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BeitragVerfasst: 26.09.2014, 09:27 
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Hallo!

Mein Pferd hat seit ein paar Jahren ECS und war gut eingestellt. Letztes Jahr im Mai und auch dieses Jahr im Mai hat er jeweils einen Reheschub gehabt, der aber jeweils wieder überwunden wurden. Er ist in den gesunden Phasen voll leistungsfähig.
Jetzt wurde bereits vor 2,5 Monaten ein sehr hoher ACTH - Wert getestet, wonach er auf 2 Tabletten hochgesetzt wurde. Ihm ging es in dieser Zeit gut und zeigte beim Reiten keine Auffälligkeiten.
Nach erneutem Test ist der Wert bei 800 --> hat sich durch die doppelte Dosis nicht gesenkt.
Was jetzt? Auf 3 Tabletten hochsetzten? Gibt es alternative Therapiemöglichkeiten? Hat jemand Erfahrungen mit so hohen ACTH-Werten?

Ich freue mich über eure Erfahrungsberichte! :helpb:

Grüße,
Lena


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BeitragVerfasst: 26.09.2014, 11:26 
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Hallo Lena,
waren die Ergebnisse im >Vorfeld IMMER in der Norm und wurde ev. auch im Vorfeld einmal zu dieser Zeit getestet?
Zu welcher Tageszeit gibst Du das P. und hoffentlich in einer Einzeldosis?
Was für ein Pferd hast Du gewichtstechnisch?

Das sind alles Faktoren die in eine für Dich passende Antwort hineinfließen und deshalb warte ich mit einer ausführlicheren AW.

Auch wenn es uns die PHarmazie und TAs gerne weißmachen möchten, einfach Pille rein und alles ist gut funktioniert selten.

Bis dann
Eddi

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BeitragVerfasst: 26.09.2014, 13:12 
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Hallo Eddi,

ja, die einzige Therapie des TA ist die Veränderung der Dosis je nach Gesundheitszustand..
Andere bzw. ergänzende Therapiemöglichkeiten wurden noch nicht angesprochen.

Nein, der Wert war vorher nicht immer in der Norm und wurde mal für ein paar Monate auf 1,5 gesetzt, wenn er auf einmal ganz viel Fell bekommen hat und dann wieder nach unten dosiert, sobald sein Zustand sich gebessert hatte und der Wert wieder ok war.
Nur diesmal hat die Erhöhung der Dosis keine Wirkung auf den Wert gezeigt.

Wie der Wert in den letzten Jahren im Juli-September lag, kann ich leider nicht sagen!

Er bekommt die Einzeldosis mittags, aufgelöst mit einer Spritze direkt ins Maul. Am Stück (mit einem Apfel oder) nimmt er sie schon länger nicht mehr.

Grob geschätzt wird er so bei 600-700 kg liegen, 19 Jahre alt, Wallach, Offenstall / ganztags Koppel im Sommer.

Viele Grüße
Lena


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BeitragVerfasst: 26.09.2014, 13:43 
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Okay,
also der Therapieplan hört sich leider nicht ganz kompetent an.
Als 1. möchte ich Dir raten die Pille Abends zu geben.
ACTH hat nicht nur einen jahreszeitlichen Verlauf sondern auch einen täglichen.
Um diesen nachzuempfinden gibt man die Pille vorrangig Abends.

Geschätztes Gewicht 600-700kg, nehmen wir mal die Mitte mit 650kg.

Die normale Anfangsenddosis schwankt von vornherein zwischen 0,8mg unmd 1,4mg pro 500kg Pferd.

Bei 1mg hat die bei euch bereitrs bei 1,3mg gelegen und bei 1,4mg als Anfangsdosis bei 1,82mg Wirkjstoff.
Somit bist Du aktuell mal so gerade eben über einer durchaus üblichen Anfangsdosis gelegen und solltest Dir diesbzgl. weniger Sorgen machen.

Dieses wieder Herunterdosieren ist für den Stoffwechsel eine ganz fatale Sache, zumal ja vermutlich unter der geringeren Dosis nicht getestet worden ist.

Das einzige Ziel muss sein: ACTH in den Normbereich bringen!

Dazu nähert man sich von unten nach oben an die gernigstmögliche Dosishöhe an.
Und zwar langsam!!!! und nicht nach der Kristallkugeldiagnostik.

Dein Pferd war vermutlich unter diesen 1mg ganz jämmerlich unterdosiert!
Erschwerend kommt da hinzu dass sich der Organismus an das Medikament gewöhnt und aus diesem Grund mehr benötigt und die Erkrankung leider auch weiter fortschreitet.

Eine Therapieempfehlung dürfen wir Dir nicht geben aus rechtlichen Gründen. Wäre es mein Pferd würde ich auf 2,5mg gehen und nach 4-6 Wochen nachtesten.

Und bitte in keinem Fall wieder herunterdosieren!!!!!
Das ist zwar bei einigen Pferden notwendig, allerdings geht es dabei dann um max 1/4 Pille....

Auch bei dem Pferdegewicht verschätzt man sich leicht, ein normales WB hat bereitsab 600kg.
Vielleichtz hast Du mal ein Bild für uns?

Mehr würde ich persönlich im Moment nicht machen.
Da das ECS auch im Zusammenhang mit dem Serotonin steht wärte es vermutlich angenehm, wenn Dein Pferd tägl. etwas unter einer Vollspektrumlampe stehen könnte.

