trainingserfolg Er wirkt zwar fröhlich aber für einen Araber etwas zu "lethagisch". Er ist eher wohlgenährt hat aber trotz Training einen Weidebauch und eine "zweite Schulter" Ich habe verschiedenen Mineralfutter versucht, allerdings nur mit mäßigem Erfolg (Verwertung schlecht?). Für einen Araber trägt er, bis in den Frühling, einen recht dicken Pelz
Ich bin mir bei all dem einfach nicht sicher ob es einfach das Älterwerden ist oder im Zusammenhang mit einer mögliche Cushing Diagnose steht. Wie schon erwähnt mache ich regelmäßig Blutuntersuchungen, die Zähne werden regelmäßig kontrolliert und eine Freundin/Stallkollegin ist zufällig Osteopathin, die ihn regelmäßig sieht, und wenn nötig auch behandelt.
Mein Gefühl sagt mir, ich sollte die Behandlung mit geringer Dosierung versuchen. Allerdings kenne ich die möglichen Nebenwirkungen einer unnötigen Behandlung nicht. Vielleicht könnt Ihr mir einen Rat oder eure Erfahrungen mit vielleicht ähnlichen fällen sagen. Bin total verunsichert...
Vermutlich ist bei euch nciht das EMS-Profil (also EMS-ACTH Gesamtprofil gemacht worden. Leider macht eins alleine selten richtig Sinn WENN wir es mit einer leichtfutterigen Rasse plus Übergewicht zu tun haben. Dick ist nämlich nicht schick sondern macht müde.
Deshalb rate ich Dir im Vorfeld nooch zu dem EMS-Profil (--> ABC, Probenumgang ist sehr wichtig!!!) Wenn da z.B. eine Insulinresistenz vorliegt würde ich persönlich vermutlich ersteinmal daran arbeiten und weiter schauen wie sich das entwickelt. Mit einem Wert von 100 schwaoppst Du noch im Graubereich herum.
Magst uns einmal ein aktuelles Seitenbild mit Pferdenase auf dem Boden einstellen? Für Dich wäre es auch interesant ein älteres Vergleichsbild zu haben. Veränderte äußere Körperlinien wie ein sich senkender rücken ( das ist keine Alterserscheinung, zumindest nicht in diesen altersklassen mind. bis 30 ) und /oder ein hängender Bauch. Beides entsteht z.B. durch eine cushingbedingte SAehnen und Bänderschwäche.,
Zu den Nebenwirkungen: es wird Nichts gravierendes passieren, aber Deinem Pferd wird es nicht gut gehen, er ist Müde,lethargisch, wenig Appetit usw. Allerdings sind das Sachen die nach absetzen fix verschwunden sind.
Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum Da es so ist das jeder Organismus Läuse UND Flöhe haben kann und das EMS, die IR und das ECS sich überlagernde Symptome haben sollte in der Diagnostik generell alles mittels kombiniertem EMS/ECS Profil getestet werden.
Insgesamt passen aber viele Beobachtungen die du an deinem Pferd gemacht hast durchaus zum Cushing. Leider schliesst ein Wert der innerhalb der jareszeitlichen Referenz liegt oder wie bei euch im Graubereich ein ECS nicht pauschal aus.
Im Zweifelsfall sollte also nach drei Monaten erneut getestet werden um zu schauen wo sich ACTH ansiedelt, bei weiteren Veränderungen die auch sehr plötzlich eintreten können ist natürlich ein antherapieren trotz des relativ geringen Wertes eine Überlegung wert. Es gibt durchaus Pferde die weder lt. ACTH noch nach Dexamethasn Supressionstest positv sind und trotzdem vom Prascend profitieren das sie offensichtlich brauchen.
Vielen Dank für die nette Aufnahme und die schnellen Antworten !!! Es wurde bisher nur der ACTH Wert getestet. Habe am Mittwoch noch einen Termin mit dem TA da werde ich den empfohlenen Test ansprechen. Ein Foto mache ich morgen und stelle es dann ein.
Sicherlich ist Übergewicht auch für Pferde nicht gut. Er war allerdings schon immer etwas propper (das macht es nicht besser, ich weiß) aber führe deutlich agiler.
Vielen Dank bis hierhin! Ich melde mich morgen mit einem Foto zurück. Allen einen schönen Abend.
