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Die Höhe des ACTH sagt nichts darüber aus welche Dosis erforderlich wäre dieses wieder in die jahreszeitliche Referenz zurück zu führen, soviel einmal vorweg.
Es hat sich nicht bewährt zu schnell oder zu hoch Dosisanpassungen vorzunehmen weil dies erstens sehr Nebenwirkungsbehaftet ist (Inappetenz, Durchfall, Lethargie uvm.) und zweitens es für den Geldbeutel als auch für das Wohlbefinden des Pferdes angenehmer ist sich der erforderlichen Dosis von unten Schritt für Schritt anzunähern.
Wäre die Dosis nämlich zu hoch und man hätte keine Nebenwirkungen wüßte man nicht ob die Dosis passend oder evtl. eine Überdosierung vorliegt weil sich das ACTH nicht stark erniedrigen oder gar in den Negativbereich fallen würde. Es wäre eben einfach innerhalb der Referenz.
Bewährt hat sich die Dosisanpassung in 1/8 Tabletten- Schritten und unter Zuhilfenahme von ACTH Therapiekontrollen nach 4 wöchiger konstanter Gabe.
Ob dieses Achtel bereits ausreicht oder doch noch weiter angepasst werden muß um das erklärte Ziel das ACTH in die Referenz zurückzuführen ist leider nicht prognostizierbar weil jedes Pferd seine Individualdosis hat.
Wäre es mein Pferd würde ich jetzt um 1/8 steigern, nach Wochen erneut testen und schauen ob das ausreichend war und ansonsten um ein weiteres Achtel erhöhen.
Und ich würde sofern noch nicht geschehen mit der nächsten ACTH Kontrolle auch die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel mittesten lassen (kombiniertes EMS/ECS Gesamtprofil, siehe im ABC meiner Signatur) weil ein un.- oder unzureichend behandeltes ECS Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel nimmt und eine Insulinresistenz induzieren kann.
Gefährlich ist das für deinen Hafi der Rassebedingt genetisch IR prädisponiert ist UND Weidegang hat (die wenigsten Robustrassen oder Spanier vertragen Weidegang dauerhaft und können dies Stoffwechseltechnisch meist nur eine Zeit lang kompensieren bis der berühmte Tropfen das Fass zum überlaufen bringt) doppelt und Vorsicht ist besser als Nachsicht und/oder Hufrehe.
Die Hufrehe kostet finanziell mehr als Tests und ausreichend Prascend und zudem nicht selten dem Pferd das Leben weil metabolische/Cushing Rehen oft schwer therapierbar sind.
Du bist gut, das Pferd wenn es zuviel Prascend oder andere Haltung braucht auf einen Gnadenhof bringen zu wollen. Wer soll das dann bezahlen was schwierig ist weil die Spendenbereitschaft immer mehr nachlässt und die Betreiber solcher Höfe oder der Tierschutz echt am Limit ihrer körperlichen und finanzieller Möglichkeiten stehen.
Wenn die Werte keinen 24/7 Weidegang zulassen und dein Pferd eigentlich in Paddockhaltung gehören würde gibt es noch andere Möglichkeiten wie kleine Bereiche innerhalb der Weide schaffen wo er dann stehen kann oder zeitweise Fressbremse tragen usw.
Meistens findet sich ein Weg will man seinen Liebling nach viel gemeinsam verbrachter Zeit seinen Lebensherbst bei relativer Gesundheit ermöglichen.
Vieles erscheint einem erst als nicht praktikabel was sich später in den Alltag einfügt und gar nicht mehr als Besonders empfunden wird. So geht es mir mit Heuwaschen und peniblem abwiegen usw...….alles kein Problem und Alltag jetzt.