LG Eddi und Kopf hoch!
Mein Pony mit 137cm und ca 350kg bekommt 1mg pro Tag! ;)

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BeitragVerfasst: 26.09.2014, 14:38 
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Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:
Eddis Ausführungen ist im Prinzip nichts weiter hinzuzufügen, es deckt sich absolut mit der Antwort die ich gegeben hätte!
Lena hat geschrieben:
Nein, der Wert war vorher nicht immer in der Norm und wurde mal für ein paar Monate auf 1,5 gesetzt, wenn er auf einmal ganz viel Fell bekommen hat und dann wieder nach unten dosiert, sobald sein Zustand sich gebessert hatte und der Wert wieder ok war.
Nur diesmal hat die Erhöhung der Dosis keine Wirkung auf den Wert gezeigt.


Wenn der Wert innerhalb der Norm ist sollte man zufrieden sein dies erklärte Ziel erreicht zu haben und dann nicht herunterdosieren, wie man auf so eine Idee kommt das Erreichte dann wieder zunichte zu machen kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Es wäre Aufgabe deines TA gewesen dich darüber umfassend zu informieren!! Auch das ist neben dem Minimieren von möglichen Nebenwirkungen ein Grund weshalb Prascend einschleichend therapeutisch eingesetzt wird und in Teilschritten unter Therapiekontrollen antherapiert wird um dem Pferdeorganismus so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig Wirkstoff zuzumuten. Sollte dann einmal ACTH nicht mehr innerhalb der jahresztl. Referenz befindlich sein und eine Dosiserhöhung stattfinden muss so ist auch diese Schrittweise unter Therapiekontrolle mittels ACTH vorzunehmen. So vermeidet man Überdosierungen die nicht nur belastend für den Organismus sind sondern spart auch immens viel Geld, ausserdem liesse sich eine Überdosierung nicht überprüfen weil das ACTH in dem Fall keinen Negativwert anzeigen würde.
Beispiel:
Bei der Antibabypille käme auch niemand auf die Idee in der zweiten Monatshälfte die Pille nur jeden 2 Tag oder eine Halbe zu nehmen weil er (nein SIE) erfolgreich nicht schwanger geworden ist was ja Sinn der Einnahme ist. :haukopf: Der Stoffwechsel und das empfindliche Hormonsystem fahren so Achterbahn und die Wirkung der ABP ist zudem nicht mehr gesichert.
Das ist mit der Prascendgabe nicht anders und genau DAS hast du jetzt an Hand des ACTH feststellen müssen. Aber nun kannst du es angehen und dich weiterführend informieren um weitere Hufreheschübe zu verhindern die bei adäquater ECS Therapie und angepasstem Management (häufig ist eine Insulinresistenz infolge des ECS als Symptom zu beklagen welche für Hufreheschübe sorgt und zwingend Beachtung finden muss, darum bitte immer auch die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel mittesten lassen!) vermutlich vermeidbar gewesen wären. Atme durch und Kopf hoch, alles wird gut :daum:

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BeitragVerfasst: 26.09.2014, 15:36 
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Hallo!

Vielen Dank an euch beide für die schnellen Antworten.
Ich werde mit dem TA auf alle Fälle nochmal Rücksprache halten!

Wie steht ihr zur Bewegung des Pferdes bei so schlechten acth werten? Ruhiges Reiten wenn es ihm soweit gut geht, oder überhaupt keine Bewegung in Form von Reiten/longieren/spazieren gehen?

Schönes Wochenende
Lena


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BeitragVerfasst: 26.09.2014, 16:06 
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Beiträge: 11657
Generell kann ein Cushi genauso wie jedes andere Pferd bewegt werden, geht es ihm offensichtlich schlecht würde man darauf auch bei einem Nichtcushi verzichten. Da ein unbehandeltes ECS, und das ist es in eurem Fall bei dem Wert ja im Prinzip, auch Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel hat sollte sowohl das Fütterungs als auch das Bewegungsmanagement dementsprechend ausgelegt sein um keine Hufreheschübe infolge hoher Insulinwerte zu riskieren. Diese lassen sich ausnahmelos nur durch optimierte Fütterungs/Haltungs/Bewegungsbedingungen senken bzw. unten erhalten weshalb es grundsätzlich auch immer wichtig ist zu Stehzeiten des Pferdes auf Grund von Zeitmangel, Krankheit des Pferdes usw. die Fütterung darauf abzustimmen und evtl. auch zu minimieren.
Zu deiner Frage nach Alternativen zum Prascend:
Nein es gibt keine die nachweislich das ACTH in die jeweilige jahreszeitliche Referenz bringen, und nur dann gilt das ECS als adäquat therapiert. Mönchspfeffer/Präparate welche/s in diesem Zusammenhang immer wieder Thema ist/sind ist bei Tumoren kontraindiziert (Pferd=Hypophysenadenom) wird aber z.B. in USA bei Hochdosen begleitend verabreicht. DAS aber sehe ich euch nicht und würde von daher abraten. Auch kann es ebensowenig ACTH senken weshalb es z.B. als ANSTATT-THERAPIE sowieso nicht in Frage käme weil es die Symptome verschleiert, das ECS aber im Untergrund weiter brodeln lässt mit allen Facetten und den sich daraus ergebenen negativen Konsequenzen für das dann im Prinzip unbehandelte Pferd.

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LG Kathi
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