Hier das Foto. Die für mich auffällige Veränderung zu früher kann man nicht so gut erkennen: Der Bereich vor der Flanke ist etwas "schwammig" und der ganz Bauch ist etwas "wampiger". Er ist ein polnischer Araber, daher von Haus aus etwas kräftiger als die zarte spanische/ägyptische Bauweise (der Schmied kommt in einer Woche)
Aber der Hals!!!! Ein solcher "Kragen" ist ganz,ganz typisch für eine Insulinresistenz /EMS.
In diesen Fällen wird , eben typisch für diese Erkrankungen, vermehrt Depotfett gebildet ( im Vergleich zu gesunden Pferden) welches zusätzlich eine eigene Hormonaktivität entwickelt.
Egal wie Du Dich jetzt bzgl. dem ECS entscheidest, hier musst Du in jedem Fall auch ansetzen.
Er ist zwar nicht sooo schlank, aber insgesamt haben wir bzgl. Übergewicht schon richtig schlimmes gesehen. Aber wie gesagt, der Kragen ist schon auffällig.
Guten Morgen, ich bin echt baff über die schnellen Antworten! Das ist echt klasse! Das mit dem Hals fand ich gar nicht so auffällig manchmal ist man offensichtlich betriebsblinder als man denkt. Und das ist nicht nur die Belichtung
Ok, dann mache ich auf jeden Fall noch den EMS Test und entscheide danach wie und ob ich für das (evtl.) ECS Tabletten gebe oder nicht. Die Glucose werte im normalen Blutbild waren allerdings immer im Referenzbereicht (wenn auch an der oberen Grenze). Das Futter habe ich (soweit ich es nicht schon vor dem Test getan hatte) umgestellt.
Vielen Dank schon mal. Wenn die Ergebnisse des Tests da sind hab ich bestimmt neue Fragen
ich muss auch gestehen, dass ich den Hals nicht so mächtig finde. Ich glaube, hier täuscht die Stehmähne. Magst Du noch einmal ein Bild mit normal gehaltenem Kopf machen.
Bedeutet jetzt aber nicht, dass der EMS-Test nicht notwendig ist. Ich persönlich finde ihn schon aus dem Grund notwendig, damit man vorgewarnt ist und auf jeden Fall in jede Richtung geforscht hat. Und gesunde Ernährung tut auch nicht weh .
Nimue hat geschrieben:.........Ok, dann mache ich auf jeden Fall noch den EMS Test und entscheide danach wie und ob ich für das (evtl.) ECS Tabletten gebe oder nicht. Die Glucose werte im normalen Blutbild waren allerdings immer im Referenzbereicht (wenn auch an der oberen Grenze).
Es reicht das EMS Profil völlig aus, Test hört sich so nach Funktionstest an der nicht erforderlich und zudem deutlich aufwändiger ist. Das der Glukosewert zumeist innerhalb der Referenz befindlich war ist beim Pferd durchaus nicht ungewöhnlich weil es i.d.R. nicht in den Bereich eines zu hohen Blutzuckerspiegels kommt, darum ist der Insulinwert hier viel bedeutender.
Zu hohe Blutzuckerwerte, eine s.g. Hyperglykämie wird beispielsweise nach der Gabe von Sedativa beobachtet.
Das Foto stelle ich heute Abend ein, hab leider kein brauchbares auf dem Handy und bin bei der Arbeit. Blut wird gleich morgen früh genommen. Denke auch, lieber einen Taler zu viel in die Diagnostik als ins Blaue zu behandeln. Habe zum Glück einen super TA der von sich aus weiß wie die Proben zu behandeln sind
Nimue hat geschrieben:Blut wird gleich morgen früh genommen. Denke auch, lieber einen Taler zu viel in die Diagnostik als ins Blaue zu behandeln.
Ich seh es andersherum . Lieber einen Taler mehr investieren und Bescheid wissen, als das Nachsehen haben, wenn im Vorfeld was übersehen wurde. EMS kannst Du ja nur durch das richtige Futtermanagement und reichlich Bewegung in den Griff bekommen.
Den Bluttest mach ich trotzdem. Was man auf dem Foto nicht sehen kann: das Präputium ist auch recht speckig und ich meine auch dass die Stirn (unterm Schopf) schwammiger geworden ist. Was einem alles erst auffällt wenn man drauf achtet, bzw. erst als ungewöhnlich empfindet
Die Augenkuhlen sind da auch aufschlussreich. Es sollten dort wirklich kuhlen sein und nicht ausgefüllt oder gar Beulen (abgesehen von den Beulen die ur beim Kauen auftreten)